Doppelmord Babenhausen

@soisser
Ja. Die Ursprungsfrage hier war aber, warum man den Zeugenaussagen nicht nachgegangen ist, die ein Fahrzeug vom Tatort wegfahren hörten/sahen.

Da bin ich wohl zu ausschweifend geworden. Deshalb kann man den roten Faden, auf den es mir ankam, nicht mehr richtig nachvollziehen. :)

Ich wollte eigentlich nur gedanklich bei Null anfangen. Von der Tat, über die Ermittlungen bis zur Feststellung des Motivs. Und darüber eine Erklärung für das Weglassen der Fahrzeugfahndung konstruieren.

Beziehungstat = Täter aus dem persönlichen Umfeld > Ermittlung auf das persönliche Umfeld beschränkt.
Motivfeststellung > Tatverdächtiger > Erhärtung des Verdachts.

Kfz als tatunrelevant aussortiert.

Ich gehe davon aus, dass die Ermittler diese Zeugenaussagen weiter verfolgt haben und der Pkw-Fahrer ermittelt werden konnte - diese Spur jedoch nicht tatrelevant war.

ich glaube, das mit dem wegfahrenden auto steht im urteil.
wenn es da steht, dann hätte wohl auch die plausible erklärung dazu aufgenommen werden müssen.

selbst wenn AD sich dann als der sehr "wahrscheinliche" täter - trotz ungeklärtem auto am tatort - herauskristallisiert hätte, wäre es wichtig, das mit dem auto zu klären, da ja noch viele fragen offen sind:
- beschaffen waffe / munition
- entsorgen der tatkleidung.
mittäter (tatauto) hätten "ausgeschlossen" werden müssen.

obwohl, wenn das relevant gewesen wäre, hätte die verteidigung sich wohl darauf gestürzt, was sie aber offensichtlich nicht hat.

interessanter als das urteil wären wohl die "einsprüche" oder "beweisanträge" oder wie man das nennt der VERTEIDIGUNG.
also, was die angezweifelt haben oder angezweifelt sehen wollten und auch, was offensichtlich an indizien "hingenommen" wurde.

es gibt einiges, was AD verdächtig macht,
aber NICHTS, was ihn an den tatort platziert.

@Lorea

Die Ursprungsfrage hier war aber, warum man den Zeugenaussagen nicht nachgegangen ist, die ein Fahrzeug vom Tatort wegfahren hörten/sahen. t

Das wundert mich auch. Ich kenne die Gegend ,fremde Autos sind da eher ungewöhnlich , in diese Straße fährt man nur ,wenn man dort wohnt. Dort gibt es nichts außer Wohnhäuser und das Schwimmbad ( war zum noch Tatzeitpunkt geschlossen ) Da fährt man noch nicht mal durch, wenn man woanders hin will , weil das nicht geht, man fährt von der Hauptstraße rein und kommt am anderen Ende an der Hauptstraße raus. Also wenn man sich nicht verfahren hat ,wohnt man dort oder besucht jemanden.

Auch kam wurde angegeben, dass zwei Zeugen ein dunkles Auto vor der Einfahrt gesehen haben- wozu scheinbar keine genaueren Erkenntnisse vorlagen.
Das DUNKLE Auto soll SILBER gewesen sein. Ist Silber als dunkle Farbe einzustufen? Ein weiterer Zeuge hörte nach den Schüssen ein Auto weg rasen.

so stand das in den XY Forum von jemand der beim Prozess war. in der OP stand davon gar nichts.

Vielleicht hatte AD ja auch einen Leihwagen und hat das Zeugs nach der Tat damit entsorgt?

KaterPaulchen schrieb:Vielleicht hatte AD ja auch einen Leihwagen und hat das Zeugs nach der Tat damit entsorgt?

…und das wurde vergessen zu recherchieren…

@Alice_im_Wl
keine Ahnung :)

AD müsste die tatkleidung und tatwaffe umgehend entsorgt haben.

Wieso umgehend? Vielleicht ist er erst mal arbeiten gegangen und hat die Sachen dann später entsorgt? Dass sie ihm gleich die Bude durchsuchen, damit war doch überhaupt nicht zu rechnen (und ist ja auch nicht passiert).

@Cassandra71
klar, im nachhinein hat sich gezeigt er hatte mehr zeit.

aber davon ausgehen konnte er definitiv nicht.
seine frau kam am nächsten tag aus dem urlaub zurück, die durfte auch nichts finden.

im haus / im fahrzeug hätten sich wohl mehr schmauchspuren gefunden, wenn die benutzten sachen dort gelagert worden wären.
er hätte mit der tatausrüstung im auto einen unfall haben können (waffe im kofferraum?).
fahrzeugkontrolle mit durchsuchen.

AD wollte die Ts loswerden, aber ganz sicher nicht wegen denen in den knast.
also hat er alle möglichen vorsichtsmaßnahmen getroffen.

das denke ich auch. Er dachte ja es sind alle 3 tot und wusste ja nicht wann das entdeckt wird.

@KaterPaulchen
Stimmt ja auch. Au weia. Wie lange hätte er gewartet nebenan? Wenn wirklich alle 3 tot gewesen wären?

Wer hätte wann entdeckt, dass da was nicht stimmt?

Lorea schrieb:Und ich davon überzeugt wäre, dass ER und nur ER es gewesen sein muss. Ja.

In diesem Fall kann man nicht von einem 100% sicheren Täter sprechen. Es hätte in jede mögliche Richtung ermittelt werden sollen! Viele Aussagen der Zeugen wurden einfach beigelegt, bsp. Rocker, wegfahrendes Auto... Im Urteil geht aus beidem nichts hervor...

Was ich mal anfechten möchte ist das Motiv der Lärmbelästigung.
Hätten andere Nachbarn der T.'s also auch unter Verdacht genommen werden können. Ebenfalls geht aus der Berichtersattung hervor, dass gegen "Schluss" auch die anderen Nachbarn unter den Gewohnheiten der T.'s litten.

Warum also Herr D. nie auffällig geworden, Familienvater mit beiden Beinen im Leben stehend?
Weil er sich informiert hat wie man Schalldämpfer baut?
Wer sagt, dass er das war? Kann genausogut ein KOllege von Herrn D. sein der auf seinem Benutzer gearbeitet hat. Sowas ist NICHT unüblich!
Er hat es abgestritten? Schutzreflex oder wirklich aus unwissen, da es ein Arbeitskollege war?


Weil er Schmauchpartikel an seiner BWH Hose hatte?
Gut sehr verhängnisvoll, aber warum können die Partikel nicht wirklich aus der BundewehrZeit stammen? Schmauchpartikel können ewig an Kleidung haften, wenn die Hose nicht gewaschen wurde auch sehr plausibel!

Keinerlei Handfeste Beweise, eine Verurteilung in diesem Falle ist m.M.n nicht gerechtfertigt !

@WacciusBaccius

WacciusBaccius schrieb:Was ich mal anfechten möchte ist das Motiv der Lärmbelästigung.
Hätten andere Nachbarn der T.'s also auch unter Verdacht genommen werden können. Ebenfalls geht aus der Berichtersattung hervor, dass gegen "Schluss" auch die anderen Nachbarn unter den Gewohnheiten der T.'s litten.

Warum sollten andere Nachbarn verdächtigt werden, wenn die Indizienkette bei Herrn D. schlüssig ist?

Motiv > Belegbare Vorbereitung der Tat durch Recherche > Fehlendes Alibi.

WacciusBaccius schrieb:Warum also Herr D. nie auffällig geworden, Familienvater mit beiden Beinen im Leben stehend?

Das sagt leider garnichts aus.

WacciusBaccius schrieb:Weil er sich informiert hat wie man Schalldämpfer baut?

Nicht nur; aber unter anderem.

WacciusBaccius schrieb:Kann genausogut ein KOllege von Herrn D. sein der auf seinem Benutzer gearbeitet hat. Sowas ist NICHT unüblich

Theoretisch schon. Nur fehlt der Bezug zur Familie T., also das Motiv.

WacciusBaccius schrieb:Hätten andere Nachbarn der T.'s also auch unter Verdacht genommen werden können.

Die Darsows wohnten am nächsten dran und werden von daher auch am meisten unter dem Lärm gelitten haben. Das ist schon mal Punkt 1.

Weiters wurde eben die Bauanleitung für den Schalldämpfer vom Benutzerkonto ADarsow in dessen Firma gegoogelt und ausgedruckt. Unter Berücksichtigung aller weiteren Indizien sind mir das ein paar "Zufälle" zuviel.

@WacciusBaccius
Wenn es nicht gerade Serientäter sind,haben viele "Einmaltäter" eines gemeinsam,sie sind freundliche und gute Familienväter,die sich rührend um ihre Kinder kümmern,grüßen immer nett,sind sehr hilfsbereit und tun keiner Fliege was zu leide.
Sicher kann man dies auch bei Serientäter feststellen.Aber bei denen kann man schon mal im Vorfeld Merkwürdigkeiten erkennen.Aber Täter wie Herr D.rasten nur einmalig auch,leider ändert das nichts am Strafmaß.Ich denke,er hat die Strafe bekommen ,die er sich mit den Morden an mehren Wehrlosen Menschen verdient hat.Hoffe,er bleibt noch lange in seinem neuen Zuhause.

Das Motiv hatten die anderen Nachbarn genauso, wobei ich dies lächerlich finde!

Der Abstand von Raum zu Raum beträgt mindestens 65cm (30cm Dicke Wände x2 + Lüftungsschlit ~5cm). Gedämmt bzw. Isoliert war das Zimmer bestimmt, ansonsten hätten die ganz andere Probleme gehabt als den Lärm der Nachbarn!


Belegbare Vorbereitungen sind ledeglich teilsbelegbar... Das war ein Firmencomputer jeder der sein Kennwort kannte hatte Zugriff auf den Rechner! EBenso hätte Herrn D. dies auch nur aus reinem Interesse recherchieren können. Macht ihn das Schuldig?

Ich recherchiere ebenso über Dinge die ein normaler Mensch nicht recherchieren würde.
Wenn jetzt jemand aus meinem direkten Umfeld stirbt und ich zufällig auf meinem Firmencomputer nach Perfekter Mord gegoogelt habe, bin ich dann Schuldig?

Ein Alibi mitten in der Nacht bei einer Familie die gerade auf Urlaub war?
Wenn er nicht saufen war oder seine Frau grad betrogen hat hatte er kein Alibi, verständlich.

Klar das Bild würde passen, doch wie soll ein "Laie" wie Herr D. einen Mord begehen ohne dabei irgendwas zu vergessen? Wenn es nichtmal Profikiller schaffen unentdeckt zu bleiben, wie soll es Herr D. schaffen?
Wieso findet man keine DNA von Herr D.?
Wieso sind die Mantrailer nicht auf Herr D. angesprungen?
Warum haben die MEtallsuchhunde in Herr D.'s Haus nichts gefunden?

Fakt ist: Alles nur Indizien, nichts deutet zu 100% auf Herrn D. als Täter hin, ebenso kann es ein anderer Nachbar sein. Der eben, weil er nicht direkt mit Herrn D. Haus an Haus wohnt, nicht behelligt wurde aber von seinem Computer aus ebenso eine Schalldämpferanleitung suchte?

WacciusBaccius schrieb:Gut sehr verhängnisvoll, aber warum können die Partikel nicht wirklich aus der BundewehrZeit stammen?

Ob die Zusammensetzung des Schmauchs von Bundeswehrmunition stammt, wurde entsprechend untersucht und ausgeschlossen.

WacciusBaccius schrieb:Keinerlei Handfeste Beweise, eine Verurteilung in diesem Falle ist m.M.n nicht gerechtfertigt !

Nun ja...in einem Indizienprozess gibt es eben keine handfesten Beweise. Da muss die Indizienkette in sich schlüssig sein, und das ist sie hier m.E.

WacciusBaccius schrieb:wie soll ein "Laie" wie Herr D. einen Mord begehen ohne dabei irgendwas zu vergessen?

Wenn er nichts "vergessen" hätte, wäre man ihm ja nicht auf die Schliche gekommen...

@Cassandra71

Es wurde überprüft ob es Schmauchpartikel sind wie die von Waffen eines Panzergrenadier!
Das wurde verneint nicht mehr und nicht weniger!

Die Indizienkette ist so brüchig...

Er hat nichts vergessen, keine Beweise keine Eindeutigen Spuren... Ledeglich ein PDF Dokument und ein angehängtes Motiv...