Spur eines unbekannten Toten in Norwegen führt evtl. nach Deutschland

Ich habe gerade über diesen Fall gelesen. Ein Mann wurde 1987 auf Bahnschienen in Norwegen gefunden und konnte bis heute nicht identifiziert werden.
Nun hat eine deutsche Textil-Fachfrau die Kleidung untersucht und Hinweise darauf gefunden, dass es sich um einen Westdeutschen handeln könnte.

Mich erinnert dies ein bisschen an den unbekannten Toten aus Irland, Peter Bergmann.

Vielleicht könnte man überlegen, wo dieser Mann vermisst werden könnte? Oder warum ihn niemand vermisst.


"Die Leiterin des Deutschen Textilmuseums Krefeld, Dr. Annette Schieck, hat auf Anfrage eines norwegischen TV-Teams Forschungen betrieben. Es geht um die Bekleidung im Zusammenhang mit einem in Norwegen an einer Bahnlinie gefundenen Toten, der keine Papiere bei sich hatte und nicht als vermisst gemeldet wurde. Der mysteriöse Fall ereignete sich bereits 1987 und wurde von der dortigen Polizei ohne Ergebnis 1990 abgeschlossen. Ein norwegisches TV-Team beschäftigt sich mit solchen ungeklärten Fällen (vergleichbar mit der deutschen Fernsehsendung Aktenzeichen XY ungeklärt) und bat Schieck, aufgrund der Kleidung Aussagen über die Identität des unbekannten Mannes zu machen. Er ist einer von nur 15 bislang nicht identifizierten Toten in Norwegen."




https://www.krefeld.de/de/inhalt/toter-in-norwegen-textilien-sollen-hinweise-auf-herkunft-geben/

Auffällig finde ich den Thrombosestrumpf. Vor allem, dass er scheinbar nur einen trug.

Die werden ja nicht nur nach Operationen getragen, sondern auch im Alltag, eben auch von Menschen die zu Thrombosen neigen und daher gefährdet sind. Das kann zu einer Lungenembolie und ohne Rettung, zum Tod führen.
Komisch, das nichts über die Todesursache bekannt ist. Der Leichnam scheint noch in relativ gutem Zustand gewesen zu sein, da dürfte sich die Todesursache doch eingrenzen lassen.  
 

Wie immer in solchen fällen sieht der leichnam aus als würde er schlafen.

Keine näheren angaben zu den todesumständen.

Besonders, ja gruselig sry, die paralelen wie in so vielen anderen "Doe" fällen weltweit.

-Er trägt nichts bei sich wodurch man ihn identifizieren könnte

-Die etiketten sind bis auf eine ausnahme in diesem fall auch säuberlich aus der kleidung herausgetrennt.

-Der tote wirkt gepflegt

-Die genaue todesursache läßt sich vermutlich nicht mehr feststellen


Ist natürlich auch iwo nett von den beteiligten personen aus norwegen, das sie so bemüht sind das schicksal dieses menschen aufzuklären.

Aber ist bei den heutigen technischen möglichkeiten auf diesem gebiet eine gewebeanalyse, (wenn nicht eingeäschert) des toten vor ort in norwegen nicht angebrachter, als das überprüfen der textilien in krefeld ?

Ich meine damit eine gewebeanalyse ähnlich wie bei "Ötzi" oder dem "Stonehengemann", bei denen sehr genau ihre vermutliche herkunft und/oder längere lokale aufenthalte bestimmt werden konnten.

@aero
@nodoc
Er wurde offenbar zerteilt auf den Bahnschienen gefunden. Das müsste dann wohl die Todesursache sein.
Klingt nach Suizid.

http://www.bild.de/bild-plus/regional/duesseldorf/krefeld/mode-expertin-hilft-bei-todes-raetsel-50916490,view=conversionToLogin.bild.html (Archiv-Version vom 20.03.2017)

@vernon2


Oje, dass klingt dann wirklich sehr nach Selbstmord.
Auch, dass er scheinbar von niemandem vermisst wird/wurde bisher, spricht schon irgendwie dafür.
Möglicherweise sehr einsam, krank....

...das mit dem heraus trennen der Etiketten finde ich nicht so ungewöhnlich. Mache ich auch immer, weil ich die Dinger einfach nicht auf der Haut haben kann und sie oft kratzen.

Traurige Geschichte, wie so viele, ähnlich gelagerte Fälle. :(

Hier noch ein Link, der die anderen Bekleidungstücke zeigt.

http://wize.life/themen/kategorie/fahndung/artikel/55881/raetsel-um-dreigeteilte-leiche---jetzt-kommt-eine-museumsleiterin-ins-spiel

@aero
Die werden sicher ihre Gründe haben, dass sie diesen Weg gehen. 
Immerhin kann man ihn schon, falls er Deutscher war, auf West-Deutschland festlegen, denn die Mauer stand ja noch.
Wenn er 1987 ca. zwischen 60 und 65 Jahre alt war, wäre er zwischen 1922 und 1927 geboren.
Beim früheren Termin hätte er noch im 2. Weltkrieg gedient haben können. 1927 fällt eher unter "Gnade der späten Geburt".

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/krefeld/kriminalfall-von-1987-beschaeftigt-das-museum-aid-1.6629553:

 Bis auf einen Einnäher im Baumwoll-Feinripp-Unterhemd: "Elan Body", eine deutsche Marke, in Frankfurt gefertigt, im KaDeWe vertrieben. Das brachte die Norweger auf die Idee, im Deutschen Textilmuseum um wissenschaftliche Unterstützung zu bitten. Denn die norwegische Polizei hatte den Fall 1990 ungeklärt zu den Akten gelegt.

Wer kommt an solche Strümpfe, wenn es die nur im Krankenhaus nach OPs gibt?

Medizinisches Personal, und natürlich Leute aus dem Vertrieb und/oder der Produktion
aus Firmen, die solche Produkte an Krankenhäuser vertreiben, bzw. herstellen.

Da es sich anscheinend um einen eher gutsituierten Mann handelt, könnte
es z.B. ein Arzt sein, oder jemand in einer höheren Position aus einer solchen
Firma, evtl. auch ein Leiter eines Pflege/Seniorenheims.

nodoc schrieb:Die werden ja nicht nur nach Operationen getragen, sondern auch im Alltag, eben auch von Menschen die zu Thrombosen neigen und daher gefährdet sind.

Man darf nicht vergessen, in den 80er Jahren gab es solche Produkte nicht so einfach
wie heute so zu kaufen, sondern nur auf "Rezept" oder eben im KH, oder Pflegeheim.

Leider führt der Bild-Link zu einem Bild+ Artikel, gibt es irgendwie nähere Infos, evtl.
zu Obduktionsergebnissen? Vielleicht litt der Mann ja an einer Verengung von Blutgefäßen
in dem Bein und trug den Strumpf einfach zur Prävention, um eine Thrombose zu verhindern.

vernon2 schrieb:1927 fällt eher unter "Gnade der späten Geburt".

Nicht unbedingt, er könnte als 17/18-Jähriger durchaus noch zum "letzten Sturm" eingezogen
worden sein. Ich weiß aber nicht, was das mit dem Fall zu tun haben könnte.

Die Marke scheint es wohl nicht mehr zu geben, wenn ich das hier richtig interpretiere.

http://www.ebay.de/itm/ELAN-BODY-Herren-Schlafanzug-Pyjama-Nachtwaesche-80er-True-Vintage-80s-maisgelb-/371811585727

Ich weiß nicht, ob man wirklich davon ausgehen kann, dass der Mann gut situiert war. Mein 1990 verstorbener Vater hat auch Mephisto-Schuhe getragen, einfach, weil sie super bequem waren, und seine Wäsche war von Schiesser. Wir hatten trotzdem nicht viel Geld, eher im Gegenteil. Es gibt auch Leute, die nur wenige Klamotten besitzen, aber die eben qualitativ hochwertig. Das jetzt nur am Rande, damit das "gut situiert" nicht so in Stein gemeißelt wird. 

Diese Elan Body Wäsche wurde wohl in Deutschland hergestellt, wie dieser Link zeigt:

https://picclick.de/ELAN-BODY-Herren-Schlafanzug-Pyjama-Nachtwäsche-80er-True-371811585727.html

@ inci

Mein Vater (Jahrgang 1929) wurde noch 1945 eingezogen! 

Eigentlich begannen die weißen Jahrgänge mit einem Geburtstag ab dem 1.1.1929.

@vernon2

Das Ebay Angebot habe ich gerade auch bei Ebay entdeckt.
Verkauft wird es in Berlin. Könnte man ja nachfragen, woher die Marke stammt, bzw. ob man weiß, wo sie gekauft wurde.

@oBARBIEoCUEo
Stimmt. ich muss jetzt weg. Kannst Du das machen?
Als Herstellungsland stand dort Deutschland.

@vernon2

Ich dachte da eher an die Ermittler.
Ich möchte da auch nicht nachfragen.

Lt. einem Artikel in RP-online wurde die Marke, eine Hertie-Hausmarke, in Frankfurt produziert und im KaDeWe verkauft.

@oBARBIEoCUEo
@Bellaso
@inci2

Ja, verstehe. Ich mag auch nicht nachfragen, aber @Bellaso hat ja schon rausgefunden, wer die Wäsche vertrieben hat. Somit spricht ja sehr viel für eine Herkunft aus West-Deutschland.


Ich frage mich oft, wer denn den Mann erkennen soll, wenn man das Bild NIE sieht.

Er ist seit 30 Jahren nicht identifiziert, evtl. aus West-Deutschland, aber ich sehe das Gesicht zum ersten Mal.

Mittlerweile sind ehemalige Nachbarn, Verwandte, Freunde längst tot.

Irgendwie wird sowas auch nicht ausreichend kommuniziert.

Es gab hier auf allmystery  auch den Fall einer unidentifizierten Toten aus dem Königsforst in Köln.

Ich bin Kölner und habe von der Toten erst auf allmy erfahren. Wie hätte ich sie identifizieren können, falls ich sie kenne, wenn das z.B. bei mir nie ankommt?

"wenn man das Bild nie sieht"

Man kann es indirekt sehen,z.B. auf einer Unterseite von www.mein-krefeld.de mit dem Namen "Das Phantom von Norwegen". Leider kann ich mit dem Tablet keine Links über ctrl-c und crl-v kopieren, vielleicht weiß jemand, wie das geht.

@Bellaso
Ja, das weiß ich, dass man es jetzt sehen kann.
Aber ich habe es in den letzten 30 Jahren nie gesehen und das geht ja wahrscheinlich auch den Menschen so, die ihn kannten.

In den USA gibt es z.B. Doenetwork, wo nicht identifizierte Menschen und Vermisste katalogisiert sind nach Ort, Zeit, Geschlecht usw.

Ich finde komisch, dass es sowas nicht für Deutschland oder Europa gibt.