harryhole schrieb:Wenn er das Attest nicht für seine Mutter, sondern für sich selber wollte. Wie soll ich das jetzt erklären,daß ihm seine Entscheidung abgenommen wird,andere die Verantwortung dafür haben. Die menschliche Psyche geht manchmal eigenartige Wege.
Es wurde ja schon oft zitiert, aber das ist wirklich ein plausibler Ansatz. Er wollte für seine (gewollte ) Verlängerung des Urlaubs quasi den Segen eines Dritten für sich selbst haben, dem man dann auch quasi "die Schuld" bzw die Verantwortung für die Entscheidung zu bleiben zuschieben kann.
Das wäre auch kompatibel mit den Äußerungen der Mutter, dass er so zuverlässig war, und wie man an den säuberlich zusammen gepackten Quittungen sieht, sehr genau und penibel. Wer so verlässlich ist, braucht für sich selber eine Erklärung, warum er jetzt Mal, nach eigenem Massstab, so "über die Strenge schlägt" und einen Partyurlaub verlängert. Und der liegt dann im Attest, der Arzt verbietet die Rückreise.
falstaff schrieb: ich hatte früher schon mal die Hypothese einer Angsttörung ins Spiel gebracht, die vieles abdecken würde. Lars könnte diese Probleme im heimischen Umfeld durchaus gut im Griff gehabt haben, auch ohne
Ich meine Mal wieder den ganzen Text.
Bei Angststörung/Panikattacken hatte ich ja auch schon mit diskutiert.
Wenn Lars darunter litt und das wusste, und er musste es wissen, denn sonst hätte er es im häuslichen Umfeld nicht im Griff, dann hätte er sich auch selber wieder beruhigen können.
Ausserdem kann man die Flucht aus dem Arztzimmer bei aufkeimender Panik erklären, als Mittel sich erst Mal der Situation zu entziehen.
Nur man ist danach nicht geistig gestört, sondern völlig normal. Dh er hätte sich beruhigt, draussen irgendwo, und wäre dann zum Flughafen zurück, hätte nach seinem Gepäck gefragt, weil er es hat stehen lassen oder wenn ihn das zu sehr triggert, sich anderweitig Hilfe gesucht. Zum nächsten callshop, Mutter, Freund, Freundin anrufen und sagen, blöde Situation, ich bin da weg, weil der Arzt war blöd und dann kam da auch noch so ein uniformierter komischer Typ. Geld hatte er ja noch. Selbst wenn er die Telefonnummern nicht mehr hatte, da man sich die nicht merkt, da im Handy gespeichert, hätte er bestimmt irgendeine Nummer im Kopf gehabt, die er hätte anrufen können.
Ich habe schon mein Büro angerufen, und nach der Nummer meiner Tochter gefragt, die für den Notfall hinterlegt ist, weil ich ohne Handy die Nummer nicht auswendig kann. Gab Gelächter, aber ich hatte die Nummer.
Ich denke Panikattacken etc erklärt nicht alles und das er einen andauernden Panikschub hatte, der Stunden dauerte, ist relativ unwahrscheinlich. So was kann passieren, aber da wäre er auch dem ignorantesten Menschen aufgefallen.
Cyrus114 schrieb:Außerdem stellt sich die gleiche Frage: wo ist er nach dem Zaun geblieben mit seiner Angststörung?
Das sehe ich, wie oben geschrieben, auch so. Die Panik legt sich und Mann ist nicht geistig beeinträchtigt.
War das eine medikamentöse durch cefzil und Alkohol ausgelöste Psychose anbelangt, wäre er auch nach dem Zaunübersteigen und einfach Rennen irgendwann trotzdem in gewohntes Gebiet gekommen und wäre aufgefallen.
Da müsste er sich dann schon völlig verwirrt, irgendwohin verzogen haben, und da verstorben sein.
An all das glaube ich aber nicht.