Venice2009 schrieb:wohlmöglich stimmt die zweite Version und EH hat die anderen Karten einfach aus der Mülltonne rausgefischt gehabt, bzw. sie tat es nach dem Mord um ein Alibi für die beiden zu beschaffen.
Oder aber es war JS selber gewesen. Er kam ja nach der Tat wieder zurück nach Washington und hätte vorher noch kurz zum Kino fahren und die Kinokarten aus dem Mülleimer fischen können.
Aha. Und was soll das für einen Sinn ergeben? Sie hat sich der Anstiftung zum Mord für schuldig bekannt und Söring des Mordes bezichtigt. Das Thema "Alibi für Söring" ist also hinfällig. Was hält sie davon ab, zu sagen, dass die Kinokarten aus dem Mülleiner "rausgefischt" wurden - wenn es denn so gewesen wäre? Wenn sie wirklich in Washington war, gäbe es unter diesen Voraussetzungen überhaupt keinen Grund mehr, unter Eid zu lügen.
Und laut Söring war er an diesem Samstag nicht in einem Kino, sondern in drei verschiedenen Kinos, was die Karten belegen. Er hätte also nach der Tat um ca. 02:00 noch alle drei Kinos abfahren müssen. Und da der erste Film um 17:00 anfing, hätte er beim ersten Kino tief in die Mülltonne steigen müssen. Für mich daher eher unwahrscheinlich, dass er Karten aus dem Mülleimer "rausgefischt" hat. Wer sich erhofft, auf diese Art ein Alibi zu bekommen, würde bestimmt nur zu einem Kino fahren und dort im Mülleimer kramen.
Venice2009 schrieb:Es gibt in ihren Eintragungen eine Zeichnung von dem Kinoraum, den sie für JS angefertigt hat. Warum hätte sie das tun sollen, wenn er mit ihr im Kino gewesen ist bzw. selber im Kino saß?
Ach ja? Hast du dafür auch einen Beleg, dass sie eine Zeichnung für Söring anfertigte oder entspringt das wieder deiner blühenden Fantasie? Wie gesagt, die Kinokarten stammen aus drei verschiedenen Kinos. Sie hätte daher drei Zeichnungen anfertigen müssen. Wenn es solche Zeichnungen gäbe, wäre das ein sehr starkes Indiz für ein falsches Alibi gewesen. Warum in aller Welt wurde es dann nicht den Geschworenen beim Prozess vorgelegt? Denen hätte das sicher stark interessiert. Und warum hat EH das nicht ausgesagt. Sie bezichtigt ihn zwar des Mordes, aber so ein entscheidendes Detail verschweigt sie?
Das ist doch alles Schmarrn. Glaubt doch bitte nicht alles, was in drittklassigen US-Dokus erzählt wird!
Venice2009 schrieb:Der Grund warum sie es sich nicht genau gemerkt haben könnte ist, dass es ihr nicht wichtig genug erschien, man beachte auch noch, dass eine Zeitspanne von 5 Jahren dazwischen lag.
Die erste Version ist von 1986 - also ein Jahr nach der Tat. Und da man ja nicht alle Tage allein in einer fremden Stadt ist, wird man das auch nicht so schnell vergessen. Sie hat auch nie behauptet, dass sie sich nicht erinnern könnte. Sie hat einfach immer eine andere Geschichte erzählt.
Venice2009 schrieb:Ansonsten hat EH bereitwillig ausgesagt, bereitwillig ihre Hand- und Fußabdrücke abgegeben. Warum hätte sie so sorglos sein sollen, wenn sie tatsächlich die Mörderin gewesen ist? Da passen eben auch die Ungenauigkeiten in der Kinogeschichte.
Nun ja, sie war häufig im Haus ihrer Eltern. Anhand von Fingerabdrücken könnte man sie daher sicher nicht überführen. Und davon, dass Sockenabdrücke nicht besonders aussagekräftig sind, hat sie sich ja selbst überzeugt, als sie beim Saubermachen des Hauses ihre Füße mit den Sockenabdrücken verglich.
Und dass sie "sorglos" war, ist nur eine Vermutung deinerseits. Es war bekannt, dass sie sich nicht mit den Eltern verstand. Hätte sie sich geweigert, wäre das wohl sehr verdächtig gewesen.
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Bemerkenswert ist auch EHs Aussage zu Sörings Aussehen nach seiner angeblichen Rückkehr. Sie sagt, er hätte sie mit dem Mietwagen vom Kino abgeholt. Er trug ein weißes Laken, das voller Blut war.
Wenn er voller Blut gewesen wäre, hätte man Blutspuren im Wagen finden müssen. Das war aber nicht der Fall. Und dass jemand 4 Stunden in einem Blut getränkten Laken Auto fährt, ist auch eher unwahrscheinlich. Man kann nur hoffen, dass er in diesem Aufzug keine Karten aus Kino-Mülleimern gekramt hat.
;)"He had a sheet . . . draped over him and it had a great deal of blood on it," (1990)
"some kind of white sheet, and he was covered in blood from head to toe." (1987)