@obskur obskur schrieb:Kann man Psychopharmaka im Blut nachweisen, doch ur, wenn man gezielt danach sucht und wie lang sind sie im Blut nachweisbar. Ich vermute, es wird nicht danach explizit geschaut. Ich denke eher diese ominöse Augenerkrankung wäre dann zur Sprache gekommen.
Ja, kann man - zumindest grundsätzlich und zwar nicht nur im Blut, sondern auch in anderem Körpergewebe (z.B. Urin, Haar, Speichel Leber, Mageninhalt, Augen etc.).
Nach der Einnahme von Medikamenten entstehen aus deren Wirkstoffen im Körper so genannte "Metaboliten". Das sind Substanzen, die als Zwischenstufen oder als Abbauprodukte von Stoffwechselvorgängen des Organismus entstehen. In vielen Fällen entfalten erst diese "Metaboliten" die eigentliche pharmakologische Wirkung.
Die so genannte "Drogentests", die z.B. bei unklarer Todesursache und/oder bei Verdacht auf Drogenmissbrauch) zu forensisch-toxikologische Untersuchungen vorgenommen werden, beinhalten einen Großteil der allgemein üblichen Drogen, zu denen nicht nur z. B. Heroin etc. zählen, sondern auch Medikamente und eben deren Metaboliten.
Da diese Testinhalte aber natürlich nicht vollständig sind/sein können, können ggf. weiterführende Tests durchgeführt werden, für die man dann jedoch die vermutete Substanz kennen muss.
Im Fall von A.L. dürfte den Ermittlern über die sichergestellten Krankheitsunterlagen bzw. durch Befragung seiner behandelnden Ärzte bekannt sein, welche Medikamente er zumindest bekommen hat - ob er diese dann auch tatsächlich genommen hat, können auch die Ärzte nicht sagen.
Sollte man also Leichteile von L.A. finden, dann werde diese mit Sicherheit entsprechend forensich untersucht werden, da die evtl. daraus resultierenden Ergebnisse maßgeblich zur Klärung des Falles beitragen könnten.
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