Pascal Zimmer (5) - Seit 2001 vermisst!

Bezüglich der möglichen Verbringung in das von der Tosa-Klause ins Spiel gebrachte Gebiet (Kiesgrube): ich habe ein gewisses Grundvertrauen in die Arbeit der Kriminaltechniker; diese haben hier (ebenso wie in der Tosa selbst) keinerlei objektiv belegbare Spuren finden können. Auch die Hunde hatten keinen Erfolg.
Was für mich im Fazit bleibt: es gibt nicht ein einziges sachliches Indiz, welches in eine bestimmte Richtung lenken würde. Pascals Schicksal ist völlig offen. Wenn sich niemand offenbart oder einen Hinweis gibt, wird sein Schicksal höchstwahrscheinlich nie geklärt werden können.

@traurigewelt
Der Umstand, dass die Leiche in der Kiesgrube nicht gefunden wurde, muss nicht unbedingt damit zusammenhängen, dass die Hunde und Kriminaltechnik etwas übersehen hätten. Ich habe da selbst auch großes Vertrauen, dass dort über Wochen sehr akribisch gesucht wurde, aber es ist ein großer Bereich und die Suche dort begann ja erst sehr viel später nach dem Verschwinden von Pascal.

Aus dem folgenden Bericht geht z B. hervor, dass dort zwischenzeitlich umfangreiche Erdbewegungen stattgefunden hätten.

https://m-faz-net.cdn.ampproject.org/v/s/m.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/prozess-dreizehn-beschuldigte-im-fall-pascal-1145824.amp.html?amp_gsa=1&amp_js_v=a9&usqp=mq331AQKKAFQArABIIACAw%3D%3D#amp_ct=1665233817633&amp_tf=Von%20%251%24s&aoh=16652338023507&referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com&ampshare=https%3A%2F%2Fwww.faz.net%2Faktuell%2Fgesellschaft%2Fkriminalitaet%2Fprozess-dreizehn-beschuldigte-im-fall-pascal-1145824.html

Ylvi schrieb am 06.10.2022:Warum so weit zur Kiesgrube fahren?

Aus den Augen, aus dem Sinn. Warum soll man den Leichnam in der Nähe verscharren und möglicherweise immer wieder selbst daran erinnert werden? Es gab doch viele Fälle wo die Leiche kilometerweit verbracht wurde.
Wie gesagt, es stehen einem vor Ort ganz viele Möglichkeiten offen.
Und ganz einfach ausgedrückt: man weiß ja nicht wie der Täter gestrickt ist, da denkt er sich vielleicht je weiter weg desto besser.

Natürlich alles gesetz dem Falle es hat sich tatsächlich so zugetragen.

Wurden die Bäche und Seen eigentlich durchsucht? Vielleicht ist er auch mit dem Rad ins Wasser gefallen.

In Oldenburg war auch ein Mann in einen Graben gestürzt und wurde erst Tage später, trotz intensiver Suche, entdeckt. Ich bin da täglich mit meinem Hund spazieren gewesen und nur ein paar Meter neben der Leiche lang gelaufen.
Als das dann raus kam, konnte ich es erst nicht glauben.

Polizei findet Leiche von vermisstem Ole Hemmen

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Und wenn ich mir Videos von Leuten anschaue, die "sondeln" oder Magnetfischen in kleinen Bächen machen, holen die da jedes mal haufenweise Rädern raus.
Ich frag mich, ob das in Burbach auch gemacht wurde?
Gerade der Burbacher Waldweiher wäre interessant.

Merricat schrieb am 08.10.2022:Der Umstand, dass die Leiche in der Kiesgrube nicht gefunden wurde, muss nicht unbedingt damit zusammenhängen, dass die Hunde und Kriminaltechnik etwas übersehen hätten.

Nein, natürlich nicht. Siehe Fall Lolita Brieger. Als eigentlich schon alle den Kopf hängen ließen, weil trotz akribischer Suche nichts gefunden wurde, dann am letzten Tag das "Wunder".

Herbstkind schrieb:Aus den Augen, aus dem Sinn. Warum soll man den Leichnam in der Nähe verscharren und möglicherweise immer wieder selbst daran erinnert werden?

Macht natürlich Sinn. Das setzt allerdings voraus, dass der/die Täter vorausschauend gedacht haben.

Delme-Füchsin schrieb:Ich bin da täglich mit meinem Hund spazieren gewesen und nur ein paar Meter neben der Leiche lang gelaufen.

Ist mir auch schon bei einer Radtour passiert. Später habe ich dann erfahren, dass ich nur 3m an einer Leiche vorbeigefahren bin. Gruselig, gell?

Ylvi schrieb:Das setzt allerdings voraus, dass der/die Täter vorausschauend gedacht haben.

Ganz ehrlich denke ich da eher dass es aus einer spontanen Handlung herausrührt. "Schnell weit weg"... Vielleicht sind meine Gedanken auch zu sehr angehaucht durch Thriller und Crime Serien und können sicher nicht auf jeden Mörder übertragen werden. Aber ich glaube einfach immer daran, dass Täter gerade durch Medien leider auch schlauer werden. Wer sich nur ein paar Folgen Medical Detectives oder Aufklärungen von nationalen Morden verfolgt hat lernt sicher aus den Fehlern von anderen.

Wo ich auch wieder bei der Frage bin warum es (hier auch glücklicherweise!) nur bei Pascal geblieben ist. Hätte ein Mörder solche Triebe und hätte dies langfristig geplant bliebe es sicher nicht nur bei einem Opfer. Gerade weil seine Tat nicht aufgeflogen und nochmal die Leiche gefunden wurde. Deshalb glaube ich halt einfach an eine spontane Tat mit viel Glück für den Täter.

Also schließt du einen Zusammenhang mit der Spelunke komplett aus?

@Ylvi
Nicht komplett, ich habe eine Vermutung eines möglichen Zusammenhangs.

Möglich ist dass da vorher schon Taten in die Richtung Kindesmissbrauchs gingen und der Mord ein Unfall war.

Kindesmissbrauch ist im Gegensatz zu Mord bzw. Verschwinden eines Kindes ja eben nicht so offensichtlich und es gibt deshalb keine Meldungen zu weiteren solchen Fällen in der Nähe.

Herbstkind schrieb:Möglich ist dass da vorher schon Taten in die Richtung Kindesmissbrauchs gingen und der Mord ein Unfall war.

Ja, das ist auch für mich das Naheliegendste.
Der arme Junge. Man mag sich das auch hier wieder nicht ausmalen wollen. Und niemand der hilft! Einfach schrecklich.

@Ylvi
In solchen Kreisen ist es ja oft undurchsichtig wer da wie mit drin hängt.
Wie in so manch anderen Fällen verlaufen auch die Ermittlungen im Sande. Würde mit nicht wundern wenn es hier auch so wäre.

Sehe ich leider auch so. Und der Faktor Zeit spielt den Ermittlern hier ja auch nicht grad in die Hände. Wird überhaupt noch ermittelt? Ist darüber etwas bekannt, oder hat sich das mit dem damaligen Prozess "erledigt"?

Aktuell ermittelt wird nicht, hier eine Info eines Artikels vom 30.09.2022:

Laut Polizei ist der Fall aber nicht abgeschlossen. Gibt es neue Hinweise, so wollen die Ermittler:innen wieder aktiv werden.

Quelle: https://www.sol.de/blaulicht-saarland/pascal-aus-burbach-verschwand-vor-genau-20-jahren,48716.html

Dann bleibt tatsächlich nur zu hoffen, dass eines Tages neue Hinweise eingehen. Wo immer diese herkommen mögen.

Zum Thema „Coen und Ludwig“

Hier mal die Kurzversion:
Coen war der Vater von Pascal. Ludwig war ein Kumpel von Coen.
Zuerst stand Coen selbst, kurz darauf seine Töchter und wenig später halb Burbach inklusive Ludwig unter Tatverdacht.
Als man sich kurz danach dann nur noch an dem allseits bekannten Personenkreis „Tosa“ festkrallte, was nicht wirklich zur Auffindung von Pascal führte, nahmen Coen und Ludwig die Suche selbst in die Hand.
Coen verstarb am 2. Juli 2005, einige Stunden nachdem er in Riegelsberg in einer Kneipe zusammengeschlagen wurde. (als Todesursache wurde „Herzinfarkt“ angegeben)
Sommer und Herbst 2005 wollte Ludwig unbedingt als Zeuge aussagen. Die Anträge wurden seitens der Staatsanwaltschaft aber mehrfach abgelehnt. Gründe bis heute unklar.
Dezember 2005 ging es Ludwig sehr schlecht und er suchte Schutz bei Bekannten in einem anderen Stadtteil von SB.
Ludwig verstarb im Februar 2006 (als Todesursache wurde Schlaganfall angegeben)
Die genauen Umstände des Ablebens der beiden Personen und die damit verbundenen kleinen Auffälligkeiten sollen jetzt mal nicht Gegenstand diesen kurzen Abrisses hier sein.


Zum Thema „Spürhund“

Wie durch einen User bereits geschrieben bringt ein Hund nach Jahren nichts mehr.
Ein gewöhnlicher Spürhund, kann eine Spur 2-4 Wochen aufnehmen.
Ein Top-Hund kann bei besten Voraussetzungen (gutes Wetter sowie fehlende weitere externe Einflüsse) eine Spur mit viel Glück noch 8-12 Wochen aufnehmen. Dies stellt jedoch das absolute Maximum bei besten Voraussetzungen dar.
(Dies sind Infos von Personen, welche mit diesen Tieren arbeiten und dies sicher fundiert bewerten können)
Nach Jahren ist von einer Leiche für gewöhnlich nicht mehr sehr viel übrig.
Dass ein Tier Phosphat-Verbindungen, welche durch den Zerfall des menschlichen Körpers entstanden sind, nach Jahren zielgerichtet im Boden lokalisieren könnte ist nicht bekannt.
Deshalb ist es auch nicht wirklich nachvollziehbar, weshalb man das eine Grundstück nach Jahren überhaupt noch mit Hunden abgesucht hat. Dies schien eher eine medienwirksame Aktion gewesen zu sein um ein Signal zu setzten.
Nach Jahren des Zerfalls des menschlichen Körpers in der Erde wären digitale Methoden wie zum Beispiel Georadar oder Lidar angezeigt. Hier bestünde die Chance des Auffindens eines Skeletts durchaus. Jedoch sollte hier ein enger Bereich beschrieben sein, weil der Einsatz solcher Arbeitsmittel ein nicht unerheblicher Aufwand ist.


Zum Thema „Örtlichkeiten“

Festplatz und elterliche Wohnung liegen mitten in Saarbrücken. Wald ist mit dem KFZ erreichbar aber nicht angrenzend.
Der Wald nördlich von SB wurde ebenso wie der Wald bei Alsting / Rouhling von Zeugen genannt. Diese Spuren wurden anscheinend aber auch nie weiterverfolgt.
Beide Wälder sind schnell und einfach zu erreichen. In diesen größeren Waldgebieten ist man relativ ungestört; vor allem zu Unzeiten.

Saarlorlux2020 schrieb:und wenig später halb Burbach inklusive Ludwig unter Tatverdacht.

Das ist jetzt aber ziemlich reißerisch formuliert.

Saarlorlux2020 schrieb:Dass ein Tier Phosphat-Verbindungen, welche durch den Zerfall des menschlichen Körpers entstanden sind, nach Jahren zielgerichtet im Boden lokalisieren könnte ist nicht bekannt.

Es gab doch den Archäologiehund Flintstone...

Zusatz-Info:

Flintstone ist auf den Zeitraum von 2800 v. Chr. bis 600 n. Chr. spezialisiert und kann menschliche Knochen bis in zweieinhalb Meter Tiefe aufspüren.[3]

2016 entdeckte Flintstone ein Römergrab im oberbayrischen Landkreis Ebersberg und machte weitere Entdeckungen in Fürstenfeldbruck und Rosenheim.[3] Er arbeitete jedoch auch weiterhin als polizeilicher Spürhund (Cold-Case-Canide) und half 2017 und 2018 bei der Aufklärung von insgesamt 13 Cold-Case-Fällen in Österreich, Deutschland und Polen.[1]

Flintstone ist im Jahr 2022 verstorben.

Quelle:
Wikipedia: Flintstone (Hund)

In dem Wikipedia-Artikel steht, daß weiterhin Archäologiehunde ausgebildet werden, unter anderem drei Hunde im Saarland.

Saarlorlux2020 schrieb:Ein gewöhnlicher Spürhund, kann eine Spur 2-4 Wochen aufnehmen.
Ein Top-Hund kann bei besten Voraussetzungen (gutes Wetter sowie fehlende weitere externe Einflüsse) eine Spur mit viel Glück noch 8-12 Wochen aufnehmen. Dies stellt jedoch das absolute Maximum bei besten Voraussetzungen dar.

Hervorhebung von mir.
Es gibt ganz unterschiedliche Suchhunde. Die Einen sind z.B. auf vermisste Personen trainiert (sog. Mantrailer), Andere auf Leichen, Drogen usw.
Flintstone wiederum wurde auf archäologische Funde trainiert.
Vieles ist möglich.

Saarlorlux2020 schrieb:Der Wald nördlich von SB wurde ebenso wie der Wald bei Alsting / Rouhling von Zeugen genannt. Diese Spuren wurden anscheinend aber auch nie weiterverfolgt.
Beide Wälder sind schnell und einfach zu erreichen. In diesen größeren Waldgebieten ist man relativ ungestört; vor allem zu Unzeiten.

Das allerdings sehe ich genauso.

Saarlorlux2020 schrieb:Als man sich kurz danach dann nur noch an dem allseits bekannten Personenkreis „Tosa“ festkrallte, was nicht wirklich zur Auffindung von Pascal führte, nahmen Coen und Ludwig die Suche selbst in die Hand.

Mich würde sehr interessieren, woher diese Info stammt. Mir ist schon klar, dass Eltern vermisster Kinder die Suche nicht alleine der Polizei überlassen und selbst aktiv werden. Aber wie hat das denn konkret im Fall von Pascals Vater ausgesehen? Und hing der Kneipenbesuch vor seinem Tod denn wirklich mit seiner Suche zusammen oder sind das Vermutungen?

Saarlorlux2020 schrieb:Zum Thema „Örtlichkeiten“

Festplatz und elterliche Wohnung liegen mitten in Saarbrücken. Wald ist mit dem KFZ erreichbar aber nicht angrenzend.
Der Wald nördlich von SB wurde ebenso wie der Wald bei Alsting / Rouhling von Zeugen genannt. Diese Spuren wurden anscheinend aber auch nie weiterverfolgt.
Beide Wälder sind schnell und einfach zu erreichen. In diesen größeren Waldgebieten ist man relativ ungestört; vor allem zu Unzeiten.

Auf der anderen Seite der Saar liegt der Gersweiler Wald, der über die Gersweiler Brücke schnell und bequem zu erreichen ist. Von dort aus geht es auch über die "grüne Grenze", Möglichkeitren, einen Leichnam zu begraben, gibt es also in Hülle und Fülle.

Es gibt genügend Möglichkeiten. Entweder im Wald vergraben oder im Wasser versteckt. Im Fall Felix Heger geht man ja auch davon aus