WM schrieb:Wäre es nur in diesem Fall nicht sinnvoll gewesen weitere Befragungen an einen Profi zu geben, der mit Missbrauchsfällen Erfahrung hat und auch weiß, wie man richtig fragt bzw. der Pflegemutter einzuschärfen, dass sie sich auf keinen Fall selbst auf Spurensuche begeben soll.
Sicher, aber das ist einfach das Problem, nachher ist man immer schlauer. Aber hier kann man die Zeit einfach nicht mehr zurück drehen.
Die Psychologen hielten die Aussage von Kevin nicht mehr verwertbar.
Es ist einfach so, solche Fälle müssen erst passieren, dann lernt man erst draus. Man hätte das schon aus Worms schon wissen müssen, welche Gefahr da bestand.
WM schrieb:Mir wäre noch eine dritte Möglichkeit denkbar, dass der Missbrauch stimmt, aber es womöglich eine Erinnerungsüberlagerung bezüglich des Täters gibt.
Möglich ist alles.
Aber es bleibt einfach nur Spekulation. Man wird es nicht mehr besser ermitteln können, es sei denn man findet doch noch die Leiche und die Sache klärt sich auf. Aber selbst dann ... man sieht es ja in vielen Fällen, wo das Opfer viel zu spät gefunden wird, die Zeit hat alle Spuren vernichtet, da müsste dann schon der Ort selber verräterisch sein.
WM schrieb:Die Artikel sind in der Tat widersprüchlich.
Ich muss sagen, der "Bericht" von Frau Schwarzer ist da eine andere Kategorie, als der von Frau Friedrichsen. Er zeichnet sich durch großen Hass gegenüber von Frau Friedrichsen aus. Und es gibt natürlich auch mehrere Punkt den sie für Ihre Sichtweise unseriös ausnutzt.
Der einzige, der damals verurteilt wurde, ist in einem Verfahren verurteilt worden, in gerade Mal einem Verhandlungstag. Auch die Tante von dem Opfer war darüber alles andere als begeistert.
Eigentlich schreit dieser Fall nach Wiederaufnahme, aber die Hürden sind hier in D dafür viel zu hoch. Sich dann in einem solchen Artikel auf diese eine Verurteilung zu berufen, die einfach husch husch über die Bühne gebracht wurde, erkennt man wes Geistes Kind sie ist. Wobei sie daraus auch nie ein Hehl macht.
Aber das sollte man bei der Bewertung solcher Artikel berücksichtigen. Und dieses Weglassen, dass vorher die Ermittler schon die Verdächtigen aus der Klause in dieser Richtung intensiv befragt hatten, ist schon extrem tendenziös. Das hat mit halbwegs seriösem Journalismus nichts mehr zu tun.
Wie gesagt, dass ist auch der Grund, weshalb ich mir lieber die Sache im BGH-Urteil gelesen habe, dann erhält man wirklich ein neutrales Bild von dem Ganzen. Und leider sind hier offenbar ähnliche Fehler von Seiten der Ermittler begangen worden, wie im Wormser-Fall, Bauer Rupp-Fall u.a.. Man hat nun dazu gelernt, wahrscheinlich wird man in den nächsten Fällen professioneller rangehen und möglicherweise kommt es dann nicht mal zur Anklage oder in der Verhandlung erlebt man dann nicht mehr solche Überraschungen.
Aber ganz wird man die Gefahr nicht bannen können, denn durch Unwissenheit (wie hier vielleicht durch die Pflegemutter) wird es auch in Zukunft zu Anschuldigungen kommen können, deren Wahrheitsgehalt man nicht mehr überprüfen kann.
Wenn dann die Profis zu spät rankommen ist es zu spät. Aber vielleicht lernt man auch noch weiter, den Spreu vom Weizen auch bei (unwissentlich) manipulierten Personen zu trennen.