Vermisst - 52-jährige Jutta Schulz aus Thale

bellady schrieb:Mehrere Zuschauer meldeten sich während der Sendung und gaben an, Jutta Schulz auch nach ihrem Verschwinden noch in Thale gesehen zu haben. Die Polizei wird den Hinweisen nun nachgehen.

Bin gespannt was da raus kommt. Solche Sichtungen sind halt immer mit Vorsicht zu genießen: Entweder handelt es sich bei den Zeugen um Leute die J.S. kannten (und demnach häufiger sahen) , dann kann ein Irrtum im Datum vorliegen und es könnte sich in Wirklichkeit um eine Sichtung vor dem Verschwinden handeln. Oder aber es handelt sich um Zeugen die J.S. nicht kannten, dann könnte es sich wiederum um eine Verwechslung handeln.

@KonradTönz

Da hast Du Recht. Aber für die Wahrheit der Sichtungen spricht, dass mehrere Zeugen sie gesehen haben wollen.
Wenn es nur eine Person war ( Fall Nadine E. - Lidl ), dann ist der Hinweis evtl. unwahrscheinlicher.

Inkognito1112 schrieb:Da hast Du Recht. Aber für die Wahrheit der Sichtungen spricht, dass mehrere Zeugen sie gesehen haben wollen.
Wenn es nur eine Person war ( Fall Nadine E. - Lidl ), dann ist der Hinweis evtl. unwahrscheinlicher.

So einfach ist die Rechnung nicht. Je größer die Bekanntheit eines Falles, desto größer die Anzahl der Fantomsichtungen und Falschmeldungen. Die Leute sehen was im TV, wollen helfen, kramen in ihrer Erinnerung und melden auch Sichtungen bei denen sie sich nur zu einem gewissen Prozentsatz sicher sind. Hinzu kommen die Wichtigtuer und / oder Trolle, die rein zu ihrem Amüsemeng irgendwelche Zeugenaussagen erfinden - entweder aus Boshaftigkeit, oder aus Mediengeilheit. Ich behaupte mal, dass Letzteres bei XY leider traurige Routine ist bei Vermisstenfällen. Mir sind mehrere derartige Vorkommnisse bekannt. Eines der jüngsten Beispiele ist der Fall des jungen Radfahrers, der wahrscheinlich durch einen Unfall getötet wurde. Da haben sich gleich mehrere Falschzeugen gemeldet, darunter einer der sich als umittelbarer Zeuge ausgab, der aber mehrere 100km vom Unfallort entfernt wohnte und nicht den geringsten Bezug dazu hatte.

Kurz: Eine Aussage wie "es sind mehrere Hinweise eingegangen" ist noch kein Grund die Sektkorken knallen zu lassen. Selbst der Zusatz " darunter 1 vielversprechender" ist noch nicht wirklich ermutigend. Wenn die Polizei nach Monaten keinen der Hinweise verifizieren konnte, waren sie wahrscheinlich unbrauchbar.

@KonradTönz
Guter Ansatz, du kannst Recht haben, darüber habe ich mir keine Gedanken gemacht.
Es kann möglich sein, dass der Bekanntheitsgrad des Falles mehr unseriöse Hinweise schafft.

Meine These würde eher stimmen, wenn der Fall nicht in den Medien verbreitet wäre und die Hinweise von mehreren Zeugen eingingen, ohne dass sie persönlich davon profitieren würden.
( außer Menschen mit Helfersyndrom, etc.)

@Inkognito1112
@KonradTönz

Vermisstenfälle von Erwachsenen in XY oder Kripo live haben manchmal auch einen wohl bedachten Signalcharakter, wenn die Polizei davon ausgeht, dass der/die Betreffende noch lebt und aus freien Stücken abgetaucht ist. Dann zeigt man z.B. den Lebensgefährten, wie er leidet und erwähnt den Hund, den guten alten Bekannten, der sich Sorgen macht. Und dann signalisiert man vielleicht auch Sichtungen durch Zeugen nach dem Verschwinden. Ziel solcher Beiträge könnte es eben auch sein, dass die Betreffende sich doch bitte kurz melden soll, um die Ungewissheit zu beenden, dass es ihr gut geht und für die Polzei die Suche zum Abschluss zu bringen.

@Hammurapi
Das könnte durchaus auch ein Aspekt sein.
Anscheinend wird davon ausgegangen, dass sie noch lebt und freiwillig verschwand.

Hammurapi schrieb:Vermisstenfälle von Erwachsenen in XY oder Kripo live haben manchmal auch einen wohl bedachten Signalcharakter, wenn die Polizei davon ausgeht, dass der/die Betreffende noch lebt und aus freien Stücken abgetaucht ist. Dann zeigt man z.B. den Lebensgefährten, wie er leidet und erwähnt den Hund, den guten alten Bekannten, der sich Sorgen macht. Und dann signalisiert man vielleicht auch Sichtungen durch Zeugen nach dem Verschwinden. Ziel solcher Beiträge könnte es eben auch sein, dass die Betreffende sich doch bitte kurz melden soll, um die Ungewissheit zu beenden, dass es ihr gut geht und für die Polzei die Suche zum Abschluss zu bringen.

Das mag vielleicht für Rühr- und Tränensendungen wie "Bitte melde dich" zutreffen, aber nicht für Formate die von der Kriminalpolizei betreut und genutzt werden. Deren Aufgabe ist nicht die Seelsorge, sondern die Aufklärung von Kriminalfällen. Und wenn die sicher davon ausgehen dass der Vermisste aus eiegenem Antrieb freiwillig verschwunden ist, verschwenden die keine teuren Ressourcen für so etwas bzw. sind ganz einfach nicht zuständig.
Mit deiner vorherigen Vermutung, nach der die Polizei hier von einem Kriminalfall ausgeht, hast du meiner Ansicht nach wesentlich richtiger gelegen. Alles andere würde mich auch wundern: Wenn bei der Polizei nicht alle Alarmglocken läuten wenn ein Partner seine Lebensgefährtin erst nach Monaten vermisst meldet und seine Version der Ereignisse nicht unabhängig bestätigt werden kann, dann würden sie ihren Job nicht richtig machen.

@KonradTönz
@Inkognito1112

Zeugenaussagen führen oftmals ins Leere…

Daher ebenso für die Ermittler aktuell kein potenziell weiterführender Ansatz.

Bemerkenswert nach wie vor, dass sich in dem Bordell-Betrieb, von Seiten der weiblichen Bekannten der JS, welche vergeblich versuchten, einen telefonischen Kontakt zu aufzubauen, kein Erfolg zu verzeichnen war.

Der Vermissenfall bleibt, ohne Leichenfund, ein Mysterium.

@KonradTönz
Ich glaube nicht, dass es etwas mit Seelsorge zu tun hat, sondern um evtl. durch Emotionen an sie ranzukommen.
Das finde ich psychologisch gesehen nicht dumm.

@KonradTönz

KonradTönz1 schrieb:Wenn bei der Polizei nicht alle Alarmglocken läuten wenn ein Partner seine Lebensgefährtin erst nach Monaten vermisst meldet und seine Version der Ereignisse nicht unabhängig bestätigt werden kann, dann würden sie ihren Job nicht richtig machen.

Für den Lebensgefährten hat sich wahrscheinlich überhaupt kein meldewürdiger Vermisstenfall angedeutet. Er hatte mit JS einen Streit, danach hat sie in seiner Abwesenheit ein paar Sachen gepackt und ist abgehauen. Wer weiss, vielleicht kommt sie in ein paar Wochen wieder, wenn sich wieder beruhigt hat. Wenn diese Version von ihm so stimmt, hatte er wahrlich kaum Veranlassung, eine Vermisstenanzeige auszulösen.

Hätte er sie sofort vermisst gemeldet und sie wäre am folgenden Tag wieder ausgebockt bei ihm aufgetaucht, hätte er befürchten können, für seine unsinnige Anzeige bei der Polizei von JS noch einen fulminanten Anschiß zu bekommen.

Hammurapi schrieb:Für den Lebensgefährten hat sich wahrscheinlich überhaupt kein meldewürdiger Vermisstenfall angedeutet. Er hatte mit JS einen Streit, danach hat sie in seiner Abwesenheit ein paar Sachen gepackt und ist abgehauen. Wer weiss, vielleicht kommt sie in ein paar Wochen wieder, wenn sich wieder beruhigt hat. Wenn diese Version von ihm so stimmt, hatte er wahrlich kaum Veranlassung, eine Vermisstenanzeige auszulösen.

Hätte er sie sofort vermisst gemeldet und sie wäre am folgenden Tag wieder ausgebockt bei ihm aufgetaucht, hätte er befürchten können, für seine unsinnige Anzeige bei der Polizei von JS noch einen fulminanten Anschiß zu bekommen.

Eben, wir wissen es halt nicht. Es gab und gibt hier im Forum schon diverse Fälle, in denen die Frauen auch Handy und anderes persönliches zurück ließen , es den Eindruck hinterließ, sie seien nur kurz vor die Tür, nicht mehr aufgetaucht sind bzw. nicht mehr lebend aufgetaucht sind.

Wenn JS doch ihre Taschen packen konnte , warum hat sie dann nicht auch das Handy und die Fahrkarte mit ? Selbst wenn sie diese Dinge zunächst nicht brauchte, aber (so denke ich ) könnte ich sie immer nochmal gebrauchen , wenn doch gemunkelt wird, dass sie verschuldet war .Es handelt sich ja um keine sperrigen Teile, die sie nirgendwo unterbringen konnte ?

Vllt reagieren wir in der Hinsicht doch etwas überempfindlich .....letztlich wünscht sich doch nur jeder hier, dass sie noch lebt ...

@bellady

Ich versuche, mich in die Lage des LG zu versetzen. Wie könnte er sich das Fehlen der Taschen und Wäsche erklären, wenn gleichzeitig Handys und Fahrkarte zurückgelassen wurden. "Vielleicht kommt sie ja noch einmal, um den Rest zu holen?" - "Vielleicht war sie beim Packen so in Hektik, dass sie Handys und Fahrkarte schlicht vergessen hat?" - "Vielleicht will sie keine Anrufe von mir und lässt deshalb sichtbar ihre Handys bei mir zurück?"

Das kann alles sehr unterschiedlich interpretiert werden, aber einen zwingenden Impuls für den LG, JS als vermisst zu melden, kann ich daraus nicht konstruieren.

@Hammurapi

Hammurapi schrieb:Wie könnte er sich das Fehlen der Taschen und Wäsche erklären, wenn gleichzeitig Handys und Fahrkarte zurückgelassen wurden.

Die einfachste Erklärung wäre eine kurze Reise ins Ausland, geplante Rückkehr vor Gültigkeitsdatum der Fahrkarte, Handy aus Kostengründen zuhause gelassen um keine sms oder Mailboxnachrichten ins Ausland nachgeschickt zu bekommen.

@meermin

Eine kleine Nachricht auf dem Tisch mit 'komme in drei Wochen' wieder, wäre dann eigentlich nicht schlecht gewesen, oder?

@Ingrid1

Im Filmbericht wurde es so dargestellt, dass eine Streitszene zunächst darin gipfelte, dass JS das Haus verlassen hatte. Später kam sie dann und holte ein paar Taschen voller Sachen ab. Zu diesem Zeitpunkt war der LG nicht zu Hause. Also trennten sie sich im Streit?

KonradTönz1 schrieb:Das mag vielleicht für Rühr- und Tränensendungen wie "Bitte melde dich" zutreffen, aber nicht für Formate die von der Kriminalpolizei betreut und genutzt werden. Deren Aufgabe ist nicht die Seelsorge, sondern die Aufklärung von Kriminalfällen. Und wenn die sicher davon ausgehen dass der Vermisste aus eiegenem Antrieb freiwillig verschwunden ist, verschwenden die keine teuren Ressourcen für so etwas bzw. sind ganz einfach nicht zuständig.

Ich denke auch, dass es wohl begründete Anzeichen dafür gibt, dass hier ein Verbrechen vorliegt. Ansonsten hätte man sich in Aktenzeichen XY, wie @KonradTönz schon anmerkte, sicherlich nicht um diesen Fall gekümmert. Die Kriminalpolizei wird hier sicher gut überlegt handeln und nur die Fälle bei XY vortragen, bei denen ein begründeter Verdacht auf ein Verbrechen vorliegt.

Ich hoffe, der Fall löst sich noch. Wie das auch immer aussieht...

@Hammurapi

Ich habe das auch so verstanden. Wie lange der Zeitraum zwischen dem Abhauen und Ausräumen war, ist mir nicht bewusst.

@Ingrid1

Ingrid1 schrieb:Eine kleine Nachricht auf dem Tisch mit 'komme in drei Wochen' wieder, wäre dann eigentlich nicht schlecht gewesen, oder?

Ja, sicher. Aber wenn es zuvor Streit gab, hatte sie vielleicht keine Lust auf Erklärungen und liess das Handy zurück, damit er gar nicht erst auf die Idee käme, zu versuchen sie anzurufen.

Aus ihrer Sicht könnten die von mir angeführten Motive fürs Zurücklassen von Fahrkarte und Handy schon zutreffend gewesen sein. Sie muss nicht mit der Absicht gegangen sein nie wieder zurückzukehren. Und es wäre durchaus möglich, dass sie plante das Zugticket zu benutzen und rechtzeitig zum nächsten Arbeitstermin wieder daheim zu sein.

@meermin

Das ist auch für mich der einzige Anhaltspunkt, überhaupt an ein strafrechtlich relevantes Verschwinden(lassen) zu glauben. Vielleicht wollte JS kurzzeitig abhauen, um sich nach dem Streit in Ruhe zu sammeln, aber rechtzeitig vor der erneuten Reise nach Köln wieder zurückkehren. Dass sie das nicht tat, ist für mich der einzige erkennbare Knackpunkt, der den ganzen Suchaufwand rechtfertigt.

Ich stamme aus dem Heimatort von J.S. und kann zur Aufklärung des Falls nichts beitragen, aber er interessiert mich sehr.
Obwohl unsere Stadt nur klein ist und fast jeder fast jeden kennt, so kannte ich J.S. überhaupt nicht, aber ihren Lebensgefährten kennt bestimmt jeder hier vom sehen.
Bei Kripo live war er zu sehen und hat sich äußern können.
Bei der XY Sendung wurde er von einem völlig anderen Typ Mann dargestellt, was ich sehr irritierend fand.
Man ist als Zuschauer geneigt den Schauspieler auf die reale Person zu projizieren. Das sollte man hier nicht tun.
Das macht den Partner zwar nicht verdächtiger als zuvor, aber es irritiert, lenkt ab, stört irgendwie. Ebenso, dass örtliche Gegebenheiten bei XY dann doch sehr anders aussehen. Ich kann mir allerdings nicht wirklich vorstellen, dass der Lebensgefährte etwas damit zu tun hat, zumal J.S. mindestens zwei völlig verschiedene Lebensräume hatte.

Übrigens in der selben Straße, nur max. ca. 50 m weiter geschah der Mord an Elisabeth Schmidt.
Da dies ein völlig anderer Fall ist, sehe ich keinen Zusammenhang, zumal E.S. unter den Nachbarn noch gar nicht sehr bekannt gewesen sein dürfte,aber dies ist eine kleine Stadt und dann zwei so mysteriöse Fälle auf engstem Raum, das ist schon ein großer Zufall.