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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

17.073 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Suizid, Frankreich, 2015 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

16.04.2016 um 07:16
@Mauro
Zitat von MauroMauro schrieb:Ich hoffe ebenfalls, dass sich in der Richtung etwas mehr Bewegung einstellt und dieses Vorhaben schnellstens umgesetzt wird.
Ein entsprechendes Vorhaben ist derzeit auf den Weg gebracht und soll schnellstmöglich umgesetzt werden. Ich persönlich gehe davon aus, dass so zumindest der größte Teil der potenziell suizidgefährdeten Personen in diesem sicherheitskritischen Bereich früher erkannt und entsprechend therapiert werden können. Da nicht davon auszugehen ist, dass diese schweren Formen von psychischen Erkrankungen besonders häufig vorkommen, werden diese Maßnahmen hoffentlich die Chance auf eine Widerholungstat deutlich minimieren.
Zitat von MauroMauro schrieb:Es kann sich durchaus um subjektive Wahrnehmungen gehandelt haben, doch diese "Wahrnehmungen" können durch Medikamente hervorgerufen werden.
Natürlich haben Psychopharmaka -je nach Medikament und Dosierung- ggf. auch heftige Nebenwirkungen. Deshalb liegt es absolut im Bereich des Möglichen, dass aufgrund von Medikamentenkonsums auch Sehstörungen auftreten können. Diese sind dann -soweit ich verstanden habe- nicht organischer Natur, sondern vielmehr temporär für die Dauer der Einnahme vorhanden. Von daher wird aus dem Abschlussbericht nicht deutlich, ob die Sehstörungen, welche der Pilot beklagte, tatsächlich von den Medikamenten verursacht wurden, oder Teil seiner psychichen Erkrankung waren. Ich denke, dass sich das anhand der vorliegenden Informationen nicht abschließend klären lässt. Fakt ist hingegen, dass sich die Einnahme von Medikamenten, die möglichen Einfluss auf Wahrnehmung, Reaktion, Funktion usw. des Piloten haben könnten, mit der Dienstfähigkeit des Piloten unvereinbar sind. Deshalb hoffe ich auf eine Verbesserung der Sicherheit durch entsprechende Tests.


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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

16.04.2016 um 11:39
Hallo zusammen !

Das habe ich gerade gefunden:
Berlin (dpa) - Es ist gut ein Jahr her, dass in den französischen Alpen eine Germanwings-Maschine zerschellt. Alle 150 Menschen an Bord sterben. Zum Absturz gebracht hat das Flugzeug nach den Ermittlungen der psychisch kranke Copilot Andreas Lubitz. Mit Drogentests und einer Datenbank, die Ärzte-Hopping unmöglich machen soll, reagiert der Gesetzgeber nun auf die Katastrophe. Nicht nur Linke und Grüne lehnen das Gesetz im Bundestag ab, auch die Piloten sind skeptisch.

Künftig sollen Fluggesellschaften untersuchen, ob ein Pilot bei Dienstantritt unter dem Einfluss von «Medikamenten, Alkohol oder anderen psychoaktiven Substanzen» steht, wenn es einen entsprechenden Verdacht gibt. Daneben sind aber auch Zufallskontrollen geplant. (...)
Quelle: http://www.aerointernational.de/aviation/gesetzgeber-zieht-konsequenzen-aus-germanwings-absturz.html

Auch wenn die Piloten aktuell eher ablehnend auf diesen Gesetzesentwurf reagieren, sind die geplanten Veränderungen meiner persönlichen Meinung nach überfällig und auch die richtige Konsequenz aus dem hier vorliegenden Fall.


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Mauro ehemaliges Mitglied

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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

16.04.2016 um 14:31
@Slaterator

Vielen Dank für den interessanten Link! Ich erlaube mir, daraus einige für mich wichtige Passagen einzustellen.


>>>Lubitz hatte den Ermittlern zufolge mehrere Ärzte aufgesucht. Kurz vor der Katastrophe wurde ihm eine Einweisung in ein psychiatrisches Krankenhaus empfohlen. Die Behörden wussten davon nichts.<<<

>>>So richtig zufrieden ist der Piloten-Verband mit dem Gesetz am Ende aber nicht. Zum einen habe man Piloten und Mediziner nicht angehört, kritisiert Wahl. Zum anderen fehlten klare Regeln für Hilfsprogramme, an die sich betroffene Piloten wenden können, ohne Angst haben zu müssen, ihren Job zu verlieren.<<<

>>>Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft begrüßt die neuen Vorschriften dagegen. In einem weiteren Schritt solle die EU nun psychosoziale Anlaufstellen für Crewmitglieder, die es in Deutschland bereits gebe, für ganz Europa verbindlich machen.<<<
>>>Auch die Regierungsfraktionen im Bundestag sind optimistisch: Mit dem Gesetz habe man politisch alles dafür getan, «dass man über den Wolken vielleicht doch grenzlose und sichere Freiheit verspürt», sagt der SPD-Abgeordnete Andreas Rimkus bei der Bundestagsdebatte<<<

Auch wenn es sich um „Einzelfälle“ handelt, ist jeder Tote einer zu viel, da Familien dahinter stehen und oftmals an dem Leid zerbrechen.
Ich bin weit davon entfernt, A.L. in irgendeiner Form in Schutz zu nehmen, oder seine Tat zu relativieren, aufgrund seiner psychischen Erkrankung.
A.L. hätte sich seiner Erkrankung stellen müssen, um gemeinsam mit Ärzten eine Lösung für sich und seine berufliche Karriere zu finden.
Dazu ist nicht jeder in der Lage, verschärfte Kontrollen sollten daher zeitnah in Kraft treten.


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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

16.04.2016 um 14:56
@Mauro
Zitat von MauroMauro schrieb:Vielen Dank für den interessanten Link! Ich erlaube mir, daraus einige für mich wichtige Passagen einzustellen.
Keine Ursache. Natürlich darfst Du gerne daraus Zitieren. Dafür habe ich ihn eingestellt. ;)
Zitat von MauroMauro schrieb:Auch wenn es sich um „Einzelfälle“ handelt, ist jeder Tote einer zu viel, da Familien dahinter stehen und oftmals an dem Leid zerbrechen.
Das steht außer Frage. Interessant ist die Aufgabe, die sich daraus für Gesetzgeber/Politik ableitet. Der klare Arbeitsauftrag ist dafür zu sorgen, dass alles dafür getan wird, das Risiko für solche Taten so stark wie möglich zu minimieren oder sogar auszuschließen.
Zitat von MauroMauro schrieb:A.L. hätte sich seiner Erkrankung stellen müssen, um gemeinsam mit Ärzten eine Lösung für sich und seine berufliche Karriere zu finden.
Dazu ist nicht jeder in der Lage, verschärfte Kontrollen sollten daher zeitnah in Kraft treten.
Richtig. Es ist die derzeit einzig verfügbare Lösung, zumindest eine maximale Minimierung des Risikos herbeizuführen. Natürlich besteht darüber hinaus noch Potenzial, weitere Maßnahmen zu treffen. So könnte man Lösungen schaffen, die das finanzielle und persönliche Risiko des Piloten ausgleichen, wenn dieser sich zum Arztbesuch und für ein Hilfeersuchen entscheidet. Nur ein Beispiel. Aber der Anfang ist gemacht.


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Mauro ehemaliges Mitglied

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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

16.04.2016 um 15:27
@Slaterator
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb: Es ist die derzeit einzig verfügbare Lösung, zumindest eine maximale Minimierung des Risikos herbeizuführen. Natürlich besteht darüber hinaus noch Potenzial, weitere Maßnahmen zu treffen. So könnte man Lösungen schaffen, die das finanzielle und persönliche Risiko des Piloten ausgleichen, wenn dieser sich zum Arztbesuch und für ein Hilfeersuchen entscheidet. Nur ein Beispiel. Aber der Anfang ist gemacht.
Du bringst es auf den Punkt!

Ich denke an eine Supervision im beruflichen Bereich, wie es bspw. in medizinischen Berufen Usus ist, teils auch Pflicht.

Was die Airlines anbieten, darüber bin ich nicht informiert:

Schau Dir das mal bitte an:

http://www.pilots.de/ubb/NonCGI/Forum5/HTML/000340.html

Vielleicht kannst Du mehr recherchieren. Danke!


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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

16.04.2016 um 16:35
@Mauro
Zitat von MauroMauro schrieb:Vielleicht kannst Du mehr recherchieren. Danke!
Zu der im Link angesprochenen "Supervision" aus meinem Wissen folgende Informationen:

Die Supervision ist prinzipiell eine -in der BRD- mindestens einmal jährlich wiederkehrende Maßnahme für Verkehrspiloten. Hintergrund ist die Feststellung der Flugleistung und die Überprüfung der Einhaltung/Anwendung airlinespezifischer Richtlinien im Flugalltag durch den "Prüfling". Die Gründe für die Durchführung sind unterschiedlich und unabhängig vom Rang des Probanten. So kann zum Beispiel ein Wechsel des Flugzeugmusters, die Erlangung eines neuen Dienstgrades, der Anflug eines besonderen Flughafens oder eines Erdteiles/Landes Grund für eine solche Maßnahme sein. Es werden auch regelmäßig wiederkehrende Checkflüge/Linechecks durchgeführt, um Veränderungen in der Flugleistung (zum Beispiel das Einschleichen "privater Prozeduren"/manifesterter Fehler) feststellen und verhindern zu können. In der Praxis gibt es zwei verschiedene Arten der Durchführung. Sie wird i.d.R. durch einen speziell qualifizierten Flugkapitän (Check-Kapitän) durchgeführt. Dieser ist entweder Teil des Flugteams oder -als 3. Mann- Beobachter im Cockpit. Diese Supervision kann auch mehrere Flüge umfassen, meistens einen Arbeitstag (Umlauf). Am Ende der Maßnahme wird dann ein ggf. mehrseitiger Bewertungsbogen erstellt, der -neben dem Probanten- auch der Airline ausgehändigt wird. Er erfasst neben der rein fliegerischen Beurteilung auch eine Extrabewertung mit Punkten aus dem Bereich CRM (cockpit resource management) wie Teamgeist, Umgang mit Kollegen, Konfliktmanagement, Arbeitsteilung und dergleichen. Die Gesamtleistung wird dann mit einem abschließenden Urteil, welches sich für gewöhnlich im Bereich von unterdurchschnittlich bis überdurschnittlich manifestiert, festgeschrieben. Von dieser Bewertung kann auch die weitere Flugerlaubnis bei der entspr. Airline abhängen. Es werden auch konkrete Vorschläge zur Verbesserung gemacht. Es können z.B. Nachschulungen und/oderTrainingsmaßnahmen am Simulator veranlasst werden, nach deren Ende erneut ein Checkflug steht. Wenn Du dazu noch Fragen hast, frag einfach. :)
Zitat von MauroMauro schrieb:ch denke an eine Supervision im beruflichen Bereich, wie es bspw. in medizinischen Berufen Usus ist, teils auch Pflicht.
Ich fürchte, dass ein psychologisches Problem auf diesen Checkflügen eher nicht zu Tage tritt bzw. durch den Probanten verheimlicht werden kann. Eine andauernde Supervision ist aus Kosten- und Praxisgründen ebenfalls nicht zumutbar. Insofern denke ich, dass eine Supervision zwar keinesfalls schadet, jedoch in dieser hier vorliegenden Problematik nicht sehr zielführend ist.


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Mauro ehemaliges Mitglied

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16.04.2016 um 16:59
@Slaterator

Dank für die schnelle Antwort! Aktuell habe ich keine Frage, doch vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb: Am Ende der Maßnahme wird dann ein ggf. mehrseitiger Bewertungsbogen erstellt, der -neben dem Probanten- auch der Airline ausgehändigt wird. Er erfasst neben der rein fliegerischen Beurteilung auch eine Extrabewertung mit Punkten aus dem Bereich CRM (cockpit resource management) wie Teamgeist, Umgang mit Kollegen, Konfliktmanagement, Arbeitsteilung und dergleichen. Die Gesamtleistung wird dann mit einem abschließenden Urteil, welches sich für gewöhnlich im Bereich von unterdurchschnittlich bis überdurschnittlich manifestiert, festgeschrieben. Von dieser Bewertung kann auch die weitere Flugerlaubnis bei der entspr. Airline abhängen.
Diese strengen Kriterien und Beurteilungen hatte, soweit mir bekannt, auch A.L. absolviert und wurde nicht auffällig.

Das ist für mich insofern interessant, inwieweit er sein massives Problem nicht offenkundig machen musste, sondern in der Lage war, einsame Entscheidungen treffen zu können, wie er weiter verfahren würde.

Das ist ihm gelungen, doch gab es im Anschluss an seinen gewählten Suizid, den Tod von 159 Menschen zu beklagen.

Auszug aus Wikipedia:

Wikipedia: Germanwings-Flug 9525

Abschlussbericht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die französische Untersuchungsbehörde BEA veröffentlichte ihren Abschlussbericht am 13. März 2016.[2] Sie bestätigte ihre These aus dem Zwischenbericht, wonach sich der psychisch kranke Kopilot im Cockpit eingeschlossen und das Flugzeug bewusst und absichtlich zum Absturz gebracht habe. Andreas Lubitz habe nach Erkenntnissen der Ermittler zum Zeitpunkt des Absturzes Anti-Depressiva eingenommen und unter einem psychotischen Schub gelitten. Ein Arzt habe zwei Wochen vor dem Absturz eine mögliche Psychose bei Lubitz diagnostiziert und eine Einweisung in eine psychiatrische Klinik empfohlen. Die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen waren aber nicht an Germanwings weitergeleitet worden.[78]
Als Konsequenz empfahl die BEA der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) und den EU-Mitgliedsstaaten routinemäßige Überprüfungen insbesondere bei krankheitsbedingten Ausfällen von Piloten auch im Hinblick auf psychiatrische und psychologische Probleme. Ferner sollten im Zusammenhang mit der von Land zu Land unterschiedlich geregelten ärztlichen Schweigepflicht auch international klare Regelungen für Gesundheitsdienstleister vorliegen. Eine Änderung bei der Verriegelung der Cockpit-Türen empfahlen die Experten nicht. Viele Fluglinien haben inzwischen eine Zwei-Personen-Regel im Cockpit eingeführt.[78]


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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

16.04.2016 um 17:27
@Mauro
Zitat von MauroMauro schrieb:Dank für die schnelle Antwort! Aktuell habe ich keine Frage, doch vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt.
Gerne. Ist ein Fachgebiet von mir. Wenn Du möchtest, kannst Du gerne Fragen aus dem Bereich der Zivilluftfahrt an mich stellen. Auch per PN, sollte es OT sein. :)
Zitat von MauroMauro schrieb:Das ist für mich insofern interessant, inwieweit er sein massives Problem nicht offenkundig machen musste, sondern in der Lage war, einsame Entscheidungen treffen zu können, wie er weiter verfahren würde.

Das ist ihm gelungen, doch gab es im Anschluss an seinen gewählten Suizid, den Tod von 159 Menschen zu beklagen.
Genau das ist der Knackpunkt. Eine Supervision in Form eines Checkfluges ist -meiner persönlichen Meinung nach- nicht unbedingt geeignet, ein gefährliches psychologisches Problem festzustellen. Sollte ein psychologisches Problem durch den Piloten so offenkundig werden, dass es der Check-Kapitän merkt, würde es auch jeder andere Pilot/Copilot merken, der mit der/dem entsprechenden Kollegen/Kollegin fliegt. Dazu braucht es dann keinen Checkflug. Es ist wahrscheinlich die Summe von Kleinigkeiten auf mehreren Flügen, Details einer Unterhaltung im Cockpit/Aussagen der Person, die über einen längeren Zeitraum möglicherweise Verdacht erregen könnten. Um dies festzustellen, bedürfte es einer längeren Supervision, die aus Kosten- und Praxisgründen nicht umsetzbar ist.


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Mauro ehemaliges Mitglied

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16.04.2016 um 17:34
@Slaterator

Dank für die Antwort!

Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Dazu braucht es dann keinen Checkflug. Es ist wahrscheinlich die Summe von Kleinigkeiten auf mehreren Flügen, Details einer Unterhaltung im Cockpit/Aussagen der Person, die über einen längeren Zeitraum möglicherweise Verdacht erregen könnten. Um dies festzustellen, bedürfte es einer längeren Supervision, die aus Kosten- und Praxisgründen nicht umsetzbar ist.
Diese längere Supervision sollte jedoch in Zukunft für alle Piloten Pflicht sein...

Erfordert mehr Bürokratie und Dokumentation, wäre jedoch zielführend. Meine Sorge...es handelt sich um Einzelfälle und daher wird aller Voraussicht nach, nicht zeitnah gehandelt...leider.

Dank nochmals, ich komme auf Dich zurück!


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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

16.04.2016 um 18:32
@Slaterator
Supervision ist ja eine sehr gute Sache, wenn auch (immer noch?) mehr unbeliebt als beliebt beim Personal?

Sehe auch die Zeit, zu aufwändig und langwierig.

Hier in diesem Fall liegt bei mir auch die Vermutung nahe (wie auch bei amokläufen in Firmen, Stichwort "work violance"), es waren schon signale da.

Mal abgesehen davon ihm wurde sogar von professioneller Seite geraten sich einweisen zu lassen in ein psychiatrisches Krankenhaus, werden auch Auffälligkeiten seitens seiner Person im Kollegenkreis bemerkt worden sein?

Vllt. war er nicht der beliebteste und man war froh nicht in seiner Nähe sein zu müssen?
So hat die menschliche Verdrängung und Ohnmacht dazu beigetragen sich abzuwenden von Ahnungen?

Bleibt zu hoffen es wird auch dahingehend reflektiert was ich auch stark annehme.


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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

17.04.2016 um 08:54
@Mauro
Zitat von MauroMauro schrieb:Diese längere Supervision sollte jedoch in Zukunft für alle Piloten Pflicht sein...
Erfordert mehr Bürokratie und Dokumentation, wäre jedoch zielführend. (...)
Aber zu aufwendig, teuer, personalintensiv, schulungsintensiv, anstrengend und von daher nicht umsetzbar. Die Regelungen bzgl. der Checkflüge sind meiner persönlichen Meinung nach absolut ausreichend. Checkflüge dienen ja auch nicht dem Zweck, die gesundheitliche Dienstfähigkeit des Flugpersonals festzustellen/sicherzustellen, sondern um Fehler im Alltag weitestgehend auszuschließen und eine entsprechende Umsetzung der Richtlinien im Flugbetrieb abzusichern. Es ist also eher eine Maßnahme, die dem QM (Qualitätsmanagement) zuzuordnen ist, da man von einem ausgebildeten/erfahrenen Piloten das erforderliche Basiswissen zum Führen einer Verkehrsmaschine und Kenntnis des damit verbundenen Regelwerkes erwarten kann bzw. voraussetzt. Darüber hinaus sind die Check-Kapitäne auch keine Psychologen. Zwar kennen sie die Vorgaben bzgl. des CRM, diese Kenntnis reicht aber keinesfalls aus, die Geistesverfassung des Flugpersonals qualifiziert zu beurteilen oder gar diesbezügliche Diagnosen zu stellen.
Zitat von eis..bäreis..bär schrieb:Supervision ist ja eine sehr gute Sache, wenn auch (immer noch?) mehr unbeliebt als beliebt beim Personal?

Natürlich bedeutet ein Checkflug auch immer Stress für die Besatzung. Jeder kennt wahrscheinlich aus eigener Berufserfahrung die Situation, wenn z.B. im Zuge einer DIN-Zertifizierung entsprechende Auditoren auftauchen, über die Schulter schauen und "schlaue" Fragen stellen. Prüfungen gleich welcher Art sorgen eben eher selten für eine angenehme und entspannte Arbeitsatmosphäre. Außerdem kommt hinzu, dass die Flugleistung bei einem Piloten nicht jeden Tag gleich gut oder schlecht ist. Jeder Checkflug wird bewertet, das Ergebnis entscheidet ggf. über den Verlauf der Karriere, wandert zumindest immer in die Personalakte. Je öfter und länger diese Überprüfung stattfindet/stattfinden, desto höher ist die Chance eines vieleicht mal eher schlechteren Ergebnisses. Außerdem sorgt die ständige Überprüfung für eine Art Verlust des Vertrauens, das die Piloten durch Arbeitgeber/Gesetzgeber und Kunden in ihre Arbeit auch zurecht erwarten.
Zitat von eis..bäreis..bär schrieb:Mal abgesehen davon ihm wurde sogar von professioneller Seite geraten sich einweisen zu lassen in ein psychiatrisches Krankenhaus, werden auch Auffälligkeiten seitens seiner Person im Kollegenkreis bemerkt worden sein?
Ich gehe eher nicht davon aus, dass er in besonderem Maße auffällig war. Möglicherweise gab es "kleine" Vorboten, Anzeichen, Bemerkungen o.ä. Aber dies entsprechend professionell zu deuten, ist nicht die Kernkompetenz eines Piloten. Man muß auch bedenken, dass die "Flugteams" ständig wechseln. Die Konstellation hat zumeist nur für eine "Rotation" d.h. eine Flugperiode Bestand. Dannach sitzen wieder neue Kollegen im Cockpit beisammen. Wenn ich mich recht erinnere, waren die beiden Piloten noch nie zuvor zusammen geflogen. Überigens nicht selten bei einem Unternehmen dieser Größe. Insofern gehe ich nicht davon aus, dass sein Vorhaben im Vorfeld hätte durch Kollegen bemerkt werden können.
Zitat von eis..bäreis..bär schrieb:Vllt. war er nicht der beliebteste und man war froh nicht in seiner Nähe sein zu müssen?
So hat die menschliche Verdrängung und Ohnmacht dazu beigetragen sich abzuwenden von Ahnungen?
Ich kann das jetzt nicht durch eine Quelle belegen, jedoch meine ich mich zu erinnern, dass in der Berichterstattung zum Unglücksgeschehen nie die Rede davon war, er könnte bei Kollegen in irgendeiner Form negativ aufgefallen sein. Es spielt auch meines persönlichen Erachtens letztenendes keine tragende Rolle. Es liegt in der Natur des Menschen, dass der/die Eine oder Andere einem persönlich eher unsypathisch ist oder eben nicht. Im Cockpit herrscht im Idealfall eine entspannt-professionelle Arbeitsatmosphäre, in der persönliches Befinden bzgl. der/des Kollegin/Kollegen keine große Rolle spielt. Beide stellen sich so gut wie möglich aufeinander ein.


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17.04.2016 um 09:21
@Slaterator
Ja das leuchtet mir alles ein und war gut beschrieben von Dir.
In diesem Metier haben die Leute andere Dinge im Kopf als sich Gedanken über ihre Kollegen machen zu können.
Das hatte ich so in der Tat nciht bedacht..


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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

17.04.2016 um 09:39
@eis..bär
Zitat von eis..bäreis..bär schrieb:In diesem Metier haben die Leute andere Dinge im Kopf als sich Gedanken über ihre Kollegen machen zu können.
Selbstverständlich bildet sich jeder Mensch ganz automatisch eine Meinung über seine(n) Teampartner(in). Aber ich denke nicht so eingehend, dass man etwas alarmierendes hätte bemerken und melden können/müssen.


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17.04.2016 um 10:02
@Slaterator
Weisst Du wo er gesagt haben soll, er werde etwas tun was die Welt bewegt (oder so ähnlich) und wann?


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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

17.04.2016 um 10:05
@eis..bär
Zitat von eis..bäreis..bär schrieb:Weisst Du wo er gesagt haben soll, er werde etwas tun was die Welt bewegt (oder so ähnlich) und wann?
Dieses Zitat von ihm geht -meines Wissens nach- auf die Aussage seiner damaligen Ex-Freundin zurück, die das der Blödzeitung gegenüber in einem "Exklusivinterview" berichtete. Dieser Sachverhalt lag aber wohl einige Wochen oder sogar Monate vor dem Todesflug. Ad hoc kann ich nicht mit der entsprechenden Quelle dienen. Aber es war sicher aus der Blödzeitung.


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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

17.04.2016 um 10:09
Mist, wenn das stimmt..bei soeinem Spruch hätte man bohren müssen.
Oder man nahm an er meint etwas Gutes..


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E_M ehemaliges Mitglied

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Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

17.04.2016 um 10:39
@eis..bär
Zitat von eis..bäreis..bär schrieb:(...) bei soeinem Spruch hätte man bohren müssen.
Oder man nahm an er meint etwas Gutes..
Im gleichen Interview hat sie -wenn ich mich recht erinnere- auch erzählt, dass er später in der Beziehung zu Jähzorn/Wutausbrüchen neigte und sie das auf den Schlafmangel/Stress zurückführte. Was er in solchen Situation von sich gab, nahm sie deshalb wohl nicht allzu ernst.

@E_M

Danke für den Link ! Das haben wir die Quelle ! Super !


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17.04.2016 um 10:43
@E_M
Auch von mir ein Danke..

Geltungswahn..na das muss doch auffallen..@Slaterator
Nicht nur bei der Freundin..

Wurde ihm der Beruf eigentlich in die Wiege gelegt??


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17.04.2016 um 10:58
@eis..bär
Zitat von eis..bäreis..bär schrieb:Geltungswahn..na das muss doch auffallen..@Slaterator
Nicht nur bei der Freundin..
Der Beruf des Verkehrsflugzeugführers ist ziemlich elitär, die Auswahlverfahren hart und langwierig. Da ist es nicht ungwöhnlich, dass Personen, die diesen Beruf ausüben einen sehr hohen Anspruch an sich selbst und Andere sowie entspr. Ehrgeiz mitbringen, der dann und wann auch mal als "hochnäsig" oder auch als Geltungsbedürfnis interpretiert/empfunden werden könnte. Da ich die Person nicht persönlich kenne und auch die Quelle bekanntermaßen gerne mal über das Ziel hinausschießt, erlaube ich mir diesbezüglich kein Urteil über den Verursacher. Ich denke das die Tatsache, dass zumindest seine fliegerische Leistung als überdurschnittlich bewertet wurde, eher für ein professionelles Auftreten und eine konzentrierte Arbeitsweise spricht. Da nichts von Empfindungen anderer Kollegen überliefert ist, gehe ich ersteinmal von einem unauffälligen Verhalten aus.
Zitat von eis..bäreis..bär schrieb:Wurde ihm der Beruf eigentlich in die Wiege gelegt??
Er hat in seiner Heimat bereits in jungen Jahren mit dem Segelfliegen begonnen und dementsprechend viele Berührungspunkte mit der Fliegerei gehabt. Später, als er in der Ausbildung pausieren mußte, arbeitete er sogar als Flugbegleiter, blieb also der Fliegerei treu. Seine Eltern sind -meinem Kenntnisstand nach- selbst keine Piloten oder Mitarbeiter in der Luftfahrtbranche.


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