Adefeu schrieb:Ich glaube, der Freund der von Pöbeln sprach, meinte eigentlich eher herumalbern, vielleicht auch aufziehen, wie es jeder normale Mensch auch mal tut. Daraus eine "Grundagressivität" abzuleiten, finde ich falsch.
Ich finde, man muss auch nochmal verinnerlichen,
wie sein Freund das gesagt bzw geschrieben hat , nämlich "ER HAT JEDEN ANGEPÖBELT!"
Jeder Forenteilnehmer hier dürfte wissen, dass in einem Chatmodus etc Großbuchstaben bedeutet, jmd schreit. Also, sein Freund stellt hier laut, deutlich und unmissverständlich klar, dass
Lars jeden angepöbelt hat! .
falstaff schrieb:X-Aequitas schrieb:
Lars hat offensichtlich anfänglich gehofft mit dieser Äußerung, er solle weder fliegen noch (Bus-)fahren, bei seiner Mutter durchzukommen. Vielleicht wollte er sich deswegen glaubhaft machen und beim Fh-Arzt ein schriftliches Flugverbot abholen. Er hat da mMn eine Weile mit sich gerungen, aber dann wurde ihm bewusst, so kommt er da nicht raus. Es folgte ein Befreiungsschlag: Auf und davon.
Ich sehe es auch so. Und was spricht gegen die Annahme, dass so ein Befreiungsschlag in dem Moment für ihn notwendig war?
Mit 28 (im Vergleich zu 18 oder 20) ist man durchaus mitten im Leben, ist im Beruf schon gefestigt, hat u.U. eine feste, langjährige Beziehung,
hat eine Ahnung, wohin man im Leben will. Man kann schon auf eine bestimmte Lebenszeit und Erfahrungen zurückblicken und sich überlegen, wie es weiter gehen soll.
Meine Hypothese, mehrfach schon geäußert:
Job ist anspruchsvoll, fordernd, verlangt viele Kraftreserven.
Familiensituation ist anspruchsvoll, fordernd, verlangt viele Kraftreserven.
Beziehung ist nicht mehr so, man ist nicht mehr richtig fest, glücklich.
Freundschaften sind oberflächlich geworden, Party orientiert. Es fehlt auch neben Job und Familie die Zeit für tiefgründiges und emotionalen Austausch.
Der Urlaub hingegen war dann feucht fröhlich,spaßig, flirty, man konnte den Kopf ausstellen etc. Vielleicht ist er dann zw den Drinks ins Grübeln gekommen, hat das Leben und den Alltag in Frage gestellt und die stattgefundene oder icht stattgefundene Ohrfeige und Verletzung als willkommenen Anlass genommen, Zeit zu gewinnen. Den launigen Urlaub zu verlängern und sich klar zu werden, was man will und was nicht mehr.
falstaff schrieb:Es mag Gründe geben die dafür sprechen, dass er einen Ausstiegswunsch hegte - die bekannten Abläufe passen aber nicht zu einem rational umgesetzten Ausstiegsszenario.
Siehe oben.
Kriegerin111 schrieb:Beim ersten Arzt hiess es er dürfe heute nicht fliegen bzw ich fliege heute nicht.ansonsten hat ihm kein Arzt das attestiert.das hätte er aber gerne gehabt, sonst hätte er nicht drei Ärzte aufgesucht und gleichzeitig jede Behandlung ausser dem ab abgelehnt.
Siehe oben. Ich denke, er hat irgendwann dann abends seine Mutter angerufen, um das Handy aufzuladen (Vorwand?) und dann zu beichten, dass er da bleibt. Zunächst mit der Story, die uns allen erzählt wurde und vll im Verlauf mit dem Zusatz, dass er eben diese Woche oder so, die seine berichtete Verletzung benötigt, um zu heilen,
dafür nutzen möchte, um sich über einiges klar werden zu können.
Eine Sperrung der Kreditkarte kann dann ein Versuch gewesen sein, ihn daran zu hindern.
Biff_tannen schrieb:Angststörung schön und gut, dann war diese aber anscheinend kurz nach dem Sprint aus dem Flughafen vorbei und er hätte sich melden können, dass er irgendwie anders nach Hause kommen muss, weil es im Moment einfach nicht anders geht. Angst vor Flug und Bus. Hat er aber nicht. Bis heute anscheinend. Für mich ist und bleibt ein freiwilliger Ausstieg am wahrscheinlichsten.
Nochmal zu den Telefonaten in der Nacht:
Im Brisant Bericht sagt Gütig, Lars hat aus dem Versteck heraus zweimal Kontakt zu seiner Mutter aufgenommen und einmal mit seiner Freundin.
Er soll gesagt haben, er hat Angst um sein Leben.
Hier schreibt Gütig zum Telefonat mit der Freundin:
hubertzle schrieb am 23.09.2014:
Welchen Eindruck hatte denn die Freundin von Lars; sie soll ja auch mit ihm telefoniert haben.
DetekteiGuetig schrieb am 23.09.2014:
Das Lars nervös war aber gefasst. Das war der Eindruck der Freundin
Also bei seiner Freundin ist er gefasst und bei seiner Mutter hat er Angst um sein Leben oder wie?
Ich glaube leider nicht, dass diese Telefonate so abgelaufen sind wie beschrieben. Nicht im geringsten
Ganz genau, siehe oben.
Emonda schrieb:Für mich zumindest sieht das Video am Flughafen in dem Moment als er das Gebäude verlässt nicht nach einer Paniksituation aus... Er dreht sich beim Verlassen kein einziges mal um ob jemand hinter ihm ist und bleibst fast stehen und checkt ob er seine Geldbörse hat. Es wirkt überlegt...
Bingo. Für michbauch. Und das sagt SM ja selbst, sie sieht ihren Sohn, der weiß,was er tut.
Kriegerin111 schrieb:Die Angsterkrankung kann ebenso auf der anderen Seite des Hörers sitzen, wenn der eine zb anruft und süffisant sagt" boah, was ne Absteige hier, hier läuft ein gesox Rum, das glaubst du gar nicht, alles kriminelle und zwielichtige gestalten" und der andere versteht nur kriminelle, Absteige, bekommt sofort Kopfkino und sieht vor dem geistigen Auge schon Blut, tote, Drogen...und fängt dann an zu handeln....
Oder der eine ruft an und sagt " kleine Rauferei gehabt, was aufs Ohr gekriegt, aber ist nicht so schlimm, alles gut und der andere hört nur Verletzung, Ohr, Kopfkino, Lebensgefahr, tot.....und fängt dann an zu handeln....
Was ich damit sagen will, ist es kommt halt sehr drauf an, was der eine sagt und der andere versteht und umgekehrt. Dazu noch schwache Akkus, schlechte Verbindungen usw. Da können die dollsten Sachen entstehen, je nachdem wie man charakterlich veranlagt ist.
Exakt