Mysteriöser (Mord)Fall auf einsamer Landstrasse

@xyfan72

schrieb:

Aber der TV ist ja nicht ganz unverdächtig, dass siehst Du doch bestimmt genauso.


Ja, das sehe ich genauso. Es liegen starke Verdachtsmomente vor. Sobald man diese mit belastbaren Fakten untermauern kann, muss der Verdächtige in U-Haft.


Was bei mir die Frage aufwirft, warum die Pressekonferenz der Polizei nicht auf einen Zeitpunkt gelegt wurde, an dem die Polizei einen dringend Tatverdächtigen präsentieren konnte, den sie gerade festgenommen hat bzw. bei negativem Ergebnis, die Ermittlungsbehörden von einem überprüften Bekannten berichten können der durch die Ermittlungen entlastet wurde.

Selbst bei einem fund von daniel blut im wagen kommt es noch darauf an welcher stelle man es findet. Da müssen schon einige Faktoren zusammen passen damit es zu einer verhaftung kommt. Ansonsten werden sie von einem guten RA in der luft zerrissenen. Das wissen die auch.

EDGARallanPOE schrieb:Was bei mir die Frage aufwirft, warum die Pressekonferenz der Polizei nicht auf einen Zeitpunkt gelegt wurde, an dem die Polizei einen dringend Tatverdächtigen präsentieren konnte, den sie gerade festgenommen hat bzw. bei negativem Ergebnis, die Ermittlungsbehörden von einem überprüften Bekannten berichten können der durch die Ermittlungen entlastet wurde.

Ich denke das hat zwei gründe
Zum einen will man in der frühen phase der
Ermittlungen keinen verfahrensfehler im deutschen rechtsstaat begehen aber gleichzeitig mächtig druck aufbauen auf jemanden der in den augen der ermittler vlt. Hochverdächtig ist

@xyfan72
Du sagtest, du weißt nicht, wer eine U Haft anordnet.... also das muss in der Tat, wie von dir vermutet, ein Richter tun. Und der hat sich an Gesetze zu halten.

Bei Kachelmann lag schlicht und ergreifend eine Aussage gegen ihn vor, die zu einem dringenden Tatverdacht geführt hat. Diese Aussage hat ein Richter als glaubwürdig empfunden.

Im konkreten Fall gibt es aber aktuell n i c h t s Belastendes. Es gilt die Unschuldsvermutung! Nicht der TV muss beweisen, dass er aus anderen Gründen am Auto manipuliert hat als Spuren der Tat zu verwischen sondern die Kripo und Staatsanwaltschaft müssen beweisen, dass er D. getötet hat. So lange sie das nicht beweisen können, ist es allein Sache des TV, was er mit seinem Auto macht, welche Chemikalien er reinschüttet oder welche Teile er ausbaut. Und dass er schweigt kann auch nicht gegen ihn verwendet werden.

Sie haben also nur einen Verdacht. Nicht mehr und nicht weniger. Es ist das Gleiche, wenn kurz nach der Entlassung von Einbrecher X ein Einbruch nach dem gleichen Muster verübt wird. Auch hier muss X nicht beweisen, dass er es nicht war sondern die Kripo muss es ihm nachweisen.

Ich finde das alles vollkommen korrekt und auch nicht schwer verständlich.

Partenon schrieb:Diese Aussage hat ein Richter als glaubwürdig empfunden.

Ich will da gar nicht weiter drauf rumreiten, ich habe mich auch mit EDGAR per PN ausgetauscht.

Der Punkt der mir wichtig ist ist genau den du schreibst (siehe Zitat). Ein Richter hat die Aussage als glaubwürdig eingestuft und deswegen musste K. in Haft.

Genauso gut hätte aber ein anderer Richter zu der Meinung gelangen können die Aussage reicht für eine Haft nicht aus. UND genau das will ich damit sagen obwohl sich beide Richter an die Gesetze halten kann es zwei verschieden Konsequenzen nach sich ziehen.

Da hast du recht. Das hätte ein Richter so, der andere so sehen können.

Im konkreten Fall ist das aber nicht relevant, da die Fakten hier anders liegen - absolut unstreitig. Da kann ein Richter nicht anders, auch wenn er wollte. Der Ermessensspielraum ist gleich Null.

Jetzt warten wir mal die neue Woche ab. Könnte mir vorstellen, dass vielleicht im Laufe der Woche was kommt, was zumindest die U Haft rechtfertigt und in den Folgewochen findet die KTU genug, um den Sack zu zu machen.

Hoffentlich erfahren wir im Nachhinein noch etwas über die Umstände der Tat und vor allem das Motiv.

Partenon schrieb:Der Ermessensspielraum ist gleich Null.

Das nehme ich sehr erstaunt zur Kenntnis. Du scheinst aber mehr Ahnung davon zu haben wie ich.

Genau hoffentlich wird der Fall geklärt und die Eltern bekommen noch eine Antwort auf Ihre Frage - WARUM?

Danke für die anregende Diskussion. :)

Es könnte ja auch die Auswertung der Handydaten eine Rolle spielen.

Du meinst das man dem TV nachweisen kann das er in Tatortnähe war? Wie lange dauert es eigentlich soetwas auszuwerten?

Die Handyauswertung könnte ein Baustein sein, ja.

Blöd wäre nur, wenn er innerhalb der entsprechenden Handywabe wohnt.

@Partenon
Das wäre sclecht. Vermute aber, dass er nicht in Büttgen wohnt.

@xyfan72
Ja, das meinte ich. Weiß nicht, wie lange das dauert.

ich würde auf grund des tatorts aber vermuten, dass der TV nicht komplett ortsUNkundig ist

Ich denke, er ist ortsunkundig. Da gibt es in Büttgen hunderte Stellen, wo die Tat wesentlich länger unentdeckt geblieben wäre.

@korschenbroich
damit setzt du aber voraus, dass es geplant war.

ich hingegen tippe auf ungeplant. und nur wer die beschaffenheit dieser ecke einigermaßen kennt kriegt es hin jemanden dort zum halten zu bewegen, um nur mal eben dampf abzulassen

Selbst um nur mal eben Dampf abzulassen hätte ich dort niemals gehalten.

wir sind jetzt einfach an einem punkt, wo viele der hier genannten theorien ad acta gelegt werden konnten. aber nun natürlich auch viele neue fragen auftauchen. wer hätte gedacht, dass es vom TV bis zur auflösung noch so viel spielraum gibt.
gut zu wissen ist aber, dass die polizei, wie noch bis vor ein paar tagen vermutet, nicht mehr im nebel stochert, sondern mit hochdruck an der beweislage gearbeitet wird.

Vogelstrauss schrieb:ein begründeter verdacht darf als ausreichend gelten. der lag meines erachtens schon vor als bekannt wurde, dass der typ einen silbernen golf fährt.

diesen Satz kann ich so nicht stehen lassen. Mal angenommen, 2 Bekannte/Verwandte von DD fahren einen silbernen Golf - was dann?

wie @Partenon und @EDGARallanPOE schrieben - ein Richter konnte bei dieser Info-lage keinen Haftbefehl austellen. Wir leben in einem Rechtssaat, wo gleiches Recht für alle gilt. Möglicherweise erhärtet sich der Verdacht weiter - es kann sich aber auch anders entwickeln und der derzeit TV wird entlastet durch die weiteren Untersuchungen. Abwarten. StPO lesen, eine sehr interessante Lektüre übrigens :-) und sich dessen erfreuen, dass wir in einem Rechtsstaat leben der jedem Rechtssicherheit bietet.

@lawine
ja, das hatte ich aber auch zitiert (aus der stpo), dass dies im ermessen des richters liegt. ich habe heute einiges aus der stpo hier eingestellt. der von dir zitierte satz ist dazu aber meine persönliche meinung. aber wie hier auch schon geschrieben wurde: der TV wird observiert und hat nun kaum noch möglichkeiten etwas zu vertuschen oder sich aus dem staub zu machen. das ist die hauptsache.

was mich aber weiterhin fuchst ist, dass laut PK und presse der wagen des TV erst jetzt unter die lupe genommen wurde. der aussage: einen golf zu besitzen macht einen noch nicht verdächtig, stimme ich ja noch zu. nur in einem mordfall nicht umgehend den ersten golf zu durchsuchen, den ich in die finger kriege und dazu noch ein direkter bezug zu D besteht finde ich fatal, sollte dem tatsächlich so gewesen sein. da die vorstellung des wagens ja eh auf freiwilliger basis geschehen sein soll, hätte dies wesentlich früher stattfinden müssen.

das ist für mich im moment das kurioseste an diesem fall.

So nun mal zusammenfassend: Zunächst einmal muss zunächst die Kriminalpolizei, dann die Staatsanwaltschaft und dann erst der Richter einen "dringenden" Tatverdacht sehen, um einem Tatverdächtigen die Tat zuordnen zu können. Fest steht, dass der Tatverdacht sich auf den bisher Tatverdächtigen konzentriert. Weder die Kriminalpolizei, noch die Staatsanwaltschaft würden an die Öffentlichkeit mit irgendwelchen Verdächtigungen gehen, wenn sie denn nicht die notwendigen Hinweise auf eine Täterschaft hätten. Also können wir im vorliegenden Fall davon ausgehen, dass sie genügend Tathintergründe haben, um einen solchen Verdacht überhaupt öffentlich zu äußern. Die letzten Untersuchungen - also die letzten Beweise - stehen noch aus. Dies muss aber alles stimmen, um eine Untersuchungshaft bzw. eine Anklage vorbereiten zu können. Es muss natürlich alles wasserdicht sein.

Besonders relevant in diesem Zusammenhang steht mir die Aussage in der letzten Pressemitteilung, dass "man eventuell von einem Totschlag - statt von Mord - ausgehen könnte." Das sagt mir, dass und die Öffentlichmachung sagen mir, alles andere eigentlich schon klar ist. Die Frage ist nur das genaue Motiv.