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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

14.966 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, 2020, Frankfurt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Fall Birgit A. aus Lohmar

Der Fall Birgit A. aus Lohmar

04.10.2022 um 09:24
@Palio
Bei den meisten Zeugenaussagen spielt das Gedächtnis ihnen leider einen Streich.
Auch wurde hier in unserem Fall die entsprechende Aussage erst sehr viel später getätigt
Selbst die Ermittler haben sicherlich diese angezweifelt und deswegen mehrmals nachgefragt.
Es gibt die angebliche Sichtung ihres Autos um diese Uhrzeit am Gemeindehaus.
Aber ob diese Aussage hundertprozentig stimmt, kann keiner sagen. Das muss man auch in dem Zusammenhang mit den anderen Gegebenheiten betrachten.
Warum Augenzeugen so oft irren
Er war es, da bin ich mir ganz sicher! Selbst bei solchen Aussagen sollten Richter skeptisch sein. Eine Expertenkommission in den USA hat jetzt untersucht, warum das Gehirn Augenzeugen so oft fehlleitet.
Die meisten solcher Fehler lassen sich dem Bericht zufolge mit der Funktionsweise des menschlichen Gehirns erklären. So kann es etwa sein, dass jemand so aufgewühlt ist, dass seine Wahrnehmung lückenhaft wird. Auch äußere Faktoren wie Nebel und Dunkelheit können zu Fehleinschätzungen führen. Schuld daran ist die Neigung des menschlichen Gehirns, Lücken zu füllen, wenn die Wahrnehmung bruchstückhaft ist.
Je häufiger erzählt, desto sicherer die Aussage

Schließlich sei auch die Selbsteinschätzung von Augenzeugen kein Beweis dafür, dass ihre Erinnerung stimmt, schließt Albright: Je häufiger sie ein Erlebnis erzählten, desto sicherer würden sie in der Regel, dass es sich genau so zugetragen hätte. Außerdem bauten Augenzeugen mit der Zeit weitere Elemente in ihre Geschichte ein, die sie etwa von Freunden, Ermittlern oder aus der Presse erfahren, aber nicht selbst gesehen hätten.
Quelle: https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/truegerisches-gedaechtnis-warum-augenzeugen-oft-irren-a-1159553.html


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04.10.2022 um 09:30
Zitat von lucyvanpeltlucyvanpelt schrieb:Warum Augenzeugen so oft irren
Er war es, da bin ich mir ganz sicher! Selbst bei solchen Aussagen sollten Richter skeptisch sein. Eine Expertenkommission in den USA hat jetzt untersucht, warum das Gehirn Augenzeugen so oft fehlleitet.
...
@lucyvanpelt
Danke hierfür. Ich wollte auch gerade ähnliche Quellen raussuchen.

Kannte der Brötchenzeuge BA eigentlich, weiß man das? Wenn auch nur flüchtig bzw vom Sehen?
Selbst wenn, kann er sich im Tag geirrt oder auch eine andere Person gesehen haben, die er für BA hielt.
Was ist mit den BäckereiverkäuferInnen? Die wurden sicher auch befragt. Anscheinend konnte sich hier aber niemand an sie erinnern?


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04.10.2022 um 09:48
Zitat von KreuzbergerinKreuzbergerin schrieb:Absolute Zustimmung zu dieser Überlegung.
Das Vorhandensein der Matratze, an dem dafür vorgesehenen Platz bemerkte der Bruder nach seiner Schicht.
Dies wäre nicht erwähnenswert, wenn sich die Matratze von BA schon vor seinem Dienstantritt dort befunden hätte.
Daraus folgt sehr stark, dass beide Apartments zur Übernachtung genutzt wurden.
Richtig. Und somit hätte BA jederzeit noch die Möglichkeit gehabt, sich im Appartement auszuruhen, statt im kalten Auto. Vielleicht hat sie das ja auch getan?


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04.10.2022 um 09:49
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Das ist, wovon du ausgehst, das sei dir auch gestattet.
Danke, sehr freundlich. Ich wusste übrigens, bevor ich um Vorschläge gebeten habe für einen Ablauf, der die Sichtung des Brötchenzeugen beinhaltet und den Täter als Autoumparker ausschließt, dass das hier kommt:
Zitat von lucyvanpeltlucyvanpelt schrieb:Bei den meisten Zeugenaussagen spielt das Gedächtnis ihnen leider einen Streich.
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Was wäre eigentlich, wenn dieser doch ihr Auto gefahren hätte?
Dann geht halt diese Diskussion wieder von vorne los. Da bin ich allerdings raus.
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Was soll denn dann das Motiv gewesen sein? Jemand kommt vorbei, sieht sie zufällig im Auto liegen... und dann?
Der Täter war mMn auf diese Tat (Vergewaltigung) gedanklich schon länger vorbereitet und hat auf eine Gelegenheit gewartet. Er könnte ein Anwohner sein oder ein Lieferdienstfahrer, auf jeden Fall hatte er ein eigenes Fahrzeug und den gesuchten Müllsack im Auto und auch weiteres Material und Mittel, um sie bewegungsunfähig zu machen. Er wird sie ggf. im Vorbeigehen oder Vorbeifahren schlafend im Auto gesehen haben und den Entschluss gefasst haben, seinen Plan in die Tat umzusetzen.
Sie hat ihr Auto nach dem Aufwachen weitgehend fertig für die Abfahrt zurückgeräumt, nur die Klappbox war noch nicht verstaut, als er sie ansprach. Sie legte ihr Portemonnaie und ihr Handy vorsichtshalber in den Kofferraum in eine große Tasche, schloss ab und ging mit Handtasche und Klappbox in der Hand zum Fahrzeug des Täters, um diesem eine Auskunft zu geben. Der Täter überwältigte sie und zerrte sie in sein Fahrzeug.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

04.10.2022 um 10:02
Zitat von PalioPalio schrieb:Danke, sehr freundlich.
Gern geschehen, du bist da ja auch sehr großzügig.
Zitat von PalioPalio schrieb:Das ist für mich (!) Bedingung bei der Thesenbildung. Es darf frei spekuliert werden, aber die zeitlichen Eckpfeiler müssen berücksichtigt werden.
Zitat von PalioPalio schrieb:Der Täter war mMn auf diese Tat (Vergewaltigung) gedanklich schon länger vorbereitet und hat auf eine Gelegenheit gewartet. Er könnte ein Anwohner sein oder ein Lieferdienstfahrer, auf jeden Fall hatte er ein eigenes Fahrzeug und den gesuchten Müllsack im Auto und auch weiteres Material und Mittel, um sie bewegungsunfähig zu machen. Er wird sie ggf. im Vorbeigehen oder Vorbeifahren schlafend im Auto gesehen haben und den Entschluss gefasst haben, seinen Plan in die Tat umzusetzen.
Sie hat ihr Auto nach dem Aufwachen weitgehend fertig für die Abfahrt zurückgeräumt, nur die Klappbox war noch nicht verstaut, als er sie ansprach. Sie legte ihr Portemonnaie und ihr Handy vorsichtshalber in den Kofferraum in eine große Tasche, schloss ab und ging mit Handtasche und Klappbox in der Hand zum Fahrzeug des Täters, um diesem eine Auskunft zu geben. Der Täter überwältigte sie und zerrte sie in sein Fahrzeug.
Und warum hat sie sich nicht ins Appartement zurückgezogen?
Dass ihr so schnell schlecht oder sie müde ist, kann ich nicht nachvollziehen. Auch dann wäre der Weg zurück ins Appartement der sinnvollste gewesen.
Zitat von PalioPalio schrieb:Ich wusste übrigens, bevor ich um Vorschläge gebeten habe für einen Ablauf, der die Sichtung des Brötchenzeugen beinhaltet und den Täter als Autoumparker ausschließt, dass das hier kommt:


lucyvanpelt schrieb:
Bei den meisten Zeugenaussagen spielt das Gedächtnis ihnen leider einen Streich.
Weil es Fakt ist.

Wo war eigentlich die Ware, die sie gekauft haben soll? Auf dem Weg zum Auto verzehrt/getrunken, den Müll weggeworfen? Dann losfahren und kurz darauf im Auto schlafen? Warum alles so ungemütlich bei den Temperaturen?

Da du ja für alles schon für dich schlüssige Erklärungen hast: Warum soll sie zu dem Auto des Täters gehen, wenn dieser was von ihr will und dann noch ihr Auto abschließen?
Warum kehrte er später zu ihrem Auto zurück und schaltete ihr Handy in den Flugmodus?


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04.10.2022 um 10:07
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:BA arbeitete nicht erst seit gestern dort. Wenn, wäre es sicher nicht das erste Mal gewesen, dass sie sich noch ins Auto legte und wäre sicher vorbereitet gewesen (Schlafsack, Decken etc) dabei. Aber warum? Es gab da ein Appartement in das sie sich hätte zurückziehen können, wo wäre das Problem gewesen?
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Kannte der Brötchenzeuge BA eigentlich, weiß man das? Wenn auch nur flüchtig bzw vom Sehen?
Der Brötchenzeuge kannte meines Wissens BA nicht. Er hat aber auch nicht sie selbst, sondern nur ihr Auto auf dem Parkplatz stehen sehen, am Morgen des Ostersamstag, als er auf dem Weg zum Bäcker war.
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Was ist mit den BäckereiverkäuferInnen? Die wurden sicher auch befragt. Anscheinend konnte sich hier aber niemand an sie erinnern?
Der Bäcker, zu dem er wollte, war nicht in Lautzenhausen. Er muss also entweder auf den weg in den Nachbarort oder zum Flughafen gewesen sein. Es uns meines Wissens auch nicht bekannt, ob er BAs Auto aus seinem fahrenden Auto gesehen hat oder zu Fuß auf dem Weg zu seinem eigenen Auto (ich schließe eher aus, dass er den gesamten Weg zum nächsten Bäcker zu Fuß machen wollte, aber selbst das wissen wir nicht sicher).


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04.10.2022 um 10:12
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Der Brötchenzeuge kannte meines Wissens BA nicht. Er hat aber auch nicht sie selbst, sondern nur ihr Auto auf dem Parkplatz stehen sehen, am Morgen des Ostersamstag, als er auf dem Weg zum Bäcker war.
Danke, dann habe ich es wohl falsch in Erinnerung. Ich dachte, sie sei auch am Backshop angeblich noch gesehen worden.


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04.10.2022 um 10:12
Zitat von PalioPalio schrieb:ging mit Handtasche und Klappbox in der Hand zum Fahrzeug des Täters, um diesem eine Auskunft zu geben. Der Täter überwältigte sie und zerrte sie in sein Fahrzeug.
Warum soll sie da die Klappbox mitnehmen ?
Verstehe ich dich richtig, Frau Ameis schläft auf dem Parkplatz mehrere Stunden bei den Temperaturen, friert. Steigt aus,
dann zieht sie beim umräumen die Jacke aus, obwohl sie vom schlafen total durchgefroren ist. Legt in die Tasche im Kofferraum Handy und Portmonee, obwohl sie diesen nicht einmal richtig öffnen kann.

Dabei wird sie von einem eventuellen Täter beobachtet zu dem sie dann aus unverfindlichen Gründen die Box mitnimmt.
Zitat von wagnerwagner schrieb:So rum funktioniert das aber nicht. Es macht weder Sinn Fakten solange umzuinterpretieren bis sie zu dem bekannten Ergebnis passen, noch Szenarien zu erfinden, die jeder Wahrscheinlichkeit widersprechen, nur um die Fakten irgendwie unterzubringen
Mehr ist dem ganzen nicht mehr hinzuzufügen !


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04.10.2022 um 10:19
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Danke, dann habe ich es wohl falsch in Erinnerung. Ich dachte, sie sei auch am Backshop angeblich noch gesehen worden.
Ja, sie wurde gegen 8 Uhr "in Höhe des Backshops" in der Flughafenhalle gesehen von eine Mitarbeiterin des Flughafens. Ich habe das am Anfang auch falsch verstanden, sie hat da nichts gekauft und die Zeugin hat auch nicht im Backshop gearbeitet. Ich hatte am Anfang immer gedacht, dass diese BA, die sich was zum Frühstück kaufen wollte, am Backshop bedient hat und sich deshalb an sie erinnern konnte. Tatsächlich war es aber nur eine Sichtung, als BA die Flughafenhalle auf dem Weg vom Tower zum Appartement durchquert hat. Und diese Aussage ist der Beleg dafür, dass BA den Tower nach dem Gespräch mit dem Bruder lebend verlassen hat. Der Schichtwechsel war um 7.00 Uhr, dabei wurde 45 Minuten geredet, gegen 8.00 Uhr hat die Zeugin BA in der Halle gesehen - das haut vom Ablauf also recht gut hin. Allerdings wurde hier schon viel diskutiert, warum BA den Umweg durch die Flughafenhalle genommen haben könnte, denn es war ein längerer Weg und sie hat dadurch nicht mal viel Strecke im Freien gespart.

Der von uns als "Brötchenzeuge" bezeichnete Mann will BAs Auto schon am "frühen Samstagmorgen" auf dem Parkplatz in Lautzenhausen gesehen haben, eben als er am Samstagmorgen auf dem Weg zum Brötchenholen war.


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04.10.2022 um 10:28
@cododerdritte
Danke für deine ausführliche Richtigstellung und Erläuterung. Ich hatte es tatsächlich falsch in Erinnerung und habe es dadurch durcheinander geworfen, weil der Zeuge immer "Brötchenzeuge" genannt wurde.
Sorry also.
Jetzt hab ich es auch wieder auf dem Schirm.

Wenn der Brötchen holende Mann das Auto da gesehen haben will, passt das nicht mit den Aussagen des Bruders und der Zeugin, die BA gegen 8 in der Halle gesehen haben will, richtig?
Beider Aussagen passen jedoch wieder gut zusammen.

Dann gehe ich eher davon aus, dass sich der andere Zeuge so irrt, dass es gar nicht BAs Auto war. Was hätte sie an einem anderen Tag gewollt?

Ich fahre übrigens ein knallgrünes Auto, fällt eher auf, jedoch gibt es ein paar Autos dieser Farbe im Umkreis, wenn auch seltener als rote Fahrzeuge.
Wie oft man mich schon gesehen haben will und auch bei der Aussage geblieben ist, dass eindeutig ich es war, zu Zeiten wo sich mein Auto in der Garage oder ganz woanders befand...


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04.10.2022 um 11:00
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Da du ja für alles schon für dich schlüssige Erklärungen hast: Warum soll sie zu dem Auto des Täters gehen, wenn dieser was von ihr will und dann noch ihr Auto abschließen?
Warum kehrte er später zu ihrem Auto zurück und schaltete ihr Handy in den Flugmodus?
Das Umschalten war sie zuvor selbst. Ich gehe ja davon aus, dass der Täter nie in ihrem Auto war.
Warum sie zu seinem Auto ging:
Der Täter stellte ihr zum Beispiel eine Frage, wollte ihr meinetwegen etwas auf seinem Navi im Fahrzeug zeigen, sie sollte einen kurzen Blick darauf werfen, und sie hat ganz automatisch abgeschlossen, bevor sie sich vom eigenen Auto (mit dem Portemonnaie darin) abwendet, um sich auf das Anliegen des Täters zu konzentrieren.
Zitat von lucyvanpeltlucyvanpelt schrieb:Steigt aus,
dann zieht sie beim umräumen die Jacke aus, obwohl sie vom schlafen total durchgefroren ist.
Die Outdoor-Jacke hatte sie beim Schlafen dann gar nicht an, sondern eine Fleecejacke. Wenn sie vom Apartment zurückkam, dann ja. Dann hat sie diese ausgezogen.
Zitat von lucyvanpeltlucyvanpelt schrieb:Legt in die Tasche im Kofferraum Handy und Portmonee, obwohl sie diesen nicht einmal richtig öffnen kann.
Du meinst wegen des Schildes hinter dem Auto?
Ich hatte doch beschrieben und ein Video verlinkt, in dem zu sehen ist, dass man sehr gut von der Seite an alles herankommen kann.
Zitat von lucyvanpeltlucyvanpelt schrieb:aus unverfindlichen Gründen die Box mitnimmt.

Das mit der Box ist in jedem Szenario ein Problem. Beim überraschenden Übergriff auf dem Parkplatz stelle ich mir vor, dass sie noch beim Umräumen war und die Box noch zu verstauen war. Der Täter parkt neben ihr und fragt sie etwas. Sie steckt Portemonnaie und Handy in die Umhängetasche, schließt ab und wendet sich mit Box in der Hand ihm zu (oder die Box steht neben ihrem Auto).
Er zerrt sie in ihr Fahrzeug, als sie nah genug bei seinem Fahrzeug steht.
Vielleicht hatte sie die Klappbox also in der Hand, vielleicht warf der Täter sie in sein Fahrzeug.
Die Box kam dabei jedenfalls zufällig in die Hände des Täters.

Gibt es andere Ideen für einen Ablauf, der die Sichtung des Zeugen als zutreffend beinhaltet und bei dem der Täter nicht im Auto von Frau Ameis war?


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04.10.2022 um 11:08
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Wenn der Brötchen holende Mann das Auto da gesehen haben will, passt das nicht mit den Aussagen des Bruders und der Zeugin, die BA gegen 8 in der Halle gesehen haben will, richtig?
Bieten beider Aussagen passen jedoch wieder gut zusammen.

Dann gehe ich eher davon aus, dass sich der andere Zeuge so irrt, dass es gar nicht BAs Auto war. Was hätte sie an einem anderen Tag gewollt?
Es würde zeitlich zum Ablauf des Morgens passen. Um 7 Uhr löst der Bruder BA am Arbeitsplatz ab, die beiden halten bis 7.45 Uhr ein Schwätzchen, dann macht sich BA auf den Weg zum Appartement, sie wählt den Weg durch die Halle und wird dort gegen 8.00 Uhr von der Zeugin gesichtet.
Laut Sternartikel war es wohl die übliche Routine, dass sich BA im Appartement noch kurz ausgeruht hat, bevor sie die Rückreise antritt. Wenn das "kurz ausruhen" nur mal kurz hinsetzen, Beine hochlegen und einen Kaffee trinken war, dann würde es zeitlich passen, dass das Auto gegen 9.00 Uhr in Lautzenhausen steht, weil sie für Kaffeetrinken und Autoeinräumen dann 45 bis 50 Minuten Zeit gehabt hätte (ein paar Minuten von der Halle zum Appartement und 5 Minuten Fahrt vom Appartement nach Lautzenhausen).

Warum sie überhaupt nach Lautzenhausen gefahren sein soll, ist eben unklar.

Und zeitlich passt dazu nicht die Tatsache, dass am Handy von BA erst gegen 14.00 Uhr der Flugmodus eingestellt wurde. Wenn BA das selber war, kann die Tat erst danach passiert sein. Und dann ergibt sich eben die Frage, warum sie gegen 9.00 Uhr nach Lautzenhausen gefahren ist und was sie dort zwischen 9.00 Uhr und 14.00 Uhr gemacht hat.

Alternativ könnte es der Täter gewesen sein, der das Handy umgestellt hat. Er könnte BA gg. 9.00 Uhr (oder eben irgendwann danach, wenn sie z.B. verabredet waren und zunächst freiwillig Zeit zusammen verbracht haben) überwältigt / umgebracht haben und wäre dann gg. 14.00 Uhr zum Auto zurückgekehrt, um den Flugmodus umzustellen. Das wirft natürlich einige Fragen auf: wieso sollte der Täter das Risiko einer Beobachtung eingehen? Er musste dazu das Handy anfassen, an dem aber keine Fingerabdrücke gefunden wurden. Und er hätte sich mit der Bedienung von BAs Handy auskennen müssen, ggfls. das Passwort kennen, um es überhaupt zu aktivieren.

Wenn sich der Brötchenzeuge dagegen irrt, und das Auto um 9.00 Uhr eben noch nicht da gestanden hat, würde auf den ersten Blick vieles logischer zusammen passen. Dann wäre BA gegen kurz nach 8.00 Uhr an ihrem Appartement angekommen, hätte sich dort noch mal für ein paar Stunden schlafen gelegt/ausgeruht und hätte am frühen Nachmittag, gegen 14.00 Uhr losfahren wollen. Der Täter hätte sie z.B. beim Packen des Autos überfallen und mit einer vorgehaltenen Pistole zwingen können, den Flugmodus am Handy einzustellen (damit dieses später nicht geortet werden kann) mit ihm nach Lautzenhausen zu fahren, das Auto dort abzustellen und mit ihm dort in sein eigenes Auto umzusteigen (es gibt natürlich 1000 andere Möglichkeiten eines Tatablaufs und auch eines Tatorts, dient nur als Beispiel).

Ohne die Sichtung des Autos schon um 9.00 Uhr wirkt der Tagesablauf logischer und erklärbarer. Laut Sternartikel ist auch die Polizei wohl zunächst davon ausgegangen, dass der Brötchenzeuge sich irrt. Er hat die Beobachtung erst Tage später gemacht, weil er nicht mitbekommen hatte, dass nach dem Auto gesucht wurde. Und es ist eben wirklich schwer, sich einen Ablauf zu überlegen, bei dem das Auto schon um 9.00 Uhr in Lautzenhausen stand und BA um 14.00 Uhr den Flugmodus einschaltete.
Aber im Sternartikel steht eben auch, dass die Polizei den Zeugen genau deshalb mehrmals befragt hat und er immer bei seiner Aussage geblieben ist, weshalb sie diese auch für glaubhaft halten.
In meinen Augen gibt es aber für den Brötchenzeugen viele Möglichkeiten, den Tag und die Uhrzeit der Sichtung auch noch nach längerer Zeit zu Rekonstruieren. Z.B.

  • er hat am Morgen des Ostersamstag Brötchen geholt

  • Wenn er normalerweise immer nur am Samstagmorgen Brötchen holt, weil er z.B. unter der Woche arbeitet und er da eben keine frischen Brötchen gibt oder er auf dem Weg zur Arbeit immer beim Bäcker im Nachbarort vorbeifährt und sich dort ein Brötchen kauft.
  • er z.B. am Ostersonntag bei Freunden zum Frühstück eingeladen war und deshalb am Sonntag sicher nicht Brötchen holen war

  • und er am Sonntagbend mit Freunden bis nachts um 3 Uhr gefeiert hat und deshalb am Ostermontag bis 12.00 Uhr geschlafen hat, und deshalb auch am Montag sicher nicht Brötchen holen war

  • und er am Dienstag wieder normal arbeiten musste


dann wird er schon sehr genau in der Lage gewesen sein, den Tag und die Uhrzeit der Sichtung einzugrenzen, auch wenn das schon Tage zurückliegt.

Wenn ich jeden Tag die gleiche Strecke zur Arbeit fahre und an einem der Tage einen Mann mit einem auffällig großen Hund am Straßenrand stehen sehe und dann nach zwei Wochen gefragt werde, an welchem Tag das war, dann wird dass recht schwer sein, das Datum zu rekonstruieren. Wenn ich den Hund aber eben an dem einzigen freien Tag in der Woche nicht auf dem Weg zur Arbeit, sondern auf dem Weg ins Fitnessstudio gesehen habe, kann es gelingen, nachträglich zu sagen, an welchen Wochentag und um wie viel Uhr das war.
Insofern stimme ich @Palio schon insofern zu, als dass man nicht einfach sagen kann, dass der Brötchenzeuge sich halt geirrt hat, nur weil seine Aussage erst relativ lange nach der Sichtung gemacht wurde und weil sie sich schwer in die Rekonstruktion des Tagesablaufs einpassen lässt. Aber man muss eben auch nicht an den Haaren die unwahrscheinlichsten Erklärungen herbeiziehen, nur damit sie irgendwie ins Bild passt.


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04.10.2022 um 11:09
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Wenn der Brötchen holende Mann das Auto da gesehen haben will, passt das nicht mit den Aussagen des Bruders und der Zeugin, die BA gegen 8 in der Halle gesehen haben will, richtig?
Beider Aussagen passen jedoch wieder gut zusammen.
Ich hab jetzt gerade nochmals nach der Uhrzeit gesucht, finde sie aber so schnell nicht. War das nicht gegen 9 Uhr, also nicht ganz so früh?


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

04.10.2022 um 11:10
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Er hat die Beobachtung erst Tage später gemacht, weil er nicht mitbekommen hatte, dass nach dem Auto gesucht wurde.
Nicht Tage später, sondern so viel ich weiß, mindestens 3 Wochen später.


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04.10.2022 um 11:23
Nochmal der Wortlaut aus dem Stern-Artikel zum Zeugen und dessen Bewertung durch die Ermittler:
Ein Anwohner ist sich sicher: bereits seit dem Ostersamstag. Er gab an, zwischen 9.30 und 10 Uhr zum Bäcker gefahren zu sein. Da habe der Wagen schon in der hintersten Parkbucht gestanden. "Wir haben ihn mehrfach befragt, er blieb dabei. Wir gehen deshalb davon aus, dass das Auto schon am Tag ihres Verschwindens hier abgestellt worden ist", sagt Bernd Kreuter.
Quelle

Vertrauen wir mal Herrn Kreuter, dass er die Glaubhaftigkeit einer Zeugenaussage beurteilen kann.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

04.10.2022 um 11:33
Zitat von PalioPalio schrieb:Vertrauen wir mal Herrn Kreuter, dass er die Glaubhaftigkeit einer Zeugenaussage beurteilen kann.
Vielen Dank, genau diese Aussage wollte ich auch gerade raussuchen.
Das sind zwei wichtige Informationen dabei.

Erstens : Sie vermuten es wurde am Samstag abgestellt, aber legen sich da nicht auf eine Tageszeit fest.

Zweitens: Die Uhrzeit ist nur eine Annahme, keine Tatsache
Zitat von PalioPalio schrieb:"Wir haben ihn mehrfach befragt, er blieb dabei. Wir gehen deshalb davon aus, dass das Auto schon am Tag ihres Verschwindens hier abgestellt worden ist", sagt Bernd Kreuter.



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Palio ehemaliges Mitglied

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04.10.2022 um 11:42
Zitat von lucyvanpeltlucyvanpelt schrieb:aber legen sich da nicht auf eine Tageszeit fest.
Das ist doch nur eine zusammenfassende Wiedergabe in einem Zeitungsartikel. Einmal wurde die Uhrzeit genannt und dann im letzten Satz nur nicht nochmal wiederholt.

Wenn die Polizei aufgrund einer bestimmten Zeugenaussage davon ausgeht, dass das Auto seit dem Tag des Verschwindens dort steht und die Zeugenaussage eine Uhrzeit in Verbindung mit einer konkreten Tätigkeit (Brötchen holen) beinhaltet, ergibt sich logisch, dass sie auch die Uhrzeit 9.30 -10.00 Uhr für glaubhaft halten und als gegebene Tatsache zu Grunde legen.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

04.10.2022 um 11:46
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Ich hab jetzt gerade nochmals nach der Uhrzeit gesucht, finde sie aber so schnell nicht. War das nicht gegen 9 Uhr, also nicht ganz so früh?
Nein, in der Halle wurde sie "gegen acht Uhr" gesehen. Das passt auch sehr gut mit den Zeitangaben des Bruders zum Schichtwechsel (7.00 Uhr) und dem längeren Gespräch zwischen den beiden (45 Minuten).

Hier ist noch mal der Link zu dem Stern-Artikel:
https://www.stern.de/panorama/stern-crime/birgit-ameis--wie-eine-frau-in-deutschland-einfach-spurlos-verschwindet-7092658.html


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

04.10.2022 um 11:56
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Wenn ich den Hund aber eben an dem einzigen freien Tag in der Woche nicht auf dem Weg zur Arbeit, sondern auf dem Weg ins Fitnessstudio gesehen habe, kann es gelingen, nachträglich zu sagen, an welchen Wochentag und um wie viel Uhr das war.
So was funktioniert (eventuell) mit Dingen, die sehr eindrücklich sind und aus den normalen Wahrnehmungen herausfallen. Wozu ein rotes Auto, das auf einem mehr oder weniger öffentlichen Parkplatz, jedenfalls nicht im Park/Halteverbot steht und keine besonderen Merkmale aufweist, mMn nicht unbedingt gehört.
Zitat von lucyvanpeltlucyvanpelt schrieb:Nicht Tage später, sondern so viel ich weiß, mindestens 3 Wochen später.
Vier Wochen...
Zitat von PalioPalio schrieb:Vertrauen wir mal Herrn Kreuter, dass er die Glaubhaftigkeit einer Zeugenaussage beurteilen kann.
Wir können der Kripo ebenfalls vertrauen, wenn sie es für durchaus realistisch hält, dass der Täter das Auto gefahren und das Handy in den Flugmodus gesetzt hat. Das wird keinesfalls ausgeschlossen. Siehe den x-mal verlinkten Sternartikel und SAT1 Gold.


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04.10.2022 um 12:07
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Das wird keinesfalls ausgeschlossen. Siehe den x-mal verlinkten Sternartikel und SAT1 Gold.
SAT1 Gold bezieht sich aber gar nicht auf Herrn Kreuter und möchten solche Thesen auch suggerieren, weil es das Rätseln zum Fall interessanter macht.
Ich erinnere an das hier:
Zitat von lucyvanpeltlucyvanpelt schrieb am 30.09.2022:Laut Bernd Kreuter, der ermittelnde Beamte, wurde das Lenkrad nicht abgewischt. Wieder eine weitere Tatsache, die in diesem SAT 1 Bericht anders dargestellt wird. So können sich dann auch Informationen falsch verbreiten.
Zitat von PalioPalio schrieb am 01.10.2022:Im SAT1 Gold-Bericht wird gesagt, dass keine DNA gefunden wurde (weder vom Täter, aber auch nicht von Frau Ameis) und lt. StA "nicht ausgeschlossen werden könne", dass das Lenkrad abgewischt wurde.

Das stimmt beides. Zusammen mit Kreuters Aussage wird es allerdings konkret und es gibt dann nur noch eine mögliche Schlussfolgerung.

Es wurde offenbar Spurenmaterial gefunden, das hinsichtlich eines DNA-Profils nicht ergiebig war (= keine DNA). Von einem Abwischen des Lenkrades gehen die Ermittler nicht aus (wenn es wohl auch nicht mit letzter Sicherheit ausgeschlossen werden kann
Die Verantwortlichen der Doku haben den Schwerpunkt der Darstellung auf die verschiedenen möglichen Tatorte gelegt (wobei für mich nur der Parkplatz übrig bleibt) und dabei dem mysteriösen, Spuren verwischenden Täter eine mögliche Rolle eingeräumt. Dafür wurde selektiv berichtet. Ich gebe nichts auf das, was der Sprecher in der Doku sagt. Ich gebe nur etwas auf die reinen neuen Fakten, die von Lydia Benecke mitgeteilt werden. Ich denke, man würde sich zu weit aus dem Fenster lehnen, wenn man diese frei erfindet.

Im Stern-Artikel sind eigene Erwägungen der Autorin deutlicher von dem, was die Ermittler bekannt geben, zu trennen.


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