Ich habe jetzt mal den kompletten Threat gelesen. Das hat mehrere Stunden gedauert. Hätte ich mal früher machen sollen.
Viele interessante und spannende Dinge waren da. Davon wird bestimmt auch etwas in der Realität zutreffen - nur was?
@Flöckchens Nahezu-Vergewaltigungserlebnis in Witten-Herbede finde ich interessant (und glaubhaft).
Erwähnenswert ist, dass es zwischen der Ruhr Uni und Sprockhövel eine Buslinie gab. Die Linie 320 oder SB 67 wurde meines Wissens kaum benutzt, auch die Haltestelle war niedrig frequentiert. Die Haltestelle war in der Uni selbst, in der Nähe der Bibliothek.
Die Linie ist auch über Witten-Herbede gefahren, wo Flöckchen fast Opfer wurde. Sie ist auch durchs Hammertal gefahren oder zumindest nah dran vorbei, da bin ich mir unsicher. Und im Hammertal gab es auch eine Vergewaltigung. Am Ende vom Hammertal kommt die Linie dann in Sprockhövel an.
Zum Modus Operandi:Auch bei den ganzen Uni-Taten scheint der
ÖPNV eine große Rolle zu spielen. Eigentlich nur eine Linie: Die Ubahn U35. Die ist absolut hochfrequentiert und in Querenburg mit Abstand das Haupttransportmittel.
Nahezu sämtliche Querenburger Tatorte liegen auf einem Verbindungsweg zwischen der Ubahn und den Studiwohnheimen.
Der Laerholzwald, zwei Taten im Zusammenhang mit der Endhaltestelle "Hustadt".
Ich glaube, der Nutzer Sven hat auch irgendwo geschrieben, dass das Phantom Opfer von den Ubahn Stationen verfolgt haben muss.
Ich glaube das auch. Schon aus zeitökonomischen Gründen:
Einfach nur in einem Busch warten und hoffen, dass eine attraktive Frau vorbeikommt ist zeitintensiv. Dazu kommt, dass in der Dunkelheit nicht zu sehen ist, ob irgenwo hinter dem pottentiellen Opfer weitere Passanten des Weges kommen.
Dann lieber in der Nähe der Ubahn pottentielle Opfer beobachten und denen folgen. Der Tatort auf dem Verbindungsweg zwischen der Haltestelle "Hustadt" und dem Heim "Auf dem Kalwes" ist ein gutes Beispiel für eine Stelle, wo es sich überhaupt nicht lohnt, sich unbeweglich hinter nehm Busch zu verstecken. Da kann man die ganze Nacht warten.
Nein, der Täter wird mindestens teilweise die Ubahn Stationen genutzt haben. Die Nahumgebung der Stationen ist beleuchtet, er konnte sehen, ob er eine Frau attraktiv fand und ob sie alleine in Richtung eines dunklen Weges lief.
Auch wird der Täter auf den Wegen zwischen den Heimen und den Ubahnstationen patroulliert sein.
Besonders
Er ist gelaufen. Mal in der Umgebung des Laerholzwäldchens. Mal weiter unten im langgestreckten Wald, in der Nähe der Studentenkneipe "Blauer Engel".
In den Wäldern der Südseite der Uni, am Lottental wird er wohl gar nicht gewesen sein. Denn da ist kein Verbindungsweg. Kein Studentenheim. Nur Natur ist dort.
Im Südosten steht ein einsames Studentenheim auf einem Berg am Waldrand: "Auf dem Kalwes". Dort patroullierte er und schlug zweimal zu.
Der Fußweg von der Ubahn zum Heim "Auf dem Kalwes" ist sehr lang, der längste von Allen. Geschätzte 3 km, 20 bis 30 Minuten Laufweg.
Daher macht es Sinn, dass er dort am Wenigsten zugeschlagen hat: Er hätte viel laufen müssen, und das nur wegen einem Heim.
Im Laerholzwaeldchen, der Ubahn Station Markstr und am Uni Center kann er dagegen die Heimwege von geschätzten 20 Wohnheimen auf einmal im Auge behalten. Einfach in der Beleuchtung des Uni Centers, des Hustadtrings oder der Ubahnstation nach Opfern Ausschau halten.
Und dann ins Dunkle folgen. Ein paar Minuten beobachten, dass keine Passanten stören und dann zuschlagen.
Die Tatsache, dass der Täter sein Jagdgebiet von Sprockhövel an die Ruhr Uni verlagert hat, ist ebenfalls nur ökonomisch:
Im ländlichen Sprockhövel findeste selbst nach stundenlangem Rumlaufen nur mit Mühe ein Opfer.
An der Ruhr Uni ist das recht einfach.
Mein persönliches Bild vom Täter als Person:Ich halte den Täter für nicht gebildet. Keinesfalls eine akademische Bildung.
Und ich denke, er hatte maximal eine mittlere oder schwache soziale Stellung. Ein einfacher Beruf oder arbeitslos.
Er sprach Ruhrgebiets-Mundart. Die wenden Akademiker kaum an.
Ruhrpott-Slang ist mehr eine Sprache der "einfachen" Berufe. An der Tanke, in der Kneipe, im Handwerk, beim Bäcker. Da wird Ruhrpott gesprochen.
Kaum gesprochen wird Ruhrpott bei Vorträgen, auf Veranstaltungen, im Management, unter Ärzten, Ingenieuren, BWLern, Juristen, in der Kirche usw.
Ruhrpott-Slang passt nur wenig in "bessere Kreise". Es ist nicht "fein" genug. Es ist eher die Sprache der Straße.
Er hatte fleischige Hände. Ein wichtiges Indiz, wie ich finde.
Die bekommt man quasi nur durch körperliche Arbeit. Durch Sport ist sowas fast nicht zu machen, vielleicht als Hochleistungssportler.
Er wirkte manchmal ungepflegt. Schweißgeruch. Auch das ist ein Indiz für einen einfacheren Beruf. Auf der Baustelle interessiert es keinen Kollegen, ob hin und wieder nicht geduscht hast.
Dass er erst nach Veröffentlichung der Phantombilder anfing, sich zu maskieren ist für mich auch Ausdruck einer vielleicht mittelmässigen Intelligenz. Nicht unbedingt dumm, aber definitiv nicht schlau.
Dass man sich bei sowas als Täter maskieren sollte, kann man sich nun wirklich im Vorfeld überlegen.
Keinesfalls sehe ich den Täter als Studenten oder Unimitarbeiter irgendeiner Art. Jede an der Uni tätige Person ist täglich hunderten, vielleicht tausenden Blicken ausgesetzt - Der Täter wäre innerhalb von Tagen erkannt worden.
Ich persönlich finde, der Täter passt beruflich am Ehesten ins Handwerk.
Die fleischigen Hände müssen ja irgendwo herkommen. Die kriegt man nur durch jahrelange Arbeit mit den Händen.
@Comtesse Deine Beiträge fand ich auch spanned. Du scheinst etwa 5 Jahre älter als ich zu sein und schilderst schön die Vermutungen, die damals innerhalb der Studierendenschaften gemacht wurden. Ich finde, da war einiges interessantes bei dir dabei.
@Mantrailer: Deine Grafik mit dem geschätzten Alter ist eine schöne Visualisierung. Wobei natürlich während der letzten Jahre der Täter eine Maske trug.
@AleisterWeber: Deine Karte mit den Tatorten ist sehr schön. Da habe ich immer wieder reingeguckt. Allerdings stimmen manche Tatorte von der räumlichen Präzision nicht. Bei drei Tatorten weiss ich, dass sie einige hundert Meter entfernt von den Markierungen lagen.
Trotzdem eine sehr schöne Karte.