@stop_crimeRichtig. Ich kopiere es nochmal vollständig hier hinein:
andreasd22. Okt. 2012
@allTäterprofil: ich Zitiere hier aus der Fallanalyse:
Alter / physische Charakteristika
Es wird von einem männlichen Einzeltäter ausgegangen, der eine mindestens normale
physische Konstitution hat und am ehesten im Alter zwischen 30 und 55 Jahren anzusiedeln
ist.
Regionalität
Eine Eingrenzung der Regionalität ergibt sich aus den Kenntnissen des Täters über die
Lebensumstände der Familie Toll. Der Täter muss in der Lage sein, die Routinen der
Opferfamilie einzuschätzen. Das kann am Besten jemand tun, der in Sichtweite der Familie
wohnt, also Augenzeuge des alltäglich Wiederkehrenden im Leben der Familie Toll ist.
Vorerkenntnisse
Der Täter geht bei seiner Tat sehr kontrolliert und stringent vor. Es muss sich um eine Person
handeln, die auch in schwierigen oder stressbelasteten Situationen handlungssicher und
weitgehend stabil vorgehen kann. Die Fähigkeit, die eigenen Handlungen und Bedürfnisse zu
kontrollieren und entsprechend überlegt und geplant vorzugehen, spricht eher dagegen, dass
diese Person bei der Polizei bekannt ist.
Es ist zwar durchaus vorstellbar, dass eine Neigung dazu besteht, selbst erfahrenes Unrecht
durch aktive Handlungen auszugleichen, jedoch wird dies dann auch eher in einer Art und
(§P Weise geschehen, die nicht zu einer Konfrontation mit der Polizei führt.
Vor- und Nachtatverhalten
Häufig finden sich im Vorfeld der Tatbegehung tatbegünstigende Stressfaktoren im Leben des
Täters, die zu einer Destabilisierung der'PersönUchkeit führen und buchstäblich das Fass zum
Überlaufen bringen können. Diese Stressfaktoren müssen in diesem Fall nichts mit der
motivgebenden Täter-Opfer-Vorbeziehung zu tun haben, sondern können sich in ganz
anderen Lebensbereichen des Täters abspielen.
Unabhängig davon sollte der Täter dieser Tat die Möglichkeit haben, sich die notwendigen
Kenntnisse und Fähigkeiten zur Beschaffung der Tatmittel anzueignen (Pistole, Munition,
Bau des Schalldämpfers) und die Wirkungsweise der Tatmittel (Ausprobieren der Waffe mit
dem Schalldämpfer) erproben zu können.
Besondere Auffälligkeiten im Verhalten nach der Tat können in erster Linie bei Tätern
erwartet werden, die eine Tat spontan aufgrund einer günstigen Gelegenheit begehen und
deren Tat einen eskalierenden Tatablauf aufweist. Bei einer geplanten Tat, die wie im
vorliegenden Fall sehr stringent und scheinbar emotionslos durchgeführt wird, sind
feststellbare Abweichungen im alltäglichen Lebensablauf des Täters eher nicht zu erwarten.
' Der Täter muss nach der Tat die Tatmittel und eventuell die Tatkleidung entsorgen.
In Bezug auf die Tatwaffe und -munition wird der Täter diese vermutlich eher entsorgen,
wenn er sie für die Tat beschafft hat; falls diese Sachen vorher schon in seinem Besitz waren,
wird er sie vermutlich in einem ihm sicher scheinenden Versteck aufbewahren. Welche dieser
beiden Versionen wahrscheinlicher ist, kann nicht bewertet werden.
Bezug zum Opfer
Der Täter muss einen Bezug zu allen drei Opfern haben. Die Familie als System und in ihrer
Gesamtheit wird als Störfaktor gesehen bzw. durch den Tod aller drei Opfer wird ein Vorteil
erlangt.
Lebenssituation und Sozialkontrolle
Der Täter muss die Möglichkeit haben, am Tattag am sehr frühen Morgen sich unverdächtig
außerhalb seiner üblichen sozialen Bezüge bewegen zu können, er sollte zu dieser Zeit von
niemandem vermisst werden. Zusätzlich sollte der Täter die notwendigen Freiräume zur Vorund
Nachbereitung der Tat haben.
Bei der vorliegenden persönlichen Motivation kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Tat
sogar von dem sozialen Umfeld mitgetragen wird.
Weitergehende Beschreibung der Persönlichkeit
Insgesamt dürfte ein plan- und zielvoller Wesenszug sowie eine zupackende, stringente Art
prägend für den Tätercharakter zu sein. Die Fähigkeit, nacheinander einen 62jährigen Mann,
dann seine in ihrem Bett schlafende 58jährige Frau und schließlich noch die ebenfalls in
ihrem Bett schlafende 37jährige geistig behinderte Tochter aus nächster Nähe zu erschießen
und bei diesem kompletten Handlungsablauf die zugrundeliegende persönliche Motivation so
auszublenden, dass eine erfolgsorientierte Handlungskette reibungslos ablaufen kann, muss
als außergewöhnlich bewertet werden. Es liegt also eine ausgeprägte Fähigkeit vor,
Emotionen zu unterdrücken, wenn dies für die Erreichung eines angestrebten Ziels
erforderlich ist. Ob dies mit einer generellen Emotionslosigkeit einhergeht, kann nicht
bewertet werden.