Es gibt ja kaum detailliertere Informationen in Presse-Artikeln. Nicht einmal der genaue Weg zum Fundort wird irgendwo beschrieben, so weit ich sehe. Aber der Thread enthält jedenfalls wichtige Augenzeugenberichte aus der Tatnacht.
Danach ist Sabine mit einem anderen Mädchen und mit dem stockbetrunkenen RS gegen 3:15 aus Richtung Bahnhofstr. (höchstwahrscheinlich von der Disco "Sir Henry" aus, die an der Ecke Bahnhofstr./Geibelstr. lag) durch den Niederwall gegangen. An der Kreuzung Niederwall/Jahnstr. hat sich das andere Mädchen von der Gruppe getrennt, während Sabine und RS nach links in die Jahnstr. abgebogen sind.
Es gibt jetzt die theoretische Möglichkeit, daß RS kurz vor der Einmündung der von-Vincke-Str. rechts abgebogen ist zu einem Fußweg zur Niedertorstr. und Sabine von dieser Stelle der Jahnstr. aus allein weiterging, vorbei an der von links einmündenden von-Vincke-Str., und dann in die nächste einmündende Straße, die vom-Stein-Str. nach links abgebogen ist.
Die andere Möglichkeit ist, daß RS diesen Weg mit Sabine zusammen ging.
Wie auch immer: 10-15 Minuten nach dem Abbiegen vom Niederwall in die Jahnstr., also wohl gegen 3:30, wurde am Busbahnhof (nahe der Kreuzung Niederwall/Jahnstr.) ein Schrei gehört. Angeblich haben auch Anwohner in Nähe des späteren Fundorts Schreie gehört:
@CailleachaCailleacha schrieb am 14.10.2015:Anwohner hatten in der Nacht angeblich Schreie
gehört, die sie jedoch nicht einem Gewaltverbrechen zugeordnet hatten.
Mit Recht wurde schon gefragt, wie innerhalb so weniger Minuten sowohl die Verabschiedung von RS als auch das Auftreten eines Unbekannten stattgefunden haben soll, der dann unmittelbar zum Verbrechen geschritten sein müßte. RS sprach später von einem plötzlich aufgetretenen "blonden Mann" - was aber aufgrund des Grads seiner Trunkenheit m.E. von zweifelhafter Verläßlichkeit ist. Immerhin wußte RS nach eigener Aussage nicht einmal mehr, wie er in sein Bett gelangt ist, insbesondere wird er keine Erinnerung an seinen Heimweg gehabt haben.
Daß das bei Sabine festgestellte Sperma nicht das von RS gewesen ist, ist kaum zu fassen. Möglichkeiten:
a) Es hat vor oder während des Besuchs der Disco ein Geschlechtsverkehr stattgefunden (nicht mit RS). Dann wäre sowohl denkbar, daß RS mit Sabine bis zum Fundort zusammenblieb als auch daß er sich vorher von ihr verabschiedete. Sabine wäre dann von jemand umgebracht worden, ohne daß unmittelbar zuvor eine Vergewaltigung stattgefunden hätte.
b) Es hat auf dem Heimweg irgendwann nach dem Abbiegen in die Jahnstr. ein Geschlechtsverkehr mit einem Unbekannten stattgefunden. In diesem Fall müßte angenommen werden, daß RS nicht mehr dabei war, also wohl von der Jahnstr. nach rechts zur Niedertorstr. abgebogen ist.
Fragen: Wie sicher ist es, daß das festgestellte Sperma unmittelbar vor der Tötung in Sabines Körper gelangt ist?
Wäre es erkennbar, wenn das schon erheblich früher an dem Abend passiert wäre?Wo ist überhaupt der genaue Fundort und
wie hat man sich den Weg dorthin vorzustellen? Die Grundschule, von der die Rede ist, dürfte wohl die Grundschule im Kleinen Feld gewesen sein? Man erreicht diese durch Abbiegen von der Jahnstr. nach links in die vom-Stein-Str.
Lag dies auf dem Weg zur Wohnung/Haus, in dem Sabine wohnte? Immerhin lese ich hier:
@Cailleacha Cailleacha schrieb am 14.10.2015:Sabine hat, wenn ich mich recht entsinne, in einer anderen Ecke der Stadt gewohnt,
Wenn das stimmt, wäre es aber völlig unwahrscheinlich, daß RS sich von ihr verabschiedet hätte und Sabine allein auf einem Weg weiterging, der gar nicht zum Heimweg gehörte. Einen Umweg zu machen hätte doch nur Sinn, wenn man noch mit dem Mann zusammenbleiben wollte?! Für RS wäre übrigens ein Abbiegen von der Jahnstr. nach links die falsche Richtung (nämlich weg von der Richtung zur Kaserne) gewesen, was aber angesichts der Situation dennoch nicht ausgeschlossen ist. An anderer Stelle sagt Cailleacha:
Cailleacha schrieb am 18.11.2015:Logischer wäre der Weg von unten durch die von-Stein, abliefern und dann weiter rechts hoch die Jahnstraße.
Das ("abliefern") klingt nun allerdings so, als habe Sabine in der vom-Stein-Str. gewohnt, also nicht "in einer anderen Ecke der Stadt".
Weiß das jemand genauer?Im Beitrag vom 19.11.2015, 15:16, sagt Cailleacha:
Cailleacha schrieb am 19.11.2015:Ich bin - rein subjektiv - überzeugt, dass er ortskundig war. Folgt man deiner Theorie, würde das heißen, dass er entweder den dreien gefolgt ist und sich dann das Mädel gegriffen hat, oder aber er wußte, wo der Fußweg endet und hat sie abgepasst.
Von welchem Fußweg ist hier genau die Rede? Und wieso "den dreien"? Das anfangs noch dazugehörige Mädel war doch schon seit dem Abbiegen in die Jahnstr. nicht mehr dabei! Die Augenzeugin
@2C sagt jedenfalls nichts davon , daß da noch jemand anders auf dem Niederwall den dreien folgte. Im Gegenteil, sie sagt: "Ich war froh, dass die da waren, ansonsten war die Stadt wie leergefegt." (17.11., 17:16)