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Die Isdal Frau

2.188 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Frau, Mysteriös ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die Isdal Frau

25.03.2017 um 18:39
Zitat von ligalaligala schrieb:1. Die Löffel, die angeblich in ihrem Gepäck und einer auch am Fundort gefunden wurden, halte ich inzwischen für nicht existent. Ich habe keine norwegische Quelle gefunden, die etwas über Löffel ausssagt. Aber: Löffel heißt auf norwegisch "skje" und "a (mit kleinem Kreis oben) skje" heißt passieren, sich ereignen. So lässt sich erklären, dass es zu dem Löfffel-Mythos gekommen ist.
Ich hatte ja in meinem Beitrag vom 28.2. das "Arbeiderbladet" vom 5.12.1970 zitiert. Die dort verwendeten Ausdrücke sind "sølvskjeer" und "sølvskje".
Da müsste dann nochmal jemand, der Norwegisch kann, drüber schauen. Ob wir dann die Aussage als glaubwürdig einstufen, ist dann nochmal was anderes.

------


Inwieweit war denn eigentlich der norwegische Geheimdienst an den Ermittlungen beteiligt? Konkret weiß ich bislang nur, dass die Ermittler ihre Ergebnisse an den Geheimdienst weitergeleitet haben.

Die Zeitung "Bergens Tidende" vom 28.11.2002, in etwa:
Bergens Tidende has several years ago received a copy of the investigation documents in the case. It says in black and white that recorded interrogations conducted by ordinary investigators are forwarded to the Monitoring Police.
Original:
Bergens Tidende har for flere år siden fått kopi av etterforskningsdokumentene i saken. Der står det svart på hvitt at nedskrevne avhør utført av vanlige etterforskere er sendt videre til Overvåkingspolitiet.
http://www.bt.no/nyheter/lokalt/Legger-lokk-pa-Isdal-mysteriet-34260b.html (Archiv-Version vom 07.01.2017)

Der Geheimdienst hat sich also auf dem Laufenden gehalten. Vermutlich wird er das immer tun, wenn die Öffentlichkeit bei einer Sache über eine Geheimdienst-Verstrickung spekuliert. Oder Ermittlungen einen geheimdienstlichen Hintergrund in Betracht ziehen.

Oder gibt es auch Quellen, die zeigen, dass der Geheimdienst selber ermittelt hat?

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25.03.2017 um 19:13
@ligala

Ich glaube nicht, dass man hier von einem "Löffel-Mythos" reden kann, es sei denn, der Artikel im Arbetarbladet wäre falsch.

Ich habe den Artikel von @yasumi so interpretiert: mehrere Silberlöffel wurden im Gepäck gefunden, und noch einen neben der Leiche der Isdal Frau.


Jedoch weiß ich nicht, ob es korrekt ist, dass man wirklich ganze 7.000 DM  im Koffer gefunden hat. Die Angaben variieren offensichtlich.

Es dürfte wohl mindestens  eine Quelle geben, die jedenfalls behauptet, dass der norwegische Geheimdienst ermittelt hat. Im Moment kann ich aber nicht mehr sagen.


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Die Isdal Frau

25.03.2017 um 19:25
@yasumi
Schön, dass du wieder mitschreibst :-)
Oh, das Arbeiterbladet hatte ich nicht auf dem Schirm 'tschuldigung! Ich schau es mir morgen so bald wie bald wie möglich an und schreibe auch noch etwas zu deiner Frage über den Geheimdienst POT.

Hat jemand von euch mal versucht, den Link zu den Dokus (Unten auf der von Bjarne verlinkten Seite ).
Bei mir kommen die Filme nicht ans Laufen.
Bis dann!


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Die Isdal Frau

25.03.2017 um 20:49
@ligala
@yasumi 
Zitat von ligalaligala schrieb:"Bjarne" hat auf "Klausis Krypto-Blog" heute einen Beitrag veröffentlicht, der recht Interessantes enthält. Zum einen hatte er beim NRK den Fortgang der Dinge erfragt und eine Antwort bekommen, zum anderen hat er einen auf den ersten Blick spannenden Vergleichsfall aus Norwegen herausgekramt aus dem Jahre 1962 aus Norwegen:
http://scienceblogs.de/klausis-krypto-kolumne/2015/02/05/der-verschluesselte-tagebuch-eintrag-der-isdal-frau/#comments
nachdem ich Bjarnes Kommentar gelesen habe wusste ich dass ich den Namen Maalouf schon mal gelesen hatte; da war ein Artikel unterhalb fotografierten Anfragen der POT (Seite 27)
Zitat von yasumiyasumi schrieb am 01.03.2017:Danke. Was steht denn da rechts am Rand, auf dem Papier unter dem Aktenordner?
Maalouf flakket rundt Europa [...]
Tyskland og Berlin til Sylt, Kobenhavn - og Bardufoss hvor han endte sitt liv.
siske journalistforbundet. De to bodde [...]
Sylt og  pensjonatvertinnen kunne opplyse at [...]
Ist das aus einer Zeitung? Berlin, Sylt, Kopenhagen? Hm.
Interessant...


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Die Isdal Frau

26.03.2017 um 00:02
@berli
Na, das ist ja mal...
Ja, sogar sehr interessant...


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Die Isdal Frau

26.03.2017 um 10:05
Der Silberlöffel-Satz aus Arbeiderbladet (5.12.1970) lautet:

Det lå flere sølvskjeer i den, og det er funnet en maken sølvskje ved kvinneliket.

Zwar scheint mir hier keine Verwechslung beim Übersetzen möglich, aber man weiß nicht, woher die Zeitung ihre Information hatte. Ein Sprachenproblem kann jedoch hier m.E. nicht vorliegen, weil ja ein Norweger eine norwegische Quelle kaum mißverstehen wird (bezogen auf  "skje" und "å skje").
Zitat von berliberli schrieb:nachdem ich Bjarnes Kommentar gelesen habe wusste ich dass ich den Namen Maalouf schon mal gelesen hatte; da war ein Artikel unterhalb fotografierten Anfragen der POT (Seite 27)
Bitte um Entschuldigung, aber geht es ein bißchen genauer? Welcher Kommentar von Bjarne ist denn gemeint? Auf der angegebenen Seite (die ich durchaus schon kannte) findet man ja fast nur Kommentare von Bjarne, versehen noch mit zahlreichen Links. Ich habe da eben schon einen zweiten Anlauf investiert, aber "Maalouf" bei Bjarne nicht gefunden; kann es natürlich in der Fülle auch leicht übersehen haben. Auf S.27 (in diesem Thread Bild 14) war mir der Name "Maalouf"  seinerzeit auch aufgefallen, nur ist er mir sonst nirgendwo anders begegnet.


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Die Isdal Frau

26.03.2017 um 11:23
@snowdon
Ich nehme an, @berli meinte den Eintrag #59 von "Bjarne". Er schreibt hier von einem Maaslouf, was wohl ein Tippfehler/Hörfehler ist. Er referiert ja den Inhalt des Dokumentarfilms.
@yasumi
Du und ihr anderen habt völlig recht, ich war ungenau. Es gibt ganz klar diese norwegische Quelle: das "Arbeiterbladet" vom 5.12.70.
Mir sind in dem Artikel ein paar Dinge aufgefallen, die sonst nicht in norwegischen Texten auftauchen
1. die Silberlöffel (sölvskje, sölvskjeer)
2. die 7000 Mark, sonst ist immer von 500 Mark die Rede
3. der Regenschirm, der auch in anderen Texten erwähnt wird, aber nicht, dass er in einem Laden neben dem Schuhladen gekauft worden sei
4. Das Notizbuch (notisbok), wir wissen nur von einem Notizblock, von dem nur eine Seite beschrieben  war, die auch vorliegt.
Tja, wie damit umgehen? Das ist die Frage.


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Die Isdal Frau

26.03.2017 um 13:34
Hier einige Zeitungsmeldungen von damals zum "Fall Maalouf" - inklusive der üblichen Namens-Variationen. Gibt jetzt nicht so viel her, klingt eher traurig.

Arbeiderbladet 1962.12.31 S.16, in etwa:
Northern Norwegian winter killed Lebanese
Found stiff grove
A Lebanese engineer in chemistry, the about 30-year-old Salim Maalous was yesterday found dead in Rustadlia at Bardufoss. It was a brigade soldier on skis up discovered Lebanese, who lay in a grove just off highway 50. His body was brought to Tromso for an autopsy, but there are indications that the man is frozen to death, said police officer Alf Fosslie to Arbeiderbladet. It was about io freezing temperatures in Bardufoss today.
It is ascertained that the Lebanese arrived at Fornebu with overseas plane Friday night and continued with Northern Norway-plane Saturday morning. At SAS expedition on Bardufoss he had told that he was going to Tromsø and be there a few days, and he had requested that his luggage had to be left in the expedition until he came back.
He then went out on highway 50, police believe he was going to post office to pick up a letter waiting for him. By Rustadlia he has taken off from the highway and turned onto a footpath.
Well 400 meters up in the woods, he was found this morning dead.
Original:
Nord-norsk vinter drepte libaneser
Funnet stiv i skogholt
En libanesisk kjemiingeniør, den om lag 30 år gamle Salim Maalous ble i går funnet død i Rustadlia på Bardufoss. Det var en brigadesoldat på ski som opp daget libaneseren, som lå i et skogholt like ved riksvei 50. Liket ble brakt til Tromsø for obduksjon, men mye tyder på at mannen er frosset ihjel, forteller lensmannsbetjent Alf Fosslie til Arbeiderbladet. Det var om lag io minusgrader i Bardufoss i dag.
Det er brakt på det rene at libaneseren kom til Fornebu med utenlandsflyet fredag kveld og fortsatte med Nord-Norge-flyet lørdag morgen. På SAS-ekspedisjonen på Bardufoss hadde han fortalt at han skulle til Tromsø og være der et par dager, og han hadde bedt om at bagasjen hans måtte bli stående i ekspedisjonen til han kom tilbake.
Han gikk så ut på riksvei 50, politiet mener han hadde tenkt seg til Postkontoret for å hente et brev som ventet på ham. Ved Rustadlia har han tatt av fra riksveien og slått inn på en gangsti.
Vel 400 meter opp i skogholtet ble han funnet i formiddag død.
http://www.nb.no/nbsok/nb/9311f10088ab6b6954b29d0a659c1f55?index=16#15


Arbeiderbladet 1963.01.04 S.18, in etwa:
THERE IS NO ONE IN TROMSØ WHO [CARES FOR] LEBANESE
Friends have not signed up despite the police's recommendation

From Arbeiderbladete correspondent. Tromso, Thursday.
Neither one day it has successfully police to ascertain the circumstances surrounding the 29-year-old Lebanese engineer, who immediately before New Year's was found dead about 300 meters from the main road on Rustad Høgda.
Police are still waiting for the results of the technical studies, but is inclined to believe that in Tromso are people who both know the Lebanese engineer and who also knows why he is here northward, telling the magazine Nordlys. There are also some of the barriers goals that police would like to have answers to. After urging none of Lebanese alleged friends in Tromso signed up.

As previously reported, he told the stewardess at SAS machine that he was going to visit a friend in Tromso, but the police do not rule out that friend may be a woman who will make himself known.

Police are waiting therefore still on the result of the autopsy and a variety of chemical and technical studies in Oslo. Before the present one knows either nothing about the cause of death. Currently shows no signs that it is a crime behind, but the police are now investigating in Lebanon and in Zurich in Switzerland where the man lived and worked. We hope to get in touch with his family, so that we know what to do with the body, said police attorney Knut Vadla, characterizing the case as "weird."
Original:
DET ER INGEN I TROMSØ SOM VIL KJENNES VED LIBANESEREN
Vennene har ikke meldt seg trass i politiets henstilling

Fra Arbeiderbladete korrespondent. Tromsø, torsdag.
Heller ikke 1 dag har det lykkes politiet å bringe på det rene omstendighetene rundt den 29-årige libanesiske ingeniøren, som straks før nyttårshelgen ble funnet død om lag 300 meter fra riksveien på Rustadhøgda.
Politiet venter fremdeles på resultatet av de tekniske undersøkelsene, men er tilbøyelig til å tro at det i Tromsø finnes folk som både kjenner den libanesiske ingeniøren og som også vet hvorfor han er kommet nordover, forteller bladet Nordlys. Det er også noen av de spersmålene som politiet gjerne vil ha svar på. Tross oppfordringer har ingen av libaneserens angivelige venner i Tromsø meldt seg.

Som tidligere meldt fortalte han flyvertinnen på SAS-maskinen at han skulle besøke en venn i Tromsø, men politiet ser ikke bort fra at vennen kan være en kvinne, som ikke vil gi seg til kjenne.

Politiet venter altså fremdeles på resultatet av obduksjonen og en rekke kjemiske og tekniske undersøkelser i Oslo. Før de foreligger vet man heller ingenting om dødsårsaken. Foreløpig tyder ingenting på at det ligger en forbrytelse bak, men politiet undersøker nå i Libanon og i Zürich i Sveits der mannen bodde og arbeidet. Vi håper å komme i kontakt med hans familie, slik at vi vet hva vi skal gjøre med liket, sier politifullmektig Knut Vadla, som karakteriserer saken som «rar».
http://www.nb.no/nbsok/nb/13a39de750fe1ecadbe936e37fd27d6d?index=17#17

Arbeiderbladet 1963.01.15 S.20, in etwa:
Libanesaren buried
MYSTERY unresolved
From Arbeiderbladet correspondent, Tromso, Monday

A small group of police officers brought this morning the coffin of Lebanese Adlnan Maalouff to the tomb on a frost cold and winter white Tromso Cemetery, where he was lowered into the soil, while the reason for his strange destiny remains as unclear.

Maalouff was known before Christmas found dead in Bardufoss. People from Troms police, who investigated the case, was the only one who attended the ceremony in the funeral chapel, and the coffin was only a bouquet of flowers that also was from the police in Tromsø.

[...] The funeral was conducted in Tromso at the request of the deceased's relatives in Lebanon.
Original:
Libanesaren gravlagt
MYSTERIET
ER ULØST
Fra Arbeiderbladets korrespondent,
Tromsø, måndag

En liten gruppe politifolk brakte i formiddag kisten til libaneseren Adlnan Maalouff til graven på en frostkald og vinterhvit Tromsø gravlund, og der ble han senket i jorda, mens årsaken til hans merkelige skjebne fortsatt er like uklar.
Maalouff ble som kjent før jul funnet død på Bardufoss. Folk fra Troms politikammer, som har etterforsket saken, var de eneste som deltok i  høytideligheten i gravkapellet, og på kisten lå det bare en blomsterbukett som også var fra politiet i Tromsø.
Stter at den hile gruppen i kapellet hadde sunget «Deilig er jorden», talte res.kap. Nils Flatøé. Begravelsen ble foretatt i Tromsø etter ønske fra den dødes pårørende i Libanon.
http://www.nb.no/nbsok/nb/f1ca4f3a8c758637cd9b94d0f1d0f3f3?index=18#19

Hier noch eine kurze Zeitungsnotiz vom März 1963.
Da die automatisierte Übersetzung an entscheidender Stelle zur Todesursache rätselhaft bleibt, sollte das jemand, der Norwegisch kann, übersetzen. Hier die Abschrift des Originals:

Arbeiderbladet 1963.03.02  S.24:
Libaneseren tok gift
Fra vår korrespondent.
Tromsø, fredag.
Den 29 år gamle libanesiske ingeniøren Adnan Maalouf som i slutten av desember i fjor ble funnet død på Rustadhøgda ved Bardufoss, tok sitt eget liv. Etter det bladet Nordlys får opplyst sitter politiet inne med beviser for at Maalouf døde av en dose Cyanid som han seiv tok. Andre opplysninger om hans forhold er ikke brakt på det rene, men politiet har som kjent tidligere slått fast at hans død ikke skyldes en forbrytelse, forteller bladet Nordlys.
Quelle: http://www.nb.no/nbsok/nb/8b917b7f7473fa19307cd676c93949c3?index=2#23

@ligala Hab leider nicht immer Zeit. ;-)


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Die Isdal Frau

26.03.2017 um 13:56
Danke @ligala genau das meinte ich


@snowdon
Ich zitiere mal ein Auszug aus Bjarnes Kommentar #59
,,Etwa, wenn sich der Verdacht erhärten würde, dass *Norweger*, also staatliche Institutionen in die Sache verwickelt gewesen sein könnten. Das würde die empfindsam nationalstolze und moralistische norwegische Volksseele nur schwer verdauen können.

Zwischenzeitlich bin ich durch Zufall auf einen ähnlich gelagerten Fall gestoßen.

In einer Dokumentation hier: https://www.viafree.no/programmer/underholdning/elven/sesong-1/823819 (Archiv-Version vom 22.06.2020) (norwegisch) wird über den jungen libanesischen Chemiker “Adnan S. Maaslouf” berichtet, der zunächst in der Schweiz gearbeitet hatte und dort eines Tages über Nacht seine Stelle kündigte.

Angeblich, weil er zurück in den Libanon wollte. Nur reiste er stattdessen an einen naheliegenden Ort wie das weltbekannte Bardufoss in Nordnorwegen. Mitten im Winter.

Man fand ihn einen Tag später am 30.12.1962 an einen Baum angelehnt sitzend, die Augen offen, tot, vergiftet durch Zyankali.

Es hätte vielleicht einfach nur irgendeine private tragische Geschichte sein können. Wären da nicht bei Maaslouf gefunden worden: eine farbige Signalleuchte sowie eine Karte der Umgebung mit Einzeichnungen in das Gelände des Militärlagers und Natostützpunktes Bardufoss.

Und jetzt wiederholt sich die Geschichte, wie sie von der Isdalskvinne bekannt ist:

Die Polizei schlussfolgert öffentlich Selbstmord als Todesursache.

Aus den heute nach der Deklassifizierung der Geheimhaltungsstufe bekannt gewordenen Unterlagen geht indes hervor, dass die Polizei damals sehr wohl davon ausging, dass A. M. ein Spion war. Und umgebracht wurde."

Das weist schon deutliche Parallelen auf (Jahreszeit,die Karte des Militärlagers Bardufoss, Selbstmord als Todesursache, die Beerdigung im Beisein nur von Polizisten) allerdings sind 8 Jahre zwischen den beiden Fällen.


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Die Isdal Frau

26.03.2017 um 14:00
@yasumi
Du hast ja viel gefunden, super!
Ich werde es gleich mal studieren.


Zu deiner Frage von gestern, in wie weit der POT einbezogen war und nicht nur beobachtend tätig war
ein kurzes Zitat von der deutschen Seite der NRK- Dokumenter:



Gut eine Woche nach dem Leichenfund sieht sich die Bergenser Polizei zu einer Maβnahme gezwungen, die noch Jahrzehnte danach abgestritten werden wird – man setzt die Spionageabwehr des norwegischen Geheimdienstes auf den Fall an.
https://www.nrk.no/dokumentar/xl/das-ratsel-von-isdalen-1.13249266

Hinweise darauf müssten sich auch hier finden lassen:
https://www.nrk.no/dokumentar/xl/her-er-den-hemmelige-isdals-mappen-1.13191844
Und hier:
https://www.nrk.no/dokumentar/xl/et-teppe-av-hemmelighold-1.13159595

Leider funktioniert seit Tagen seltsamerweise das Übersetzungsprogramm nicht mehr, so dass ich auf den Seiten nicht gezielt nachschauen kann.
Aber irgendwo dort muss sich sinngemäß die Aussage finden:
Ornulf Töfte, der Spionagejäger, arbeitete eng zusammen mit Rolf Harry Jahrmann, der die Nachforschungen der Kripo leitete.






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Die Isdal Frau

26.03.2017 um 14:27
@berli
Die Zeitungsartikel, die @yasumi vorhin eingestellt hat, beziehen sich ja darauf, dass, ähnlich wie bei der Isdal- Frau, der Tod von den Ermittlern als Selbstmord eingeordnet wurde.

"Aus den heute nach der Deklassifizierung der Geheimhaltungsstufe bekannt gewordenen Unterlagen geht indes hervor, dass die Polizei damals sehr wohl davon ausging, dass A. M. ein Spion war. Und umgebracht wurde."

Diese Infos finden sich dann wohl hauptsächlich in den Dokumentarfilmen, die Bjarne verlinkt hat?
Konntest du die öffnen? Bei mir hat das- wie gesagt- nicht geklappt. Gibt es da einen Trick?
Den Artikel "Der Spion ohne Auftrag", den Bjarne unten in seinem Post #59 verlinkt hat, habe ich zwar gelesen, aber da die Namen verfremdet sind, ist es dann nicht eher dem fiktiven Bereich zuzuordnen?
Dann finde ich es schwierig, auseinanderzuhalten, was daran Tatsachenbericht und was Fiktion ist.


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Die Isdal Frau

26.03.2017 um 14:42
Zitat von ligalaligala schrieb:Hinweise darauf müssten sich auch hier finden lassen:
https://www.nrk.no/dokumentar/xl/her-er-den-hemmelige-isdals-mappen-1.13191844
Danke für den Link, den ich mal direkt in Google translate eingebe: http://translate.google.com/translate?js=n&sl=no&tl=en&u=https://www.nrk.no/dokumentar/xl/her-er-den-hemmelige-isdals-mappen-1.13191844

Den Artikel hatte ich gesucht und nicht mehr gefunden. Laut Google translate steht dort:
Now PST given NRK transparency of the almost 140 pages of documents folder on Isdal Woman contains.  The documents contain no trace of the Monitoring police should have interfered in or overridden investigation in Isdal case, as has been claimed.
Vielleicht kann das nochmal jemand übersetzen, aber ich verstehe das so, dass es in diesen endlich freigegebenen Dokumenten keine Hinweise darauf gibt, dass der Geheimdienst Einfluss auf die Ermittlungen genommen hätte.

Aber offenbar hat der Geheimdienst Hinweise gegeben. Denn weiter heißt es:
But it includes traces of a concrete espionage investigation into the case, which has not previously been known.
Just before Christmas in 1970, the investigation into Isdal The case lasted for approximately three weeks.  Police hold a press conference at the police headquarters in Bergen, where they reject all espionage theories that have flourished in the newspapers.

But the same day ticking a teletype message into the police station, from the security department of the Defense Command (FO / S).  The message is stamped "Secret" and the barely telegram language states:

"Woman found dead in Isdalen probably observed Tananger in November while trying to Penguin was made.  The woman was also in Stavanger while similar tests were carried out in the month of April. "
Die Ermittler gehen dieser Spur nach, der Fischer, der die Isdal-Frau gesehen haben will, wird befragt. Leider gibt es von dieser Befragungen offenbar keine Dokumente mehr.

Mein Verdacht ist, dass diese ganzen Umschreibungen, die eine Ermittlung durch den Geheimdienste suggerieren, sich auf die Dokumente beziehen, die lediglich belegen, dass der Geheimdienst Kopien der Ermittlungsakten erhalten hat. So wie es die Zeitung "Bergens Tidende" herausfand. Hier nochmal das Zitat:

"Bergens Tidende" vom 28.11.2002, in etwa:
Bergens Tidende has several years ago received a copy of the investigation documents in the case. It says in black and white that recorded interrogations conducted by ordinary investigators are forwarded to the Monitoring Police.
Original:
Bergens Tidende har for flere år siden fått kopi av etterforskningsdokumentene i saken. Der står det svart på hvitt at nedskrevne avhør utført av vanlige etterforskere er sendt videre til Overvåkingspolitiet.
http://www.bt.no/nyheter/lokalt/Legger-lokk-pa-Isdal-mysteriet-34260b.html (Archiv-Version vom 07.01.2017)


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Die Isdal Frau

26.03.2017 um 16:57
@yasumi
Jetzt habe ich die Seite, von der der ich das Zitat, das ich mir irgendwann abgeschrieben hatte und um 14 Uhr hier eingestellt hatte, wiedergefunden:
https://www.nrk.no/dokumentar/_-kan-ha-blitt-drept-av-harspray-1.13200507

Oh und gerade war mir das Übersetzungsprogramm mal wieder hold und es funktionierte:
Ich stelle die von google gelieferte und von mir etwas sprachlich flüssiger gestaltete Ergebnis hier ein, wie ich es verstehe:
(= 1. Abschnitt des Textes)
Eine hårspraydose, die explodierte kann die Ursache fürdas mysteriösen Feuer sein, das Isdal Frau getötet hat . Das sagt einer der führenden Spion Jäger seit Jahrzehnten, Ørnulf Tofte, der selbst den Fall untersuchte.
- - -----
Etwas mehr als eine Woche, nachdem eine junge Frau in Isdalen in Bergen tot aufgefunden wurde 1970, reiste der ehemalige Ermittler von Oslo üer die Berge um die Polizei in der  der Untersuchung zu unterstützen.

Er sagt, es war der Chef von Bergen, Asbjørn Bryhn, der mich gebeten hat zu kommen, um die Angelegenheit zu prüfen. Ich sprach mit den Ermittlern, und bekam ein paar Fotos von der Leiche zu sehen. Darüber hinaus besuchte ich die Szene in Isdalen sagt Ørnulf Tofte. Tofte, und sein Kollege aus der Überwachungs -Polizei BjornLangbakke, waren in dem mysteriösen Fall beauftragt, herauszufinden, ob es einen Bezug zu Spionage geben könnte.
-Wir sollten herausfinden, ob es etwas mit Geheimdienst- Aktivitäten zu tun hatte - es könnte eine Liquidierung oder etwas in diese Richtung sein. Aber unsere Schlussfolgerung war, dass es ein Unfall war....

Für mich klingt das so, als sei der POT doch etwas stärker involviert gewesen als nur Einsicht in die Ermittlungsakten zu haben.
Etwas weiter in dem Artikel geht es noch mal um die Annahme, es habe sich eine Haarspraydose entzündet:
Er (Töfte) weist darauf hin, dass man Spuren von verbranntem Plastik am Tatort gefunden hätte, die wie er glaubt,  von einer solchen Dose stammen könnten. NRK hat Sie alle Tatort Berichte und Zeugeninterviews lesen lassen. Eine Hårspraydose wird nur in einem Interview über einen der Hotelbesuche der Isdal Frau erwähnt, und es wurden keine Überreste einer solchen Dose auf der Szene gefunden.
Mit Haarspraydose (harsprayboks) ist hier wohl eine Plastikflasche für Haarspray gemeint.
Es wäre schön, wenn sich ein Norwegisch- Kundiger noch mal die Originalseite anschauen würde.


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Die Isdal Frau

26.03.2017 um 17:21
Interessant ist auch, wie der Artikel weitergeht. Ich fass mal zusammen, was ich verstanden habe:

Örnulf Töfte, denkt heute immer noch, es hätte ein Unfall o.Ä. gewesen sein können.
Er schließt aber nicht aus, dass es sich bei der Isdalfrau trotzdem um eine Agentin gehandelt haben könnte. Er verweist besonders auf illegale Agenten, die nicht im Auftrag von Botschaften agieren und oft gefälschte Pässe benutzen.
Zu der Frage, was ihre Mission gewesen sein könnte, hat er keine Idee, aber wenn sie Agentin gewesen sei, hätte sie im Auftrag von Mossad oder des sowjetischen GHD tätig gewesen sein können.

Mhm. Illegale Agentin? Aber doch im Aufrag von Mossad oder KGB? Was kann er damit meinen?


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Die Isdal Frau

26.03.2017 um 17:22
Grade zweifel ich an meinem Verstand: dachte ich doch, ich hätte diese Dokumentations-Seite inzwischen vollständig durchforstet, und dann kommt wieder was völlig neues daher... von einer Haarspraydose hab ich ja noch nie was gehört. *seufz*
Zitat von ligalaligala schrieb:Für mich klingt das so, als sei der POT doch etwas stärker involviert gewesen als nur Einsicht in die Ermittlungsakten zu haben.
Ja, sieht ganz so aus. Aber was bedeutet das? Ich sehe das momentan so:

Die "normalen" Ermittler sind auch der Frage nachgegangen, ob die Isdal-Frau eine Agentin sein könnte. Deshalb haben sie entsprechende Anfragen an europäische Geheimdienste gestellt.

Der Norwegische Geheimdienst hat ihnen den Hinweis auf die Raketen-Tests gegeben, stellte auch einen eigenen Ermittler ab (wenn ich den "harspray"-Artikel richtig deute). Der Norwegische Geheimdienst war also kooperativ. Arbeitete, wenn man so will, mit den "normalen" Ermittlern eng zusammen. Und er war - aufgrund dieser "geheimdienstlichen Ermittlungen" - an den Ermittlungsergebnissen interessiert - weswegen er Kopien der Akten anforderte. Bisher spricht wenig dafür, dass der Geheimdienst auch an der Isdal-Frau selbst interessiert war, also glaubte oder Anzeichen dafür hatte, sie wäre eine Spionin gewesen.

Die geheimdienstliche Unterstützung der Ermittlungen, und das Fehlen eigener Akten spricht eher gegen die Annahme, der Geheimdienst glaubte an eine geheimdienstliche Tätigkeit der Isdal-Frau, oder habe etwas vertuschen wollen.


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Die Isdal Frau

26.03.2017 um 17:52
@yasumi
Ich glaube, wir haben uns gerade "überschnitten" ;-)
Ja, Tofte stellt es so dar, als sei der POT gebeten worden( was wohl auch stimmt) und man habe auf Augenhöhe miteinander gearbeitet. Außer ihm war wohl noch ein Kollege des POT involviert: Björn Langbakke.

Andererseits kritisiert er ja am Schluss des Textes sehr deutlich die damalige Geheimdienstpaxis:
Ich fasse nach besten Wissen und Gewissen ;-) zusammen :
NRK hat Überwachungs- Polizei- Ordner(Ordner des POT) zum Isdal Fall bekommen. Eines der Dokumente zeigt, dass Tofte  auf Antrag des Leiters von Bergen,  Asbjørn Bryhn nach Bergen geschickt wurde. Alle Dokumente von POTs eigenen Untersuchungen sind durch Toftes Partner Bjorn Langbakke unterzeichnet.

Heute äußert Tofte, dass die große Geheimhaltung, mit der die Überwachungs- Polizei(POT) den Isdal Fall umgeben hat, übertrieben war, und dies kann zur Mythenbildung beigetragen haben sagt er.
- Das war, wie es damals war - alles war sehr geheim. Und wenn man es im Nachhinein sieht, war es zu viel Geheimhaltung. Zum Beispiel kann ich sagen, dass ich nicht wusste, woran in der Halle mein Kollege arbeitete - und er wusste nicht, was ich tat. Es behindert sicher das Arbeiten, sagt Tofte, der hoffft, dass es  möglich ist, eine definitive Antwort in Isdal Fall zu bekommen.


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Die Isdal Frau

26.03.2017 um 18:13
Kann sein, dass sie Agentin war. Sie muss aber nicht von einem Geheimdienst getötet worden sein. Sie kann auch, wie Otto-Normalo, verunfallen oder Opfer eines Verbrechens geworden sein.

Vielleicht hat der schwedische Geheimdienst ja geguckt, was sie so im Land macht, um sie einschätzen zu können.

Mord traue ich denen nicht zu. Haben die nicht damals die gesamte russische U-Boot-Besatzung gefangen und auf einer Pressekonferenz präsentiert? Die Agenten waren "verbrannt", dh. die Tarnung ist aufgeflogen und deren Karriere war am Ende.

Wenn schon Geheimdienst, dann ein fremder. Was natürlich ein Affront für Schweden ist, einfach eine Leiche auf deren Territorum abzulegen.

Vielleicht ist sie für 2 Seiten aktiv geworden, wenn auch nicht freiwillig.

Damit war sie für den ersten Auftraggeber uninteressant und der zweite ist gefährdet gewesen aufzufliegen.

Der Mord wäre auf keinem der beiden Auftraggeber-Staatsgebiete geschehen, sondern das Ziel Schweden hätte den Todesfall aufzuklären.
Aber heftigste Spekulation. ;-)


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Die Isdal Frau

26.03.2017 um 18:22
Zitat von berliberli schrieb:Man fand ihn einen Tag später am 30.12.1962 an einen Baum angelehnt sitzend, die Augen offen, tot, vergiftet durch Zyankali.

Es hätte vielleicht einfach nur irgendeine private tragische Geschichte sein können. Wären da nicht bei Maaslouf gefunden worden: eine farbige Signalleuchte sowie eine Karte der Umgebung mit Einzeichnungen in das Gelände des Militärlagers und Natostützpunktes Bardufoss.
Vielleicht hat man ihn umgedreht und er ist damit wertlos geworden und wurde deshalb von seinem Geheimdienst, den Schweizern "vor die Tür" gelegt, als Warnung an andere Agenten und die Schweiz.


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Die Isdal Frau

26.03.2017 um 18:52
Ich möchte mal meine Bewunderung dafür ausdrücken, was hier alles zu Tage gefördert und wie konstruktiv auf Nachfragen reagiert wird. Das derzeitige Schweigen der norwegischen Stellen nimmt allerdings allmählich eine Länge an, die ich mir kaum noch allein mit dem "Topos von der Schwierigkeit der Aufgabe" erklären kann.

Man sollte übrigens stets beachten, daß es um Norwegen geht, nicht um Schweden.

Wenn rätselhafte Todesfälle von höchster Stelle aus als Selbstmord deklariert werden, ist Vorsicht angezeigt. Ebenso, wenn nicht einmal Suizid, sondern ein Unfall durch ungeschicktes Umgehen mit einer Haarspraydose einen Todesfall erklären soll. Nicht alles, was theoretisch denkbar ist, kann auch ernstzunehmende Wahrscheinlichkeit beanspruchen.

In so einem Fall auf die tatsächlich richtige Vermutung zu kommen ist allerdings ein schwieriges Unterfangen, auch wenn man sich gegen den Mangel an Glaubwürdigkeit der offiziellen These kaum wehren kann.


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Die Isdal Frau

26.03.2017 um 18:53
Ich denke, tatbeteiligt kann jedes Land sein, in dem es zum Zeitpunkt des Todes der Frau, noch die Todesstrafe gab. Das waren viele Geheimdienste auf der Welt.


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