Im vorliegenden Fall stimmt die Indizienkette wirklich überein. Der STA sagte ungefähr im Wortlaut: "Es fehlen zwar viele Mosaiksteine, aber viele Mosaiksteine sind auch da. Und die, die da sind, passen zusammen." So in etwa.
@pipilotta pipilotta schrieb:Mich würde interessieren ob der Verteidiger die ganze Wahrheit kennt... Finds schon krass, dass es seinerseits kein Plädoyer geben wird... Aber das ist wohl das was er letzte Woche mit Ulf abklären wollte denke ich....
Den Verteidiger dürfte es nicht interessieren, ob der TV es wirklich war oder nicht. Rein faktisch gesehen. Jedes kleinste Detail und wahrscheinlich noch viele kleinere Details ergeben sich aus den Ermittlungsakten. Darin steht von Anfang an ganz genau, welche Beweise es gibt, was wer der Zeugen im Einzelnen gesagt hat. Die Moko und die STA spielen von Anfang an mit offenen Karten. Sie sammeln Beweise und Indizien.
Der Verteidiger muss aus dem Akteninhalt erkennen, ob und gegebenenfalls für welche Verurteilung die gesammelten Beweise und Indizien sprechen. Mit anderen Worten: Er kann ganz gut einschätzen, ob eine Anklage für was auch immer durchgeht oder nicht.
Wenn Lücken da sind, wie im vorliegenden Fall, kann er doch seinem Mandanten gar nicht raten, irgendwas zu sagen. Mit allem, was sie sagen, geben sie der STA nur Futter und das kann nur nach hinten los gehen.
Ich habe mal einen mir bekannten Strafverteidiger gefragt, ob er seine Mandanten fragt, wie es wirklich war. Er sagte, er fragt sie prinzipiell nicht. Nur, wenn sie etwas erzählen, sollte es die Wahrheit sein. Aber er fragt nicht.
Ich glaube aber, dass das jeder anders handhabt.