Kodama schrieb:als auch gegen organisierte Kriminalität sprechen.
So wie ich mir das grade vorstelle, führt der Begriff "organisierte Kriminalität" etwas in die Irre. Sie wäre da schon eher eine kleine, austauschbare Nummer.
Wenn ich
diesen Scheckbetrug als Schablone über den Isdal-Fall lege, dann könnte sich das ungefähr so zugetragen haben:
Aus einer Notlage heraus, oder weil sie leichtes Geld verdienen wollte, lässt sich unsere Unbekannte auf diesen Albert Di Carlo (?) ein. Sie reist zu ihm nach Rom, dort werden die Fake-Pässe und -Schecks hergestellt.
Mit Di Carlo zusammen reist sie dann nach Skandinavien. Reisen und Hotels zahlt er - für den Rest muss sie selber aufkommen und ist entsprechend sparsam.
Er gibt ihr falsche Pässe und die dazugehörigen falschen Schecks, die sie einlösen soll. Das Geld soll sie dann an ihn weiterreichen. Am Ende der Tour soll sie ihren richtigen Pass zurückbekommen, und das vereinbarte Geld erhalten. Solange sie in Skandinavien ist, ist sie auf ihn angewiesen.
Wenn sie in einer Stadt in mehreren Banken falsche Schecks einlösen soll, dann wohnt sie unter unterschiedlichen Namen in verschiedenen Hotels. Da Di Carlo noch andere Scheckeinlöser in Skandinavien für sich arbeiten lässt, hat sie "Auszeiten", Zeiten in denen sie nicht reist und die Hotels wechselt, sondern auf Di Carlo wartet, der in der Zwischenzeit Geld an anderern Orten einsammelt.
Am 23.11.1970 bereitet sie sich auf die Heimreise vor. Sie schreibt ihren Reiseplan ab und anonymisierte ihn dabei, damit sie an der Grenze kein Aufsehen erregt, falls ihr Gepäck durchsucht wird. Den Plan braucht sie aber, um bei der Endabrechnung mit Di Carlo nicht den Überblick zu verlieren.
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Ob das stimmt weiß ich natürlich nicht. Aber man könnte folgende Fragen klären:
- Wurden Banken in dieser Zeit von Personen, die die Namen der Isdal-Frau trugen, betrogen?
- Wer ist "Di Carlo"? Könnte einer der vier Verurteilten heute was dazu sagen, jetzt wo vielleicht die Angst vor Vergeltung verflogen ist?
- Trifft die Beschreibung eines der Männer, mit denen Frau Isdal Kontakt hatte, auf "Di Carlo" zu?
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NRK, bitte übernehmen ;-)