Fässer mit Leichenteilen in einer Garage entdeckt (Schwalbach)

@all

Die Presse geht sogar schon so weit, Manfred S. ganz öffentlich als Serienmörder zu bezeichnen. So schrieb die Badische Zeitung zum Beispiel gestern -->

INTERVIEW

Kriminalpsychologe über den Serienmörder M.S.
Die Taten des mutmaßlichen Serienmörders M.S. erschrecken die Republik. Über Jahrzehnte hinweg tötete er Frauen und schnitt den Leichen bestimmte Körperteile ab.

http://www.badische-zeitung.de/nachrichten/panorama/kriminalpsychologe-ueber-den-serienmoerder-manfred-seel

Darin spricht der Psychologe u.a. von 32.000 gewaltpornographischen Aufnahmen auf dem Computer des mutmaßlichen Täters.

Ich denke persönlich, das Blatt wird sich rechtlich abgesichert haben, was geschrieben werden kann und was nicht.

Meine Meinung.

@Anothertruth
Es ist einfach, wenn der Betroffene sich nicht mehr wehren kann.

Du hast ganz Recht, es ist ein sehr schlechter Pressestil. In der Überschrift wird dann auch mal schnell das "mutmasslich" weggelassen...

Rick_Blaine schrieb:Du hast ganz Recht, es ist ein sehr schlechter Pressestil. In der Überschrift wird dann auch mal schnell das "mutmasslich" weggelassen...

Sehe ich so wie du und finde das bedenklich. Mir ist jedoch auch bekannt, dass gerade kleinere, regionale Zeitungen um ihr Überleben kämpfen. Leider auch mit solchen Mitteln...

Ich bin zum jetzigen Zeitpunkt der Meinung das MS in einem Netzwerk von sadisten unterwegs war und diese sich evtl. gegenseitig gepusht haben und wahrscheinlich die Taten gemeinsam bzw. sich gegenseitig absichernd begangen haben.

Die Leiche im Fass wird schon so eine Art von Trophäe von MS sein. Aber den ganzen anderen Rest, würde ich persönlich nicht alles MS ankreiden.

Robert80 schrieb:Ich bin zum jetzigen Zeitpunkt der Meinung das MS in einem Netzwerk von sadisten unterwegs war und diese sich evtl. gegenseitig gepusht haben und wahrscheinlich die Taten gemeinsam bzw. sich gegenseitig absichernd begangen haben.

Ich habe auch schon in so einige Richtungen spekuliert, aber es sein gelassen. Bringt doch nichts, bevor die Ermittler nicht mit stichhaltigen Beweisen kommen oder zumindest eine echte Indizienkette vorweisen können.

Anothertruth schrieb:Ich habe auch schon in so einige Richtungen spekuliert, aber es sein gelassen. Bringt doch nichts, bevor die Ermittler nicht mit stichhaltigen Beweisen kommen oder zumindest eine echte Indizienkette vorweisen können.

Sehr weise Worte!

@Anothertruth
Ich hab leider im Moment das Gefühl, dass man es sich einfach machen will und das ist nicht mal böse von mir gemeint. Aber eines muss sich das Ermittlerteam um die gefundene Leiche im Fass gefallen lassen. Nämlich die Kritik nicht richtig auf dem "Strich" ermittelt zu haben. Denn wenn das, was die Zeugin bei "Spiegel TV" gesagt hat stimmt, dem hätte man auch damals nachgehen können.

Wieder vorausgesetzt, dass diese Dame glaubwürdig ist...

@ilse-man

ilse-man schrieb:Fakt ist das es bisher nur Spekulationen sind.

Genau! Hat Manfred S. überhaupt in Schwalbach gewohnt?

Gab es die Prostituierten wirklich? Sind sie nur Erfindungen der Polizei bzw. Presse?

@ilse-man

ilse-man schrieb:Falsch, jeder Richter würde bei der nicht vorhandenen Beweislage
Probleme mit einer U-Haft haben.

Selbst in Deutschland würde ein lebender Manfred S. niemals mehr entlassen werden.
Die Sicherheit der Öffentlichkeit würde höher gestellt werden werden als irgendwelche hypothetischen Zweifel.

Wie sollte den ein Leben in "Freiheit" für Manfred S. dann überhaupt aussehen?

ilse-man schrieb:Weil alles anders erklärt werden kann. Und zwingende Indizien,
Sachbeweise usw. fehlen.

Es gibt viele Indizien, eine Indizienkette UND Beweise.

Robert80 schrieb:@Anothertruth
Ich hab leider im Moment das Gefühl, dass man es sich einfach machen will und das ist nicht mal böse von mir gemeint. Aber eines muss sich das Ermittlerteam um die gefundene Leiche im Fass gefallen lassen. Nämlich die Kritik nicht richtig auf dem "Strich" ermittelt zu haben. Denn wenn das, was die Zeugin bei "Spiegel TV" gesagt hat stimmt, dem hätte man auch damals nachgehen können.

Wieder vorausgesetzt, dass diese Dame glaubwürdig ist...

Ich persönlich halte die Dame nicht für glaubwürdig, aber das ist nur mein Eindruck nach zweimaligen Ansehen des Spiegel-TV Beitrags zum Thema. Generell hast du jedoch Recht, dich über die Ermittler zu wundern, wenn Prostituierte vom selben Straßenstrich verschwinden und diese Zeugin erst nach Auffinden der Leichenteile eine Aussage macht.

Oder sie hatte schon viel früher eine gemacht und konnte sich damals nicht an M.S. erinnern. Das wäre doppelt seltsam.

@Anothertruth
Ich persönlich halte diese Dame auch nicht für glaubwürdig.

@Mauro

Mauro schrieb: Ich könnte mir vorstellen, es war eine ganz normale Ehe, eine Ehefrau, welche lieb, nett und absolut kompromissbereit war...selbst wenn er glaubhaft mitteilte, dass er „außerhäusig“ zu tun hatte…eine ideale Ehe für ihn.

Ein Mensch ist vielleicht in der Lage, zwei (soziale) Leben zu leben.
Aber er hat nur eine Sexualität.
Die konnte Manfred S. also mit seiner Frau nicht (wirklich) teilen.

In dieser Ehe musste also etwas fehlen.

Kompensation:

- Musik (harmlos)
- Alkohol (gegen den eigenen Körper gerichtet, wird öffentlich nicht toleriert)
- Sadismus (gegen den fremden Körper gerichtet, aber mit Lustgewinn, nicht öffentlich)

Die Polizei hält die Zeugin zumindest für so glaubwürdig, dass sie im Bericht von Spiegel-TV vorkommt. Aber das sind ja auch nur einfache Ermittler, die nicht mit einer fantastischen Ferndiagnosebegabung auf die Welt gekommen sind.

@ilse-man

Wenn er seine Frau zerteilt hätte, hätte es keine Ehe gegeben.

Er "betrieb" mit seinem Freund L. nicht nur eine Firma, sondern auch eine Wohnung, in die man Frauen hin abschleppen konnte.

Er hat eine Alkohol-Entziehungkur gemacht.
Als Laie gehe ich davon ab, dass Alkohol eine vorhandene Leere füllen soll/muss.

Heutzutage ist eine Ein- Kind-Ehe normal, in der Generation von Manfred eher nicht.

Die Indizien sprechen gegen eine glückliche "Ehe".

@brennan
SpiegelTV und jeder andere nimmt alles das Quote bringt.
Ein Beweis ist das wohl kaum. .)

@ilse-man

Es geht nicht um Beweise oder Quoten. Es geht darum, dass die Polizei die Frau für glaubwürdig genug hält. Sie wird gezeigt während sie im Büro von Frank Herrmann, Kriminalhauptkommissar beim LKA sitzt.

@accattone

accattone schrieb:Ein Mensch ist vielleicht in der Lage, zwei (soziale) Leben zu leben.
Aber er hat nur eine Sexualität.
Die konnte Manfred S. also mit seiner Frau nicht (wirklich) teilen.

In dieser Ehe musste also etwas fehlen.

Ich sehe die Dinge ähnlich wie du, bin aber kein Forensiker und deshalb vorsichtig. Gelesen habe ich in der Hessenschau, dass M.S. mutmaßliche Taten nicht als Sexualmorde eingestuft werden, sondern als rein sadistisch motiviert. Daraus entnehme ich als Laie, es gab keine Verbindung zu seiner Sexualität. Gleichwohl hatte er ja sexuelle Kontakte z.B. in der Ehe oder bei Prostituierten.

Scheinbar kann da psychologisch gesehen eine Trennung möglich sein.

brennan schrieb:@ilse-man

Es geht nicht um Beweise oder Quoten. Es geht darum, dass die Polizei die Frau für glaubwürdig genug hält. Sie wird gezeigt während sie im Büro von Frank Herrmann, Kriminalhauptkommissar beim LKA sitzt.

Sie sitzt nicht nur da, sondern sagt (laut meiner Erinnerung) aus, sie hätte Manfred S. zweimal oder dreimal mit einer bestimmten Prostituierten gesehen. Der vernehmende Beamte fragt nach, ob sie sicher sei und sie bejaht. Ihre Mimik, Gestik und ihre Stimme finde ich PERSÖNLICH unglaubwürdig.

Aber ich bin ja auch kein Polizist.

@Anothertruth

Anothertruth schrieb:Gelesen habe ich in der Hessenschau, dass M.S. mutmaßliche Taten nicht als Sexualmorde eingestuft werden, sondern als rein sadistisch motiviert.

Wahrscheinlich ist damit gemeint, ob der Täter das Opfer vergewaltigt hat. Oder ejakuliert hat.

Ich finde die zitierte Aussage fragwürdig:

Manfred S. hatte offenbar großes Interesse am Körper der Opfer. Wahrscheinlich war er auch nekrophil veranlagt.

Aus wikipedia:

Das Mordmerkmal der Tötung zur Befriedigung des Geschlechtstriebs soll vor allem drei Fallkonstellationen erfassen:
{... }2. Fälle der Nekrophilie, bei welchen der Täter das Objekt seiner Begierde erst tötet, um sich danach sexuell an ihm zu vergehen

@Anothertruth
In der Regel bekommt ein Zeuge nicht einmal seine Aussage in Kopie.
Wenn dabei noch gefilmt wurde ist das völlig unglaubwürdig und sicher
ein Verstoß gegen die Regeln. Ich schaue mal welcher § da tangiert wird.