joschie99 schrieb:bei den blauen Flecken in der Grafik zur möglichen Herkunft um Nürnberg herum ein so großes Gebiet an, welches bis in die Region um Dresden herum reicht.
Also bleibt zumindest für mich nach wie vor, die MfS-Spur nicht ganz kalt. Immerhin hatte die norwegische Polizei 1970 bei der Leiche der Frau Zettel mit Zahlenreihen gefunden. Wie sie bei Chifiriercodes von Geheimdiensten durchaus üblich sind.
Waren vielleicht die Eltern der Frau schon Agenten? Und die Tochter das "Geschäft" nur fortgeführt.
Wenn sie eine Geheimagentin war (was tatsächlich bisher nicht bewiesen wurde), warum dann die Stasi? Nur weil sie als Kind, zu einer Zeit als es noch keine DDR gegeben hatte, eventuell, für eine Weile, "in der Nähe von Dresden" lebte? Geheimdienste, egal ob Ost oder West, agieren international. Wenn die Agententhese stimmen sollte, kommen alle Geheimdienste in Betracht. Der Zettel mit den Zahlenreihen der bei ihr gefunden wurde, war denn doch kein besonders raffinierter Chiffrierecode, wie sich herausstellte, war das ihre Reiseroute, wann sie wo gewesen ist (L stand übrigens für London, soviel zum Thema "Aufenthalt in GB").
Agententätigkeit als "Familientradition"? So etwas gibt es nur in Hollywoodkomödien. So etwas ist kein "Familiengeschäft, das von den Eltern auf die Kinder übergeht.
https://www.zeit.de/2018/03/isdal-frau-norwegen-tote-ermittlungen/seite-2Interessant übrigens auch die Aussage von Siri Reikvam bezüglich der Sprache in der das Gespräch der Frau mit dem Mann (mit dem sie zusammen einen Wandspiegel kaufte) stattfand. Eine "osteuropäische Sprache, könnte aber auch Deutsch gewesen sein. In dieser Beziehung kann man sich auch fragen, inwieweit die Zeugenaussage über die Sprache, einen Wert haben. "Osteuropäisch" sind sämtliche slawische Sprachen (gut, mit Ausnahme des Sorbischen und Tschechischen, die Tschechen legen großen Wert darauf, Mitteleuropäer zu sein, zumal ihre Hauptstadt westlicher liegt, als Wien), dazu noch Ungarisch und Rumänisch. Zugegeben, ein Außenstehender wird keinen Unterschied zwischen Ukrainisch und Russisch hören, und eigentlich auch keinen Unterschied zwischen Serbokroatisch und Tschechisch, wenn er eine dieser Sprache nicht beherrscht. Der Unterschied zwischen Ungarisch und den slawischen Sprachen ist allerdings schon ziemlich groß, klingt vollkommen anders. Und Deutsch? Eigentlich sollte es mich wundern, wenn eine Norwegerin Deutsch für "osteuropäisch" hält. Abgesehen davon, daß die deutsche Sprache mit dem Norwegischen verwandt ist, haben früher viele Norweger einigermaßen Deutsch gesprochen. Vielleicht aber unterhielten die beiden sich zwar auf deutsch miteinander, weil dies die Sprache war, die beide verstanden, hatten aber auch beide einen solch starken Akzent, daß ihr Deutsch schwer identifizierbar war (ein Akzent kann viel ausmachen, ein Franzose hat einmal versucht, mir etwas auf Englisch zu erklären, da er kein Deutsch, ich kein Französisch konnte, aber sein angebliches Englisch klang wie Französisch mit englischen Lehnwörtern, weil sein Akzent zu stark war).
Anhand ihres Französisch hätte man sie unter Umständen natürlich auch identifizieren können, die Belgier sprechen natürlich auch etwas anders als die Franzosen, ich glaube, sie zählen auch anders, aber das wird im Nachhinein schwer zu klären sein, es sei denn, man findet jetzt noch eine alte Tonaufnahme der Unbekannten, was wohl extrem unwahrscheinlich ist.
Ich habe übrigens immer noch den Verdacht, daß sie eine Sinta war. Es gibt keine Hinweise darauf, daß sie in einem Konzentrationslager gewesen ist, aber es gab Hilfsaktionen bei denen Sinti und Roma gerettet wurden. Manche bekamen eine neue Identität und wurden, auch von französischen und belgischen Familien adoptiert. Das würde eine gewisse Psychose oder Paranoia erklären, ihre Rastlosigkeit und die Annahme verschiedener Identitäten. Ihren Tod und alles andere erklärt dies natürlich nicht.