Hallo zusammen!
Zunächst zu
@egaht: Meiner Schätzung zufolge dürften das vom Domplatz aus knapp 2 km sein, also ca. 20 Minuten zu Fuß. Allerdings erscheint mir ein solcher Weg eher unplausibel, denn parken kann man altstadtnäher und für einen romantischen Spaziergang gibt es geeignetere Routen als die Nibelungenbrücke - um mal aus eigener Erfahrung zu sprechen.
Nun aber zur Ausgangssituation und zu unserer dürftigen Quellenlage: Aufschlussreich wäre es, wenn das Beziehungsgefüge der jungen Leute bekannt wäre, d.h. wie lange, wie gut und woher kannten sie sich, wo wohnten sie etc. Weiters wäre interessant, von wem die Initiative für diesen Abend ausging, wie der Verlauf und wie die Heimfahrt geplant war. Ferner käme es auf den tatsächlichen Ablauf an und ob diese Angaben auch von unabhängigen Zeugen bestätigt werden konnte und auch darauf, welchen Eindruck Manuela und ihr letzter Begleiter z.B. auf des Personal in den besuchten Cafes gemacht haben. Manuela fiel sicherlich auf, so dass es diese Zeugen geben müsste. Ich gehe davon aus, dass dies relativ umfänglich ermittelt werden konnte, aber nicht publik gemacht wurde. Wichtig ist natürlich auch die Antwort auf die Frage, wo der letzte Begleiter sein Fahrzeug abgestellt hatte und ob die beiden gemeinsam zum Auto gingen.
Nahe liegend ist es nun, dass der letzte Begleiter Manuela nach Hause bringen wollte, aber mit einem vorherigen Schäferstündchen-Intermezzo, und dafür die Freundin versetzt hätte (
@nephilimfield : Ich weiß um meine Festlegung, allerdings gehe ich bei der Erstellung meiner Tathergangshypothesen von der Variante aus, bei der ich die wenigsten Hilfsannahmen treffen muss). Wie
@Lara1973 richtig anmerkte, kann auch eine konfliktträchtige Dreier-Konstellation vorgelegen haben und eine Grundsatz-Diskussion eskaliert sein. Eine andere vorstellbare Variante wäre, dass sich Manuela entweder weitergehende Intimitäten verbat oder aber, obwohl zunächst nicht abgeneigt, es sich in Anbetracht des weniger inspirierenden Ambientes anders überlegte - das ist angeblich gar nicht mal so selten. Und wenn dann noch die Angst dazukommt, dass Manuela diese Geschichte publik macht,....
Zu den Zeugenaussagen: aufgrund der schon genannten möglichen zeitlichen Unschärfen und der fehlenden Bereitschaft, einfach mal nachzusehen, dürften die Aussagen per saldo kaum aussagekräftig sein, weder um den letzten Begleiter zu be-, aber auch zu entlasten. Es muss wohl nicht extra erwähnt werden, dass bestimmt keine brauchbare Personenbeschreibung vorliegt.
Und inwieweit die Angaben der Freundin objektiv verifiziert werden konnten ist auch nicht bekannt.
Abschließend möchte ich auf einen Widerspruch in den Zeitungsartikeln eingehen, und der betrifft die Fesselung Manuelas: Angeblich gibt es nur den besagten Ohrclip als Spur. Wenn sie aber gefesselt in die Donau geworfen wurde, dann müsste auch das Fesselungsmaterial vorliegen - aber darüber wird kein Wort verloren. Dieses wiederum müsste entweder vom Täter oder vom Opfer (Strumpfhose, Halsband, BH...) stammen. Vom Opfer wiederum kann es nicht sein, da die Bekleidung komplett verschwunden ist. Im übrigen muss das nicht mal mit Absicht vom Täter mitgeführt worden sein, man kann sich auch mal mit Schnürsenkeln behelfen.
So viel für heute,
Ludwig