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Die Isdal Frau

2.190 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Frau, Mysteriös ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die Isdal Frau

26.01.2020 um 18:17
Hallo @alle !


Ich möchte euch jetzt mal eine etwas "exotische Überlegung" anbieten.

Beim Studium der Quellen bin ich auf auf die Aussage gestoßen mehrere Leute in Norwegen haben einen unangenehmen Geruch, den die Frau verströmte, wahrgenommen. In einer der Quellen erklärte der Schuhverkäufer, er habe den Geruch Jahre später als Knoblauchgeruch erkannt. In der nordischen Küche spielte Knoblauch damals keine Rolle.

Knoblauch ist aber eine typische Gewürzpflanze des Mittelmeerraums. Entweder hatte sie in einer ausländischen Gaststätte zu Mittag gegessen oder, was auch möglich wäre, sie hat den Knoblauch mitgebracht. Das kann auch in Form von "verschwitzter" Wäsche geschehen sein.

Soweit die Polizei recherchieren konnte, begann die Reise der Isdalfrau in Paris und führte in nördliche Richtung.
Es ist daher eine naheliegende Vermutung, das sie eher aus südlicher Richtung nach Paris angereist ist, als aus nördlicher.
Ihre Personalpapiere hat laut Quellen auch keiner "so richtig" gesehen. Sie hatte einmal einen französischen Pass vorgezeigt, der nicht echt gewesen sein muß, aber echt gewesen sein könnte.

Ich vermute demnach sie sei Französin gewesen und ihre Reise begann südlich von Paris.


Gruß, Gildonus


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Die Isdal Frau

26.01.2020 um 18:24
@Gildonus
Hallo, darüber haben wir vor geraumer Zeit schon einmal diskutiert. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass der Geruch ebenfalls von der Betnovate Creme stammen könnte, welche sie sich in Bergen besorgte. Die Creme sondert oft einen knoblauchähnlichen Geruch ab.


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Die Isdal Frau

26.01.2020 um 18:25
Zitat von Adelaide1948Adelaide1948 schrieb:Da sie in den Akten eines norwegischen Dienstes erschien, ist es wahrscheinlich, dass sie in verdeckter oder offener Form überwacht wurde.
Wo hast du diese Information her?


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Die Isdal Frau

26.01.2020 um 19:10
@Tuxhater
Marit Higrafs Podcasts bei der BBC, ihren Reportage, die Reportage der Zeit ... Sie haben eine Art Akte zur Isdal-Frau gefunden, es fehlen jedoch viele Seiten. So dass man nichts weiter weiß, als dass sie dem Norwegischen Geheimdienst nicht unbekannt war. Sie wurde überwacht.

https://www.nrk.no/dokumentar/xl/her-er-den-hemmelige-isdals-mappen-1.13191844

Hier eine Übersetzungshilfe für die ganze Website:
http://free-website-translation.com/?de (Als Ausgangssprache Schwedisch wählen, Norwegisch wird nicht angeboten. )


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Die Isdal Frau

26.01.2020 um 19:45
http://scienceblogs.de/klausis-krypto-kolumne/2015/02/05/der-verschluesselte-tagebuch-eintrag-der-isdal-frau/#comment-837765

Kommentar 55, etwas über den mutmaßlichen Inhalt der Akte und ein Telefongespräch. Ob die Rufnummer heute noch funktioniert? Trotzdem, dass sie observiert wurde, ist noch kein Beweis dass sie Spionin war. Kann aber sein.

Dass die größten Teile der Akten weg sind, ist eher ein Indiz dafür, dass das Thema auch 2019 für die Norweger brandaktuell ist und vermutlich noch immer verfolgt wird. Wissen ist Macht. ;-)


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Die Isdal Frau

26.01.2020 um 20:26
@Gildonus

Knoblauch war damals in Norwegen ja wirklich noch nicht verbreitet, vermutlich gab es damals in Oslo schon ein paar italienische Restaurants bzw. Restaurants mit Mittelmeerküche, aber vermutlich nicht in der norwegischen Provinz. Das sagte der Schuhverkäufer ja auch, er hat den Geruch erst später identifizieren können.

Allerdings gab es auch schon die Vermutung, daß der Knoblauchgeruch von einem Medikament oder einer bestimmten Salbe hervorgerufen wurde. Allerdings glaube ich nicht, daß die "Knoblauchspur" wirklich einen brauchbaren Hinweis ergibt, daß sie keine Norwegerin war, und eine vielgereiste Frau die mehrere Länder gesehen hat, wurde auch damals von niemanden bezweifelt.


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Die Isdal Frau

26.01.2020 um 20:42
@Adelaide1948

Die Nachkriegsverfolgung der Sinti und Roma ist ja wirklich nachgewiesen. Die Verfolgung unter den Nazis (und auch eine jahrhundertelange Diskriminierung in allen Ländern Europas) hat starke Spuren hinterlassen. In einer Doku wurde einmal eine Frau interviewt die nach dem Krieg in Deutschland geboren wurde, aber erst als Erwachsene Lesen und Schreiben lernte, weil die Eltern, aufgrund eigener Erfahrung in der Nazizeit, nicht zulassen wollten, daß ihre Kinder in die Schule kamen. Psychologische Studien haben ergeben, daß selbst manche Nachkommen der Holocaustopfer, jene die die Nazizeit nicht mehr selbst erlebt haben, unter Traumata litten, und wenn sie tatsächlich eine Sinta war, dann hat sie es als Kind noch selbst erleben müssen.

Es war hier auch schon mehrmals die Reden von den Sprachkenntnissen der Frau, wie sie sie erworben haben konnte, und wie gut sie alle waren (oder auch nicht). Sinti und Roma sind oftmals auch sehr gut vernetzt, neben ihrer eigenen Sprache sprechen sie die Landessprache und auch noch diverse Fremdsprachen, wie man sie sich eben aneignet, wenn man viel unterwegs ist. Wenn man eine Sprache "nebenbei" erlernt, durch Praxis, auch im Umgang mit Menschen die nicht über die beste Schulbildung verfügen, dann gibt es auch Defizite in der Grammatik und der Aussprache.

Die Tatsache, daß sie eventuell vom norwegischen Geheimdienst beobachtet wurde, ist auch nicht unbedingt ein Beweis für ihre Spionagetätigkeit. Wie du schon erwähntest, es genügt manchmal einfach nur bestimmte Leute zu kennen, sich in einem bestimmten Umfeld zu bewegen. Sie soll sich ja auch in Bergen in Nähe der getesteten U-Boote aufgehalten haben. Das allein muß den Verdacht des Geheimdienstes erweckt haben, und wenn dann noch einige Nachforschungen ergeben haben, daß sie sich so "merkwürdig" verhielt, dann schien dies den Verdacht der Spionage zu bestätigen.


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Die Isdal Frau

26.01.2020 um 20:54
Zitat von TatzFatalTatzFatal schrieb:Ich denke das sie etwas verpeilt war. Bei Geschäft, Teilhaberin das Komma vergessen, bei Geschäft das lich für Geschäftlich vergessen.
Verziererin ist etwas Regionales wie z.B. bei V&B das handbemalte und bearbeiten von Geschirr, Porzellan. Schusseliger Patzer der sie hätte verraten können. Bei belgish das c vergessen, sie hat es auch auf einem Zettel richtig geschrieben.
Die Frau war zumindest Zeitweise verpeilt mMn.
Tuxhater schrieb am 28.05.2017:
Es beweist jedenfalls, daß sie die Sprache nicht perfekt beherrschte. Auch wenn ich etwas zerstreut bin, schreibe ich in meiner Muttersprache doch automatisch alles richtig (war in der Beziehung in der Schule ein richtiger Streber, jetzt mache ich höchstens Fehler, weil ich mich weigere, die Rechtschreibreform zu akzeptieren, aber das ist ein anderes Thema). Wenn ich allerdings Tschechisch schreibe, muß ich mich dann schon mehr konzentrieren.

Auch wenn man jetzt davon ausgeht, daß sie aus dem Saarland kam (eben eine These die bisher nicht bewiesen werden konnte), bedeutet es nicht, daß sie sich mit dem Mann in saarländischem Dialekt unterhalten hat. Sie wird sich ja nicht nur mit Saarländern unterhalten haben. Wenn die, auch schon aufgekommene, Theorie stimmen sollte, daß sie Jüdin war, könnte auch Jiddisch in Frage kommen. Wurde zwar nicht von deutschen, aber von osteuropäischen Juden gesprochen, die Grundlage ist ein uraltes Deutsch, gemischt mit Elementen aus slawischen Sprachen.

Man könnte der Zeugin aber auch eine Sprachprobe des saarländischen Dialekts vorspielen, ob sie es identifizieren kann, aber solche alten Erinnerungen sind auch nicht sehr zuverlässig, menschliche Sinne lassen sich sehr gut täuschen und das Gedächtnis funktioniert auch nicht unbedingt sehr zuverlässig.


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Die Isdal Frau

26.01.2020 um 21:22
Zitat von Adelaide1948Adelaide1948 schrieb:Vermutlich richtig.
Da sie in den Akten eines norwegischen Dienstes erschien, ist es wahrscheinlich, dass sie in verdeckter oder offener Form überwacht wurde.

Was macht man da? Nach Hause telefonieren?
Dazu hätte sie erstmal Kenntnis von diesem Umstand haben müssen. Ob dem so war weiß niemand.
Wenn man sowas weiß, reist man unverzüglich ab. Ich würde es so tun, ob's hilft, keine Ahnung.
Zitat von FrannieFrannie schrieb:Es beweist jedenfalls, daß sie die Sprache nicht perfekt beherrschte.
Nein das ist kein Beweis. Ich bekomme viele Schriftstücke zu sehen, demnach wären das alle keine deutschen Muttersprachler, oder deren Schulzeit war eine Teilzeitsache, bisweilen als Minijob.
Zitat von FrannieFrannie schrieb:Auch wenn ich etwas zerstreut bin, schreibe ich in meiner Muttersprache doch automatisch alles richtig
Siehe oben.
Zitat von FrannieFrannie schrieb:Man könnte der Zeugin aber auch eine Sprachprobe des saarländischen Dialekts vorspielen, ob sie es identifizieren kann
Nach dieser langen Zeit? Zudem gibt es sehr viele saarländische Dialekte. Damals hätte das vielleicht geklappt, schade das man dem nicht nachging. Aufwändig aber machbar wäre es gewesen.
Zitat von FrannieFrannie schrieb:Auch wenn man jetzt davon ausgeht, daß sie aus dem Saarland kam (eben eine These die bisher nicht bewiesen werden konnte), bedeutet es nicht, daß sie sich mit dem Mann in saarländischem Dialekt unterhalten hat. Sie wird sich ja nicht nur mit Saarländern unterhalten haben.
Es gibt keine Beweise für irgendetwas, man kann aber Wahrscheinlichkeiten vermuten.


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Die Isdal Frau

26.01.2020 um 21:36
Zitat von TatzFatalTatzFatal schrieb:Nein das ist kein Beweis. Ich bekomme viele Schriftstücke zu sehen, demnach wären das alle keine deutschen Muttersprachler, oder deren Schulzeit war eine Teilzeitsache, bisweilen als Minijob.
Nun ja, Rechtschreibfehler in der eigenen Muttersprache wiederholen sich. Wenn man sich die falsche Schreibweise eines Wortes erst einmal angewöhnt hat, dann behält man diese bei und schreibt es nicht das eine Mal falsch, das andere Mal richtig.

Was die Sprache betrifft in der sie mit dem unbekannten Mann kommunizierte: warum legen Sie sich sich auf Saarländisch fest? Das würde voraussetzen, daß der Unbekannte ebenfalls aus dieser Gegend kam. Ich verbrachte meine frühe Kindheit im Vogtland (nein, dort wird nicht Sächsisch gesprochen, sondern Vogtländisch) und selbst wenn ich den Dialekt beherrschte (was nicht der Fall ist), könnte ich ihn nicht sprechen, weil ich niemand aus der Gegend kenne. Gut, auszuschließen ist es nicht, aber angesichts der Tatsache, daß die Unbekannte sehr international unterwegs gewesen ist, tippe ich eher auf einen Nichtdeutschen.


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Die Isdal Frau

26.01.2020 um 21:50
@Frannie
Wenn ich z.B. Englisch spreche, dann Anfangs unsicherer, später sicherer. Nach einiger Zeit träume ich in Englisch.

Bin ich seelisch etwas verquirlt, dann schreibe ich auch in Deutsch unterbewusst frühere Adressen oder Postleitzahlen auf.

Sie war in Norwegen unterwegs und nicht in der komfortablen Situation, Englisch in einer englischsprachigen Umgebung zu sprechen, sie musste es wohl immer austesten. Sie konnte sich in Deutsch, Englisch, Französisch und Russisch verständigen und hätte es wohl um so besser gekonnt, wenn sie mehr Möglichkeiten gehabt hätte, es zu hören und zu sprechen.

Es gibt noch die Möglichkeit einer selbstgewählten Geheimsprache (oder Mundart), wie bei @TatzFatal das saarländische Platt.
Zitat von TatzFatalTatzFatal schrieb:Dazu hätte sie erstmal Kenntnis von diesem Umstand haben müssen. Ob dem so war weiß niemand.
Tja, entweder du fühlst dich unterschwellig verfolgt, weil du das Gefühl hast, es schleicht dir jemand hinterher oder sie zeigen dir offen "wir sehen dich und bleiben an dir dran" Auf jeden Fall macht es fertig, das soll es ja auch. Wir können sie nicht mehr fragen.


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Die Isdal Frau

26.01.2020 um 22:06
Wenn man "seelisch verquirlt" ist, dann schreibt man sicherlich unbewußt, frühere Adressen auf, wie du schon bemerktest. Aber man macht keine Rechtschreibfehler die man sonst nicht machen würde. Wenn sie also bestimmte Wörter auf Deutsch falsch geschrieben hat, dann wohl eher deshalb, weil es entweder nicht ihre Muttersprache war, oder nicht die "erste Sprache". Ihre Sprachkenntnissen waren wohl doch eher durch die Methode "learning by doing" erworben, nicht auf schulisch/ akademischen Wege. Mein Großvater hat auf diese Art und Weise Tschechisch gelernt, er machte auch Fehler in Grammatik und Rechtschreibung, konnte sich aber sehr gut mit Tschechen verständigen. Allerdings macht ihre Handschrift auch nicht den Eindruck von Bildungsferne, sie ist sehr ausgeschrieben, nicht unbeholfen und wirkte auf andere auch sehr selbstbewußt.

Ob sie wirklich wußte, daß sie verfolgt wurde? Ich kann mir schon vorstellen, daß Menschen die für einen Geheimdienst tätig sind, oder "undercover" (was in dem Fall eben nicht bewiesen wurde), ein gewisses Gespür dafür entwickeln, ob sie verfolgt werden. Vielleicht lag bei ihr auch eine gewisse Paranoia vor (vielleicht durch nicht bewältigte Kindheitstraumata verursacht oder durch eine Psychose oder was auch immer).

Wenn die Geheimdienstthese stimmen sollte, könnten die Fehler auch absichtlich gewesen sein, um Spuren zu legen oder zu verwischen. Ich halte es aber wirklich für wahrscheinlich, daß es auf die nicht perfekte Beherrschung der Sprache zurückzuführen ist. Die Handschrift wies ja auf ein frankophones Land hin.


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Die Isdal Frau

27.01.2020 um 07:05
Zitat von Adelaide1948Adelaide1948 schrieb:Sie haben eine Art Akte zur Isdal-Frau gefunden, es fehlen jedoch viele Seiten. So dass man nichts weiter weiß, als dass sie dem Norwegischen Geheimdienst nicht unbekannt war. Sie wurde überwacht.
Vorsicht! Hier muss man ganz klar zwischen Fakt und Fiktion unterscheiden. Fakt ist, der damalige POT stellte Ermittlungen nach dem Tod der Isdal-Frau an, da ihre Identität und die weiteren Umstände unklar waren. Auf einen Zeitungsbericht meldete sich dann der Fischer der glaubte, die Isdal-Frau in Stavanger bei den Penguin-Tests beobachtet zu haben. Der POT fragte daraufhin bei einigen befreundeten Nachrichtendiensten nach, ob von denen jemand etwas mit der Sache zu tun hätte. Einen wirklichen Beweis, dass es tatsächlich die Isdal-Frau war, gibt es nicht. Und in wie weit Harald Oslands Aussagen stimmen, er wäre in seiner Arbeit durch den POT behindert worden, lässt sich wohl auch nicht so einfach Nachprüfen. Es könnte sich genau so um subjektive Eindrücke oder gekränkte Ehre gehandelt haben.


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Die Isdal Frau

27.01.2020 um 09:17
Ich denke auch, daß die Spur zu den Waffentests noch am ehesten auf Zusammenhänge passt, bei denen so harte Interessen im Spiel sind dass auch ein Leben nicht mehr unantastbar ist.

Ich finde dabei vor allem die Kombination aus konspirativem Verhalten, Waffentests und ihrer Anwesenheit im selben Hotel wie beteiligte NATO Offiziere relevant.

Und das kann man auch noch mal davon trennen, dass bei einem solchen Einsatz auch schlicht was schief gelaufen sein kann. Sie war instabil, fahrlässig und fiel zu stark auf, wusste aber auch schon zuviel? Sie schaffte es, einen Offizier anzuzapfen und dieser bekam Angst um Karriere und Ehe? Ein Versuch, sie zu stellen oder abzuziehen ist eskaliert und endete mit Vertuschungshandlungen? Vielleicht war auch der beteiligte Dienst selbst stümperhaft, es könnte ja auch ein kleinerer Staat gewesen sein der innerhalb der Blöcke kritische Informationen erlangen wollte aber im Vergleich zu den großen Playern amateurhaft war und/oder ausgeschaltet wurde. Sie könnte auch ihre dienstlichen Möglichkeiten genutzt haben um mit Dritten zu kungeln, Kriminelle oder schlecht aufgezogenes Doppelagententum?

Für irgendjemanden/irgendwas ist sie jedenfalls wohl riskant gewesen, möglicherweise eher durch unkontrollierbares Verhalten als durch Geschicktheit. Und das wurde entweder kaltblütig gelöst oder es lief aus dem Ruder. Hinterher war das Eisen wiederum für irgendwen heiß genug, um es von relativ fähiger Seite aus zu vernebeln. Das dürften schon Verstrickungen sein, die über reine Kriminalität hinaus gehen.


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Die Isdal Frau

27.01.2020 um 13:44
hallo @Tuxhater , hallo @Frannie , hallo @alle !


Vielen Dank für die Info mit dem Medikament "Benovat". Das der unangenehme Geruch daher kommt erscheind, erscheint mir als die wahrscheinlichere Erklärung.

Beim Lesen der Auflistung ihrer Sachen, die von dir verlinkt wurde, sind bei mir zwei "Fragezeichen" aufgetaucht.

Zunächst einmal steht die Frage im Raum wo sie ihre "finanzielle Basis" hatte. Monatelang quer durch Europa zu reisen, sogar Flugreisen, war damals recht teuer. Wenn man 500 DM gut versteckt in die Seitentasche packt, sieht das nach einer "Notreserve" aus und nicht nach einer regulären Reiskasse.

Das nächste Fragezeichen betrifft das Streichholzbriefchen mit der Aufschrift Beate Uhse aus Flensburg. wenn hier kein Fehler, Verwechselung oder Namensgleichheit vorliegt, war das ein Erotiversand. Weil 1970 noch der berühmt, berüchtigte Kuppeleiparagraph 180/181 galt, hätte man die Waren legalerweise nur an Verheiratete (!) verkaufen dürfen und Werbung fand nur unter dem Begriff "Ehehygiene" statt. Damit steht die Möglichkeit im Raum sie sei Französin gewesen und in Deutschland verheiratet/ geschieden gewesen.

Bekannt war das Unternehmen schon damals und trat 1970 als Sponsor bei einem Festival auf der Insel Fehman in Erscheinung. Da das Streichholzbriefchen separat verpackt war, könnte es auch ein Erinnerungsstück oder Devotionalie gewesen sein. Es muß aber irgendwie und irgendwann in ihren Besitz gekommen sein.

Ich finde "auf die Schelle" keine Auflistung ihrer Aufenthaltsorte.
DM zu besitzen macht eigendlich nur dann Sinn, wenn man sich in Deutschland aufhält, aufgehalten hat oder es plant.


Gruß, Gildonus


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Die Isdal Frau

27.01.2020 um 15:23
Zitat von GildonusGildonus schrieb:Wenn man 500 DM gut versteckt in die Seitentasche packt, sieht das nach einer "Notreserve" aus und nicht nach einer regulären Reiskasse.
Das denke ich auch.
Zitat von GildonusGildonus schrieb:Das nächste Fragezeichen betrifft das Streichholzbriefchen mit der Aufschrift Beate Uhse aus Flensburg. wenn hier kein Fehler, Verwechselung oder Namensgleichheit vorliegt, war das ein Erotiversand.
Ja der war es. Das ist u.a. auch ein Indiz von Dennis Aske, der die Isdal-Frau als (Luxus)Prostituierte sieht.
Zitat von GildonusGildonus schrieb: DM zu besitzen macht eigendlich nur dann Sinn, wenn man sich in Deutschland aufhält, aufgehalten hat oder es plant.
Ja und Nein, einerseits klar für einen Aufenthalt in Deutschland, andererseits war die D-Mark bis zur Ablösung durch den Euro in vielen Ländern als "harte" Währung geschätzt und auch als Zahlungsmittel akzeptiert. Noch in den 80ern konnte man mit D-Mark nahezu überall bezahlen, wenn auch die Wechselkurse manchmal recht bescheiden waren...


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Die Isdal Frau

27.01.2020 um 15:54
Zitat von FrannieFrannie schrieb:Nun ja, Rechtschreibfehler in der eigenen Muttersprache wiederholen sich. Wenn man sich die falsche Schreibweise eines Wortes erst einmal angewöhnt hat, dann behält man diese bei und schreibt es nicht das eine Mal falsch, das andere Mal richtig.
Auch das stimmt nicht. Es gibt Flüchtigkeitsfehler, Fehler aus Gründen der Dialekte, Fehler aus Unwissenheit, Fehler aus Unsicherheit ect.
Zitat von Adelaide1948Adelaide1948 schrieb:Sie konnte sich in Deutsch, Englisch, Französisch und Russisch verständigen
Russisch? Bekannt ist Deutsch, Französisch, schlechtes Englisch, Niederländisch, und eine unbekannte Sprache. Wo hast du das mit Russisch gelesen?
Zitat von FrannieFrannie schrieb:Was die Sprache betrifft in der sie mit dem unbekannten Mann kommunizierte: warum legen Sie sich sich auf Saarländisch fest? Das würde voraussetzen, daß der Unbekannte ebenfalls aus dieser Gegend kam.
Sie wird andere Menschen aus der Gegend gekannt haben, Beziehungen gehabt haben, davon kann man stark ausgehen.
Weil die Isotopenanalyse auf den SaarLorLux-Raum (Saarbrücken) deutet, ihre Uhr aus diesem Gebiet stammt, eine undefinibare Sprache sehr gut zu Saardialekt passt, sie hier ganz gleich welcher Schulform Zweisprachig aufgewachsen wäre. Deutschland war damals Ausland für Saarländer, mit Grenzkontrollen ab der saarländischen Grenze. Von 1920 - 1935 abgetrennt von Deutschland, und ab Kriegsende bis 1957 ebenfalls.
Auch weil nach dem zweiten WK die Hollandhilfe zum Tragen kam. In den Niederlanden wurden Essenspakete für die hungernden Kinder im Saarland gespendet. Die Saarländischen Kinder haben sich rege bedankt, und hier könnten Freundschaften entstanden sein wobei man auch Sprachkenntnisse erhalten kann. Brieffreundschaften z.B.
Von Irland kam auch solche Hilfe ins Saarland.

Luxemburger Landessprache kommt auch in Betracht, es ist eine Minorität, heute sprechen etwa 350.000 Menschen auf diesem Planeten Luxemburgisch, und das wäre auch von niemandem erkannt worden, Elsass das gleiche. Saarland, Elsass, Luxemburg kommt alles in Betracht, liegt eben alles dicht beieinander.




Interessant wäre das Lycée Maréchal Ney in Saarbrücken. Dort gingen Franzosen und Deutsche beiderlei Geschlecht auf dieses Gymnasium. Die letzten Jahre kam auch Englisch als Fremdsprache dazu. Dies wäre eine gute Erklärung für ihre Englischkenntnisse, ein wenig Schulenglisch halt und ohne Gelegenheit diese Sprache anwenden zu können. Der Unterricht fand in französischer Sprache mit französischen Lehrern statt.
Diese Schule war beliebt weil es nach französischen System eine Ganztagsschule war, die Kinder bis 16:15 Uhr betreut wurden, ein Internat angeschlossen war.
Die Abiprüfungen (Baccalauréat) mussten allerdings in Frankreich gemacht werden. Den schriftlichen Teil in Saargemünd am Lycée Pange, für die mündlichen Teile nach Strasbourg.


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Die Isdal Frau

27.01.2020 um 17:18
Nachtrag:

Saarländische Staatsbürger hatten saarländische Ausweise, die Reisepässe waren allerdings original französische Reisepässe.
Wenn diese ohne Ablauffrist waren, könnte die Unbekannte auch mit ihrem richtigen Namen zeitweise, oder zum Anfang ihrer Reisen unterwegs gewesen sein.
Die ausgegebenen Personalausweise waren direkt nach dem Krieg ohne Ablauffrist, und verloren auch nicht ihre Gültigkeit als neue mit einer Frist ausgegeben wurden.

Sie soll zumindest einmal einen französischen Reisepass vorgezeigt haben, den der zuständige Beamte sich aber nicht angesehen hat.


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Die Isdal Frau

27.01.2020 um 18:00
Hallo @Tuxhater , hallo @alle !
Zitat von TuxhaterTuxhater schrieb:Ja der war es. Das ist u.a. auch ein Indiz von Dennis Aske, der die Isdal-Frau als (Luxus)Prostituierte sieht.
Das die Isdal Frau eine Prostituierte war glaube ich eher weniger. Hotelangestellte und Gastronomen sollten eigendlich eine "feine Nase" dafür haben und der Verdacht wurde nicht aus der Richtung geäußert, sondern von einem "Schreibtischtäter".

Es wäre aber trotzdem interessant zu wissen, wie verbreitet solche Streichholzbriefchen 1970 waren. Normalerweise würde ich davon ausgehen, das man sie nur in Flensburg oder einigen wenigen Beate Uhse Sexshops bekommen konnte. Die sexuelle Revolution hatte aber 1970 schon angefangen und Beate Uhse war nicht ganz unbeteidigt.


Gruß, Gildonus


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Die Isdal Frau

27.01.2020 um 20:11
@TatzFatal
Man kann endlos über die Sprache spekulieren, in der dieses Gespräch geführt wurde. Die Fehler im Formular mögen Flüchtigkeitsfehler sein, aber eben Fehler die jemanden passieren würden, der entweder nicht sehr gut im Schriftlichen ist, oder eben in der Sprache nicht "ganz und gar zu Hause". Letzteres ist ja durchaus wahrscheinlich, wenn man davon ausgeht, daß die Unbekannte, zwar irgendwie in Deutschland aufwuchs, aber nicht ihr ganzes Leben in Deutschland verbrachte und im Alltag eben oft andere Sprachen sprach. Auch Auswanderer die schon länger in einem Land mit anderer Sprache leben, und zwar ihr Deutsch nicht vergessen haben, aber im Alltag eben doch die andere Sprache benutzen, machen solche Fehler. Oder sie war Legasthenikerin?


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