@Nursii Nursii schrieb:...
Ich muss selber gestehen, dass die Beweislage sehr dünn ist.
...
Und darauf hat sich der Anwalt m. E. verlassen und deshalb in punkto BW-Zeit von A.D. schlampig gearbeitet.
Da Schmauchpartikel sozusagen "alterslos" sind, können diese Minimalspuren schon seit der Bundeswehrzeit ( + Reserveübungen ) von A.D. an und in dieser Hose sein.
Meiner Erfahrung nach ist es völlig blödsinnig anzunehmen, A.D. hätte als Soldat
nur und ausschließlich mit der Waffe "Panzerfaust" geschossen bzw. mit nur und ausschließlich dieser Waffe und ihren Schussrückständen Berührung gehabt.Bis ein Soldat mal eine Panzerfaust abfeuern darf, hat er mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit schon mit einem Sturmgewehr, einer MPi und einer Pistole geschossen, bzw. sich auf dem Schießstand in Schmauchspuren dieser Waffen geradezu und buchstäblich gewälzt. Die ganze Kaserne ist doch gesteckt voll mit Waffenrückständen vom hantieren, rumschleppen, reinigen, zerlegen, zusammensetzen und was der Dinge mehr sind.
Auf diese Munitionsarten und deren Rückstände hin wurde nichts untersucht.
Die Panzerfaust war eine Steilvorlage für das Gericht, ich könnte wetten, dass der Anwalt keinen Wehrdienst geleistet hat und deshalb völlig ahnungslos nur darauf ansprang.
Es steht sogar im Urteil.
Theoretisch sei jedoch auch denkbar und damit nicht auszuschließen, dass der Täter bzw. Angeklagte an Waffen ausgebildet worden sei, die diese Zusammensetzung beinhalten, so dass Schmauchspuren bis heute vorhanden sein könnten.Wie man nach so einem Satz das Indiz Schmauchspuren überhaupt noch als belastend werten kann, ist mir schleierhaft.
Da hätte ein Blick in den Ausbildungsplan der BW zu Zeiten von A.D.´s Dienst genügt und das "Indiz" wäre vom Tisch gewesen.
@Cassandra71 Cassandra71 schrieb:Wie gesagt...die Zusammensetzung war identisch - und so häufig ist sie wohl nicht (1/6 der weltweiten Munition, wenn ich mich recht entsinne).
Gesagt, aber nicht gedacht bzw. kapiert.
9mm Para ist eine der weitverbreitetsten Munitionssorten der Welt. 1/6 der weltweit verbreiteten Munition, das sind buchstäblich Berge von Patronen, Milliarden davon, Tonnen! Bei der Absolutmenge von "nicht so häufig" zu sprechen, geht an der Realität vorbei.
MfG
Dew