Das Uni-Phantom (Vergewaltigungsserie Sprockhövel/Bochum)

Ich glaube in diesem Fall nicht an eine verunreinigte DNA-Spur. Die hier gefundene DNA ist ,meines Wissens, ja sonst nirgendwo aufgetaucht. In Fall einer Verunreinigung der DNA-stäbchen hätte die DNA ja auch noch bei anderen Verbrechen auftauchen müssen. (z.B. Einbrüche, Mord und ggf. auch ausserhalb von Bochum.) Verunreinigte Stäbchen werden doch nicht ausschliesslich nur bei einer Vergewaltigungsserie in Bochum verwendet.

MysteryGuy schrieb am 16.07.2018:07.01.94 Fr 13:10 - DNA
26.09.94 Mo 20:45 - "Missbrauch" (DNA?)
16.11.94 Mi 21:00 (Buß- und Bettag, war da noch Feiertag) - DNA

21.08.95 Mo 17:15 - DNA

22.01.96 Mo 18:30 - "Missbrauch" (DNA?)
19.04.96 Fr 21:45 - "Verging sich" (DNA?)
23.06.96 So 04:30 Opelwerk III - Vergew. (DNA?)
24.08.96 Sa "in der Nacht" (unv.) - Unsicher (2 Opfer 15J.)

07.05.97 Mi 01:00 (08.05. = Himmelfahrt) - DNA
26.08.97 Di 22:00 (unv.) -> War er es überhaupt? SEHR unsicher
07.09.97 So 22:00 (unv.) - Unsicher
09.10.97 Do 00:45 - DNA
26.10.97 So 21:45 (unv.) - Unsicher, aber Beschreibung passt genau
18.11.97 Di 21:05 (19.11. = Buß- und Bettag, aber als FT 1995 abgeschafft) - DNA

Ich habe mir das zu Hause auch noch einmal mit anderen Faktoren angeschaut.
Jetzt schaut euch doch mal die Monatstage an.
In der ersten Monatshälfte gibt es nur Taten an einem 7`ten oder 9`ten (Bis Ende 1997)
In der zweiten Monatshälfte zwischen dem 16 und maximal 26 `ten eines Monats.
Das ist niemals ein Zufall.
Ich komme nur nicht darauf, was der Beweggrund dafür ist und vielleicht hat einer von euch eine Idee.
Ich bin mir auch ganz sicher, dass der Täter die Örtlichkeiten Sprockhövel-Helsberg bzw. Sprockhövel-Hiddinghausen gut kannte.
Dort tritt er betrügerisch auf. Spricht die Opfer an. Fragt nach einer Firma oder Straßennamen.
Im 6 Fall steigt er mit seinem Opfer gemeinsam über einen Zaun und vergewaltigt sein Opfer hinter einem Schafstall.
Da muss der Täter eindeutig gewusst haben, was er wo tut!
Das setzt Ortskenntnisse voraus!
Bei den Fällen 6 bis 9 schlägt er in unterschiedlichen Städten zu, aber ausnahmslos fesselt er seine Opfer. Vorher und nachher nicht mehr!

Ab Ende 1997, schlägt er nur noch "hinterhältig" zu.
Spricht sein Opfer nicht mehr an um ein Weg oder sonst was zu erfragen.
Das muss eine Logik aus Täters Sicht haben.

Ich bin mir eigentlich immer noch sehr sicher, dass er aus einem von der Polizei überprüftes Gebiet kommt, aber ich kann mir einfach nicht erklären, warum die Opfer und da schliesse ich "Flöckchen" mit ein, den Täter danach nie wieder gesehen haben.
Auch 7 Phantombilder brachten keinen Erfolg.

Das lässt mich zweifeln an meiner Theorie, aber anders herum spricht auch vieles dafür.

Grundsätzlich müssen wir uns fragen.....
..... warum schlug der Täter an diesen Tatorten zu und
..... warum bis zu seiner 11 Tat nur an einem 7 oder 9 eines Monats ansonsten zwischen dem 16 und 26 eines Monats?

Nie zwischen dem 27 und dem 6 und auch nicht zwischen dem 10 und 16?????
Warum?

Nachtrag:
Das ist nicht nur bis zu seiner 11 Tat so, sondern bis zu seiner 15.
Danach verändert sich sein Verhalten!
6 Jahre lang immer das geiche Muster bei den Monatstagen, bei 15 Vergewaltigungen und Versuchen.

@Sven1213
aber wieso führst du nur 14 von 21 taten auf, nicht alle; bei der übernahme der daten von mysteryguy, der verschwunden ist, mysteriös; hat das was mit deinem nachtrag zu tun?

@Basti1212
bist du dir sicher; vielleicht war das nur ne marge für das ek messer; im heilbronner fall tauchten 40 verunreinigungen auf, vielleicht wurden mehrere dns-spuren aufgenommen, von einem tatort, bei dem serienvergewaltiger; die fehler wurden primär zwischen 1993 und 2009 gemacht, danach kaum, Ausnahme: peggy knobloch; wie groß war eine marge?

ich überlege gerade wie es im heilbronner fall war, es wurde jeweils ein dns-besteck verwendet, vielleicht gab es gar keine margen (paletten), sonst wäre die dns der verunreinigenden nicht durch die republik, mehrere länder, verteilt worden, sondern nur einzelbestecke, kann sein, als ich meine dna-probe abgab (im fall schalla), da hatte der beamte auch nur das eine utensil zur hand, vielleicht gab es in dem moment gar kein zweites? und das ek messer bekam eine ganze marge, 20 stück zb. oder 10

weise überlegungen, ob sie stimmen, sei dahin gestellt; jedenfallls waren dns-proben früher auch seltener, und bestimmt teurer; die ungeschickte, unsaubere heilbronner "polin" hat also die täter-dns übertüncht, denn es waren ja dns-spuren, die eigentlich aufgenommen wurden, so nicht richtig ausgewertet worden, bei immerhin 6 mordfällen, und wie viele wurden dadurch nicht gelöst, existieren die proben noch, wurden die im nachhhinein schon mit den verfeinerten methoden untersucht, die seitdem erfunden wurden? heutzutage können bestimmt mehrere dns-spuren einer probe extrahiert, isoliert werden
die wurden bestimmt vernichtet; existieren denn die bochumer proben noch? oder noch kleidungsstücke, irgendwelche asservate, zb kabelbinder, die der täter anfänglich am tatort zurück ließ

@Raptor

raptor83 schrieb:Ok. Zu den Baustellen kann ich so nichts sagen. Ich habe da nie hingeschaut, obwohl ich über die Unistraße oder die Stiepeler Straße zur Uni gefahren

Gutes Beispiel, wie unterschiedlich, unterschiedliche Menschen ihre Umgebung wahrnehmen.


Zu Motorrad und Kennzeichen

Mein Gedanke dabei ist: Der Täter arbeitet in einer Motorradwerkstatt und nutzt Kundenmotorräder für die Taten. Wenn ein Motorrad am Tatort gesehen wird, ist es jedes mal ein anderes und der Halterabgleich führt nicht zu ihm. Überlegungen zum jahreszeitlichen An-und Abmelden fallen nicht an.
Im Prinzip auch mit Kundenautos machbar, aber Autos haben immer einen Werberahmen ums Kennzeichen, da wäre das Risiko, das mal jemanden auffällt, dass die Fahrzeuge in Tatortnähe vom gleichen Händler stammen zu groß.
Wie realistisch das ist kann ich nicht wirklich einschätzen, weil ich mich nicht mit Motorrad/Händler/Werkstatt auskenne.

@Basti1212

Basti1212 schrieb:Da es den Sparkassengiro erst seit 1998 gibt, dürfte er nur für die 2000er Tat relevant sein.

Oder auch einer von mehreren Störfaktoren in Uninähe, die für die Unterbrechung ab 97 eine Rolle spielen könnten.

Basti1212 schrieb:- Sparkassengiro: Laut Wikipedia findet er immer am zweiten Wochenende nach Ende der Tour de France statt. Diese war am 23. Juli 2000 zu Ende, dem zu Folge, müsste der Sparkassengiro am 5./6. August 2000 stattgefunden haben.

Tat 15 am 21.06.2000 und Tat 16 am 13.08.2000, dazwischen der Sparkassengiro, fraglich ist die nachgemeldete Tat mit der Angabe Juli/August 2001.
Auf http://www.radsportseiten.net/ritfiche.php?ritid=100655 steht für den Sparkassen Giro Bochum 2002 der 11.08.2002, wobei die Verkehrsbeeinträchtigungen meiner Erinnerung nach mehr als einen Tag dauerten, aber um den 11.08.2002 herum ist keine Tat bekannt, sondern zwei Taten vor dem 11.08.2002 und zwei danach.

Basti1212 schrieb:- Gesundheitscampus: Hierzu gibt es zwei Bebauungspläne 286b und 286d. Der Plan 286b – Bio Medizin-Park - stammt aus September 2005 (Plangrundlage aus 12/2004) und der Plan 286d für den Gesundheitscampus NRW ist sowieso zu neu: März 2012 (Plangrundlage aus 12/2011)

BioMedizinPark. Der wurde auf dem Feld gebaut, hatte aber vorher, meine ich, noch einen anderen Namen (beim Wettbewerb für die Ausführung). Gesundheitscampus kam danach, auf vorher bereits (von der Uni) genutztem Gelände auf der anderen Strassenseite.
Ich werde da weiter in meinen Erinnerungen kramen.
Die Baustelle Stieplerstr. war auf jedenfall Ende November/Anfang Dezember 03, muss aber insgesamt mehrere Wochen oder Monate gedauert haben.

@Sven1213

Sven1213 schrieb:Mich würde noch interessieren, ob es Verbindungen zu Sommerfesten gab.
Es gab ja nicht nur die große Uni-Fete, sondern an unterschiedlichen Tagen im Sommer auch Wohnheims-Sommerfeste.
Das wird sich aber wohl niemals rekontruieren lassen.

Bei meinen Überlegungen zu Störfaktoren für den Täter im Uni-Gebiet, würde ich das große Uni-Fest als Störfaktor sehen, weil es außer mehr potentiellen Zielpersonen auch mehr Zeugen gibt.
Bei kleineren Veranstaltungen könnte ich mir vorstellen, falls er sie beobachtet, dass er hier Zielpersonen durch Verfolgung von Zeugen besser trennen kann.
Gibt es ein Colibri-Archiv in dem sich Veranstaltungen noch nachvollziehen lassen?

Sven1213 schrieb:warum bis zu seiner 11 Tat nur an einem 7 oder 9 eines Monats ansonsten zwischen dem 16 und 26 eines Monats?

Da denke ich an Wechselschicht: Monatstag 1. bis 7. Morgenschicht, 2 Tage frei, 10. bis 17. Nachtschicht, 2 Tage frei, 20. bis 26. Mittagschicht, langes frei.

@josslar

Aus diesem Artikel https://rp-online.de/panorama/deutschland/nachtexpress-vergewaltiger-von-bochum-gefasst_aid-17457225 geht hervor, dass andere gefasste Serienvergewaltiger mit dem Uni-phantom abgeglichen werden. Aber der Täter aus dem Artikel war in Bochum aktiv. Es stellt sich die Frage, ob generell DNA-Spuren zentral miteinander abgeglichen werden, und wenn ja seit wann. Ob bei einem Geständnis eines Täters oder wenn die Sache sonst wie klar ist, trotzdem DNA des Täters zum Abgleich mit anderen Taten erhoben wird?

@Rutherford
von diesem täter bekam ich nie was mit, aber dass mit dem biss in die zunge fand ich cool; ich finde nicht, dass durch diesen bericht meine thesen ad absurdum geführt wurden, eher noch gestützt werden, dass das ek messer eigene dns-röhrchen hatte; im artikel steht ja explizit drin, dass der nachtexpress-täter nicht das uni-phantom war, obwohl zu sich überschneidenden zeiten aktiv, ab 1999.
mein täter von 2002/03 war ein "einzeltäter", über den ich jetzt nix fand

rp online ist gar nicht mal so schlecht, da erfahren habe, dass der zweite rub-vergewaltiger zu 11 jahren verurteilt wurde, der gute flüchtling aus dem irak und familienvater, immerhin etwas; bringt einen dem original aber nicht näher, befürchte ich; immerhin standen da auch details vom massengentest von sprockhövel 2002 drin

das mit dem schichtdienst leuchtet ein, @Rutherford
vor allem sind in der regel studenten als täter eher unterrepräsentiert, eher arbeiter (subjektiver eindruck; wurde bestimmt schon untersucht, wenn nicht, dann könnte das irgendjemand machen); zeitweiliger opelwerker könnte durchaus in frage kommen, 2 taten fanden in ziemlicher nähe von werk iii statt, dazu noch zwei in bochum-langendreer; und das an der rub viele frauen und damit potenzielle opfer rum laufen dürfte klar sein; bei fakultätsfesten glaube ich nicht, dass der täter da zuschlug, weil sich die meisten gäste kannten, da wäre ein fremdkörper wohl eher aufgefallen, und dass einer wartet bis das fest vorbei ist, ich weiß nicht; generell spielten partys wohl schon ein rolle, in dortmund, weekenddisco in bochum-langendreer
ich kann mir schon sehr gut vorstellen, dass die ermittler mit dna etwas unbedarft umgingen, im letzten jahrtausend

Man sollte sich vielleicht einfach mal unbedarf fragen, wie jemand auffällig nach Leder riechen kann.
Welche Art Leder riecht so stark, dass es auffällt?

Denken wir an neue Schuhe: Die riechen keine Woche nach Leder, dann riechen sie erst neutral und dann im schlimmsten Fall muffig. Aber wie kann ein Mensch immer wieder deutlich nach Leder riechen?

@Rutherford
Die DAD (DNA-Analysedatei) beim BKA gibt es seit 1998. Laut diesem Artikel werden v.a. auch unbekannte Spuren von Tatorten gespeichert:
www.kriminalpolizei.de
Ich habe leider nicht rausbekommen, was mit Tätern ist, die während der Tat keine DNA hinterlassen haben und bei denen ggf. kein Verdacht auf weitere Taten vorliegt. Oder geht man immer von einer Serie aus?

Zu den Kennzeichen-Haltern: Daraus kannst Du nicht zwingend die Werkstatt ableiten.
Ich musste wegen einem Umzug die Werkstatt wechseln. Die Kennzeichenhalter wurden allerdings erst, unfallbedingt , nach einigen Jahren gewechselt. Ich habe auch schon Autos mit 2 unterschiedlichen Kennzeichenhaltern gesehen.

Hallo @alle !

Nala-Nyna schrieb:Man sollte sich vielleicht einfach mal unbedarf fragen, wie jemand auffällig nach Leder riechen kann.
Welche Art Leder riecht so stark, dass es auffällt?

Vieleicht trug der Täter Lederunterwäsche. ( kein Scherz) So etwas gibt es und ist bei verschiedenen sexuellen Praktiken durchaus Standartbekleidung. Ob das aber "riecht" kann ich nicht beurteilen.


Gruß, Gildonus

da ist eher riechende motoradbekleidung wahrscheinlicher, ob leder oder auch kunstleder; die leute selbst nehmen die gerüche nicht mehr wahr: ich hatte zb letzte woche kontakte mit einem müllwerker, und obwohl er sauber und geduscht war, haftete seiner kleidung ein geruch an, der mich, dessen nase da senibel reagiert, insbesondere bei der hitze, fast ins grab brachte (halben tag krankheit bis fieber, beinahe schüttelfrost) ich bin kontaktallergiker