Zuerst attestierte er den Aussagen eine große Qualität, musste dann aber auf Nachfragen des Verteidgers Dr. Ernst einräumen, dass er nach dem Prozess gegen Christian P. auch den Verdacht hatte, dass dieser andere zu Unrecht beschuldigt haben könnte.
Das hat er so nicht gesagt. Er hat ausgesagt, dass die Aussagen von P. in seinem eigenen Verfahren zu 90% NACHWEISLICH korrekt waren. Die übrigen 10% sind undefiniert bzw nicht nachweislich falsch oder korrekt, ergo weder be- noch entlastend. In seinem eigenen Verfahren hat er ausgiebig über seine eigenen Taten ausgesagt und seine ihm zur Last gelegten Taten fast verdoppelt. Über seine Mittäter hat er auch ausgesagt, der eine hat die Aussagen in vollem Umfang bestätigt, der andere zu 3/4, beim übrigen Viertel ist ungeklärt wer von beiden die Wahrheit sagte. Daher KÖNNTE man annehmen, dass vlt eine Falschbeschuldigung vorliege, wirkliche Anhaltspunkte dafür um dies zur Anzeige zu bringen gäbe es aber nicht.
Ebenso wurde immer wieder wiederholt, dass der Zeuge sich zwar eine Aussetzung des Haftbefehls gewünscht hat, die Aussage jedoch auch ohne verbindliche Zusage getätigt hat
Interessant war dabei der Hinweis, dass kein Handy von irgendeinem der Beteiligten zum Tatzeitpunkt im Sendemasten der Badstraße eingewählt war.
Naja, ist auch nicht verwunderlich. Hat Jens nicht sogar gesagt, dass er sein Handy daheim liegen lassen hat? Schade, hätte man doch sonst zumindest die Einlogdaten des von ihm angeführten nachmittäglichen Besuch finden müssen.
Viel spannender ist doch, dass es zwischen den einzelnen Suchaktionen der Polizei eventuell frische Grabspuren gegeben haben soll.
Der nächste Zeuge, ein 28jähriger Dreher, der zur Zeit in Hagen einsitzt, hatte viele Dinge, die ihm Christian P. gesagt hatte, aufgeschrieben und an die Kriminalpolizei weitergeleitet. Heute konnte oder wollte er sich an die meisten Aussagen nicht mehr erinnern, so dass sich Richter Korte genötigt sah, die handschriftlichen Anfertigungen vorzulesen
Hierbei sei erwähnt, dass es sich um einen belastenden Zeugen für den TV handelt, nicht um einen der den Zeugen belastet hat
Ich frage mich ja, ob das ein gutes oder schlechtes Zeichen für den Angeklagten ist, wenn die Kammer den Prozess so viel früher beenden will.