Der Mensch Jens Söring
23.02.2015 um 21:02@Misuteri
Dann fand man fünf Spuren der Blutgruppe 0. Diese konnten nicht auf DNA untersucht werden (man hat es gemacht, aber ohne Ergebnis, da sie einfach zu alt waren und vermutlich auch falsch aufbewahrt wurden (es gab ja keine DNA Analyse, als der Mord passierte). Man konnte aber nachweisen, dass sie von einem männlichen Täter stammen. JS hat diese Blutgruppe. Die Blutgruppe ist mit über 40% aber sehr häufig.
Man fand einen Lappen (ob feucht oder nicht wird hier noch diskutiert) mit der Blutgruppe AB in der Waschmaschine der Opfer. Elizabeth hat die Blutgruppe AB. Das Labor schließt allerdings in dem Fall eine Fehlanalyse nicht ganz aus. Zudem ist es eben schwer, da Elizabeth ja da gewohnt hat und am WE davor zu Besuch war (und bei der Gelegenheit ihren Eltern Schmuck gestohlen hat). AB ist recht selten (ca. 15% Verbreitung).
@Jessica- spricht oft von einem FBI Profil, das von zwei Tätern ausgeht. JS spricht inzwischen auch von zwei Tätern (er passt seine Version der Geschichte oft dem vorliegenden Material an).
Den einzigen verwertbaren Fingerabdruck, den man fand, war auf einer Wodkaflasche im Küchenschrank, dieser gehörte EH. Der Rest der Flasche war saubergewischt. Das kann ein Zufallsbefund sein. Muss aber nicht. Die Eltern haben an dem Abend (sie waren ja sehr betrunken) Gin und Brandy getrunken, keinen Wodka. Sonst fand man keine Fingerabdrücke - der/ die Täter haben das Blut ja auch verwischt, um Spuren zu beseitigen.
Der Fußabdruck um den die letzten Seiten so heiß diskutiert wird, ist eine weitere Spur - JS Befürworter glauben, dass er von EH ist, in der Fernsehserie Autopsie beschäftigt sich ein Gerichtsmediziner mit dem Abdruck und zeigt anhand einer Folie, dass er von Größe und Zehenstellung mit dem Abdruck von JS gut übereinstimmt. Die Frage ist, ob Fußabdrücke so viele Alleinstellungsmerkmale haben, dass man sie als Beweis so ohne weiteres heranziehen kann. EH hatte 2cm kleinere Füße als JS.
Was gegen die Anwesenheit von EH am Tatort spricht ist, dass sie sehr bereitwilig Hand- und Fußabdrücke gab, während Söring sich hier weigerte (und dann flüchtete). Er erklärt das damit, dass die Flucht bereits geplant war und er keine Spuren geben wollte, die ihn irgendwo auf der Welt identifizieren. Ich glaube nicht, dass die Polizei den beiden die Spurenlage offenlegte. Es gibt einen Passus im Tagebuch von EH, wo sie schreibt, dass sie glaubt, dass JS anhand von Fingerabdrücken überführt wurde (er selbst hat bei seinem Verhör auf dem Revier einen Kaffee getrunken). JS widerrum behauptet, sie hätte das nur geschrieben, um ihn zu belasten.
Es gibt einen Passus in dem Buch, der beschreibt, dass EH wohl ihren Fußabdruck mit dem Fußabdruck auf dem Boden verglichen hat - das würde nur SInn machen, wenn sie dort war und nicht alleine, sonst wäre es ja klar, dass es ihr Abdruck ist.
EH muss in dem Kino gewesen sein, es gibt handschriftliche Aufzeichnungen, in denen sie für JS aufschreibt, wie das Kino aussah. Er behauptet, er wäre dort gewesen und nicht sie.
Die beiden bedeutendsten Argumente sind zunächst das Verandalicht. Die Haysoms hatten ein Verandalicht, das sich nur im Elternschlafzimmer ausschalten ließ. Das macht eigentlich ja keinen Sinn und man würde den Schalter dort nicht suchen. Dieses Licht brannte - es ist praktisch im ersten Stock ... der Täter hätte es sicher nicht brennen lassen. EH hätte gewusst, wo der Schalter ist.
Dann gibt es von JS ein detaillreiches Geständnis - in diesem machte er einige gravierende Fehler - ob das Taktik war oder nicht (er behauptet, er wäre nicht dort gewesen). In diesem Geständnis gibt er an, Einzeltäter gewesen zu sein, nach der Tat zunächst davon gefahren zu sein um die Tatwaffe zu entsorgen und dann sei er auf Socken ins Haus zurückgekehrt, um das Licht auszumachen (auf Socken, damit er keine Fußspuren hinterlässt). Das passt eben sehr gut zu den Spuren, die gefunden wurden.
Ursprünglich hatten EH und JS übereinstimmend angegeben, dass JS der Einzeltäter war - die Geschichte änderte er erst, als EH schon verhaftet und verurteilt war, nachdem klar war, dass ihn die Todesstrafe nicht trifft. Somit kam bei EHs Prozess gar niemand so wirklich auf die Idee, sie mit anzuklagen, zumal die physischen Spuren eher auf JS als Täter hindeuteten.
Misuteri schrieb:ich müsste nochmals nachfragen: du vermutest beide am Tatort, das klingt plausibel.Jain zu den Blutspuren. Es war so, dass man viele Blutspuren der Gruppe AB und A fand. Dafür gibt es keine Vergleichsspuren, man nimmt aber an (weil es so viele gab), insgesamt 36, dass das Blut der beiden Opfer ist.
Welche Argumente werden eigentlich *gegen* die Zwei-Täter-Theorie (JS und EH) vorgebracht? Es gab doch 4 Blutgruppenspuren am Tatort, oder nicht? Also JS und EH würde doch theoretisch passen.
Dann fand man fünf Spuren der Blutgruppe 0. Diese konnten nicht auf DNA untersucht werden (man hat es gemacht, aber ohne Ergebnis, da sie einfach zu alt waren und vermutlich auch falsch aufbewahrt wurden (es gab ja keine DNA Analyse, als der Mord passierte). Man konnte aber nachweisen, dass sie von einem männlichen Täter stammen. JS hat diese Blutgruppe. Die Blutgruppe ist mit über 40% aber sehr häufig.
Man fand einen Lappen (ob feucht oder nicht wird hier noch diskutiert) mit der Blutgruppe AB in der Waschmaschine der Opfer. Elizabeth hat die Blutgruppe AB. Das Labor schließt allerdings in dem Fall eine Fehlanalyse nicht ganz aus. Zudem ist es eben schwer, da Elizabeth ja da gewohnt hat und am WE davor zu Besuch war (und bei der Gelegenheit ihren Eltern Schmuck gestohlen hat). AB ist recht selten (ca. 15% Verbreitung).
@Jessica- spricht oft von einem FBI Profil, das von zwei Tätern ausgeht. JS spricht inzwischen auch von zwei Tätern (er passt seine Version der Geschichte oft dem vorliegenden Material an).
Den einzigen verwertbaren Fingerabdruck, den man fand, war auf einer Wodkaflasche im Küchenschrank, dieser gehörte EH. Der Rest der Flasche war saubergewischt. Das kann ein Zufallsbefund sein. Muss aber nicht. Die Eltern haben an dem Abend (sie waren ja sehr betrunken) Gin und Brandy getrunken, keinen Wodka. Sonst fand man keine Fingerabdrücke - der/ die Täter haben das Blut ja auch verwischt, um Spuren zu beseitigen.
Der Fußabdruck um den die letzten Seiten so heiß diskutiert wird, ist eine weitere Spur - JS Befürworter glauben, dass er von EH ist, in der Fernsehserie Autopsie beschäftigt sich ein Gerichtsmediziner mit dem Abdruck und zeigt anhand einer Folie, dass er von Größe und Zehenstellung mit dem Abdruck von JS gut übereinstimmt. Die Frage ist, ob Fußabdrücke so viele Alleinstellungsmerkmale haben, dass man sie als Beweis so ohne weiteres heranziehen kann. EH hatte 2cm kleinere Füße als JS.
Was gegen die Anwesenheit von EH am Tatort spricht ist, dass sie sehr bereitwilig Hand- und Fußabdrücke gab, während Söring sich hier weigerte (und dann flüchtete). Er erklärt das damit, dass die Flucht bereits geplant war und er keine Spuren geben wollte, die ihn irgendwo auf der Welt identifizieren. Ich glaube nicht, dass die Polizei den beiden die Spurenlage offenlegte. Es gibt einen Passus im Tagebuch von EH, wo sie schreibt, dass sie glaubt, dass JS anhand von Fingerabdrücken überführt wurde (er selbst hat bei seinem Verhör auf dem Revier einen Kaffee getrunken). JS widerrum behauptet, sie hätte das nur geschrieben, um ihn zu belasten.
Es gibt einen Passus in dem Buch, der beschreibt, dass EH wohl ihren Fußabdruck mit dem Fußabdruck auf dem Boden verglichen hat - das würde nur SInn machen, wenn sie dort war und nicht alleine, sonst wäre es ja klar, dass es ihr Abdruck ist.
EH muss in dem Kino gewesen sein, es gibt handschriftliche Aufzeichnungen, in denen sie für JS aufschreibt, wie das Kino aussah. Er behauptet, er wäre dort gewesen und nicht sie.
Die beiden bedeutendsten Argumente sind zunächst das Verandalicht. Die Haysoms hatten ein Verandalicht, das sich nur im Elternschlafzimmer ausschalten ließ. Das macht eigentlich ja keinen Sinn und man würde den Schalter dort nicht suchen. Dieses Licht brannte - es ist praktisch im ersten Stock ... der Täter hätte es sicher nicht brennen lassen. EH hätte gewusst, wo der Schalter ist.
Dann gibt es von JS ein detaillreiches Geständnis - in diesem machte er einige gravierende Fehler - ob das Taktik war oder nicht (er behauptet, er wäre nicht dort gewesen). In diesem Geständnis gibt er an, Einzeltäter gewesen zu sein, nach der Tat zunächst davon gefahren zu sein um die Tatwaffe zu entsorgen und dann sei er auf Socken ins Haus zurückgekehrt, um das Licht auszumachen (auf Socken, damit er keine Fußspuren hinterlässt). Das passt eben sehr gut zu den Spuren, die gefunden wurden.
Ursprünglich hatten EH und JS übereinstimmend angegeben, dass JS der Einzeltäter war - die Geschichte änderte er erst, als EH schon verhaftet und verurteilt war, nachdem klar war, dass ihn die Todesstrafe nicht trifft. Somit kam bei EHs Prozess gar niemand so wirklich auf die Idee, sie mit anzuklagen, zumal die physischen Spuren eher auf JS als Täter hindeuteten.