Vermisstenfall Lars Mittank

Cyrus114 schrieb:Nur kann man dann von jemandem erwarten, dass er sein Zeug regelt, bevor er geht. Dann kann er gehen.

Vielleicht hat er sich ja wirklich relativ spontan, also während des Urlaubs, dazu entschieden nicht mehr zurückzukehren....
Das Geld zu lassen wo es ist könnte er als "Entschädigung" gedacht haben....... wurde vor ein paar Wochen mal hier geschrieben..... wenn SM wirklich eine Vollmacht hat wird sie da ja auch rankommen.

Abgesehen davon würden mir ein paar Menschen einfallen, die lieber alles andere regeln lassen würden, wenn sie sich eh verpissen.......zumindest schätze ich diese so ein.

Cyrus114 schrieb:Er lässt seine Wohnung zurück, die andere dann kündigen und auflösen müssen.

Weiß man, dass diese aufgelöst werden musste?
Evtl blieb die (Ex-)Freundin dort wohnen & es war nie anders gedacht.

Cyrus114 schrieb:Nur frag ich mich, ob so ein rücksichtsloser, eiskalter, charakterloser Mensch wirklich noch so einen Zirkus im Hotel Color und am Flughafen aufgeführt hätte. So einer hätte doch das gesamte Geld abgeräumt, bevor jemand überhaupt auf die Idee einer Kartensperrung gekommen wäre,

Der Zirkus basiert ja eigentlich nur auf einer Aussage. Unser der, der Mutter. Ich will ihr nichts unterstellen, aber das ist nunmal so. Dass die anderen 2 Zeugen ihn nun als nervös oder sonst was bezeichnet haben. Naja ich finde schon, dass wenn man befragt wird: "hier ist Person xy verschwunden, Sie waren eine der letzten Personen die ihn gesehen haben". Vielleicht interpretiert man da auch was rein.

Für mich ist der einzige tatsächliche Beweis die 2 Sms und da wird nur gefragt, was Cefcil ist. Und die finde ich verständlich und nachvollziehbar. Unbekanntes Medikament, bevor ich es schlucke, frage ich mal nach. Alles andere ist ja selbst von der Mutter auch einige Male dann wieder anders dargestellt worden. Oder zumindest von den Medien der Mutter anders in den Mund gelegt worden.

@Biff_tannen
Aus einem der Videos. Hatte einen schweren Schlaganfall, ist beruflich ausgesteuert und daher hilft Lars immer bei der (hatte sie Pflege gesagt oder sowas in der Art?)

SGarcia schrieb:Jedoch tut sie mir leid, einen Mann der offensichtlich schwerstbehindert ist und hilfsbedürftig und der Sohn auf merkwürdigste Art verschwunden. Das ist ja kaum an Leid auszuhalten und dann nach dieser Nacht. Da braucht man ja selbst einen Kriseninterventionsdienst, um klarzukommen.

So viel ich weiss, war er nicht schwerstbehindert als Lars verschwunden ist. Er konnte im Haus und im Garten keine schweren Arbeiten mehr verrichten . Deswegen ist Lars regelmaessig nach Hause gefahren ,um seine Mutter zu unterstuetzten.
Aber warum Vater, Freundin von Lars, seine Freunde alle nicht mit in die Suche einbezogen worden sind ist mir ein Raetsel.
Die FLM Seite ist von einem Freund gegruendet worden, der nicht mit Urlaub war. Die beiden mitgereisten Freunde wollten sie urspruenglich machen aber sollten oder durften das nicht.

Sandra Mittank: „Er hilft sehr viel, weil mein Man hatte einen Schlaganfall vor zwei Jahren gehabt. Und seitdem braucht er eben auch Hilfe. Also er kann körperlich nicht mehr so viel arbeiten. Und deswegen hilft er uns. Lars geht sieben Tage die Woche Schicht arbeiten in Wilhelmshaven und kommt nach dieser Schicht im Prinzip jedes Mal hier her. Das ist eben einfach ein guter Sohn. Einen besseren Sohn können wir uns nicht wünschen.“

Quelle Themen Wiki Aussagen

@SGarcia Habe diese Aussage von dem
Spiegelbericht gefunden, da sagt sie sogar er hilft UNS

da spricht sie wenigstens mal von "uns"....und nicht nur ich, ich, ich.

@lucyvanpelt
Naja... ich könnte jetzt auf Teufel komm raus spekulieren, warum diese nicht miteinbezogen sind.

Sie gibt aufgrund ihrers Frust und Trauer den Jungs die Schuld, weil sie ihren Jungen im Stich gelassen haben, diese ihn vielleicht zu dem Urlab überredet haben, als Ersatz für jemand anderen, um Stornokosten zu sparen.
Nehmen wir an, die Aussage von Gütig ist doch was dran, dass er psychisch labil ist, dann kann sie ergänzen "Du weißt ja dass er manchmal Ausfälle hat oder mit Reizüberflutung nicht umgehen kann..."
Vielleicht war sie auch gegen den Urlaub.

Irgendwie ist es komisch, dass bei XY die beiden Jungs eher nüchtern rüberkommen und eben dieses "aufgetischt" klingt nach Distanzierung von dem, was die Mutter erzählt und ihren Sohn beschreibt.

Das außen vorlassen der Freundin, könnte ein Grund sein, dass sie sie nicht mag (mütterliche Eifersucht) oder ihr eine Teilschuld gibt, ihn davon abgehalten zu haben oder die Beziehung war nicht so eng, wie man sie vielleicht unter jungen liebenden annehmen möchte...

Offenbar war die Freundin auch nicht mit auf der Suche in Varna, was ich jedoch tun würde. Würde mein Partner verschwinden, ich würde Gott und Teufel herausfordern, wenn es sein müsste und mir wäre egal, was die Familie meines Partners davon halten würde und ließe mich allenfalls nur aus ermittlungstaktischen Gründen von der Polizei aufhalten.

Aber wie gesagt, das ist spekulativ, das wissen wir nicht und führt zu nichs. Wir kennen die familiären Strukrturen nicht und auch nicht, wie besitzergreifend die Mutter sein mag, da es ihr einziges Kind und Sohn ist.

@lucyvanpelt
Ja genau. Das war die Aussage, jetzt habe ich sie wieder auf dem Schirm. Dankeschön. Ok, dann streiche ich das "schwer" selbstverständlich.

schlumsi schrieb:Es kann doch aber durchaus sein, daß keine medizinische psychotische Erkrankung bei Lars bekannt ist, es keinen Hinweis darauf gibt - er aber doch eine solche entwickelt hat.

Das halte ich für höchst unwahrscheinlich. Mehr noch ich schliesse sowas aus. Solche Erkrankungen haben immer ein Vorzeichen. Und treten nicht urplötzlich auf. Ich weiss man merkt sie nicht Finde das eine faule ausrede.

schlumsi schrieb:Da würde bestimmt nicht Brause getrunken und es war der Abend/die Nacht vor geplanter Abreise.

Ja eben. Alkohol dürfte ein untergeordnet Rolle spielen auch mit der Einnahme von zwei Antibiotika Tabletten. Sowas löst keine psychotisch Krankheit aus.

Cyrus114 schrieb:Er lässt seine Wohnung zurück, die andere dann kündigen und auflösen müssen. Diverses wie Versicherungen, Banken, Finanzamt etc. mussten andere regeln. Auch der Arbeitgeber musste die Situation handeln. Seine Eltern lässt er in völliger Ungewissheit zurück.

Genau das aber liegt auch bei einer Psychose vor. Und mir gibt niemand an, dass LM seine Handlungsfähigkeit für immer verloren hat. Zumal er bei der Taxifahrt bis zum verlassen das Arztzimmers 100% Herr seine Sinne war.

Cyrus114 schrieb:ann wäre das in meinen Augen extrem rücksichtslos und charakterlos.

Rücksichtslos mag ja noch hinkommen. Aber Charakterlos? Gut ist auch nur deine Einschätzung.

Cyrus114 schrieb:Nur frag ich mich, ob so ein rücksichtsloser, eiskalter, charakterloser Mensch wirklich noch so einen Zirkus im Hotel Color und am Flughafen aufgeführt hätte. So einer hätte doch das gesamte Geld abgeräumt, bevor jemand überhaupt auf die Idee einer Kartensperrung gekommen wäre,

Im Hotel Color hat er welchen Zirkus veranstaltet? Und die Kartensperrung kam wohl nicht aus LM's Eck? Weil die Karte nutz ihm so gut wie nichts.

@SGarcia

Auf der Suche nach was anderem, habe ich dies hier gefunden.

meermin schrieb am 20.06.2019:2012 hatte es auf dem Flughafengelände in Burgas, etwas 150 km von Varna entfernt einen schweren Terroranschlag mit Toten gegeben.

Es stellt sich also die Frage, wie man auf dem Flughafen in Varna mit den Aufzeichnungen der Kameras auf dem Gelände umging. Wurden sie zeitnah gesichtet? Wenn ja, dann würde sich die Frage stellen, wann der Flughafenarzt meldete, dass ein deutscher Tourist mit einem Trommelfellriss sein Behandlungszimmer unter Zurücklassen des GEpäcks verlassen hatte. Solange die Meldung nicht vorlag hätte man Lars auch für einen vom Flughafengelände flüchtenden Terroristen halten bzw. dies zumindest nicht ausschliessen können. Es hätte also aus Sicht der Behörden Handlungsbedarf gegeben, die Identität des Flüchtenden festzustellen.

Wir wissen nicht, welche Antworten zu diesem Thema der beauftragte Detektiv und die deutschen Polizeibehörden erhalten haben und ob das Verlassen des Arztzimmer zeitnah an die Sicherheitskräfte des Flughafens weitergeleitet und erklärt wurde.

schluesselbund schrieb:Das halte ich für höchst unwahrscheinlich. Mehr noch ich schliesse sowas aus. Solche Erkrankungen haben immer ein Vorzeichen. Und treten nicht urplötzlich auf. Ich weiss man merkt sie nicht Finde das eine faule ausrede.

Ja, solche Erkrankungen haben immer ein Vorzeichen. Nur werden diese als solche oft nicht erkannt. Meist erst im Nachhinein (im Verlauf der Diagnosestellung und sich - damit - Auseinandersetzen als Freund /Angehöriger etc.) erkennt man dies und kann es zuordnen.
Magst Du es als faule Ausrede sehen.. Die Angehörigen /Bekannten der psychotisch Kranken sehen das ganz bestimmt anders und wünschen sich, sie hätten die Vorzeichen einordnen können.
Bei Lars könnte es mMn genau so gewesen sein.

schluesselbund schrieb:Es kann doch aber durchaus sein, daß keine medizinische psychotische Erkrankung bei Lars bekannt ist, es keinen Hinweis darauf gibt - er aber doch eine solche entwickelt hat.

Das halte ich für höchst unwahrscheinlich. Mehr noch ich schliesse sowas aus. Solche Erkrankungen haben immer ein Vorzeichen. Und treten nicht urplötzlich auf. Ich weiss man merkt sie nicht Finde das eine faule ausrede.

Du meinst wohl das Prodromalstadium?  Das gibt bei drogeninduzierten Psychosen nicht. 

Bei medikamentenassoziierten/drogeninduzierten Psychosen ist ein plötzlicher Beginn ohne Vorzeichen typisch.

schlumsi schrieb:Ja, solche Erkrankungen haben immer ein Vorzeichen. Nur werden diese als solche oft nicht erkannt. Meist erst im Nachhinein (im Verlauf der Diagnosestellung und sich - damit - Auseinandersetzen als Freund /Angehöriger etc.) erkennt man dies und kann es zuordnen.
Magst Du es als faule Ausrede sehen.. Die Angehörigen /Bekannten der psychotisch Kranken sehen das ganz bestimmt anders und wünschen sich, sie hätten die Vorzeichen einordnen können.
Bei Lars könnte es mMn genau so gewesen sein.

Sehe ich auch so! Bei anderen Erkrankungen aus diesem Kreis gibt es Vorzeichen, die das Umfeld aber oft nicht als solche erkennt oder die Bedeutung nicht erkennt. Erst in Retrospektive erkennen daher viele Familien, dass sich da was angebahnt hat.
Es muss auch keine Vorerkrankungen geben. Junge Menschen, die eine solche psychische Erkrankung entwickeln sind vorher meist psychisch "gesund" bis sie es halt nicht mehr sind. Letztlich können psychische Erkrankungen jeden von uns treffen, genau so, wie körperliche Erkrankungen auch. Es wäre daher schön, wenn sie irgendwann entstigmatisiert werden könnten.
Vielleicht gab es in diesem spezifischen Fall aber auch die Schlägertypen und der Schlag hat zu einer Blutung oder Schwellung im Schädel geführt, die zu den Symptomen geführt hat. Vielleicht wurde Cannabis konsumiert. Oder er ist absichtlich untertaucht, wer weiß.

schluesselbund schrieb:Und mir gibt niemand an, dass LM seine Handlungsfähigkeit für immer verloren hat. Zumal er bei der Taxifahrt bis zum verlassen das Arztzimmers 100% Herr seine Sinne war.

War er das? Wir wissen es nicht. Grundsätzlich ist es aber ein weit verbreiteter Irrtum, dass ein betroffener Mensch auf allen Ebenen (im Kontakt, emotional, von Gestik und Mimik, im Alltag) komplett verändert und auffällig sein muss.
Wenn jemand einen Vergiftungswahn entwickelt und plötzlich zum Beispiel Restauranteinladungen meidet und bei Treffen sagt, er habe gerade keinen Hunger, sich einen Garten anlegt, sonst aber im Alltag normal handelt (oder sogar aus Misstrauen niemanden in seinen "Verdacht" einweihen möchte) kann es dauern bis das Umfeld etwas merkt.

Es gibt Menschen, die völlig normal wirken, aber nach 20 Minuten im Gespräch im Nebensatz einfließen lassen, dass ihnen schon mehrere Organe fehlen weil man sie ihnen geklaut hat. Man sieht einem Menschen nicht immer sofort an, was in ihm vorgeht. Manchmal ist z.B. ein eigenbrötlerisches, etwas seltsames, schweigsameres oder zurückgezogeneres Verhalten als sonst das einzige, was über eine gewisse Zeit auffällt. .

Kriegerin111 schrieb:Angst, als psychisch krank abgestempelt zu sein und langwierige psychiatrische Untersuchungen über sich ergehen lassen zu müssen oder niemals rehabilitiert werden zu können.

Hätte man ihn polizeilich gefunden und würde der begründete Verdacht aufkommen, es könnte eine psychiatrische Erkrankung vorliegen, würde man ihm schlichtweg ein Gespräch mit einem Psychiater ermöglichen. Und dieser Psychiater würde innerhalb kurzer Zeit erkennen, dass ein gesunder Mensch dort sitzt. Und selbst wenn dieser Mensch nicht ganz gesund zu sein scheint - solange er nicht angibt sich selbst etwas antun zu wollen oder anderen etwas antun zu wollen - dürfte er tun und lassen was er möchte. Kein Mensch, der nicht akut selbst- oder fremdgefährdend ist (oder den Wunsch danach hat) muss "langwierige Untersuchungen" gegen seinen Willen über sich ergehen lassen!

schlumsi schrieb:Die Angehörigen /Bekannten der psychotisch Kranken sehen das ganz bestimmt anders und wünschen sich, sie hätten die Vorzeichen einordnen können.

Richtig, beim einordnen können sich Angehörige schon schwer tun. Glaube aber nicht dass ihnen da so nichts auffällt. Man fragt sich eben nur was da los ist. Und bei LM müsste ein psychotisch Krankheit schon weit fortgeschritten sein.

@Ikeafan
Über nichts anderes, wunderte ich mich auch. Eben weil ein bulgarischer Flughafen schon indirekt Ziel eines Attentats wurde und es eben Sicherheitsprotokolle gibt.

Medica schrieb:Bei medikamentenassoziierten/drogeninduzierten Psychosen ist ein plötzlicher Beginn ohne Vorzeichen typisch.

Das will ich auch nicht bestreiten. Und darum geht es auch nicht. Bei LM lagt keine medikamentenassoziierte/drogeninduzierte Erkrankung vor. Ich versteh gar nicht wie man zu einem solchen Schluss kommen kann.

Kriegerin111 schrieb:Die andere setzt Himmel und Hölle in Bewegung, damit er gefunden wird und nach Hause zurück gebracht wird. Als Grund wird dafür eine psychische Erkrankung erfunden

Das würde bedeuten, dass die Hinweise in Richtung psychische Erkrankung alle ihren Ursprung in den Schilderungen der Mutter hätten, was sie aber nicht haben.
Oder aber, dass sie die Zeugen in Bulgarien dazu gebracht hat in diese Richtung auszusagen, das würde aber voraussetzen, dass sie vorher wusste wem er über den Weg laufen würde oder sie rechtzeitig vor der Polizei ausfindig machen konnte. Dafür gibt es keine Belege und ich stelle es mir extrem unwahrscheinlich vor.

Kriegerin111 schrieb:Der eine will bleiben, die andere will es nicht. Die andere dreht den Geldhahn zu, sperrt alle Karten um eine Heimreise zu erzwingen. Der eine sucht verzweifelt nach einer Lösung, um seinen weiteren aufenthalt zu rechtfertigen und wieder an sein Geld zu kommen Die trommelfellverletzung kommt gelegen dafür.Aber drei Ärzte verweigern ein Flugverbot. Beim letzten Arzt kommt auch noch jemand kontrollieren, da platzt dem einen der Kragen und er fliegt. Die andere setzt Himmel und Hölle in Bewegung, damit er gefunden wird und nach Hause zurück gebracht wird. Als Grund wird dafür eine psychische Erkrankung erfunden, dagegen kann er sich nicht wehren und es erweckt Mitleid, und die Behörden müssen handeln.

Was spricht denn eigentlich dafür, dass er dort bleiben und den Kontakt zu seiner Mutter auf diese Art und Weise abbrechen wollte?
Was ich mich bei diesem Szenario auch frage ist,  warum er gleich so völlig von der Bildfläche verschwunden ist. Abstand nehmen kann man auf vielfältige Weise. Und warum ausgerechnet Bulgarien, ein Land mit einer schwierigen Sprache und ganz anderen Mentalität als Deutschland?
Letztlich hätte er nach Deiner Theorie den Kontakt quasi zu allen Menschen aus seinem früheren Leben abgebrochen - was bringt Dich zu der Annahme, dass das die wahrscheinlichste Erklärung ist?

Kriegerin111 schrieb: Der eine sucht verzweifelt nach einer Lösung, um seinen weiteren aufenthalt zu rechtfertigen

Wenn er nicht zurück zu seiner Mutter wollte sondern dort bleiben oder abtauchen wollte, dann kommen ein paar Ungereimtheiten auf:

1) Hätte er dort bleiben wollen und hätte versucht, ein weiteres Attest zu bekommen um seiner Mutter zu "beweisen", dass er noch nicht fliegen kann - warum ist er extra zum Flughafen gefahren? Er hätte auch ohne Gepäck in die Stadt zu einem weiteren Arzt gehen können und ihn um ein Attest bitten können. Er hätte natürlich auch einfach irgendetwas anderes etwas erfinden können. Im übrigen ist auch die Frage, ob er mit dem alten Handy das er hatte Fotos von diesem Attest hätte machen können.

1.1) Warum überhaupt irgendein Beweis dass er nicht fliegen kann? Letztlich wäre er nach dieser Theorie eh für immer abgetaucht, da braucht er doch diesen Beweis nicht mehr?

1.2) Warum fährt er tatsächlich zum Krankenhaus um sich für den Flug untersuchen zu lassen, wenn er nicht vor hat zu fliegen? Seine Freunde waren nicht mehr da um zu bemerken, dass er garnicht zum Krankenhaus fährt in Vorbereitung auf seine Rückreise. Er fährt aber trotzdem hin.

2) Warum scheint er so misstrauisch gewesen zu sein in dem Hotel, dass er es nachts verlässt, draußen herum irrt und dann gestresst zum Flughafen fährt anstatt sich ein anderes Hotel zu suchen? Denkst Du, seiner Mutter hat ihn in Bulgarien verfolgen oder bedrohen lassen (im Hotel sowie beim Flughafenarzt)? Das halte ich für unwahrscheinlich.

3) Warum fragt er seine Mutter - von der er eigentlich loskommen möchte - mitten in der Nacht, was Cefcil 500 ist? Dass man danach fragt, ist valide, aber warum mitten in der Nacht - noch dazu in einer Situation, in der er eigentlich verfolgt wird und "andere Sorgen" hat? Er hätte das auch in einem Internetcafé am nächsten Tag prüfen können.

4) Warum flieht er ohne Gepäck aus dem Flughafen? Wenn er untertauchen möchte und das geplant hat, würde ich so eine Hals über Kopf-Aktion nicht erwarten. Wenn er untertauchen möchte, zieht das doch gerade das Interesse auf den Fall, wie man ja sehen kann.

Bisher lässt diese Theorie lässt noch zu viele Fragen für mich offen.

schluesselbund schrieb:Bei LM lagt keine medikamentenassoziierte/drogeninduzierte Erkrankung vor. Ich versteh gar nicht wie man zu einem solchen Schluss kommen kann.

Hier verstehe ich wiederum nicht, wie Du zu diesem Schluss kommst. Man kann nicht wissen, was vorlag, deswegen diskutieren wir ja.
Meine Vermutung basiert auf dem, was man über sein Verhalten weiß, den Schilderungen der Zeugen, dem Partyurlaub und dem Alter. Ob jetzt eine psychische Erkrankung vorlag und welche es ist kann und will ich gar nicht sagen, aber ich halte es für wahrscheinlicher als dass er einfach abgetaucht ist.

Medica schrieb:War er das? Wir wissen es nicht.

So gut wie sicher wissen wir, dass in der benannten Zeit kein Psychose vorgelegen hat.

Stellen wir die Frage im Umkehrsinn. War er psychotisch? Wir wissen es nicht.

Medica schrieb:Bei medikamentenassoziierten/drogeninduzierten Psychosen ist ein plötzlicher Beginn ohne Vorzeichen typisch.

Dennoch ist es meine Meinung, dass seine gesamte Psychomotorik gegen eine drogeninduzierte Psychose spricht.

Er schlendert gelassen auf den Infostand zu. Er spricht mit der Dame an der Information und hebt sogar den Arm als eine Art Abschiedsgruß.

Ich stimme zu, dass es nicht unüblich ist, dass Menschen Vermeidungs- und/oder Verschleierungsstrategien entwickeln.

In diesem Fall wird aber schon etwas sehr Konkretes vorausgesetzt. Es wird vorausgesetzt, dass es sich um irgendeine Form von spontan getriggerter Angst handelt. Es wird immer von Flucht gesprochen.

Für mein Dafürhalten ist es vollkommen atypisch, dass jemand mit einer solch stark ausgeprägten Form der Angst, in der er entweder vergisst, dass man an einem Flughafen nicht über den Zaun springt, es ihm egal ist, oder er es in Kauf nimmt, so abgebremst und aufrecht vor das Gebäude joggt.

Er läuft nicht querfeldein, sondern immer schön die Wege entlang. Als er das Polizeiauto sieht, verlangsamt er bis zum Gang. Er sieht sich während der gesamten Zeit nicht ein einziges Mal um.

Möglich ist vieles, aber für mich sieht das hier nicht nach einem Kontrollverlust aus.

@willybald
Ja, da stimme ich Dir zu, sein Lauf vor dem Flughafen wirkt im Gegensatz zu dem Lauf im Flughafen relativ entspannt. Was ist Deine Theorie zu seinem Verschwinden?