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Pascal Zimmer (5) - Seit 2001 vermisst!

1.206 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Kind, Ungeklärt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Pascal Zimmer (5) - Seit 2001 vermisst!

28.02.2023 um 20:48
Nach welchen Kriterien kam man eigentlich auf diese grosse Gruppe von Angeklagten? Es gab, wenn ich es richtig in Erinnerung hab, 5 Geständnisse, die teilweise voneinander abwichen, was zb Tatzeit etc angeht (Vormittags, Nachmittags etc)
Wurden einfach alle Stammgäste angeklagt? Wie sicher ist überhaupt, wer genau an dem Tag wann in der Kneipe war? So gute Erinnerung nach so langer Zeit zwischen Tattag und Anklagen? Und das bei "geistig schwachen Vollalkis"?
Spuren gab es keine. Kein Abdruck, keine DNA, keine Faser, gar nichts.
Es müsste also nach der Tat extremst geputzt worden sein. Geht das unauffällig so gut in einer Kneipe? War diese an den Tagen danach normal geöffnet?
Die riesige Anzahl an Angeklagten kam mir immer komisch vor.


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Pascal Zimmer (5) - Seit 2001 vermisst!

28.02.2023 um 21:35
@abberline
Einer hat halt den Anderen ins Spiel gebracht. Ich kann mir auch vorstellen, dass nachdem ein paar Namen gefallen sind, auch gezielt nachgefragt wurde.

Wer ist denn sonst noch so in der Tosa?? War der dann auch dabei?

Anfangs waren die Herrschaften recht gesprächig. Auch Andrea M. Vielleicht haben sie sich total wichtig gefühlt und gar nicht umrissen, was ihnen jetzt blüht. Vorstellen kann ich es mir allerdings gut, dass es so passiert ist.

Zu der Esther möchte ich sagen, dass sie es sicher gut gemeint hat. Aber wenn man ein Kind oft genug fragt, erzählt es irgendwann das, von dem es denkt, dass es der Gegenüber hören will. Bernhard hat sicher einiges mitgemacht und durchlebt. Der Staatsanwaltschaft hat es halt leider das Genick gebrochen. Zum Schluss waren es 100 Stories und keine war recht zu beweisen.


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Pascal Zimmer (5) - Seit 2001 vermisst!

01.03.2023 um 01:14
Zitat von abberlineabberline schrieb:Nach welchen Kriterien kam man eigentlich auf diese grosse Gruppe von Angeklagten? Es gab, wenn ich es richtig in Erinnerung hab, 5 Geständnisse, die teilweise voneinander abwichen, was zb Tatzeit etc angeht (Vormittags, Nachmittags etc)
Etwas kann man das aus dem BGH-Beschluss entnehmen.

http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bgh&Art=en&Datum=2009-1-13&nr=46773&pos=7&anz=21

Abschnitt 21: Offenbar hat man einen „Versuchsballon“(Pascal Zimmer) gegenüber dem Angeklagten D versucht, der dann nicht näher spezifizierte Aussagen dann machte, die aber weitestgehend nicht der Wahrheit entsprechen sollten.

Vermutlich folgten aus den weitestgehend nicht wahrheitsgemäßen Aussagen weitere Beschuldigungen. Leider kann man da nur Vermutungen aufstellen, wahrscheinlich gab es dann durch die nächsten Befragungen weitere die in den Fokus gerieten. An dieser Stelle hätten dann eigentlich die Alarmglocken schrillen müssen, zumal bei der Befragung auch irgendetwas erzählt hatten aber jeder erzählte anderes.

Es gibt schon im BGH-Beschluss schon stellen, woraus man erkennt, dass die Befragungen nicht ganz zimperlich erfolgt sein dürften, so wird im Abschnitt 21 schon geschrieben:
Auch insoweit hat es im Einzelnen aufgezeigt, dass D. s – häufig wechselnde und sich widersprechende – Angaben teilweise erst „nach bemerkenswerten Vorhalten der vernehmenden Polizeibeamten“ zustande gekommen sind.
Gerichte sind da normalerweise in Urteilen immer sehr vorsichtig, wenn da etwas in Anführungsstrichen gesetzt wird, dann bedeutet das viel. Da muss schon ein erheblicher Druck aufgebaut worden sein, was natürlich bei solchen Menschen dann fatal ist. Die fantasieren dann vielleicht irgendetwas, nur um dem Druck auszuweichen.

Der BGH-Beschluss gibt schon etwas mehr Einblick, aber natürlich geht es kaum in die Details, aber das reicht um in die Befragung einen ausreichenden Einblick zu bekommen.

Und da kann man nur sagen, der Freispruch war eigentlich zwingend. Man hatte auuch nicht den geringsten Sachbeweis, der irgendetwas von dem Gebilde bestätigte.


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Pascal Zimmer (5) - Seit 2001 vermisst!

01.03.2023 um 08:59
In der Süddeutschen Zeitung habe ich einen Hinweis gefunden, der sich so liest, als hätte eine der Zeugen ursprünglich in einem völlig anderem Kontext eine Aussage gemacht, ihre Aussage zu Pascal also gemacht hat, ohne, dass sie zum Verschwinden des Jungen gefragt worden wäre.

Der Autor Hans Holzhaider schreibt

"Kurz darauf wird eine 50-jährige Kassiererin vernommen, eigentlich nur als Zeugin zur Klärung eines Alibis. Während ihrer Aussage bricht sie zusammen und erzählt, dass Pascal Z. an diesem Tag im Laufe eines sexuellen Missbrauchs durch mehrere Männer zu Tode gekommen sei."



Quelle: https://www.sueddeutsche.de/panorama/pascal-prozess-und-sie-liessen-es-geschehen-1.672760-0 unter der Teilüberschrift [bUnd sie ließen es geschehen[/b]

Der Bruder der Wirtin Christa W., der diese beim Jugendamt angezeigt hat, kommt in dem Artikel sehr schlecht weg, wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass das der alleinige Grund war, weshalb man ihr die Vormundschaft entzogen hat.


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Pascal Zimmer (5) - Seit 2001 vermisst!

01.03.2023 um 09:44
Zitat von WMWM schrieb:In der Süddeutschen Zeitung habe ich einen Hinweis gefunden, der sich so liest, als hätte eine der Zeugen ursprünglich in einem völlig anderem Kontext eine Aussage gemacht, ihre Aussage zu Pascal also gemacht hat, ohne, dass sie zum Verschwinden des Jungen gefragt worden wäre.
Richtig, Pascal kam nicht durch Kevin als erstes ins Spiel. Ich hatte das schon oben erwähnt, hattte mich jedoch in der Nummer des Abschnitts geirrt. Richtig ist der Abschnitt 31:
Bezüglich des Angeklagten D. , der auf Vorhalt einer „Arbeitshypothese“ („Versuchsballon“) eines Vernehmungsbeamten erstmals einen Zusammenhang zwischen dem Verschwinden Pascals, der „Tosa-Klause“ und einemsexuellen Missbrauch hergestellt hat, ist das Landgericht mit nachvollziehbare Erwägungen zu dem Ergebnis gelangt, dass dessen Bekundungen weitestgehend nicht der Wahrheit entsprechen und daher für eine Überführung der Angeklagten insgesamt nicht geeignet sind. Auch insoweit hat es im Einzelnen aufgezeigt, dass D. s – häufig wechselnde und sich widersprechende – Angaben teilweise erst „nach bemerkenswerten Vorhalten der vernehmenden Polizeibeamten“ zustande gekommen sind
Quelle: http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bgh&Art=en&Datum=2009-1-13&nr=46773&pos=7&anz=21

Eingebracht hatten das die Ermittler selber und offenbar mittels "bemerkenswerten Vorhalten der vernehmenden Polizeibeamten“ zum Reden gebracht, was - laut LG - überwiegend nicht der Wahrheit entsprach. Man hatte offenbar mit hohem Druck zumindest D zum Fantasieren gebracht.

Wie gesagt, das alles ist sehr gut dem BGH-Beschluss zu entnehmen und auch dass sich alles in Wirklichkeit widersprüchlich war und nur durch den Einfluss der Ermittler ein trügerisches Bild ergab, weshalb nur ein scheinbar übereinstimmende Aussagen der Angeklagten zum Anklagezeitpunkt vorlag. Erst später stellte sich das als Produkt von vielen Verhören heraus.

Das was man in der SZ liest ist auch nicht mit dem Endergebnis des Prozessses in Einklang zu bringen. Man darf nicht vergessen, dieser SZ-Artikel stammt von Oktober 2004, wo der Prozess noch nicht mal 1 Monat alt war, der Prozess endete 2007! Also zu einem Zeitpunt, wo die Methoden der Ermittler noch nicht im Ansatz hinterfragt worden sind. Da kann man Holzhaider auch keinen Vorwurf machen, das damals so geschrieben zu haben.


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Pascal Zimmer (5) - Seit 2001 vermisst!

01.03.2023 um 10:04
Zitat von LentoLento schrieb:Bezüglich des Angeklagten D. , der auf Vorhalt einer „Arbeitshypothese“ („Versuchsballon“) eines Vernehmungsbeamten erstmals einen Zusammenhang zwischen dem Verschwinden Pascals, der „Tosa-Klause“ und einemsexuellen Missbrauch hergestellt hat, ist das Landgericht mit nachvollziehbare Erwägungen zu dem Ergebnis gelangt, dass dessen Bekundungen weitestgehend nicht der Wahrheit entsprechen und daher für eine Überführung der Angeklagten insgesamt nicht geeignet sind.
Des Angeklagten? Eingestandenermaßen ist mir gerade aufgefallen, dass ich selbst vom Zeugen geschrieben habe und nicht von einer Zeugin. Im SZ-Artikel ist von einer Supermarktkassiererin die Rede. Handelt es sich bei dem Zeugen D. nun um einen Mann oder eine Frau?

Was muss ich mir konkret unter Vorhalt einer "Arbeitshypothese" vorstellen?


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Pascal Zimmer (5) - Seit 2001 vermisst!

01.03.2023 um 10:24
@WM

Die Zuordnung der ganzen Anfangsbuchstaben habe ich mir ehrlich gesagt nicht angetan. Das ist m.E. auch vollkommen überflüssig.

Und ich glaube schon, dass es etwas zu bedeuten hat, wenn der BGH hinter den Ausdruck "Arbeitshypothese" Versuchsballon hinter schreibt. Aus diesem dürfte zu entnehmen sein, dass es einfach nur eine Idee fast aus dem Nichts war, man kann die ja mal "fragen", wenn die etwas mit der Vergewaltigung eines Jungen A zu tun haben, werden die vielleicht auch mit dem Jungen B etwas zu tun zu haben. Von der Überlegung her nicht abwegig, aber trotzdem sagt mir der Ausdruck "Versuchsballon", dass es eben fast schon aus dem Blauen heraus entstanden ist. Wenn man dann - obgleiche es nur ein Versuchsballon war - gleich mit mit "bemerkenswerten Vorhalten der vernehmenden Polizeibeamten" daherkommt, dann braucht man sich über den Ausgabng des Prozesse nicht mehr zu wundern.

Mich wundert es eher, warum der dann noch so lange gedauert hat. Man hätte viel eher da einfach sagen können, die Vernehmuungsmethoden waren in keiner Weise angemessen und daher die Aussagen nicht verwertbar.

Hatte man sich vielleicht die Aufzeichnungen der Vernehmungen insgesamt viel zu spät im Einzelnen angesehen?


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Pascal Zimmer (5) - Seit 2001 vermisst!

01.03.2023 um 13:11
Zitat von LentoLento schrieb:Mich wundert es eher, warum der dann noch so lange gedauert hat. Man hätte viel eher da einfach sagen können, die Vernehmuungsmethoden waren in keiner Weise angemessen und daher die Aussagen nicht verwertbar.

Hatte man sich vielleicht die Aufzeichnungen der Vernehmungen insgesamt viel zu spät im Einzelnen angesehen?
Da waren ja noch Kevins Aussagen.


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Pascal Zimmer (5) - Seit 2001 vermisst!

01.03.2023 um 15:26
Zitat von WMWM schrieb:Da waren ja noch Kevins Aussagen.
Nun, da hätte man sich auch an Worms erinnern sollen.

Schon in dem Holzhaider Bericht wird doch klar, dass man zum Anfang des Verfahrens die Geständnisse hatte, aber man schon Widersprüche erkannte, ein Scheitren lag schon 1 Minat nach Prozesseröffnung im Raum. Hat das Verfahren vielleicht deshalb so lange gedauert, um nicht erneut ein gescheitertes Verfahren zu haben? Wenn man das BGH-Urteil kennt, dann liegt dieser Schluss nicht ganz fern.


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Pascal Zimmer (5) - Seit 2001 vermisst!

01.03.2023 um 21:32
@Lento

Aber was hätte passieren sollen? Man hatte die Aussagen von Kevin sowie mehrere Geständnisse. Dass es zum Prozess gekommen ist, verwundert vor diesem Hintergrund doch nicht. Was meinst du mit "erneut gescheitertes Verfahren"?


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Pascal Zimmer (5) - Seit 2001 vermisst!

02.03.2023 um 09:04
@Merricat

Holhaider sprach von einem erneut gescheitertem Verfahren im Hinblick auf Worms .... Ich würde es selber nie gescheitertes Verfahren ansehen, denn auch Freisprüche gehören zu einem ordnungsgemäßen Verfahren auch dazu.

Nach der Sache mit dem Versuchsballon, mit der glattgebügelten Aussagen der Angeklagten und wegen offenbar nicht erfolgten Kontrolle vor der Anklageerhebung war es natürlich zu spät. Bei der Historie des Verfahrens gibt es sogar die Möglcihkeit, dass es ohne den Versuchsballon auch keine Aussge diesbzgl. von Kevin gegeben hätte.

Mein Kritik bezog sich mehr auf die Prozessdauer danach. Was man heute im BGH-Beschluss nachlesen kann, kann diese Prozessdauer aus meiner Sicht einfach nicht erklären.

Dass ein Teil der Angeklagten erst spät widerrufen hatten, darf von der Theorie her keine Rolle spielen, denn auch nicht widerrufene Geständnisse hat das Gericht (auch die StA) von Amts wegen auf Glaubwürdigkeit zu prüfen.


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Pascal Zimmer (5) - Seit 2001 vermisst!

07.07.2023 um 23:07
In der neuen Folge des True-Crime-Podcasts "Tatort Saarland", der von der "Saarbrücker Zeitung" produziert wird, geht es um den Vermisstenfall Pascal Zimmer.
Kein Kriminalfall aus dem Saarland ist bundesweit wohl so bekannt wie der des vermissten Jungen Pascals aus Saarbrücken-Burbach. 2001 verschwand der Fünfjährige spurlos. Sein Vermisstenfall ging beispiellos in die Kriminalgeschichte des Saarlandes ein.
In der gut 25 Minuten langen Episode wird dezidiert u.a. auf die Missbrauchshinweise bezüglich der Kneipe "Tosa-Klause" eingegangen. Zu Wort kommen zudem der Journalist Michael Jungmann, der intensiv zu dem Fall recherchiert hat, und der heutige Leiter des Landeskriminalamts Michael Klein.

Die Episode ist über folgenden Link abrufbar:

https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/podcast/pascal-zimmer-aus-saarbruecken-weiterhin-vermisst-podcast-tatort-saarland-v6_aid-93224489

Besagter Podcast ist aber auch auf sämtlichen anderen Plattformen, wie Spotify oder Apple Podcasts, zu finden.


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Pascal Zimmer (5) - Seit 2001 vermisst!

11.12.2023 um 22:52
Heute wäre Pascal 28 geworden. Noch immer keine wirkliche Spur, was ihm passierte.
Hier wird wohl trauriger Weise nichts mehr aufgeklärt 😕


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Pascal Zimmer (5) - Seit 2001 vermisst!

01.10.2024 um 10:39
Heute, vor 23 Jahren, verschwand der kleine Pascal Zimmer aus Burbach. Ein Junge, der voller Leben und Freude war, dessen Lachen die Herzen seiner Familie und Freunde erhellte. Pascal, ein Kind, das noch das ganze Leben vor sich hatte, verschwand auf ungeklärte Weise und wird nie die Möglichkeit haben, das Leben zu führen, das er sich erhofft hatte.

In der Ungewissheit seines Verschwindens bleibt die Hoffnung, dass er keine allzu großen Schrecken erleiden musste. Wir denken an die Momente, in denen er glücklich war, an seine Neugier und seine Träume. Pascal ist nicht vergessen. Viele Menschen tragen ihn in ihren Herzen und gedenken seiner, besonders an Tagen wie heute.

Möge Pascal Frieden gefunden haben, wo auch immer er ist, und mögen wir niemals aufhören, nach Antworten zu suchen und seine Erinnerung zu ehren.


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Pascal Zimmer (5) - Seit 2001 vermisst!

01.10.2024 um 15:35
Dein Beitrag liest sich, als hättest du Pascal gekannt? @BlueAnthem
Zitat von BlueAnthemBlueAnthem schrieb:Ein Junge, der voller Leben und Freude war, dessen Lachen die Herzen seiner Familie und Freunde erhellte.
Leider wusste das Milieu sein Lachen wohl nicht zu schätzen, oder besonders.
Zitat von BlueAnthemBlueAnthem schrieb:bleibt die Hoffnung, dass er keine allzu großen Schrecken erleiden musste.
Das bleibt wohl ein frommer Wunsch.

Ich kann nicht viel damit anfangen, wenn man schreckliche Dinge nach einiger Zeit verklärt.

Der kleine Pascal hatte sicherlich viele grausame Momente in seinem kurzen Leben zu erleiden, die wohl darin gipfelten, dieses unschuldige Leben auszulöschen.

Der/die Täter besitzen bis heute die Feigheit, sich der Wahrheit nicht zu stellen.


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Pascal Zimmer (5) - Seit 2001 vermisst!

02.10.2024 um 09:42
Ich kannte den kleinen Pascal nicht, sein Schicksal geht mir nur immer noch sehr nahe. Und ich verkläre hier überhaupt nichts, ich gedenke einer jungen Seele, die aus dem Leben gerissen wurde. Viel, was ich über ihn gelesen habe, erinnert mich an mich selbst, als ich in seinem Alter war.

Davon abgesehen stimme ich nicht damit überein, dass sein ganzes Leben schrecklich war. Er kam aus einfachen Verhältnissen, er hatte es sicher nicht immer leicht, aber wenn man sich die Interviews mit seiner Mutter oder seiner Tante anschaut, wird deutlich, dass er geliebt wurde. Er hatte Freunde, er war aufgeweckt und neugierig. Er hätte ein schönes Leben haben können.

Und auch wenn es der allgemeine Konsens ist, dass er in der Tosa-Klause grausam getötet wurde, stimme ich diesem nicht zu. Dazu habe ich mich auch in einem Beitrag hier ausführlich geäußert. Es gibt dazu keine Beweise und man lässt dabei außer Acht, dass die Hauptaussagen, die zu den Anschuldigungen führten, von Mutter und Sohn stammen, die beide ein schwieriges Verhältnis zur Wahrheit haben. Dafür gibt es tatsächlich Beweise.

Es ist müßig, sich weiterhin in Spekulationen zu ergehen, aber für mich ist es wahrscheinlicher, dass er seinen Entführer auf dem Jahrmarkt getroffen hat. Weitergehend würde ich vermuten, dass man gezielt nach einem einzelnen Kind ohne Begleitung Ausschau hielt und schnell fortbrachte, zumal die Grenzen in Nachbarländer nicht weit sind.

Von Spekulationen abgesehen gibt es nun mal auch Wahrscheinlichkeiten und tatsächliche Vorkommnisse. Und leider kommt es immer wieder vor, dass Kinderschänder auf einem Rummelplatz oder ähnlichen Veranstaltungen Kinder entführen. Dass eine Horde alternder, kränklicher Alkoholiker spontan entscheiden, über Analverkehr einen kleinen Jungen zu Tode zu missbrauchen klingt zwar reißerischer, ist aber – soweit ich es beurteilen kann – noch nie tatsächlich geschehen.


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Pascal Zimmer (5) - Seit 2001 vermisst!

11.02.2025 um 20:45
Vor den Mädchen lässt er mehrfach die Hose herunter. Er »zeigt« sich, sagte die Pflegemutter. Im Juli 2002, die Kinder spielen im Garten, erwischt sie Kevin, wie er auf der nackten Vierjährigen liegt: »Ich nahm meine Kleine auf den Arm. Und ihn hab ich geschüttelt und angebrüllt, dass er hier rausfliegt, wenn noch mal so etwas vorkommt«, sagt sie als Zeugin vor Gericht. »Das hatte für mich ganz klar den Touch von sexuellem Akt. Auch wenn er sich selbst nicht so artikuliert hat. [...] Sie sucht eine Beratungsstelle der »Lebenshilfe« auf, um ihre Töchter vor diesem siebenjährigen Unhold zu schützen. Man erörtert den Verdacht, dass Kevin sexuell missbraucht wurde (bei dieser promisken Mutter!). Dann passiert es noch einmal: Kevin »zeigt« sich am Sportplatz. Weil »die Männer es verlangten«, sagt er in seiner Erklärungsnot. Welche Männer? »Die in der Tosa«, so seine Rechtfertigung.
Quelle: https://www.spiegel.de/politik/kann-sein-kann-nicht-sein-a-743f613d-0002-0001-0000-000052909287

Ich war zwar nicht dabei, als Esther F. ihre Aussagen gemacht hat. Aber wenn das wirklich ihre Beobachtungen waren, verstehe ich umso weniger, dass GF den Gedanke an sexuellem Missbrauch an dem Jungen für völlig abwegig hielt. Ich kann es im Gegensatz zu Frau Friedrichsen nachvollziehen, dass Frau F. ihre Töchter schützen wollte, wenn es sich denn so zugetragen hätte.

Meine Einschätzung ist die, dass Esther F., durchaus klar war, der Siebenjährige sein Verhalten noch selbst noch nicht einschätzen kann, dass es ihm aber nicht unbeträchtliche Probleme im späteren Leben einbringen würde, wenn dem beizeiten keine Grenzen gesetzt werden?
Aber wie GF davon zu sprechen, dass sie die Töchter vor dem siebenjährigen Unhold hätte schützen wollen ist natürlich reißerischer. (vgl. die markierte Passage)

Kann es nicht sein, dass Esther F. ganz einfach professionelle Unterstützung gesucht hat, um sowohl Kevin zu helfen, mit dem höchstwahrscheinlich erlittenen Missbrauch umzugehen, als auch ihm beizubringen, dass das von ihr beobachtete Verhalten gegenüber den Töchtern nicht zu tolerieren ist.

GF widerspricht sich doch selbst, wenn sie einerseits behauptet, der Verdacht des Missbrauchs beruhe alleine auf dem, was Frau F. dem Kind suggeriert hätte, und andererseits aber darüber spricht, dass Frau F. sich aufgrund von Beobachtungen, die sie an dem Kind gemacht hat, professionelle Hilfe gesucht hat. Esther F. wurde dort offenbar nicht als wahrnehmungsgestört eingestuft. Interessant wäre, ob die anderen Familien, bei denen Kevin war, ergleichbares beobachtet haben und ob man an diese als mögliche Zeugen herangetreten ist.
Er gilt als retardiert wie seine Mutter, zu der ein inniges Verhältnis besteht, denn er
ist das einzige ihrer fünf Kinder, das nicht gleich nach der Geburt zur Adoption gegeben wurde.
Quelle: https://www.spiegel.de/politik/kann-sein-kann-nicht-sein-a-743f613d-0002-0001-0000-000052909287

Das schließt Misshandlungen und Missbrauch nicht aus. Das macht es ja für betroffene Kinder so schwer, sich zu lösen, weil sie die Eltern, auch wenn ihnen schlimmes widerfährt in der Regel dennoch lieben.

In einem anderen Spiegelartikel heißt es, dass Christa,W. schon vor dem Prozess oefter angezeigt wurde, unter anderem wegen Misshandlung ihres Pflegekindes Kevins. Die erste diesbezügliche Anzeige sei 1995 erfolgt. Zu dem Zeitpunkt dürfte Kevin zu klein gewesen sein, um irgendwelche phantastischen Geschichten zu erfinden. Es gab Hinweise, unter anderem von Kindergaertnern. Es scheint ganz einfach unwahr zu sein, dass die Vorbehalte gegen Christa W. alleine auf Esther F. zurückgehen.
So hatte das städtische Jugendamt am 26. Januar 2001 Christa W. angezeigt - wegen Misshandlung ihres Pflegekindes, damals sechs Jahre alt. Der Junge, dessen geistig zurückgebliebene Mutter Andrea M. ebenfalls unter der Betreuung der Wirtin stand, musste offenbar Schläge und Misshandlungen zu Hauf einstecken. Schon am 31. Oktober 1995, so steht es in einem Dossier des saarländischen Innenministeriums, hatte es den ersten Hinweis gegeben. In den nächsten Jahren folgten diverse Beschwerden von Nachbarn und Kindergärtnerinnen, doch das Jugendamt redete die Bedenken jedes Mal klein. Man habe das Kind zu lange bei Christa W. gelassen, gab der Chef des Stadtverbands, Michael Burkert, jetzt zu - »ein Fehler«.
Quelle: https://www.spiegel.de/politik/tipps-von-humpel-christa-a-96736c8e-0002-0001-0000-000026557118

Kann es nicht sein, dass die Angeklagten zu ihren falschen Geständnisse -zumindest, was den Ablageort angeht- instruiert wurden, um davon abzulenken, was wirklich passiert ist? Oder stimmte der urspruengliche Ablageort und es gab eine Umbettung? Ich finde einen gewissen Widerspruch darin, dass Menschen, die geistig eingeschränkt sind, in der Lage sein sollen, sich Geständnisse in diesem Umfang auszudenken. Den "Zufall", dass in den Geständnissen ein Ablageort nennen, zu dem Christa W. in der Vergangenheit einen Tipp abgegeben hat, finde ich auch eigenartig. (ab Min. 26:30)

Youtube: Die großen Kriminalfälle: Ein Kind verschwindet - Der Fall Pascal (ARD) (KOMPLETT)
Die großen Kriminalfälle: Ein Kind verschwindet - Der Fall Pascal (ARD) (KOMPLETT)
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Mal rein fiktiv, die Angeklagten hatten doch etwas damit zu tun -vielleicht war ein Teil davon auch Mitwisser gewesen- , hätten sie davon doch bereits ein Jahr lang vor den Ermittlungen gewusst. Kann es nicht sein, dass ihnen bereits vor der Zeit der Aufnahme der Ermittlungen eine Geschichte eingehämmert wurde, die sie fuer den Fall, dass es zu Ermittlungen in ihre Richtung kommt erzählen sollen und dass in die Geschichte bewusst falsche Details eingebaut waren? Später werden die selben Angeklagten instruiert, die Geständnisse zurückzunehmen. War Kevins Mutter eigentlich die einzige Angeklagte, die in einem Abhängigkeitsverhältnis von Frau W. stand oder haben andere auch bei ihr gewohnt? Frau W. scheint zu den Vermietern gehört zu haben, die von Sozialhilfeempfängern profitieren, indem sie zwar überteuert, aber zu Preisen vermieten, die noch vom Amt noch übernommen werden. (vgl. die von mir weiter unten zitierte Passage aus einem Spiegelartikel)

Im Spiegel scheint es eine Parallelberichterstattung gegeben zu haben, in denen Christa W. wesentlich kritischer gezeichnet wird als bei GF. Es gab dem Artikel zufolge noch Hinweise auf weitere Kinder außer Kevin und Pascal. Darüber habe ich heute das erste Mal gelesen.
Die Frau soll nicht nur Pascal und einen seiner Spielkameraden als Lustknaben missbraucht haben. Als eine Art Quartiermeisterin für Pädophile, so der Verdacht, habe sie in ihrer Gastwirtschaft auch Freier mit Kindern versorgt. Es gibt Hinweise auf ein Mädchen, heute acht, und auf drei weitere Kinder; die Polizei spricht von einem »Riesensumpf«.[...]
Christa W. vermietete auch Wohnungen an Sozialhilfeempfänger, miese Absteigen soll sie zu stark überzogenen Preisen vergeben haben.
Quelle: https://www.spiegel.de/politik/das-geld-die-gier-der-sex-a-e3d5a996-0002-0001-0000-000026495736

@Herbstkind

Vielleicht war es ja wirklich so wie Du es vermutest, dass der Tod von Pascal ein Unfall war und man die Leiche ganz woanders verschwinden ließ.


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Pascal Zimmer (5) - Seit 2001 vermisst!

12.02.2025 um 11:01
Ich habe hier noch einen Artikel vom 12. Juni 2006 gefunden, der offenbar vor dem Gerichtsurteil verfasst wurde. Darin ging es darum, dass die Angeklagten auf freien Fuß gesetzt wurden. Fand das öfter erwähnte Treffen bei Christa W., in dessen Anschluss statt?
Die Freilassungen seien nicht nachvollziehbar, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Raimund Weyand. Vor wenigen Wochen habe die Kammer im Rahmen der Entscheidung über die Haftbeschwerde eines der Angeklagten noch deutlich gemacht, dass sie an einem dringenden Tatverdacht festhalte. Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft hat sich seitdem durch die Beweisaufnahme nichts geändert.
Quelle: https://www.stern.de/politik/deutschland/pascal-prozess-angeklagte-wieder-auf-freiem-fuss-3592168.html

Ich verstehe das ehrlich gesagt auch nicht. Wenn man nun schon angenommen hat, dass Christa W. die Drahtzieherin war, hat man doch durch genau durch diese Entscheidung eine erneute Einflussnahme durch diese ermöglicht, was ich problematisch finde, wenn man davon ausgehen muss, dass gerade die Hauptbelastungszeugin Christa M. psychisch und ökonomisch in hohem Maße abhängig von ihr war. Ich frage mich gerade, ob die Geständnisse auch dann zurückgenommen worden wären, wenn man die Angeklagten nicht vor dem Richterspruch auf freien Fuß gesetzt hätte. Ist der damalige Sprecher der Staatsanwaltschaft eigentlich mit der damaligen Hauptangeklagten Christa W. verwandt?


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Pascal Zimmer (5) - Seit 2001 vermisst!

12.02.2025 um 13:18
Zitat von WMWM schrieb:Christa M
Ich meinte natürlich Andrea M. .


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Pascal Zimmer (5) - Seit 2001 vermisst!

12.02.2025 um 17:46
Ich denke, da hier in diesem Fall von Seiten der Ermittler die Angeklagten (unbeabsichtigt) manipuliert wurden, ist es aus meiner Sicht müßig darüber noch zu diskutiern, man wird der Wahrheit nicht näher kommen.
Zitat von WMWM schrieb:Ich verstehe das ehrlich gesagt auch nicht. Wenn man nun schon angenommen hat, dass Christa W. die Drahtzieherin war, hat man doch durch genau durch diese Entscheidung eine erneute Einflussnahme durch diese ermöglicht
Die Frage ist hier, wo die wesentliche Eiflussnahme der Angeklagten erfolgte, durch die Ermittler oder die Wirtin. Das Gericht hat gemeint, dass hier die Ermittler eine erhebliche Schuld tragen. Sie haben ursprünglich widersprüchliche Aussagen der Angeklagten auf Linie gebracht, das war unverantwortlich. Das es nur die Geständnisse gab und keinerlei objektive Beweise, mussten die Angeklagten daher freigesprochen werden.

In dem Moment, wo der dringende Tatverdacht aus Sicht des Gerichts nicht mehr gegeben war, mussten die Angeklagten entlassen werden. Ob das für die Ermittlungen nachteilig ist (die eigentlich auch abgeschlossen sein sollten) oder nicht, spielt dann nicht mehr die geringste Rolle. Die Angeklagten waren schon lang genug in U-Haft. Und je länger diese dauert, umso höher werden dei Ansprüche für deren Gründe.

Natürlich wollen Ermittler/StA aus diesen Gründen die U-Haft solange wie möglich aufrecht erhalten, aber die Gesetzeslage ist eine andere. Natürlich hätte dem StA hier den Rechtsweg gehen können und gegen die Freilassung Beschwerde einlegen können.Ich weiß nicht, ob dies erfolgte und wenn ja, aus welchem Grund der nicht stattgegeben wurde.


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