Die Isdal Frau
06.08.2019 um 17:56Frannie schrieb:Wie ich schon schrieb, ich weiß nicht, wie das mit den Pässen damals in Norwegen gehandhabt wurde, aber allgemein galt Skandinavien immer als etwas lockerer, liberaler, so daß man einfach glaubte, was ins Anmeldeformular eingetragen wurde. Um die Grenze zu passieren genügte ja ein Paß, wenn man weiß, daß der Paß im Hotel ohnehin nicht kontrolliert wird, dann kann man auch mal eine vom Paß abweichende Angabe riskieren. Ob der Hotelmitarbeiter den Paß wirklich gesehen hat?Ja, so sehe ich das auch. Haben wir am 30.05.2019 schon thematisiert - sehe Spoiler
Noch gar nicht vor allzu langer Zeit, haben die Norweger auch ihre Häuser nicht abgeschlossen oder Autos. Die waren ganz naiv und sehr blauäugig. 1969 haben sie in Stavanger das Oel entdeckt. Mit dem Oel kamen eine Menge Ausländer, vor allem Amerikaner und somit auch finanzstarke Männer, man verlor ein wenig den Überblick in der Stadt. Da kam der grosse Umbruch, als Stavanger von einer pietistischen Gemeinde/Stadt mit Fischerei, Schifffahrt und Landwirtschaft als Hauptindustrie zu einer international reichen Ölstadt wurde. Ich kann mir vorstellen, dass sie eine Art Edelprostituierte war. Prostitution war gar nicht gerne gesehen in Stavanger da es sehr religiös war. Es könnte auch sein, dass sie vorgegeben hat, schwanger zu sein, und jemandem, der verheiratet war, passte das nicht. Heute ist Prostitution verboten, resp. Prostituierte werden nicht bestraft wenn sie ihre Dienste anbieten, aber die Freier werden bestraft wenn sie erwischt werden.
SpoilerFrannie schrieb:
Ich kenne mich mit den norwegischen Vorschriften nicht so aus, weder mit den heutigen, noch mit den damaligen, aber soviel ich weiß, mußte man damals schon einen Paß vorlegen, wenn man sich als Ausländer in einem Hotel eingetragen hat. Nicht in jedem Land gibt es eine Ausweispflicht wie in Deutschland, aber wenn man als Ausländer einreiste, hatte man natürlich einen Paß dabei und ich denke, es wäre schon aufgefallen, wenn sie behauptet hätte, keinen Paß zu haben. Aber es war die Rede davon, daß sie mehrere Pässe vorlegte.
Grabowski schrieb am 30.04.2019:
Passdokument
Gemäss den Recherchen von Aske hat (neben dem Mann in der Passkontrolle in Stavanger) nur ein Zeuge (Skandia Hotel, 25.03.1970) berichtet, einen Pass von ihr gesehen zu haben. Und den hat er nicht geöffnet und somit nicht kontrolliert. Seite 217 des Buches.
Es wird oft gelesen, dass die Isdalfrau falsche Pässe gehabt hätte, gemäss den Recherchen von Aske ist dies nicht bewiesen.
Er geht davon aus, dass der Pass, welchen sie der Passkontrolle in Stavanger gezeigt hat, echt ist und sie somit französische Staatsangehörige war. Seite 224 des Buches. Es gab auch Zeugen (u.a. im Flugzeug), die haben gehört, dass sie französisch sprach. Seite 223 des Buches.