Es wurde in der Zeitung ausgesagt, dass der letzte Begleiter noch seine Freundin in einem Lokal abholen musste. Weiter oben ist ein post von
@nephilimfield welches so klingt, als ob man bereits zu dritt unterwegs war, als Manuela ausstieg. Ich interpretiere die Meldung aber anders: Manuela musste aussteigen, weil die Freundin noch abgeholt werden musste. Und logisch macht das für mich nur Sinn, wenn die Freundin nichts von Manuela wissen sollte.
So. Der entscheidende Punkt bei der Aussage des letzten Begleiters ist für mich immer noch dieser. Welchen Sinn macht es, mit Manuela erst zur Nordallee zu fahren, sie dort aussteigen zu lassen, dann in welches Lokal auch immer zu fahren, die Freundin abholen (es wurde ja sogar vermutet, dass dieses wieder in der Innenstadt war), diese dann nach Hause zu fahren und dann Manuela wieder aufzunehmen.
Konservativ wurden 30 Minuten Minimum dafür geschätzt.
Das macht einfach keinen Sinn. Normalerweise, wenn man sich schon auf so eine Sache einlässt, würde man erwarten, dass Manuela in einem Lokal in der Innenstadt bleibt und dort auf den Begleiter wartet, nachdem er seine Freundin nach Hause gebracht hat.
Mit dieser story steht und fällt bereits die Glaubwürdigkeit dieses Begleiters. Was aber, wenn er bereits mit Manuela -einvernehmlich- am Donauufer gewesen ist? Vielleicht seinen PKW in dieser Gegend geparkt? Dann muss er damit rechnen, dass Zeugen ihn dort später lokalisieren können, und dann, und nur dann, braucht er so eine story.
Wenn ich also die "Manuela kurz parken" story nicht glaube, und ich tue das nicht, dann macht sie für mich nur als Ablenkung Sinn, der einen anderen Ablauf vertuschen soll: dass er und Manuela am Donauufer und nördlich davon waren. Mit allen Konsequenzen.
Schauen wir dagegen einmal nach dem Zufallstäter: Freilich, in der Theorie kann es immer so einen geben. Aber es sprechen ein paar Dinge für eine geringere Wahrscheinlichkeit. Hier wird jetzt angenommen, die story des letzten Begleiters ist wahr:
-dann wurde Manuela ca. 200m nördlich der Donau abgesetzt. Da sie in der Donau gefunden wurde, ist anzunehmen, es handelte sich auch um Manuela, die kämpfend beobachtet wurde, und zwar am Ufer. Wie ist sie die 200m von der Bushaltestelle ans Donauufer gekommen? Die Gegend rund um die Bushaltestelle wird zwar als einsam beschrieben, aber die Strassen dort sind relativ grosse Ausfallstrassen, d.h. es wohnt niemand rund um die Bushaltestelle, und dort sind um die Uhrzeit wohl keine Fussgänger mehr, aber Autofahrer schon. Wurde Manuela unter Zwang zu Fuss von dort zum Donauufer gebracht? Wenn sie sich dort nicht wehrte, warum dann am Ufer? Oder umgekehrt: wenn sie sich am Ufer (noch) wehrte, hat sie sich dann nicht wahrscheinlich bereits den ganzen Weg über gewehrt? Und sollte das nicht aufgefallen sein? Und warum sie erst ans Ufer bringen? Zum Vergewaltigen sind die einsamen Parkplätze am DEZ viel geeigneter.
Offensichtlich hat sie sich am Ufer heftig gewehrt. Ist sie nach der Zeugensichtung noch überwältigt worden, dann erst entkleidet worden, vergewaltigt worden, in die Donau geworfen worden und auch ihre Kleidung noch in die Donau geworfen worden?
Ich denke, die heftige Gegenwehr und die Tatsache, dass das Donauufer eben nicht so einsam ist, hätte einen Zufallstäter abgehalten und zur Flucht verleitet. Manuela wurde brutal geschlagen und gewürgt. Ein Zufallstäter wäre ihr nicht bekannt gewesen, er hätte gute Chancen gehabt, unerkannt zu bleiben, hätte er sie benommen und verletzt am Ufer liegen gelassen.
Anders ein bekannter Täter. Der musste dafür sorgen dass Manuela keine Aussage mehr machen kann, wenn er unerkannt bleiben will. Und bei einem bekannten Täter könnte es gut sein, dass der beobachtete Kampf der Endpunkt des Geschehens am Donauufer war, nicht der Beginn. Mit anderen Worten, wie
@egaht beschreibt, dass sich eventuell am Donauufer schon einiges einvernehmlich ereignet hatte, evtl. schon das Entkleiden, bevor dann die Sache eskalierte. Vielleicht weil jetzt auf einmal die "Freundin" ins Spiel kam?
Sonst bin ich der Versuchung gegenüber, immer gleich eine Beziehungstat anzunehmen sehr skeptisch, aber hier scheint mir der Zufallstäter einfach unwahrscheinlicher.