Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

Mahoni schrieb:Naja, für ihn schien das ganz normal. Er wollte das Geld, glaube ich, für den Fall eines Einbruchs nicht im Haus haben. Als Student (bzw nach der Exmatrikulation als Arbeitssuchender/Selbstständiger) ist das mit Ersparnissen auf dem Konto auch son Ding.

Bleibt immer noch, dass er die Herkunft nicht erklären konnte. Und grade wenn er Student / Arbeitssuchender war - wer bricht denn bei so jemandem ein? Ich meine keiner der Erklärungsversuche ist extrem absurd - aber insgesamt sind sie doch alle recht schwach...

Wieviel war es noch gleich?

Es waren 1100 Euro - wielleicht ja Schwarzgeld :)

naja gut, ob da nun ein Student oder Angestellter wohnt, das sieht man der Wohnung von außen nun nicht an. Der Studentenstatus schützt einen ja nicht vor Einbrüchen oder Diebstählen.
Wenn man es angespart hat, dann erklärt sich eben die Herkunft auch schwer. Dann kann man nur sagen man hat es angespart und fertig. Ich würde mein Geld beim besten Willen nicht irgendwo im Wald vergraben gehen, aber vlt ist er ja der Typ dafür. Was eventuell gegen ein ansparen sprechen könnte wäre die Stückelung. Wenn ich Geld in einem Glas spare, dann sind das unterschiedliche Scheine und Münzen, nicht wenige gleichartige und große Scheine. Aber das kann man ja auch vorher tauschen
Wieviel Geld meinst du? 1000 oder 1100 Euro

gibtsdasdenn schrieb:Es waren 1100 Euro - wielleicht ja Schwarzgeld :)

Mist - das ist sehr wenig. Das kann er tatsächlich zusammengespart haben. Dachte das wäre eindeutiger.

Bitte erklärt mir doch mal die zwei unterschiedlichen Steuerschuldenbeträge!

Staatsanwalt sagt doch nicht aus heiterem Himmel einfach eine Summe von 300.000,-- . Und die Nebenklägerin
sagt, es waren "nur" 80.000,-- ???

@Nixverstehen
ich weiß es leider auch nicht. Sie hat am Ende des Prozesstages eben noch eine Ergänzung zu ihrer Zeugenaussage machen wollen und nochmal klargestellt, ab wann sie von den Steuerschulden wusste (ich meine erst nach dem Mord) und dass sie daheim nochmals die Steuerschuld nachgeprüft hätte und diese eben auf 80.000 korrigieren wollte. Vor allem vor der Öffentlichkeit bat sie um einen verantwortungsvollen Umgang mit diesen Zahlen. Das wurde so aufgenommen und auch nicht weiter kommentiert

ja, aber wieso sagt der Staatsanwalt denn 300.000 ? Der wird sich doch erkundigt haben.

ich kann es dir wirklich nicht sagen. Er wird sich mit Sicherheit erkundigt haben und nicht ins Blaue raten. Vlt hat er andere Dinge einberechnet als sie, vlt sind seine Akten auf einem anderen Stand als ihre, vlt dies, vlt das

Nixverstehen schrieb:ja, aber wieso sagt der Staatsanwalt denn 300.000 ? Der wird sich doch erkundigt haben.

Eben, damit dürfte auch klar sein wer hier die Unwahrheit sagt. Vor allem: Welchen Grund sollte der Staatsanwalt haben , hier falsche Zahlen zu verkünden? Klärung von Vermögensverhältnissen ist doch ein Routinevorgang für Staatsanwälte.

hatten wir das schon?:

http://www.haller-kreisblatt.de/lokal/versmold/20684056_Mithaeftling-packt-im-Doppelmord-Prozess-aus.html

wobei mir die Konstellation Korte - Mackel - auspackende Mithäftlinge jetzt nicht sooo vertrauenswürdig
erscheint....

@fortylicks
waren auspackende Mithäftlinge nicht eher Harings Spezialität :D ?

auch, ja! :D
Aber im Prozess gegen Günter Obst gab es das auch schon einmal - und bei der Vernehmung des "Zeugen" kam eindeutig heraus, dass das Ganze erstunken und erlogen war. Unfassbar....

das gabs (teilweise mit den gleichen Häftlingen) auch schon im Fall um Dano, Jenisa, den Hüllhorster Masseur...

Was, bis auf das Geldversteck, konnte denn der Mithäftling zur Tat aussagen, was nicht in den Akten zu lesen war? Ich kann der Aussage nämlich auch nicht viel Glauben schenken. Das Geldversteck an sich hatte ja einen anderen Hintegrund und muss nicht zwingend im Zusammenhang mit der Tat Preis gegeben worden sein. Mir kommts echt spanisch vor, denn warum sollte der Angeklagte so schnell die Tat gestehen und als Motiv sagen, er wollte mal jemanden umbringen, einfach so. Denn das passt ja nun irgendwie so gar nicht zu dem Angeklagten, dann müsste man ihm doch psychisch was nachweisen können.

Gut ich lese gerade im Kreisblatt, das Motiv soll J. und Thema Erbschaft gewesen sein, das war in dem anderen Bericht nicht so erleutert worden.

obskur schrieb:als Motiv sagen, er wollte mal jemanden umbringen, einfach so. Denn das passt ja nun irgendwie so gar nicht zu dem Angeklagten, dann müsste man ihm doch psychisch was nachweisen können.

Der Zeuge hat das anders gemeint. Er hat gesagt, dass der TV ihm berichtet hätte, dass er die Opfer "aus dem Leben nehmen wollte". Damit war jetzt nicht gemeint, dass er mal Bock hatte wen umzubringen und gucken wollte was dabei so passiert. Das muss man eher mit dem Hintergrund Castaneda sehen. Laut Castaneda bedeutet der Tod nichts, man muss keine Angst vor ihm haben usw. Das Motiv war ja laut Zeuge eher bei jemandem anderes zu suchen und Jens hätte mit dem Castanedahintergrund, bei dem sterben nichts bedeutet, eben keine Skrupel die Tat dann durchzuführen. Dazu muss man keine psychischen Störungen haben, laut seiner Philosophie hat der Tod bzw das Sterben eben keinen so hohen Stellenwert.

obskur schrieb:Was, bis auf das Geldversteck, konnte denn der Mithäftling zur Tat aussagen, was nicht in den Akten zu lesen war?

Die Tötungsreihenfolge und das Wissen um Castaneda. Ersteres ist, wie besprochen, kein sensationell einzigartiges Täterwissen, aber man muss sich eben fragen wieso der Zeuge bewusst von den Inhalten der Akte abweicht.

Ich verfolge diese Tat schon seid der Festnahme von Jens S.
Meiner Meinung nach ist Christian P. ein wahrer Märchenerzähler, der sogar selber
glaubt was er erzählt. In der gestrigen Verhandlung hat er doch (dummerweise?) sogar gesagt, das er sich Notizen zur Akte von Jens gemacht hat. Ausserdem hat er erzählt, wie die Tat abgelaufen sein soll. Hat nicht der Richter gesagt, anhand eines Fallanalythikers wäre die Tat so abgelaufen, das erst der Bruder, dann der Hund und dann die Frau getötet wurden. Und nicht wie Christian P. es ausgesagt hat? Dem Richter fehlte ja in der Aussage von Christian P. die Flasche Wein. Mir fehlte das Glas und die Wasserflasche. Oder war die doch nicht da? In meinen Ohren hatte Christian P. ein absolutes Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom. Er hatte gehofft durch seine Aussage zu dieser Tat einen Freispruch zu erlangen. Das wurden dann fünfeinhalb Jahre. Das hat ihn doch arg schockiert. Er hält sich für den Allergrößten und versucht sich in meinen Augen nur in Szene zu setzen. Ein absoluter Blender der nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist. Er ging grinsend und in die Zuschauer zwinkernd aus dem Saal. Toller Abgang.

Noitzen zur Akte hat was genau mit Märchen zu tun?
Ich verrate dir mal etwas ganz Abgefahrenes: Polizisten lesen sich vor ihrer Aussage sogar ihre Vermerke nochmals durch!

Nein, hat der Richter nicht gesagt. Erst Helgard, wenn du es seit Beginn an verfolgt hast, solltest du das in der Anklageschrift seitens des Staatsanwaltes auch mitbekommen haben. Die Fallanalyse sagte auch, Helgards Schlafzimmer sei oben - soviel zur Beweiskraft. Fallanalytiker arbeiten auch nur mit Theorien, sie waren ebenso wenig dabei wie der Richter.

Das Glas spielte bisher noch nicht wieder eine Rolle, die Plädoyers wurden aber auch noch nicht gehalten, ist noch etwas Zeit um das Glas einzubringen. Natürlich war er schockiert, wäre ich auch wenn man mir fünf Tage vorher noch das genaue Gegenteil erzählt hätte. Wäre er aber so enttäuscht, hätte er ja diesmal mit deutlich mehr "och, weiß ich nicht mehr" antworten können wenn er so beleidigt war! Aber er hat seine Aussage diesmal ja sogar noch um drei Punkte ergänzt.

Du hast schon mitbekommen, dass er wieder im Geschlossenen sitzt wegen der Intrigen gegen ihn in Rheinbach? Warum sollte er sich das also antun und noch mehr Märchen erzählen? Im Knast hat er davon nur Nachteile, je mehr er singt, desto mehr Gefahr für ihn im Knast und das, wenn er keine Hafterleichterung kriegt, meinst du wirklich? Dementsprechend hat er selbst ein hohes Interesse am Wahrheitsgehalt seiner Aussagen, denn mit Falschaussagen sitzt er nur noch länger in einer für ihn unangenehmen Situation.

So sicher war er sich in seinen Ausführungen nicht... oder warum hat der Richter mehrfach gefragt: "Wissen Sie es oder nicht" Ja oder nein. Da hat er schon arg rumgeeiert und das nicht nur einmal. Warum er sich das antut? Weil er seinerzeit eine Aussage gemacht hat, in der Hoffnung in seinem Fall freigesprochen zu werden. Ohne Zweifel hat er sich vorbereitet. War aber auch einfach sich Vertrauen zu erschleichen bei einem Neuankömmling, in diesem Fall Jens. Da Christian P. sich ihm ja angenommen hat, hat Jens ihm natürlich vertraut. Mit Sicherheit sind sie die Anklageschrift zusammen durch gegangen. Aber ich glaube nicht, das Jens ihm irgendwas gestanden hat. Sondern wohl er wissen wollte, wie er diese Anklage wieder los wird.

@Peterpan1968
NIEMAND bekommt einen Freispruch weil er in einem anderen Verfahren als Zeuge aussagt. Das weiß auch P.

Peterpan1968 schrieb: Er ging grinsend und in die Zuschauer zwinkernd aus dem Saal. Toller Abgang.

Jedenfalls besser als der von seinem Mitbewohner :-D