Die Isdal Frau
27.01.2020 um 20:41Noch etwas zum Streichholzbriefchen.
Die Streichhölzer allein sind nun doch kein stichhaltiger Beweis für eine Tätigkeit als Prostituierte. Die kann sie auch von einem Mann genommen haben, ganz ohne Hintergedanken. Müßte nicht einmal der Liebhaber oder Freier gewesen sein. Ich vermute, 1970 wäre eine normale deutsche Hausfrau vor Scham im Boden versunken, wenn man sie mit irgendeinem Gegenstand, auch mit so etwas Harmlosem wie einem Streichholzbriefchen, der die Aufschrift "Beate Uhse" hat, erwischt hätte. Aber die Unbekannte war eben offenbar keine spießige deutsche Hausfrau. Sie machte auf die Hotelangestellten einen sehr selbstbewußten Eindruck. Es war auffällig, daß sie allein reiste, und offenbar ganz ohne Anhang war. Da wäre es auch nicht so ungewöhnlich, wenn sie sexuell etwas freizügiger war als man es damals einer "anständigen" Frau zugestehen wollte. 1970 war die sogenannte sexuelle Revolution zwar schon im Gange, aber außerhalb der "Hippiekommunen" in den Metropolen ging es doch noch nicht so freizügig zu. Ich weiß nicht, ob und wenn ja wie lange, es in Norwegen einen "Kuppelparagraphen" gegeben hat, aber noch Mitte der siebziger Jahre gab es im doch schon recht liberalen Westberlin einen Skandal als Romy Schneider und Bruno Ganz (zu dem Zeitpunkt beide verheiratet aber nicht miteinander), in ein Hotelzimmer gehen wollten. Ich denke mir, daß es da in der norwegischen Provinz auch noch Tugendwächter gab die genaue Vorstellungen davon hatte, was eine Frau, insbesondere eine unverheiratete, tun dürfe und was nicht. Es war ja auch die Rede davon, daß sie Männer mit auf ihr Zimmer genommen hat. Schon möglich, daß sie da für manche eine "Hure" war.
Selbst wenn sie eine Prostituierte gewesen ist, ist ihr Tod dennoch rätselhaft. Ein normaler Hurenmörder kann es nicht gewesen sein. In dem Fall würde dann einiges für einen Ring von Mädchenhändlern sprechen.
@TatzFatal
Das Saarland war ja bis 1956 wieder französisch, aber waren die Saarländer danach noch lange mit französischen (bzw. saarländisch-französischen) Pässen unterwegs. Hat es da nicht eine Übergangsfrist für den Umtausch gegeben? Und ein Paß läuft ja auch irgendwann ab. Allerdings könnte man auch eine Luxemburger Spur in Betracht ziehen. Luxemburg ist ja bekanntlich dreisprachig, wenn man Lützelburgisch als eigene Sprache bezeichnet, wie es die Luxemburger tun.
Die Streichhölzer allein sind nun doch kein stichhaltiger Beweis für eine Tätigkeit als Prostituierte. Die kann sie auch von einem Mann genommen haben, ganz ohne Hintergedanken. Müßte nicht einmal der Liebhaber oder Freier gewesen sein. Ich vermute, 1970 wäre eine normale deutsche Hausfrau vor Scham im Boden versunken, wenn man sie mit irgendeinem Gegenstand, auch mit so etwas Harmlosem wie einem Streichholzbriefchen, der die Aufschrift "Beate Uhse" hat, erwischt hätte. Aber die Unbekannte war eben offenbar keine spießige deutsche Hausfrau. Sie machte auf die Hotelangestellten einen sehr selbstbewußten Eindruck. Es war auffällig, daß sie allein reiste, und offenbar ganz ohne Anhang war. Da wäre es auch nicht so ungewöhnlich, wenn sie sexuell etwas freizügiger war als man es damals einer "anständigen" Frau zugestehen wollte. 1970 war die sogenannte sexuelle Revolution zwar schon im Gange, aber außerhalb der "Hippiekommunen" in den Metropolen ging es doch noch nicht so freizügig zu. Ich weiß nicht, ob und wenn ja wie lange, es in Norwegen einen "Kuppelparagraphen" gegeben hat, aber noch Mitte der siebziger Jahre gab es im doch schon recht liberalen Westberlin einen Skandal als Romy Schneider und Bruno Ganz (zu dem Zeitpunkt beide verheiratet aber nicht miteinander), in ein Hotelzimmer gehen wollten. Ich denke mir, daß es da in der norwegischen Provinz auch noch Tugendwächter gab die genaue Vorstellungen davon hatte, was eine Frau, insbesondere eine unverheiratete, tun dürfe und was nicht. Es war ja auch die Rede davon, daß sie Männer mit auf ihr Zimmer genommen hat. Schon möglich, daß sie da für manche eine "Hure" war.
Selbst wenn sie eine Prostituierte gewesen ist, ist ihr Tod dennoch rätselhaft. Ein normaler Hurenmörder kann es nicht gewesen sein. In dem Fall würde dann einiges für einen Ring von Mädchenhändlern sprechen.
@TatzFatal
Das Saarland war ja bis 1956 wieder französisch, aber waren die Saarländer danach noch lange mit französischen (bzw. saarländisch-französischen) Pässen unterwegs. Hat es da nicht eine Übergangsfrist für den Umtausch gegeben? Und ein Paß läuft ja auch irgendwann ab. Allerdings könnte man auch eine Luxemburger Spur in Betracht ziehen. Luxemburg ist ja bekanntlich dreisprachig, wenn man Lützelburgisch als eigene Sprache bezeichnet, wie es die Luxemburger tun.