Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

@vGogh

vGogh schrieb:Da dort ein Cafe ist das auch Fremde besuchen können, könnte der Unbekannte schon Wochen vorher regelmäßig dort verkehrt haben.

Wie unauffällig.
Ne, meines Erachtens war es jemand, der in irgendeiner Weise mit dem Hof in Verbindung steht.

Außerdem setzen die Ermittler nach Angaben von Polizeisprecher Kriebitzsch die Befragungen auf dem Diakonie-Gelände selbst und in umliegenden Einrichtungen fort.

Momentan konzentrieren sich die Ermittlungen anscheinend auf genau solche Wahrnehmungen. Fremde und vermutlich auch Bekannte und/oder Autos, Motorgeräusche etc.
Und man kann bestimmt auch in die Richtung ermitteln, wer sich zum fraglichen Zeitpunkt nicht in der Wohngruppe oder auf der Station aufgehalten hat. Welcher Mitarbeiter auffällig lange verschwunden war oder Pause hatte etc.

Ich glaube nach wie vor, dass sich jemand Bekanntes auf dem Gelände sicherer fühlt als jemand fremdes und auch mehr Möglichkeiten hat und einen Grund sich dort aufzuhalten und das Kind zufällig sehen konnte.
Oh, sorry, Quelle vergessen: http://www.mz-web.de/mitteldeutschland/vermisste-fuenfjaehrige-aus-schoenebeck-fuehren-schuhe-zu-inga-,20641266,30667974.html

@Summaimperii

Laut diesem Bericht gab es mehrere kleine Kinder die den Spielplatz besuchten.
Auch an diesem Tag!

Ich persönlich glaube auch nicht an einen Fremden, aber was ich glaube, ist hier nicht relevant.

Die Befragungen der Mitarbeiter, Gäste des Wohnheims, Besucher (die bestimmt schon wieder abgereist sind), sonstige Dienstleister usw...wird sicher eine Menge Zeit in Anspruch genommen haben bzw. immer noch nehmen. Dann müssen diese ausgewertet und verglichen werden. Alibis müssen überprüft werden, in alle Richtungen muss zeitgleich weiter ermittelt werden...Evtl. werden bestimmte Handys analysiert...Im Gelände wird vermutlich auch noch im kleineren Rahmen nach dem Kind gesucht.
Das ist so ein riesiger Aufwand an Polizeiarbeit, der mit Sicherheit einige Wochen in Anspruch nehmen wird.

Für die Fahndung und Hinweise aus der Bevölkerung bezüglich eines möglichen Entführers müssen auch Leute abgestellt werden.
Jedem Hinweis muss nachgegangen werden.
Mit schnellen Ergebnissen rechne ich da nicht.

Wolters schrieb:Versetz dich mal in die Situation: Du gehst einen Weg entlang, stell dir das vor, und am Ende des Weges stehst du vor der Entscheidung ein Verbrechen begehen zu können. Bist du dir GANZ SICHER, dass dich keiner gesehen hat und dich erkennen wird? Nein, niemals, in der dunkelsten Ecke nicht. Aber erst Recht nicht auf einem bewohnten Hof. Viel zu großes Risiko meines Erachtens.

Deshalb begehst Du und die Mehrheit der Menschen eben keine schwerwiegenden Verbrechen.
Bei jemand, der den intensiven Drang verspürt, ein Kind in seine Gewalt zu bringen, sieht die Risikoabwägung eben anders aus.
Hinzukommt, dass ein Beobachter einer Entführungsszene auch ein aufmerksamer Beobachter sein müsste und die Situation als Entführung auffassen muss. Es kann ja uU völlig harmlos aussehen, nach dem Motto "Komm mal mit da hinten zeig ich Dir die tollen jungen Hundewelpen".

Drittes die angenommene Ortskundigkeit. Jemand mit sehr großer Kenntnis der Örtlichkeit weiß ja nicht nur, wo es räumlich günstig ist, dass es keine Zeugen gibt, sondern auch, wann welche Gebäude unbesetzt sind oder was die Leute gerade darin machen, und damit am Ende niemand als Zeuge zu erwarten ist, auch wenn gar nicht wenige drum rum sind.

@z3001x
Richtig, die Ortskundigkeit verringert das individuell angenommene Risiko enorm. Genauso ist eine geistige Beeinträchtigung der Risikowahrnehmung abträglich.
Weshalb sich die Wahrscheinlichkeiten in die ein oder andere Richtung erhöhen.
ich sage nicht, dass es kein Fremder sein kann, nur, dass ich die Wahrscheinlichkeit nicht so hoch einschätze.

@Wolters
Jepp schätze ich alles genau so ein.

Mal nen ganz verrückter gedanke, ich habe irgendwo gelesen das es auf dem hof eine Anlage zum schlachten von Tieren geben soll, die nicht mehr in Betrieb ist, wenn da jetzt einer.....Ich mags nicht aussprechen :(

@Wolters

Ich denke es handelt sich um einen intelligenten Täter.
Bisher hat er keine Fehler gemacht, schaut jedenfalls so aus.
Er hat gewusst was er wollte und sein Ziel ohne Mühe erreicht.

Auf dem Hof scheint generell viel mit Tieren zu sein. Stallungen,sowie lebende und bestimmt auch hin und wieder verstorbene Tiere.
Können diese sehr speziellen Gerüche eigentlich für die Spürhunde verwirrend sein?
Ich halte es auch nicht für ausgeschlossen, dass Inga den Weg dahin gesucht hat. Tiere können ja anziehend auf Kinder wirken. Können durch Tiergerüche die Hunde verwirrt werden?

@Wolters

Die Hunde fokussieren sich auf den Geruch, der ihnen anhand eines Kleidungsstücks etc. aufgezeigt wird.
Die werden da schon differenzieren können.
Schwierig ist es, wenn ein Kleidungsstück durch verschiedene Hände ging. Das verwirrt die Hunde.

Zu diesen angeblichen Sichtungen fallen mir zwei Fälle aus den letzten Jahren ein.

Zum einen der entflohene Strafgefangene Dieter Zurwehme. Der wurde ja angeblich auch überall gesichtet. Selbst meine Mutter, die sich ansonsten nicht an solcher Histerie beteiligt, meinte jemanden gesehen zu haben der auf die Beschreibung passen könnte. Allerdings hat sie das in unserem Dorf sofort ausgeschlossen, dass er es wirklich war.

Dann war da mal was mit einer Entführung, genaueres weiß ich nicht mehr. Es gab aber die Beschreibung eines Fahrzeugs, mt dem die Täter unterwegs gewesen sein sollen. Da gab es auch bundesweite Sichtungsmeldungen. Demnach müssten die Täter planlos mit Höchstgeschwindigkeit durch die Republik gerast sein.

Lese hier schon einige Tage mit, ich verstehe bei den ganzen Theorien nicht, wieso es so unwahrscheinlich sein soll, dass ein Fremder das Kind unbemerkt mitgenommen haben soll. In den Videos wo man den Spielplatz sieht, sieht es nicht so aus, als sei es schwer da unbemerkt herumzulaufen. Und nur weil es eine Zufahrtststrasse gibt...ja und? Die wird ja keiner staendig im Blick haben. Es ist so leicht sich mittendrin, ganz offen sichtbar, zu 'verstecken'.

Es koennte ja z. B. ein "netter" Mann mit Hund gewesen sein etc. "Willst Du auch mal den Hund an der Leine halten" oder sowas, Kind laeuft ne Weile mit, erst als er sich sicher ist, dass die Luft rein ist, keiner in der Naehe, keiner die Sache beobachtet, wird das Kind schnell ins Auto verfrachtet und weggefahren, laengst bevor einer ahnt, dass was los ist. Kann doch so schwer nicht sein, sowas unbemerkt zu machen auf so einem Gelaende.

Und gerade weil dort viele Menschen wohnen, arbeiten, Besucher kommen und gehen, achtet doch kein Mensch so genau darauf, wer da wann wohin geht an einem normalen, friedlichen Tag... Vermutlich gibt es eine Beziehung zu dem Hof, derjenige war schonmal dort in irgend einem Zusammenhang, vielleicht aber auch nur als Handwerker, Gaertner etc, kennt die Gegend, spaziert dort mit Hund, Zufallstat denke ich, da sich die perfekte Gelegenheit bot eine lange gehegte Phantasie umzusetzen. Das ist eigentlich meine Theorie.

Habe selbst eine aehnliche, 7-jaehrige Tochter. Sie ist sehr aufgeweckt und weiss sehr wohl dass es boese Menschen gibt, sie nicht mitgehen soll. Gehe aber leider davon aus, dass sie dann in Echt auch mitgegangen waere. Vertrauen ist schnell hergestellt und schon sind die Geschichten vom 'boesen Mann' vergessen, wenn einer nett und freundlich daherkommt. Selbst wenn das Kind sogar skeptisch bleibt, sobald es in der Naehe vom Auto steht, kann es schon zu spaet sein. Sowas kann ein Kind ueberhaupt nicht richtig einschaetzen.

Würde dann außerdem eher eine Entführung mit Erpressung/Lösegeld vermuten.

Vielleicht wird das aus Ermittlungstaktischen Gründen nicht veröffentlicht?

@Lowersaxony
Wird bei Lösegeldforderungen sicher meist so gehandhabt, dass die nicht bekannt gegeben werden.
Allerdings wird dann, soweit ich das beurteilen kann, auch nicht so aufwendig und auch kostspielig gesucht.
Die Suchen sprechen eine andere Sprache darüber, was sich hinter den Kulissen tut, bzw wie die Polizei die Situation einschätzt, und dass sie immer noch wirklich völlig spurlos verschwunden ist.
Ist aber auch nur meine Einschätzung dazu.

Aus dem Artikel von @Summaimperii :

Auf dem Spielplatz schaukeln kleine Kinder. Die Mutter steht dabei. Ganz dicht. "Ja", sagt sie, sie hat Angst. Sie lässt die Kleinen nicht mehr alleine spielen. So wie früher, bevor die Sache mit Inga war. Am Samstag, als Inga verschwand, hat sie das Mädchen noch auf dem Spielplatz gesehen. Sie hat so schön gespielt. Die Kleine mit den blonden Haaren und der breiten Zahnlücke. Sie war so fröhlich. So auffällig. "Wie eine Elfe", sagt die Frau. Irgendwie besonders.

Am Vormittag war das. Da war noch alles gut, wie immer. Am späten Nachmittag, als Inga verschwunden ist, war die Mutter mit ihren Kindern unterwegs. Was, wenn sie auch in Wilhelmshof gewesen wären? Sie will sich das gar nicht vorstellen. Sie sucht nach Worten für das, was hier passiert ist und bewirkt hat, dass nichts mehr ist, wie es war. "Dass hier ein böser Mensch gewesen ist", sagt sie und dass die Kinder Angst haben. Ein Kind will jetzt immer bei den Eltern schlafen, ein anderes wollte sich ein Zelt in der Wohnung bauen. So, als könnte es irgendeinen Schutz finden.

Wie kann die Frau Inga vormittags auf dem Spielplatz gesehen haben, wenn die Familie laut dem angegebenen Zeitfenster erst um 17 Uhr da angekommen ist?