Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt
30.04.2015 um 22:36Find das unverständlich dass in diesem Thread so oft der Täter in Schutz genommen wird bzw. veranalysiert
Syrah schrieb:hast du sichere Nachweise dafür dass ihm jemand fahrlässig eine Lizenz gegeben hat ?von was reden wir hier wenn ihm die Lizenz nur unter der Bedingung gegeben wurde, dass regelmäßig seine Psyche zu untersuchen war, aber jeder Fliegerarzt auf diese angeordneten Untersuchungen verzichtet hat, die Vermerke "SIC" und "REV" aber in jeder neuen Bescheinigung wieder vermerkt hat?
Syrah schrieb:werden du oder ich regelmässig auf psychische Gesundheit untersucht, trotzdem bewegen wir uns in der Gesellschaft, rennen nicht Amok (bisher jedenfalls nicht) und bringen niemandem um.zumindest ich habe niemals in meinem Leben Gedanken an einen Selbstmord gehabt und brauchte somit meinen Arbeitgeber nicht meine Krankengeschichte offenlegen. Damit erübrigen sich auch eventuelle Auflagen. Fakt ist, wenn ich als gesund gelte, dann brauche ich in meinen Lizenzen auch keine Sicherheitshinweise für Fliegerärzte. Bei AL gab es diese Vermerke aber nun mal.. und sie wurden missachtet.
Syrah schrieb:meine Gedanken sind oft bei den Angehörigen von dem Copilot. Sie haben nicht nur ein Kind verloren sondern müssen damit leben dass ihr Kind sehr viele Menschen gewollt mit in den Tod gerissen hat.... Unvorstellbar schrecklich.so geht es mir auch. Wäre es nicht schrecklich, wenn es sich wiederholen würde? Wissen wir wieviele Piloten mit "SIC" Einträgen und Depressionen täglich fliegen?
Was eine noch drängendere Frage aufwirft: Warum haben die Mediziner der Lufthansa, allen voran der Leiter des medizinischen Dienstes, in den Folgejahren ab 2010 nicht ein weiteres psychiatrisches Gutachten auf den Weg gebracht? Mindestens fünfmal wurde Andreas L. im Aeromedical Center in Frankfurt vorstellig, und einmal 2014 in München. Stüben war für die Problematik psychischer Erkrankungen sensibilisiert. In einem gemeinsamen Aufsatz mit Psychiater Kriebel schrieb er 2011: "Es bleibt erstaunlich, wie viele Piloten mit milderen oder ausklingenden depressiven Störungen unter Antidepressiva ohne Kenntnis der Fliegerärzte flogen – und bei uns wohl noch fliegen!"
Respektloser und selbstgerechter Stil
Zudem ist kaum vorstellbar, dass ein Fall wie Andreas L. mit einem schwerwiegenden Vermerk und einer Sondererlaubnis am Chef vorbei entschieden wurde. Aus mehreren Quellen sind unabhängig voneinander ähnliche Schilderungen zu hören. "Er war der Alleinherrscher in seinem eigenen Königreich", sagt ein Mediziner, der lange für ihn gearbeitet hat.
http://www.welt.de/politik/deutschland/article139433160/Chefsache-Andreas-L.html
FadingScreams schrieb:US-Behörde stellte Lubitz' mentale Gesundheit in FrageUnd wie passt dann das zusammen?
Die Ermittlungen zu dem Germanwings-Unglück vor etwas mehr als einem Monat sind noch nicht abgeschlossen. Nun veröffentlicht die US-Luftfahrtbehörde FAA ein internes Dokument, berichtet die "New York Times". Folgendes geht daraus hervor:
Im Jahr 2010 zögerte die FAA, Lubitz eine Pilotenlizenz auszustellen - wegen seiner psychischen Erkrankung.
Lubitz' behandelnde Ärzte in Deutschland versicherten der Behörde, dass er eine depressive Episode im Vorjahr vollständig überwunden habe.
Die FAA ließ Lubitz daraufhin sein Training in den USA fortsetzen. Er wurde jedoch gewarnt, dass ihm die Lizenz entzogen würde, sollten die Depressionen wiederkehren.
Interested schrieb:Gibt auch sowas wie ne Eigenverantwortung und ich habe auch keine Lust, Schuld-Statthalter zu suchen. Man hat es damals erkannt und reagiert - ab da lag es in der Verantwortung des Co, wenn er genesen wollte und das bedeutet manchmal eben auch, Träume aufzugeben.Toller Beitrag - vollste Zustimmung meinerseits.
Tibetdog schrieb:Studien zu einer erhöhten Suizidgefahr gibt es nicht, im Gegenteil diese Medikamente sollen das lindern!!!Das steht ja völlig außer Frage, dass man natürlich das Gegenteil erreichen möchte. Dennoch gehen all diese Depressionen und Erkrankungen eben auch mit sehr düsteren Gedanken einher.
Tibetdog schrieb:Studien zu einer erhöhten Suizidgefahr gibt es nicht, im Gegenteil diese Medikamente sollen das lindern!!!Es gibt div. Studien dazu, nur keine Langzeitstudien und Suizidpatienten, nehmen selten an den Studien teil. Aber natürlich kann nicht jeder Suizidgedanke mit Einnahme von Antidepressiva in Verbindung gebracht werden.
Tibetdog schrieb:Ich bin mir sicher, dass die Grunderkrankung und nicht die Medikamente diese Tat erklären.Hier sind wir uns einig. Und überhaupt und mehrfach nun schon dargelegt: Wir wissen nicht, welche Medikation er zum Tatzeitpunkt erhalten hat.
Kältezeit schrieb:Die Diskussion würde ganz anders verlaufen, hätte er - wie auch immer - überlebt. Da bin ich mir ganz sicher....Ganz genau und dann würde sich die Diskussion um seine Schuldfähigkeit drehen, die man nun anhand früher eingenommener Medikamente - absprechen möchte.
Tibetdog schrieb:Und in den von Dir verlinkten und mir bekannten anderen als "Studie" deklarierten konnte nicht eruiert werden, ob die Suizidgedanken krankheits- oder medikamenten- bedingt sind, da das logischerweise gar nicht möglich ist!Vollkommen richtig - und da nehmen sie auch selbst Abstand von.
Tibetdog schrieb:Im Übrigen reden wir nicht von Kindern und Jugendlichen, sondern von einem erwachsenen Mann.Ja, darum habe ich das ja auch hervorgehoben, dass die Suizidrate hauptsächlich bei Kindern und Jugendlichen ansteigt und A.L. schon mal gar nicht darunter fällt. ;)
Interested schrieb:In dem Fall des Copiloten wird nur nach Erklärungen gesucht, diese unfassbare Tat nachvollziehbar zu machen. Das geht aber nicht - weder mit, noch ohne Antidepressiva. Ich sehe es also wie Du, dass die Grunderkrankung das Problem war und kein Medikament, sofern er überhaupt eins eingenommen hat.Die Grunderkrankung war sein Problem. Sehe ich auch so - und dass es niemals eine Heilung gab. Das wusste er damals wie heute. Deshalb bin ich überzeugt, dass es "Helfer" gab. Einmal damals, überhaupt eine Lizenz zu erhalten und in der Folge, in form der Unterlassung die vorgeschriebenen Untersuchungen durchzuführen. Dabei bleibe ich.
FadingScreams schrieb:Deshalb bin ich überzeugt, dass es "Helfer" gab. Einmal damals, überhaupt eine Lizenz zu erhaltenQuatsch, wozu denn? Die Anforderungen sind so hoch, dass es nur knapp unter 10% überhaupt schaffen. Was soll also an A.L. so besonders gewesen sein, dass er "Helfer" hatte?