Whitelight schrieb:Habe keine Ahnung, wie es bei einem Vermisstenfall abläuft, bei dem ja irgendwann die Wohnung leergeräumt werden muß.Werden die Sachen verwahrt?
Um die rechtlichen Angelegenheiten eines Vermissten kümmert sich ein amtlicher sog. Abwesenheitspfleger. Dieser hat auch die Befugnis eine Wohnung aufzulösen, bzw, einen Mietvertrag zu kündigen oder auch ein Haus/ eine ETW des Vermissten zu verkaufen.
Das letztere käme in Betracht, wenn die Hauseigentümer z. Bsp. ihre Darlehensschulden für etwaige Immobilienkredite nicht mehr bezahlen ( da sie nicht mehr arbeiten und kein Gehalt mehr eingeht, weil abwesend) und kein ausreichendes Vermögen vorhanden ist.
Welche Fristen da konkret greifen und ob und wie lange die Möbel, persönlichen Besitztümer aus der Wohnung/ dem Haus eingelagert ( Einlagerung ist wiederum mit Kosten verbunden) werden müssen, weiß ich nicht genau.
Whitelight schrieb:Das Problem wird wohl die vergangene Zeit gewesen sein.Anfangs ging man davon aus, daß sie "nur" verschwand.
Ja, wieder ein tragischer Fall von zu spät angelaufenen Ermittlungen der Polizei. Es wurde gesagt, dass Nicole wohl zeitweise unter Depressionen litt. Aber abgesehen von einem möglichen Verbrechensfall müsste die Polizei bei einer depressiven Person auch sofort tätig werden, da immerhin Suizid als Eigengefährdung in Betracht käme.
Evtl. gab es aber keine "offizielle" Diagnose einer Depression durch einen Arzt oder Facharzt, sodass die evtl. Depression aus Sicht der Ermittlungsbehörden "nur" Gerede am Hundeplatz oder in der Nachbarschaft Nicoles war und nicht konkret genug, um einzuschreiten.
Whitelight schrieb:Die Infos zu den Usern könnten möglicherweise auch von friendscout herau
Sollte die Staatsanwaltschaft die Herausgabe der Daten der Chatkontakte von Nicole von Friendscout angefordert haben, muss der Plattformbetreiber die gewünschten Daten an die Staatsanwaltschaft herausgeben.
Etwas merkwürdig finde ich, dass sich keine Frau gemeldet haben soll, die mit den drei genannten Friendscout Nicks Kontakt hatten. Die Männer haben sicher mehr Frauen, als nur Nicole gedatet.
Nach 9 Jahren kann man sich als Frau doch noch an den Nick und evtl.auch Realnamen eines Kontaktes über Friendscout erinnern, wenn man damals etwa in Nicoles Alter war.
Es sei denn man datet so wahnsinnig viele Männer, dass man die Übersicht verloren hat.
Da der Hund von Nicole nur 30 km entfernt von der Hundeschule abgesetzt wurde, könnte es doch auch sein, dass der Täter selbst auch in der Hundeschule als Kunde oder Mitarbeiter war? Muss ja nicht exakt in der Zeit gewesen ein, als Nicole dort war.
Da in ähnlicher Form aber kein zweites Verbrechen dort in der Gegend in den letzten 10 Jahren verübt wurde, könnte es sein, dass der Täter für die Tat ein ganz persönliches Motiv hatte und danach nie wieder straffällig wurde.
Ein Serientäter kommt m.E. nicht in Betracht.
Die beteiligten Personen am Erbschaftsstreit und die Nachbarschaft von Nicole, wird die Polizei überprüft haben, nehme ich an.
Das kann zu keinen Ergebnissen hinsichtlich konkretem Tatverdacht geführt haben, denn sonst meine ich, würden die Ermittler sich jetzt nicht ausschließlich auf Nicoles Internet Kontakte fixieren.
Es kommt ja nur einer der drei Nicks evtl. als Täter in Betracht.
Das bedeutet, dass zumindest die beiden Unschuldigen sich theoretisch bei der Polizei melden könnten und sollten. Evtl. machten sie es nur deshalb nicht, weil sie Angst haben unter falschen Verdacht zu geraten. Evtl. sind sie inzwischen verheiratet, Familienvater mit Hauskredit, gehen jeden Tag ordentlich zur Arbeit.
Wenn einer von ihnen dann das offizielle letzte Date war, wird er, auch wenn er unschuldig ist, solange unter Verdacht stehen, bis der Täter ( was evtl. nicht mehr passieren wird) ermittelt ist.
Auch wenn die Polizei denjenigen sogar als Täter ausschließen kann, könnte die Angelegenheit zu Problemen in der Ehe, Partnerschaft etc. führen. Ein Mann, der sich nach Nicoles Verschwinden gerade ein familiäres und berufliches Leben aufgebaut hat, wird deshalb evtl. nicht mehr zur Polizei gehen.