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Doppelmord Babenhausen

26.333 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, 2009, Nachbar ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Doppelmord Babenhausen

Doppelmord Babenhausen

05.10.2015 um 21:02
@Venice2009
das ist Deine subjektive Auslegung der Lärmbelästigung, der Richter sah es anders - und für mich ist
es das klassische Motiv....
Was Du so vernunftsbetont formulierst, wäre mit der Familie Toll niemals machbar gewesen. Und da
sie eine behinderte Tochter hatten, wäre es nicht so leicht gewesen, da einen juristischen Weg zu
gehen. Und der wäre sehr lang gewesen und hätte erstmal wahrscheinlich Monate oder Jahre gedauert
und damit wäre AD nicht wirklich geholfen. All das war ihm bekannt.
Wie gesagt, es ist Deine subjektive Denkweise; diese teile ich nicht. Und damit lasse ich es in diesem
Punkt auch bewenden.


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05.10.2015 um 21:04
@Alice_im_Wl
nicht Dein Ernst, oder?? :D


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05.10.2015 um 21:05
@fortylicks

Lärmbelästigung ist dür dich das klassische Mordmotiv?

Habe ich dich da richtig verstanden?


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Doppelmord Babenhausen

05.10.2015 um 21:05
@fortylicks
Zitat von fortylicksfortylicks schrieb:nicht Dein Ernst, oder?? :D
Aber 100% mein Ernst. Gerne erwarten wir Deine subjektive Wahrnehmunng

Aber keine Antwort ist auch eine Antwort...


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Doppelmord Babenhausen

05.10.2015 um 21:08
@Alice_im_Wl
diese Dinge sind doch alle im Urteil vermerkt. :) Und man kann sich daraus sehr gut ein Bild
machen. Für mich absolut stringent...


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05.10.2015 um 21:08
@fortylicks
die Lärmbelästigung ging ja nicht nur durch die Tochter aus, sondern auch durch die Ehestreitigkeiten. Und wie schon geschrieben, ist man denen nicht machtlos ausgesetzt. Ein Bußgeld tut weh, gerade wenn man knapp bei Kasse ist, wie es bei den Tolls gewesen ist. Da hätte man sie sicherlich mit kriegen können. Denn wäre kein Bußgeld gezahlt worden, hätte Erzwingungshaft gedroht. Ich glaube nicht, dass die Tolls das tatächlich durchgezogen hätten, gerade wegen ihrer behinderten Tochter. Vorausgesetzt natürlich, dass es wirklich so eine massive Lärmbelästigung gab.


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05.10.2015 um 21:17
@fortylicks
Zitat von fortylicksfortylicks schrieb:diese Dinge sind doch alle im Urteil vermerkt.
Gut, wenn Du das als Tatsache siehst, was im Urteil steht, dann wird es wohl so gewesen sein. Ich lasse mir meine Meinung nicht aufdiktieren und mache mir meine eigenen Gedanken und hoffe, dass es zu einer Wiederaufnahme kommt um hier eine 2. Meinung zu hören. Leider ist eine 2. Tatsacheninstanz in unserem Rechtssystem nicht vorgesehen. Deshalb sind die Hürden für ein Wiederaufnahmeverfahren bei uns so hoch.

Wenn Dir jemand ins Auto fährt, hast Du die Möglichkeit über weiter Instanzen zu gehen. Wenn es über das endgültige Schicksal eines Menschen geht leider nicht. So ist es und da wird sich erst einmal nichts dran ändern


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06.10.2015 um 05:18
@fortylicks
Nicht nur der Richter sah es anders- sondern auch die Nachbarn und Arbeitskollegen - bei denen sich AD über die permanente Lärmbelästigung ausgelassen hat!
Oder lügen die jetzt alle?
Ich denke mal- vor der Tat - war dies das Hauptthema der Familie Darsow... Der Lärm- die Aktivitäten der Nachbarn zu nächtlicher Stunde... und die Machtlosigkeit dagegen. Dass Familie Darsow dagegen angehen wollte - ist ja wohl unstrittig! Selbst rechtliche Auskunft wurde kurz zuvor eingeholt... Grade im Bezug auf das Geschrei der behinderten Tochter Astrid!
Gab es alles nicht? Ich sehe darin nur eine Verschleierung des Motivs - das untermauert das Urteil für mich im Motiv nur...


"Die Familie des Angeklagten kannten einige nicht mal namentlich. Es habe also kaum Kontakt bestanden, nur hin und wieder kurze Wortwechsel über Belanglosigkeiten – teils aber auch, um über den „schwierigen“ Nachbarn Toll zu sprechen. Dabei seien auch die Worte „Lärm“ und „Ohrstöpsel" gefallen, die Andreas D. nachts benötigt haben soll, um Schlaf zu finden"

http://www.op-online.de/region/babenhausen/doppelmord-tag2-tochter-astrid-lebensmittelpunkt-1135926.html


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06.10.2015 um 05:21
@Venice2009
Gegen die Lärmbelästigung der Tochter- war rein rechtlich NIX möglich!
Das geht aus dem Urteil deutlich hervor! Familie Darsow hat sich vor der Tat - weitestgehend darüber informiert!


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06.10.2015 um 05:33
@fortylicks
Im Grunde genommen, ging es doch nicht um die alleinige Lärmbelästigung der behinderten Tochter - sondern um die gesamte Lebensweise der Familie Toll!

Zusammengefasst: die nächtlichen Aktivitäten des Herrn Toll- die Ehestreitigkeiten - dem Alkoholkonsum des Mannes- dem Grundstücksverbot- das Geschreie der Ehefrau, die psychisch ja sehr angeschlagen gewesen sein soll...

Insgesamt also - mehr als nur ein bissel "Lärm"! Wir haben zuvor in einem fast baugleichen Reihenhaus gewohnt... Die Terrassen sind dich an dicht... man kann sich quasi auf den Teller gucken... Selbst wenn der Lärm nicht durch die Wände dringt- es gibt ja genügend Fenster - und wenn mir einer erzählen will, dass man so dicht an dicht nichts hören will- dem unterstelle ich schlichtweg eine Lüge! Wir hatten wie Familie Toll - das Eckgrundstück- das ist in dieser Konstellation natürlich die bessere Alternative - ... Trotzdem weiß ich, dass das Wohnen in solchen Häusern - mit eigenwilligen Nachbarn - auf ALLE Fälle als Motiv hergeholt werden kann.
Man kauft sich ein nettes kleines Häuschen und sitzt mehr oder weniger in der Falle! Zumindest als unmittelbarer Nachbar nebenan... jedes Haus weiter, ist davon kaum betroffen...
Was gab es also für Alternativen? Mietwohnung (wohl eher der Abstieg ...) - freistehendes Eigenheim (unerschwinglich... ) ... Und nun? Fakt ist, dass Familie Darsow vor den Morden nach Alternativen gesucht hat! Aber auch das kehrt die Familie ordentlich unter den Tisch...


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06.10.2015 um 06:41
@Nummer33

Allerdings. Dies ist ein Aspekt des Urteils, den ich aus eigener Erfahrung absolut nachempfinden kann. Ich habe nahezu exakt in der gleichen Situation gelebt und kann sehr gut nachempfinden, was AD -und seine Familie- da erlebt haben. Auch ich war einem Nachbarn ausgesetzt, der Lärm zu einer neuen, perfiden Form der Folter entwickelt hat. Nicht unbedingt aus Boshaftigkeit, aber aus grenzenloser Rücksichtslosigkeit. Da werden Türen geknallt mitten in der Nacht, da wird geschrien, da wird mal die Musik auf Dröhnen gestellt, da wird sich vor der Tür unterhalten, da herrscht nächtliches Kommen und Gehen, vorzugsweise zwischen 2 und 4 Uhr, da werden Autotüren geschlagen, Motoren angelassen usw usw.

Jeder dieser Momente mag nur ein paar Minuten dauern, aber ist in einer an sich sehr ruhigen Nacht und sehr ruhigen Wohngegend derart geeignet, dass man kerzengerade im Bett steht. Und das jede Nacht. Irgendwann ist man dann sogar so weit, auf den Lärm zu warten und kann selbst wenn alles ruhig ist nicht mehr schlafen.

Klar, man kann die Polizei rufen. Die kommt dann nach einer Stunde, stellt fest, dass jetzt alles totenstill ist, und geht wieder. Am nächsten Tag das Gleiche. Und am dritten Tag denken sie, du bist der Querulant und das Problem. Ein paar Mal gelang es uns sogar, die Polizei noch rechtzeitig zur Nachbar-Party kommen zu lassen und dann wurde der Nachbar ermahnt. Und auch mal kostenpflichtig verwarnt, was einen ziemlichen Wutausbruch nach sich zog, aber sonst keine Änderung des Verhaltens.

Man kann juristisch vorgehen: voraussichtliche Dauer der Angelegenheit: 2 Jahre mit ungewissem Ausgang. Dennoch habe ich das veranlasst, zum Glück kenne ich mich da auch aus und habe die finanziellen Mittel, so gelang es mir, sogar das Landesamt für Immissionsschutz dazu zu bringen, eine offizielle unangekündigte Lärmmessung zu veranstalten - Ergebnis: der Lärm in den Spitzenzeiten war weit über zulässigen Grenzwerten. Das war Grundlage für eine Zivilklage usw.

Dennoch: die Lebensqualität nimmt so dermassen ab, dass auch für mich der Verkauf des Hauses als der nächste Schritt nahelag, mit immensem Wertverlust angesichts dieser Zustände.

Man kommt da durchaus schon mal auf Mordgedanken.

Ich hatte Glück: nach ca. 1 Jahr geriet der Nachbar so mit seinen Hypothekenzahlungen in Verzug, dass Zwangsvollstreckung eingeleitet wurde und er eines Tages verschwand.

Ohrstöpsel liegen seit dem immer noch im Nachtkasten griffbereit.

Ich kann AD sehr gut verstehen.


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06.10.2015 um 07:44
Zitat von Nummer33Nummer33 schrieb:Nicht nur der Richter sah es anders- sondern auch die Nachbarn und Arbeitskollegen - bei denen sich AD über die permanente Lärmbelästigung ausgelassen hat!
Unglaublich wie Fakten wie diese, hier ständig einfach weggeschummelt werden ..
Man könnte sich doch wenigstens die Mühe machen und ein boshaftes Konstrukt zu unterstellen. Teamwork Nachbarn/ Arbeitskollegen um ? Ja genau, warum sollten die Leute sich das ausdenken?

Nachbarn und Kollegen standen als Zeugen vor Gericht! Das war doch keine Plauderei am Gartenzaun, wo man eben mal was "meint". Sie waren zur Wahrheit verplichtet!
Und als Wahrheit haben wir das auch anzunehmen, ansonsten würde man den Leuten eine Straftat, nämlich eine Falschaussage vor Gericht unterstellen.
§ 153 StGB
Falsche uneidliche Aussage

(1) Wer vor Gericht oder vor einer anderen zur eidlichen Vernehmung von Zeugen oder Sachverständigen zuständigen Stelle als Zeuge oder Sachverständiger uneidlich falsch aussagt, wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.



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06.10.2015 um 08:05
@Rick_Blaine
Danke für deine eindringliche und nachvollziehbare Beschreibung so eines dauerhaften Lärmszenarios. "Folter" ist wohl der richtige Vergleich, wenn man solche Nachbarn jahrelang ertragen muss. Und bei dir war die Erfahrung "nur" ein Jahr lang, hier waren es 8! Wer nach dieser Schilderung immer noch sagt, Lärm sei kein Motiv für Mord und das sei doch alles auch anders lösbar, der WILL es scheinbar auch nicht anders sehen. Schon EINE Nacht mit Schlafentzug ist eine Qual, jeder, der schon mal nicht schlafen konnte, obwohl er todmüde war, und dann immer wieder von irgendwelchen Geräuschen aus dem Schlaf geschreckt wurde, weiß, wie sich diese Folter anfühlt. Unvorstellbar, das über 8 Jahre hinweg mitzumachen. Und wie du schon sagst, irgendwann lauert man schon förmlich drauf, gleich geht es wieder los.

Wir haben hier z.B. eine sehr ruhige Nachbarschaft mit zum Glück normalen Menschen drumherum. Unser Nachbar zur rechten hat einen Sanitärbetrieb und aus irgendeinem Grund fährt er jeden Morgen schon um kurz nach 3 Uhr mit seinem Diesel-Transporter los, der sehr nah an unserem Schlafzimmerfenster immer steht. An dieses stetig wiederkehrende Geräusch gewöhnt man sich mit der Zeit, das ist dann kein Problem mehr, inzwischen verschlafe ich das komplett. Aber eine zeitlang hatte er Probleme mit seiner Batterie, und dann ging das Georgel los, teilweise hat er 15 Minuten gebraucht, um den Wagen endlich starten zu können. Allein DAS bringt einen schon echt auf die Palme dann irgendwann, wenn man davon mehrere Nächte hintereinander geweckt wird. Und ich glaube, genau DAS ist es auch, was einen eben so wütend macht - diese BERECHENBARKEIT der Rücksichtslosigkeiten - die machen das SCHON WIEDER!!! Da ist man dann direkt von 0 auf 180 in einer Sekunde, das potenziert den Hass noch um ein Vielfaches und ist keinesfalls mit normalem einmalig vorkommendem Lärm vergleichbar, der einfach nur nervt, aber nicht wütend macht. Die Wiederholung machts! Das ist ja in allem so, was einen nervt an anderen Menschen, egal ob das Lärm ist oder sonstige unangenehme Eigenschaften.

@Ma_Ve
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Lärmbelästigung ist dür dich das klassische Mordmotiv?

Habe ich dich da richtig verstanden?
Wie du richtig verstanden hast, ist dies ein klassisches Mordmotiv nicht nur für @fortylicks.


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06.10.2015 um 08:08
@Comtesse

Genau so ist es. Ich wünsche niemandem eine solche Erfahrung.


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06.10.2015 um 08:20
@Rick_Blaine
Nein... Und darunter leidet das komplette Familienleben...vielleicht/vermutlich auch bei den Darsow's...
Ich verstehe auch gar nicht, warum Herr Darsow den Osterurlaub daheim alleine verbringen wollte? Seine Firma hatte über die Osterfeiertage doch dicht?! Er hätte doch nachreisen können... von diesem Vorhaben, wird nichts erwähnt, oder!?
Wir wissen nicht, was sich hinter den Fassaden der glücklichen Familie wirklich abgespielt hat...


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06.10.2015 um 08:36
@Comtesse
Zitat von ComtesseComtesse schrieb:Wie du richtig verstanden hast, ist dies ein klassisches Mordmotiv nicht nur für @fortylicks.
Gibt es über die Morde mit Motiv "Lärmbelästigung" eine Statistik?

Es mag durchaus sein, dass es Morde gab deren Motiv Lärmbelästigung war. Als klassisch bezeichne ich dieses Motiv trotzdem nicht.

Klassische Motive sind für mich die Mordmerkmale aus §211 StGB. Lärmbelästigung würde ich persönlich dann unter dem Merkmal -> sonstige niedere Beweggründe subsumieren.
Zitat von ComtesseComtesse schrieb:Schon EINE Nacht mit Schlafentzug ist eine Qual, jeder, der schon mal nicht schlafen konnte, obwohl er todmüde war, und dann immer wieder von irgendwelchen Geräuschen aus dem Schlaf geschreckt wurde, weiß, wie sich diese Folter anfühlt. Unvorstellbar, das über 8 Jahre hinweg mitzumachen.
Ich kann nachvollziehen was du damit meinst. Schlafmangel hat bestimmt jeder schon mal gehabt.

Richtig ist, dass Nachbarn und Arbeitkollegen, vor Gericht, wohl über Lärmbelästigung gesprochen haben und AD sich bei Nachbarn und Kollegen dahingehend geäußert hat.

Wie du richtig schreibst ist bereits eine Nacht mit Schlafentzug eine Qual. Dies über acht Jahre ist eigentlich unmöglich auszuhalten.

Wenn dem allerdings so war dann fehlen mir, insbesondere seitens der Kollegen und des Arbeitgebers die Aussagen, AD sei auf der Arbeit aggressiv und unausgeruht gewesen und habe desöfteren seine Arbeit nicht geschafft oder sei eingeschlafen.

Folge ich deiner Darstellung stringent, dann hätte sich der Schlafmangel auf seine Arbeit ausgewirkt und dies hätten die Zeugen dann auch aussagen müssen.

Stattdessen wird AD von Kollegen und vom Arbeitgeber als zuverlässiger Mitarbeiter beschrieben. Dafür spricht, meiner Meinung nach auch, seine 18 jährige Zugehörigkeit zur Firma.


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06.10.2015 um 08:55
@Ma_Ve
Er war zuverlässig, aber sie sagen auch, dass er unnahbar und muffelig war. Wissen wir, wieviel Kraft ihn täglich diese Zuverlässigkeit gekostet hat? Es gibt Menschen, die machen alles mit sich selbst aus und zeigen nach außen ihre Wut nicht, die in ihnen gärt. Schon das PLANEN so einer Tat, noch OHNE tatsächliche Absicht, sie durchzuführen, kann da zeitweise emotional entlastend wirken. Jeder, der schon mal richtig sauer auf jemanden war weiß, dass schon der Gedanke, die Vorstellung, demjenigen mal so richtig zu zeigen, was man von ihm hält, sehr viel innere Anspannung und Wut verrauchen lässt. Ich könnte mir vorstellen, dass so jemand dann schon in Gedanken 1000x diesen Mord begangen hat, bevor er ihn tatsächlich begeht. Die Tat wurde dann im Kopf so viele Male so oft abgespult, dass man sie quasi schon im Kopf so gut trainiert hat, dass man sie dann quasi perfekt ausführen kann. Man hat halt vorher schon so oft überlegt und alle "Vorher-Nachher"-Szenarien durchdacht, dass einem (fast) kein Fehler mehr unterläuft. Ich denke Herr D. hat sich selbst viel Entlastung verschafft durch solche Mordgedanken, und dabei den Mord im Kopf schon so perfekt geplant von A bis Z, dass es am Ende für den Schritt, es WIRKLICH zu tun, nicht mehr viel Überwindung brauchte.


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06.10.2015 um 09:06
@Comtesse
Frau Darsow - weißt doch immer darauf hin, dass ihr Mann alles mit sich selbst ausmacht, oder irre ich da? Ganz unabhängig davon, würde ich persönlich meinen, dass aus den irrsinigensten Motiven getötet wird... Hier geht es ja nicht nach "Häufigkeit" oder "Statistiken" - sondern schlichtweg um das subjektive Empfinden eines Täters...

@Ma_Ve
Was mich ein wenig wundert, ist die Tatsache - dass man so einem "netten, zuverlässigen Kollegen"- wie du Herrn Darsow beschreibst... nicht wenigstens ein bisschen die Stange hält... wie du schon sagtest, er war 18 Jahre für diesen Betrieb tätig... stattdessen, stellt man ihm dann all seine Habseligkeiten aus Firmenzeiten vor die Türe... Was veranlasst die Mitarbeiter dazu, ihn nicht zu verteidigen? So wie es ausschaut, erscheint es ja so, als traue man ihm diese Tat ohne weiteres zu... kein Aufschrei der Empörung?


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06.10.2015 um 09:14
@Comtesse
Zitat von ComtesseComtesse schrieb:Er war zuverlässig, aber sie sagen auch, dass er unnahbar und muffelig war. Wissen wir, wieviel Kraft ihn täglich diese Zuverlässigkeit gekostet hat? Es gibt Menschen, die machen alles mit sich selbst aus und zeigen nach außen ihre Wut nicht, die in ihnen gärt. Schon das PLANEN so einer Tat, noch OHNE tatsächliche Absicht, sie durchzuführen, kann da zeitweise emotional entlastend wirken. Jeder, der schon mal richtig sauer auf jemanden war weiß, dass schon der Gedanke, die Vorstellung, demjenigen mal so richtig zu zeigen, was man von ihm hält, sehr viel innere Anspannung und Wut verrauchen lässt. Ich könnte mir vorstellen, dass so jemand dann schon in Gedanken 1000x diesen Mord begangen hat, bevor er ihn tatsächlich begeht. Die Tat wurde dann im Kopf so viele Male so oft abgespult, dass man sie quasi schon im Kopf so gut trainiert hat, dass man sie dann quasi perfekt ausführen kann. Man hat halt vorher schon so oft überlegt und alle "Vorher-Nachher"-Szenarien durchdacht, dass einem (fast) kein Fehler mehr unterläuft. Ich denke Herr D. hat sich selbst viel Entlastung verschafft durch solche Mordgedanken, und dabei den Mord im Kopf schon so perfekt geplant von A bis Z, dass es am Ende für den Schritt, es WIRKLICH zu tun, nicht mehr viel Überwindung brauchte.
Ich kann dir jetzt nicht ganz folgen. Du hast eben ein Szenario beschrieben wie sich Schlafmangel auf den Menschen auswirkt. Bist du der Meinung ein Mensch kann bei jahrelangen Schlafentzug noch die Kraft aufbringen seinen Alltag in Beruf und Familie zu meistern?

Zeitweise emotionale Entlastung dadurch zu erlangen über eine solche Tat nachzudenken, um daraus Kraft zu schöpfen halte ich für wenig wahrscheinlich. Zudem hast du den Zeitraum von acht Jahren definiert. Wie verschaffte er sich den Rest der Zeit Entlastung?
Zitat von ComtesseComtesse schrieb:Unser Nachbar zur rechten hat einen Sanitärbetrieb und aus irgendeinem Grund fährt er jeden Morgen schon um kurz nach 3 Uhr mit seinem Diesel-Transporter los, der sehr nah an unserem Schlafzimmerfenster immer steht. An dieses stetig wiederkehrende Geräusch gewöhnt man sich mit der Zeit, das ist dann kein Problem mehr, inzwischen verschlafe ich das komplett.
Hier beschreibst du dein eigenes Umfeld. Auch dieses wird der eine oder andere aus persönlicher Erfahrung kennen. Du räumst ein dich an dieses Geräusch mittlerweile gewöhnt zu haben.

Warum kann sich AD, in Verbindung mit dem Tragen von Ohrstöpseln, nicht auch an seine Umweltgeräusche
gewöhnt haben? Schließlich hat er auch acht Jahre gegenüber einer Kaserene gelebt von der mit Sicherheit auch Umweltgeräusche verursacht wurden.

Bei allem was du für denkbar hälst, was denn in seinem Kopf vorgegangen sein könnte, hatten wir gestern noch die Frage nach einer Verschwörung.

Hälst du eine solche in diesem Fall für völlig undenkbar?


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Doppelmord Babenhausen

06.10.2015 um 09:19
@Comtesse

Das denke ich auch. Ausserdem ist ein so introvertierter Mensch auch eher jemand, der nicht mit Hilfe von aussen rechnet, sie nicht sucht, nicht glaubt, dass sie existiert - und dann eher dazu neigt, radikale Lösungen als "letzten Ausweg" zu suchen.

In gewisser Weise, jedenfalls wenn man den Beschreibungen glaubt, ist AD das Gegenteil von seiner Frau, die die Hilfe der Öffentlichkeit sucht, sich selbst der Öffentlichkeit auch preisgibt, offenbart und ihr gegenüber verwundbar macht.

Jemand, der so verschlossen ist, wie AD beschrieben wird, zieht sich eher zurück, brütet darüber, dass er einen Ausweg finden muss, weil eben sonst niemand da ist, der das Problem lösen kann. Und so jemand sieht sich dann auch schnell in diesem Gedanken bestätigt: durch die mangelnde Hilfe der Polizei, der Gerichte und Behörden, durch die Teilnahmslosigkeit der Nachbarschaft usw.


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