Bereits auf S.7 dieses Threads wird (als Zitat) berichtet:
@MissMietzieLater on, police also discovered in a safety deposit box at a train station two suitcases that belonged to the victim. However, all her clothes were left without labels. There were also various fake passports that had entrance stamps from Moscow, a prescription bottle with no label, 500 Deutsche marks and an impressive collection of wigs.
Zu dem Geldbetrag:
@ligala Mir liegt ein alter Zeitungausschnitt aus dem November 1968 mit Gehaltstabellen vor. Danach müßte man das DM-Grundgehalt von damals ungefähr mit dem Faktor knapp 4,5 multiplizieren, um auf das Euro-Grundgehalt derselben Gehaltsgruppe von heute zu kommen. Danach könnte man ganz grob schätzen, daß die 500DM (sofern es wirklich "West-Mark" waren) eine Kaufkraft von heute gut 2200 Euro hatten.
Das ist bei weitem nicht genug, um sich so zu bewegen, wie es die Isdals-Frau in dem Jahr getan hat.
Ich glaube eher, daß die Koffer im Bahnhofsschließfach deponiert wurden, um bei Bedarf so schnell wie möglich verschwinden zu können und, daß die 500 "Deutsche marks" so eine Art eiserne Reserve für den Notfall waren - daß sie nämlich alles im Hotel stehen und liegen lassen mußte. Sie müßte erheblich höhere Barbeträge bei sich im Hotel gehabt haben. (Wo sind diese geblieben?)
Zu der Vermutung, daß es sich beim Kofferinhalt um das Nötigste für ein eventuell schnelles Verschwinden handelte, paßt auch, daß dabei auch von mehreren gefälschten Pässen die Rede ist.
Woanders kann man hingegen lesen, daß es diese zwar gegeben habe, sie aber verschwunden seien, mutmaßlich an der Fundstelle ihrer Leiche mit verbrannt. Das halte ich für unwahrscheinlich. Im Ort brauchte sie nur einen Paß - den mit dem Fakenamen beim Einchecken. Die anderen blieben am besten im Koffer im Bahnhof. Man hätte sie bei einer Flucht dringend gebraucht.
Wenn das Einchecken unter 9 verschiedenen Namen in Hotels belegt ist, muß es auch dazu passende Pässe geben, denn alles andere wäre viel zu riskant gewesen.
Wenn die Pässe aber tatsächlich im Koffer gefunden wurden, so müssen die darin befindlichen Fotos ihres Gesichts staatlichen Stellen Norwegens zur Verfügung gestanden haben. Man [wer genau?] wußte also - und weiß es auch heute, wenn die Paßfotos nicht vernichtet wurden - wie die Isdals-Frau ausgesehen hat. Statt dessen werden nach Jahrzehnten Phantombilder mit Hilfe von Zeugen von damals angefertigt. Man wollte (und, wenn die Fotos noch existieren, will bis heute) nicht, daß die Identität der Isdals-Frau bekannt wird.
Wiederholt wurde berichtet, daß die Isdals-Frau in den letzten Tagen ihres Lebens den Eindruck machte, sie fühle sich verfolgt. Dazu paßt auch, daß sie Wert darauf legte, ein Zimmer ohne Balkon [das wurde bisweilen falsch gegenteilig übersetzt!] zu haben, weil ein Balkon prinzipiell ein Eindringen von außen erleichtert. Verschiedene Versionen gibt es davon, daß sie am 24. 11. 70 in der Gegend, wo sie 5 Tage später gefunden wurde, in für die Gegend unnatürlich eleganter Kleidung angetroffen wurde, mit einem Gesichtsausdruck panischer Angst und verfolgt von zwei ausländischen Männern in schwarzen Mänteln. (Mal hat sie ein "Professor" gesehen, mal ein Familienvater mit Kindern, mal ein 26-jähriger Radfahrer aus dem Ort; was stimmt den nun? Ist da überhaupt etwas dran?) Wenn es stimmt, war ihr Gespür für Verfolgung ganz sicher kein Wahn.
Persönlich denke ich, daß die Frau ermordet wurde. Dabei wurden ihre wahrscheinlich erheblichen Barbeträge mitgenommen. Ihr Schmuck wurde nicht mitgenommen, weil er im Falle einer Kontrolle nicht zu erklären gewesen wäre. Kurz vor ihrer Ermordung wurde sie gezwungen, Tabletten zu schlucken. (Hätte sie sich selbst umgebracht, so hätte sie auch gewartet, bis diese wirkten!) Beraubung war aber nicht das Hauptmotiv der Tat. Dieses lag tiefer, nach allen Informationen, die man lesen kann, in Hochkarätig-Geheimdienstlichen. Nur einer "Spitzenkraft" hätte man so viel Geld für Flüge und Hotels zur Verfügung gestellt, wie die Isdals-Frau offenbar ausgegeben hat. [Ich kann das nur als meine Vorstellung entwerfen, nicht belegen.]
Dazu paßt nicht das amateurhafte Ausfallen der Hotel-Formulare. Vielleicht schätze ich das falsch ein, und es war doch nicht riskant für sie. Aber es wundert mich, weil so unnötig. Mir scheint übrigens, die Berufsbezeichnung der "Elizabeth Leenhouwer" wird mit
Geschäft Teilhabrin (sic!)
angegeben (S.16). Da ist m.E. kein e zwischen b und r, sondern nach dem b geht gleich der Bogen des r los. Ich vermute, daß man für die Bezeichnung in so gut wie jeder anderen Sprache, außer im Deutschen, mindestens zwei Wörter braucht.
Wenn sie sich in Frankreich mit einem deutschen Namen, in Norwegen aber mit belgischem Namen im Hotel eincheckt, andererseits übereinstimmend berichtet wird, ihr Englisch sei schlecht gewesen, so denke ich, daß weder Englisch noch Französisch ihre Muttersprache war. Sollte es Deutsch gewesen sein, so hätte sie absichtlich Fehler eingebaut. Ich tippe eher auf Rumänien oder Slovenien (oder ein anderes Land im Balkan).
@KrimiFan72 (S.13, 18.02.2015 um 03:28) schmuggelt in die Liste ihrer Aufenthalte auch Hamburg mit ein, was ich sonst nirgendwo gesehen habe. Ich weiß nicht, woher er das hat. Wäre sie dort gewesen, wäre es interessant zu wissen, unter welchem Namen.