Bone02943 schrieb:Ich frage mich auch warum viele solche Zweifel haben.
Es geht nicht um Zweifel, sondern um Vorverurteilung. Bis jetzt steht der Co-Pilot unter Verdacht den Absturz mit Vorsatz herbeigeführt zu haben. Die Untersuchungen sind aber noch nicht abgeschlossen. Der zweite Flugschreiber ist noch nicht gefunden. Also sollte man meiner Meinung nach auf den Untersuchungsbericht warten und diesen dann auf Plausibilität prüfen. Vorher is es eben nur ein Verdacht, der sich abzeichnet, mehr nich.
Sollte sich dieser Verdacht bestätigen ergibt sich damit für mich eine neue Qualität in der Risikobetrachtung des Luftverkehrs für alle Fluggesellschaften. Neben technischem Versagen und terroristischen Anschlägen gehören ab jetzt auch psychisches Versagen des Flugpersonals ganz offensichtlich zu den Absturzursachen von Verkehrsflugzeugen. Da psychische Krankheiten meiner Meinung nach auch in unserer Wohlstandsgesellschaft auf dem Vormarsch sind, erhöht sich ständig die Chance für jeden Einzelne Opfer eines solchen Amokprozesses zu werden, und das nich nur in der Luft.
Dass das Vier-Augen-Prinzip bei GW bisher nich durchgeführt wurde, muss man der Fluggesellschaft im Nachhinein als Fehler bescheinigen, der in diesem Fall 150 Menschenleben gekostet hat.
Im Grunde jedoch können technische Neuerungen hier meiner Meinung nach keine Abhilfe schaffen sondern nur den Risikofaktor in die eine oder andere Richtung verschieben. Im Grunde is JEDER Mensch anfällig für psychische Erkrankungen und es liegt allein in seinem persönlichen Verantwortungsbereich, welche Schlussfolgerungen und Taten er daraus zieht. Da helfen auch keine Psychotests.
Sollte sich der Verdacht gegen den Co-Piloten bestätigen müssen wir uns wohl alle fragen wieviel von Andreas L. in uns selber steckt, um rechtzeitig solche "Kurzschlusshandlungen" gar nich erst zuzulassen. In aller erster Linie is da wohl eine kontinuierliche Arbeit an der Verbesserung der eigenen Empathiefähigkeit gegenüber Natur und Mensch erforderlich.
Gruß greenkeeper