Der Fall Birgit A. aus Lohmar

Palio schrieb:Sie hat eine Kiste mit Gegenständen (evtl. Lebensmitteln?) mitgenommen.
Ihre Jacke, Geld, Ausweis, Handy ließ sie im Auto zurück.
Sie begab sich mit den Dingen in der Kiste in ein abgelegenes Waldgebiet ins Unterholz und verstarb dort.

Hier kann ich dir nicht ganz folgen... Sie nimmt die Kiste mit Lebensmitteln, geht in diese Büsche und stirbt?!


Zum Fund von Gegenständen: Durch Wildtiere können aber auch persönliche Dinge etwas verstreut werden. Leider kein schönes Thema! Deshalb kann da auch rundherum etwas von "ihr" gelegen haben. Ansonsten warten wir hier ja alle ganz gespannt, ob und wann bekannt wird, was bei ihr lag. Vermutlich werden sie auch noch Kleidungsreste gefunden haben, wie auch Knöpfe von der Hose, vielleicht die Brille...

So nahe an der Strasse und 5 Jahre nicht gefunden. Aufgrund es Auffindeortes tendiere ich auch eher in Richtung Tötungsdelikt. Es ist ein ein praktischer Ort, um kurz anzuhalten und eine Leiche im Wald zu verstecken.

Halinka schrieb:Hier kann ich dir nicht ganz folgen... Sie nimmt die Kiste mit Lebensmitteln, geht in diese Büsche und stirbt?!

Es gibt ja auch noch die Möglichkeit, daß BA angefangen hat ihr Apartment auszuräumen. Ich vermute auch deswegen, hatte sie schon so viele Sachen in ihrem Auto.
Vielleicht war Kiste nicht mehr in Ordnung und sie hat sie beim einräumen von ihrem Auto entsorgt.

lucyvanpelt schrieb:Vielleicht war Kiste nicht mehr in Ordnung und sie hat sie beim einräumen von ihrem Auto entsorgt.

Stimmt, gerade so Klappkisten sind ja auch nicht besonders stabil.

Spitzel1.0 schrieb:Die kräftige Markierung ist das Geschäft in Lautzenhausen und ihr seht die Entfernung bis zum letzten Parkplatz hinter dem Gemeindehaus.

Mit diesem Geschäft meinst Du den Autozubehörhandel an der Hauptstraße? Den kann sie durchaus auch direkt am Flughafen Hahn kennengelernt haben, wie uns die Inhaltsbeschreibung des -sehenswerten- SWR-Kurzfilms
"Die Hauptstraße in Lautzenhausen" von Lutz Näkel verrät:

"Auch andere an der Hauptstraße profitieren vom Hahn: Der Autozubehör-Profi, der die Spedition am Flughafen mit Ersatzteilen versorgt; oder die Zahnarztpraxis, die von vielen Mitarbeitern der Fluggesellschaften aufgesucht wird; und manche Anwohner, die ihre Hofgrundstücke als Parkplätze für Fluggäste vermieten."

Quelle:
"Die Hauptstraße in Lautzenhausen"
Ein Film von Lutz Näkel / SWR

https://www.swrfernsehen.de/landesschau-rp/hierzuland/broadcastcontrib-swr-6890.html

Gerade mal 370 Einwohner hat Lautzenhausen im Hunsrück, aber fünf Hotels, von denen vier an der Hauptstraße liegen. Der Grund? Lautzenhausen liegt unmittelbar am Flughafen Hahn, und so mancher Fluggast, der nicht mitten in der Nacht zum Airport fahren möchte, nimmt sich schon am Abend vorher ein Zimmer. Auch andere an der Hauptstraße profitieren vom Hahn: Der Autozubehör-Profi, der die Spedition am Flughafen mit Ersatzteilen versorgt; oder die Zahnarztpraxis, die von vielen Mitarbeitern der Fluggesellschaften aufgesucht wird; und manche Anwohner, die ihre Hofgrundstücke als Parkplätze für Fluggäste vermieten. Für die Lautzenhausener ist der Flughafen immer noch ein gutes Geschäft, wenn auch die Fluggastzahlen schon mal besser waren.

Doch wo Licht ist, da ist auch Schatten. Die beiden Bars in der Hauptstraße werden von den Nachbarn mit gemischten Gefühlen gesehen, deren Gäste sorgen schon mal für einen stark gewöhnungsbedürftigen Lärmpegel. Kein Vergleich zu früher, als die Amerikaner noch in der Hauptstraße verkehrten. Da war Lautzenhausen ein "wildes Dorf", wie die älteren Einwohner sagen, ein Sündenbabel. Bars und Bordelle für die "Freizeitgestaltung" der Air-Force-Männer. Anfang der 50er-Jahre bauten die Amerikaner den Militärflugplatz, damals kam schlagartig das große Geld ins Dorf. Und doch – in der Hauptstraße wünscht sich diese Zeiten kaum jemand zurück.

Halinka schrieb:Hier kann ich dir nicht ganz folgen... Sie nimmt die Kiste mit Lebensmitteln, geht in diese Büsche und stirbt?!

Ich weiß ja nicht, was für Dinge bei ihr gefunden wurden.
Hat jemand eine Idee?
Die Handtasche mit den normalen persönlichen Sachen oder ihre Wanderstöcke waren es schon mal nicht. Auch wird es nicht die Bekleidung sein, die sie trug, denn das wäre wohl so berichtet worden.

Nur für folgenden Fall gilt meine Annahme:
Wenn sie im Wald keine Jacke, aber dafür eine Klappkiste mit ein paar Lebensmitteln dabei hatte, dann wollte sie sich nicht suizidieren und ein Fremdtäter scheidet dann mMn. auch aus. In dem Fall hatte sie eine bisher nicht entdeckte Krankheit, die zu einer akuten psychischen Störung geführt hat und dann tödlich endete.
Lies mal zu Tim W.. Der Fall ist ähnlich rätselhaft.

Palio schrieb:Wenn sie im Wald keine Jacke, aber dafür eine Klappkiste mit ein paar Lebensmitteln dabei hatte, dann wollte sie sich nicht suizidieren und ein Fremdtäter scheidet dann mMn. auch aus. In dem Fall hatte sie eine bisher nicht entdeckte Krankheit, die zu einer akuten psychischen Störung geführt hat und dann tödlich endete.

Interessant der Gedanke. In einem Bericht (wurde hier auch mal verlinkt) hiess es gar, sie wurde noch am Sonntag in der Gegend gesehen. Kann man plötzlich neben sich stehen und orientierunglos sein auch Sinne was ich mache ergibt keinen Sinn. Ein Schalter wird auf Off gesetzt und man macht eine nicht nachvollziehbare Handlung.

Palio schrieb:Ich weiß ja nicht, was für Dinge bei ihr gefunden wurden.
Hat jemand eine Idee?

Armbanduhr, Ehering, Armband, Halskette, Ohring.... sowas vielleicht.

Palio schrieb:Sie begab sich mit den Dingen in der Kiste in ein abgelegenes Waldgebiet ins Unterholz und verstarb dort.
Wenn der Ablauf tatsächlich so gewesen sein sollte, verweise ich auf diesen Thread:
Tim W. aus Berlin vermisst

Diese Klappkisten sind praktisch, wenn man sehr kurze Strecken etwas transportieren will, z.B. von der Wohnung oder Supermarkt ins Auto oder umgekehrt. Für längere Strecken sind die so was von ungeeignet, ich glaube keinesfalls, dass BA sie die Strecke vom Auto bis in den Wald getragen hat.
Tim W. war zur Zeit seines Verschwindens offenbar in einem psychischen Ausnahmezustand, Birgit Ameis allem Anschein nach nicht, das hätte der Bruder doch gemerkt. Ich glaube nicht, dass man das vergleichen kann.

Mit "persönlichen Dingen" können doch ganz einfach Ringe, Haarspangen o.ä. gemeint sein.

Brausebonbon schrieb:Armbanduhr, Ehering, Armband, Halskette, Ohring.... sowas vielleicht.

Tritonus schrieb:Mit "persönlichen Dingen" können doch ganz einfach Ringe, Haarspangen o.ä. gemeint sein.

Das könnte sein. Dann ist meine Überlegung hinfällig. Die Ermittler werden sich eher ein Bild machen können.

@Palio

Eine Art Strukturlosigkeit mit nicht nachvollziehbaren Sinneswandel? Oma werden, DWD zieht aus dem Büro aus, Tristigkeit im Leben...

Tritonus schrieb:Mit "persönlichen Dingen" können doch ganz einfach Ringe, Haarspangen o.ä. gemeint sein.

Sehe ich genauso, sie hat sich früh noch ganz normal mit ihrem Bruder unterhalten.
Ich denke eine psychische Störung kann man ausschließen und es gibt keinerlei Parallelen mit Tim Winkelmann. Dieser war wegen starker Kopfschmerzen im Krankenhaus und hat dieses überstürzt ohne Schuhe verlassen.
Ansonsten hat sie sich auf ihre Enkelkinder gefreut,eine neue schöne Aufgabe in ihrem Leben.

Enterprise1701 schrieb:Interessant der Gedanke. In einem Bericht (wurde hier auch mal verlinkt) hiess es gar, sie wurde noch am Sonntag in der Gegend gesehen. Kann man plötzlich neben sich stehen und orientierunglos sein auch Sinne was ich mache ergibt keinen Sinn. Ein Schalter wird auf Off gesetzt und man macht eine nicht nachvollziehbare Handlung.

Leider kann ich aus eigener Erfahrung mitteilen, das sowas sehr einfach passiert, insbesondere in Kombination mit wenig Schlaf und Stress. Wenn eine nicht diagnostizierte psychische Erkrankung vorliegt kann es insbesondere schwierig werden, da natürlich Symptome nicht erkannt und bekämpft werden.

Solche Erkrankungen gibt es in vielen Formaten, bekannte wie Amnesie (kann spontan Auftreten), Demenzie oder auch a-typische Psychosen die kurzzeitig dauern können. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass das letzte Vorbild sehr schnell und heftig auftreten kann. Da brauch man entweder Hilfskräfte oder hat Glück, wenn die Situation sich zeitig wieder aufklärt.

@HimmelsBlau
Kann man in einem solchen Zustand, wie du ihn beschreibst, noch akkurat rückwärts einparken?

https://www.bild.de/regional/frankfurt/frankfurt-aktuell/fuenf-jahre-nach-verschwinden-pilzsammler-finden-knochen-von-birgit-ameis-73858252.bild.html

Gegenstände in der Nähe der Gebeine konnten Birgit Ameis zugeordnet werden, ein Gebiss-Abgleich schuf endgültig Klarheit.

Wäre der Schmuck nicht an der Leiche dran? Würde man nicht eher direkt von Schmuck sprechen?
Das ist natürlich sehr spekulativ. Wenn die Kiste bei ihr war, die ja nunmal verschwunden ist, dann gilt das:

Tritonus schrieb:ich glaube keinesfalls, dass BA sie die Strecke vom Auto bis in den Wald getragen hat.

Und wenn sie diese trotz der Beschwerlichkeit mitführte, dann wäre ich wieder bei der Überlegung, dass so etwas passiert ist:

Enterprise1701 schrieb:Kann man plötzlich neben sich stehen und orientierunglos sein auch Sinne was ich mache ergibt keinen Sinn. Ein Schalter wird auf Off gesetzt und man macht eine nicht nachvollziehbare Handlung.

Wenn sie nichts mitnahm in den Wald, was völlig widersinnig erscheint, würde ich ein Gewaltverbrechen vermuten, wobei mir der Ablauf dann nicht klar wäre.

@HimmelsBlau: danke für deine Ausführungen.

HimmelsBlau schrieb:Solche Erkrankungen gibt es in vielen Formaten, bekannte wie Amnesie (kann spontan Auftreten), Demenzie oder auch a-typische Psychosen die kurzzeitig dauern können. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass das letzte Vorbild sehr schnell und heftig auftreten kann. Da brauch man entweder Hilfskräfte oder hat Glück, wenn die Situation sich zeitig wieder aufklärt.

Sicher, gibt es alles, aber irgendwas davon wird die Umwelt schon mitkriegen. Davon ist aber null die Rede, im Gegenteil, die Polizei ging nach dem Auffinden des Autos von einem Tötungsdelikt aus.

Kreuzbergerin schrieb:Kann man in einem solchen Zustand, wie du ihn beschreibst, noch akkurat rückwärts einparken?

Ich kann natürlich nicht für jeden Sprechen, jedoch war das bei mir kein Problem. Ich konnte Auto fahren, kochen, Arbeiten, hatte dan aber bei anderen Sachen (wie Mathe, Gedächtnis, Orientierung) schwierigkeiten. Es gibt Tage wo ich gearbeitet und mit Kollegen gesprochen habe, an die ich mich bis heute nicht erinnern kann.

HimmelsBlau schrieb:Ich konnte Auto fahren, kochen, Arbeiten, hatte dan aber bei anderen Sachen (wie Mathe, Gedächtnis, Orientierung) schwierigkeiten

Orientierungslos Auto zu fahren, stelle ich mir sehr gefährlich vor.

Brausebonbon schrieb:Armbanduhr, Ehering, Armband, Halskette, Ohring.... sowas vielleicht.

Ihre Brille fällt mir noch ein.

Es gibt die Möglichkeiten:
-Verbrechen
-Suizid (wird von den Ermittlern eher nicht angenommen)
-Unfall (nach dem Leichenfundort auch unwahrscheinlich)
-Eine Erkrankung mit psychischer Symptomatik.

Kreuzbergerin schrieb:Orientierungslos Auto zu fahren, stelle ich mir sehr gefährlich vor.

Das war es in Rücksicht auch. Problem ist halt, wenn keiner deine Symptome aufmerkt/dir Hilfe sucht, wenn du selbst nicht siehst das deine Situation abnormal ist. Für jemanden, in jener Situation, ist das Leben normal und so wie es sein soll.

Genau darin findet man aber auch das nächste Problem, denn dieser Ausnahmezustand ist für jeden komplett anders. Wir kennen alle die Vorbilder des demenzierenden Großvaters oder einem Mann, der durch die Straße rennt da die Aliens ihn verfolgen, davor gibt es aber noch viele Klassierungen die auch unter Erkrankungen fallen aber, ausser kleinen Ausssetzern, noch völlig normal und integriert in unserer Gesellschafft teilnehmen.