Eigentlich sollte Lubitz nach dem Willen eines seiner Ärzte in einem psychiatrischen Krankenhaus behandelt werden, wie es in dem Abschlussbericht heißt. Der Mediziner habe am 10. März – zwei Wochen vor dem Absturz – eine mögliche Psychose diagnostiziert und eine Einweisung empfohlen.
Welche pers. Konsequenzen sich auch für Ärzte aus dem Ganzen ergeben können, zeigt dieser spezielle Fall ganz gut. Ich komme aus Unterbach (gehört zu Düsseldorf), meine Mutter wohnt auch heute noch dort und auch A. Lubitz lebte da. Meine Mutter ist Patientin des o.g. Arztes, eigentlich ist es eine Ärztin, und erzählte mir, daß die Praxis nach dem Suizid von Lubitz sehr lange geschlossen war und später dann von einem anderen Arzt übernommen wurde, den wiederum meine Mutter auch schon lange kennt (Unterbach ist ein Kaff, wo quasi jeder jeden kennt). Die Ärztin kam mit dem ganzen nicht klar, bekam Depressionen, einen Burn out und war nicht mehr in der Lage die Praxis weiterzuführen.
Lubitz wollte nicht mehr leben, das war seine Entscheidung, aber durch die Art und Weise, die er für seinen Freitod wählte, wurde er zum Massenmörder, der direkt und indirekt auch das Leben von vielen Menschen zerstörte, Angehörige, Freunde, Partner... aber eben auch Ärzte.