@Eliza.B Wir hatten dieses Thema schon einmal. "Verziererin" oder "Verzierer" findet sich nicht im Duden (ich hatte mehrere Ausgaben durchgesehen) oder im Berufenet (Verzeichnis der anerkannten Berufe der Arbeitsagentur).
Gerade habe ich noch mal einige Suchmaschinen bemüht. Mein Ergebnis: Mehrmals (2-3 Mal) wird "Verziererin" aufgeführt für eine Tätigkeit in der Kerzenherstellung, sehr selten auch für die traditionelle Bemalung von Ostereiern im Sorbischen, ein Mal taucht der Begriff auch in einer Quelle (Lohnliste) aus dem Jahr 1848 auf.
Und Spilky gab hier noch einen Hinweis auf das Grimmsche Wörterbuch, aus dem hervorgeht, dass "Verziererin" vor allem im 18./19.Jhdt gebräuchlich war.
Also für 1970 eine höchst ungewöhnliche Berufsbezeichnung.
Langenscheidt weist ja auf eine Rückübersetzung aus dem Englischen hin, das halte ich aber für die Isdal-Frau für wenig wahrscheinlich, denn sie sprach lt. Zeugenaussagen nicht so gut Englisch.
Für am wahrscheinlichsten halte ich zurzeit eine Rückübersetzung, z.B. aus dem Niederländischen/Flämischen "Ornamentist".
@Bellaso @inextenso Bei der Einschätzung der russisch-sprachigen Foren bin ich ganz bei euch ;-). Und über die Stuttgarter Karte war ich auch schon mal gestolpert- danke für deine Erklärung, bellaso!
Die gefundenen Pässe tauchen auch in englischsprachigen Seiten ab und zu auf-- ich halte sie für eine Ente, denn die norwegischen Seiten sagen dazu gar nichts- im Gegenteil ( s.NRK)
Die Erwähnung der "Rue Ste. Hildegarde" findet sich aber tatsächlich bei Proust, ich habe das nachgesehen.
https://ebooks.adelaide.edu.au/p/proust/marcel/p96s/chapter2.html (Archiv-Version vom 23.08.2016)Z.B. hier in einer englischen Übersetzung des Textes.
Proust war übrigens in den 70er Jahren unter Leuten, die sich für Literatur interessierten, ein "must - know". Im Ostblock einschließlich DDR dürfte Proust so gut wie unbekannt gewesen sein-- er passte so gar nicht in das Konzept des sozialistischen Realismus.