x-aequitas schrieb:Aber das sagt doch wenig darüber aus, ob Lucile "diese" Person am Abend besuchen wollte oder nicht. Selbst wenn es eine "angehende Freundin" war, kann sie doch beabsichtigt haben sie zu besuchen. Die Begrifflichkeiten "Freundin" und "Studienkollegin" wurden in der Presse stets parallel geführt.
Du hattest aber selbst die Frage aufgeworfen, wie eng die Freundschaft war, und das war die Antwort.
Und die Intensität der Freundschaft, hat schon etwas damit zu tun, wo man man wen trifft und auch was man dann machen will.
Wie die Presse das benennt, die das nicht mal weiss, ist da komplett irrelevant.
x-aequitas schrieb:Wäre schön, wenn wir mit Quellen arbeiten. Den Bericht beim ORF (Thema) kenne ich. Gibt es weitere
Jepp, ich hab meine genannt, du Deine nicht...
x-aequitas schrieb:Ich habe auf die Schnelle jetzt dutzende Pressestellen gefunden, in denen immer Salurner Straße steht. Wenn Lucile ins Wohnheim gewollt hätte, dann wäre ein Anonymisieren nicht zwingend nötig gewesen. Bei einer Privatadresse schon eher.
Die Presse kann nur veröffentlichen, was sie weiß/zu wissen meint, bzw. gesagt bekommt.
Am Anfang eines Falls können sie nur wiederkäuen, was die Polizei sagt. Weil sie dann noch nichts selbst recherchiert haben
können.
Und die Angabe "Salurner Strasse" stammt v.a. aus den ersten 2-3 Tagen des Falls.
Beide Ziele sind ja in der Salurner Str. gelegen, postalisch, daher sagt das nichts aus.
Anonymisieren von Örtlichkeiten und Namen ist bei einem Mordfall, wo man damit rechnen muss, dass es weitere Opfer geben
könnte, ganz unabhängig von Details, gute Praxis, Teil des Pressekodex so wie eine Datenschutznotwendigkeit.
An der ungenannten Hausnummer kann man daher mMn auch nichts ablesen.
Gegen Deine Theorie, dass es eine Beziehungstat war, und besonders die Annahme, dass die beiden Freundinnen direkt involviert oder gar Täter sind, spricht durchaus einiges.
- das fehlende Motiv. Nur mit reiner Phantasie kann man sich was aus den Fingern saugen und das ist dann maximal auf Bild-Niveau, z.B: irgendwelche kulturell bedingten Bestrafungsmotive, die sich auf diese beiden Damen sehr modern-westlicher Lebenseinstellung und -Praxis eigentlich nicht kaum ernsthaft anwenden lassen, sry
;) - der Umstand, dass die Polizei grundsätzlich von innen nach außen ermittelt und die beiden daher sicher "quer gebürstet" wurden.
- sowie die nicht besonders kluge Idee, vorher intensiv Spuren zu hinterlassen über Telekommunikationsdaten.
Man könnte auch sagen, es spricht genau gar nichts dafür, dass die beiden türkischen Freundinnen Täterinnen wären.
Für eine Zufallstat spricht viel mehr. V.a Tatort und Tatzeit selbst.
Der Tatort stellt die ideale Mitte zwischen der Möglichkeit unerkannt zuschlagen zu können und der Aussicht auf ein geeignetes Opfer: junge Frau, attraktiv, eher zierlich, damit sie sich nicht erfolgreich wehrt. 20 Jahre, So alt sind die meisten Opfer im Schnitt bei derartigen Taten.
Samstag- und Freitagnacht gegen oder nach Mitternacht sind die einschlägigen Tatzeiten für derartige Delikte: tödliche, gewalttätige Überfälle auf Frauen, mit oder ohne sexueller Komponente.
Und für Täter spielen genau diese beiden Kriterien - emprisch-statistisch beleuchtet: Opferdichte- bzw. -Frequenz und die Möglichkeit der ungestörten Tatausführung plus des unerkannten primären Entkommens die wesentliche Rolle bei der Auswahl von Ort und Ausführungszeitpunkt. Langfristige Überlegungen des Nicht-Erkannt-Werdens sind oft nachrangig.
Der Tatort ist für eine Beziehungstat komplett unüblich.
x-aequitas schrieb:Wie viel Meter beträgt die Differenz? Oder soll ich nach "Fuß" fragen
Die meisten Frauen gehen an solchen dunklen einsamen Fußwegen, wo sich wenig Leute aufhalten und einen niemand hört, speziell nachts, nur zur Not vorbei. Frag einfach die Damen in Deinem Bekanntenkreis.
Selbst Lucile, die wohl sehr unängstlich war, hatte ja gezögert, sich so spät aus dem Haus zu bewegen.
Warum sollte sie an dieser dunklen Stelle vorbei gehen, wenn es unsicherer und länger ist?
Ergibt keinen Sinn, außer sie musste.