Die Isdal Frau
19.03.2017 um 13:54Ich war nie der Meinung, Willy wäre Aud Rigmors Ehemann, wie kommst Du darauf?
Ich habe mit der Üersetzung des Zitates lediglich aufgeführt, wie es zu der Annahme hätte kommen können.
@Bellaso
Es gibt zwei Bücher
Andrew/Mitrokhin (1999): Sword and the Shield.
Dt. Übersetzung: Das Schwarzbuch des KGB: Moskaus Kampf gegen den Westen.
Andrew/Mitrokhin (2006): The KGB and the Battle for the Third World.
Dt. Übersetzung: Das Schwarzbuch des KGB 2: Moskaus Geheimoperationen im Kalten Krieg.
Aber nur das erste beschäftigt sich mit den KGB Aktivitäten in Europa und den USA, das zweite mit Lateinamerika, Afrika, mittlerer Osten etc. Die europäischen Fälle betreffen in erster Linie Großbritannien. Hier nachzulesen Wikipedia: Mitrokhin Archive
Also eher nicht so aussichtsreich für den Isdal Fall, wie @Bellaso schon schrieb.
@all
Bei meinen Recherchen zum Thema "Kreisleitung" bin ich im Mitrokhin Archive auf ein "STASI German/Russian Lexicon of Intelligence Terms" von 1967 gestossen. (http://digitalarchive.wilsoncenter.org/collection/52/mitrokhin-archive)
Dort ist der Begriff nicht direkt hinterlegt, es findet sich aber die Abkürzung "KD = Kreisdienststelle" (des MfS) und auch gleich noch die russische Übersetzung.
Das bedeutet so viel wie "Kreisabteilung des MfS der DDR". Ministerium für Staatssicherheit wird im Russischen mit MGB übersetzt = Министерство государственной безопасности. DDR mit GDR = Германская Демократическая Республика. Der Leiter der Kreisdienststelle des MfS war stets auch Mitglied der SED-Kreisleitung. Die Begriffe "Kreisdienststelle", "Kreisleitung", "Kreisabteilung", "Kreisamt", gehören mMn eindeutig zum sozialistischen Wortschöpfungskreis.
Pass- und Meldestellen heißen in Brüssel "Passeport et inscription bureau". Die Eintragung beim Einwohnermeldeamt "Inscription au registre de la population". Auch 1970 werden dafür keine Begriffe in Umlauf gewesen sein, die man mit "Kreisleitung" übersetzt hätte.
ligala schrieb:ob der Beruf "Verziererin" eventuell eine Rückübersetzung aus dem Russischen sAlso, Verzierung wird im Russischen mit орнамент = Ornament übersetzt. Den Beruf der Орнаментовка oder орнамент художникa (Dekorationskünstlerin/-malerin) o.ä. gibt es nicht. Ich hab mal ein paar kunsthandwerkliche Berufe vom Russischen ins Deutsche übersetzt, aber das passt auch alles nicht. Wenn Du mich fragst, ist "Verziererin" entweder ein antiquierter Begriff für einen Beruf, den es heute nicht mehr gibt oder eine freie Übersetzung.
ligala schrieb:Der NRK hat über die falsche Aud Rigmor nie etwas verlauten lassen.Na, dann könnten wir sie ja mal darauf aufmerksam machen? Oder spricht etwas dagegen?
ligala schrieb:Und jetzt weiß ich endlich, woher diese Frontalzeichnung der Frau mit dem runden Gesicht stammt (in meinen Augen passt das gar nicht).Ja, das passt nicht, deshalb hab ich auch darauf hingewiesen. Dennoch wird dieses Portrait in einem anderen russischen Portal fälschlicherweise als das der Insdal Frau kolportiert.
Bellaso schrieb:gibt es aber im Flämischen die Berufsbezeichnung "ornamentist".Dem Link von @ligala zufolge scheint das jemand zu sein, der Intarsien schnitzt.
ligala schrieb:dass dieses Wort auch in Tschechien/Slovenien eher ausgestorben ist.1970 ist auch schon ein Weilchen her, genau genommen fast ein halbes Jahrhundert :-).
ligala schrieb:Ging aus dem Eintrag hervor, woher die rechte obere Zeichnung stammt?Nein, leider nicht. Gibt keine Quellenangabe.
ligala schrieb:Zumal die echte Aud Rigmor 1992 Kontakt bei ihrem Besuch in Oslo mit einem NRK- Journalisten hatte, der ihr bei den Recherchen über ihre Doppelängerin halfO.K., dann kümmere ich mich bei Gelegenheit mal darum.
ligala schrieb:Ich habe mich noch mal mit den Straßen, in denen sie lt. Meldezetteln gewohnt haben will, beschäftigt.Ja, in der Tat eine komische Zusammenstellung. Ausgerechnet Proust :-). Ich frag mich die ganze Zeit, ob diese Fake Adressen auch in den Pässen standen?