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Mordfall der Austauschstudentin Gabriele Z. (20j) aus Litauen

633 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Studentin, Mannheim ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall der Austauschstudentin Gabriele Z. (20j) aus Litauen

22.05.2014 um 14:26
@BigMäc
Formal gesehen ist es starker Tobak - wenn man denjenigen zufällig ergreift, hat er ein Problem.
Aber für eine SOKO und energische Fahndung / Ermittlungen reicht's dann doch nicht. Ist am Ende nur heisse Luft, von jemand der seine Empörung unterstreichen wollte.


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Mordfall der Austauschstudentin Gabriele Z. (20j) aus Litauen

22.05.2014 um 14:35
@z3001x
Wie gesagt, es ist ein Offizialdelikt und somit muss ermittelt werden. Und je nachdem, welche Anhaltspunkte der Brief und ein eventueller Umschlag mit möglicher Briefmarke bieten, ist es u.U. gar nicht so schwer, dem Schmierfinken auf die Schliche zu kommen. Und letztendlich hat jedes Offizialdelikt mit der gleichen Energie bearbeitet zu werden und wird es in diesem Fall sicher auch .


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Mordfall der Austauschstudentin Gabriele Z. (20j) aus Litauen

22.05.2014 um 14:37
@BigMäc
Zitat von BigMäcBigMäc schrieb:Und letztendlich hat jedes Offizialdelikt mit der gleichen Energie bearbeitet zu werden und wird es in diesem Fall sicher auch
Ja stimmt. Besonders geschickt war die Person vermutlich ausserdem nicht.
Zurück zum Hauptfall. Ist es ein Geständnis bzgl der Frage nach Sicherheitsverwahrung überhaupt relevant? Weisst Du da mehr?


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Mordfall der Austauschstudentin Gabriele Z. (20j) aus Litauen

22.05.2014 um 14:47
@z3001x

Sicherungsverwahrung dient ausschliesslich dazu, die Allgemeinheit vor besonders gefährlichen Tätern zu schützen. Um die durchzusetzen muss der Täter eine besonders schwere Straftat verübt haben und die Gefährlichkeit wird anhand einer Prognose ermittelt.
Deshalb schrieb ich vorhin ja :
Zitat von BigMäcBigMäc schrieb: Ein Geständnis direkt nachdem noch allen Verfahrensbeteiligten die Verzweiflung der Mutter optisch und emotional gut im Gedächtnis ist, soll ja wohl Reue und Mitleid auch mit den Angehörigen zeigen und daraufhin abzielen, der Sicherungsverwahrung zu entgehen. Denn wer ( vorgeblich ) auch emotional erkannt hat, dass er einen grossen Fehler gemacht hat, von dem erwartet man eigentlich, dass er so einen Fehler nie wieder machen wird.



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Mordfall der Austauschstudentin Gabriele Z. (20j) aus Litauen

22.05.2014 um 16:33
Zitat von jimmy82jimmy82 schrieb am 05.05.2014:Übrigens war das Opfer ja Litauisch also keine Deutsche. Darum geht es also nicht. Wir sollten natürlich unser Land halbwegs sicher halten und brauchen sicher keine schwerkriminellen Einwanderer. Es ist in der Tat besser, wenn diese ihre Straftaten in ihren Heimatländern begehen.
Nein, wir sollten nicht *unser* jeweiliges Land besonders sicher halten, sondern darauf hinarbeiten, dass Straftäter in Europa nach gleichem Recht und Standard ver- und beurteilt werden. Ich bin dafür, Straftäter nach Verbüßen ihrer Strafe möglichst gut und mit allen Mitteln in die Gesellschaft zu reintegrieren, und jeder Europäer sollte da die gleichen Rechte haben und nach Ablauf einer eventuellen Bewährung auch das Recht auf eine freie Bestimmung seines Aufenthaltsorts haben - hier haben schlicht die bulgarischen Stellen versagt, und das passiert leider in jedem Land hin und wieder einmal. Der Ansatz wäre, den Ländern, in denen es mit der Beurteilung der Wiederholungsgefahr durch entsprechende Gutachter, nicht so weit her ist wie in anderen Ländern, diesbezüglich unter die Arme zu greifen. Dass das eine Utopie ist, ist mir klar; genau so war es mir aber ein Bedürfnis, dies hier einmal loszuwerden. ;)


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Mordfall der Austauschstudentin Gabriele Z. (20j) aus Litauen

22.05.2014 um 16:45
@Minderella

Für Deine Gedanken würde ich Dich hiermit gerne auf einen viruellen Kaffee einladen ;-) . Bravo!


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Mordfall der Austauschstudentin Gabriele Z. (20j) aus Litauen

22.05.2014 um 16:48
Oh. Das ist lieb. Vielen Dank! Den nehme ich gern virtuell an. :)


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23.05.2014 um 03:02
Zitat von MinderellaMinderella schrieb:Ich bin dafür, Straftäter nach Verbüßen ihrer Strafe möglichst gut und mit allen Mitteln in die Gesellschaft zu reintegrieren
Meinst Du das ist bei jedem möglich? Wenn es fehl schlägt, stirbt halt die nächste. Sollte mMn nicht riskieren.
Ist relativ schwierig zu beurteilen, wie tief so eine Störung sitzt, aber bei so einem Typen wie diesem Emil S, der eigentlich immer sehr bald nach Haftentlastung wieder rückfällig wurde und auch zunehmend gefährlich, ist auf Deutsch gesagt Hopfen und Malz verloren.
Vielleicht hätte man ihm in jungen Jahren helfen können, aber jetzt noch?
Der wird erst im Alter nicht mehr gefährlich sein, weil er dann physisch schwach ist und das Testosteron fehlt :-/.
Sein sehr authentisches Geständnis heute, hüstel, wirkt wirklich wie ein kompletter Gesinnungswandel, Hosijana, Sarkasmus off. Er würde sein Leben geben, die Tat ungeschehen zu machen. Das liegt ja auch nahe, das in das reut, wenn die eigene Verurteilung naht. Er soll sogar ein paar Tränen vergossen haben.
Er hätte der armen Gabriele ihr Leben einfach nicht nehmen müssen. Für die meisten Menschne ist das irgendwie normal, ihre Mitmenschen am Leben zu lassen, nur er scheint dazu nicht in der Lage zu sein, dazu ist die Liste dieser Angriffe zu lang.
Der Mutter wurden heute immerhin volle 5.000€ Schmerzensgeld zuerkannt, also die Regulierungshöhe eines mittleren Autounfalls, die der reuige Mörder an sie zahlen soll, und die sie natürlich niemals sehen wird, weil der die Kohle nicht hat. Ich finde da wären 500.000€ noch zu wenig.


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Mordfall der Austauschstudentin Gabriele Z. (20j) aus Litauen

23.05.2014 um 18:04
Zitat von z3001xz3001x schrieb:Meinst Du das ist bei jedem möglich? Wenn es fehl schlägt, stirbt halt die nächste. Sollte mMn nicht riskieren.
Nein, ich glaub nicht, dass jeder "heilbar" ist, aber ich glaube, dass - zumindest in Deutschland - ein System angewendet wird, dass die Rückfallquote für "geheilte" Straftäter kleinstmöglich hält. Ansonsten sollte eben eine Sicherungsverwahrung in Kraft treten. Was mich an dem Post vorher halt störte, war dieses sinngemäße "Wer im Heimatland straffällig wird, sollte nicht nach XY emigrieren dürfen". Jeder, der seine Strafe abgegolten hat, und von Fachleuten entsprechen "in die Welt" zurückentlassen wird, sollte die gleichen Chancen und Rechte haben, wie ein Unbescholtener. Uneingeschränkt. Das System kränkelt halt da, wo fehleingeschätzt wird, aber ich sehe da für mich und mein Rechtsempfinden keine andere Lösung, als sich auf Fachleute zu verlassen und dieses Risiko einzugehen. Ansonsten wären wir schnell an dem Punkt, wenn man es konsequent weiterdenkt, dass man als ehemals straffälliger Mensch nichtmals mehr im Ausland Urlaub machen darf, das halte ich als Regel für falsch - und wer soll den Aufwand erbringen, jeden Einzelfall zu prüfen? Nein, hier haben die bulgarischen Behörden versagt, nicht mehr und nicht weniger.


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Mordfall der Austauschstudentin Gabriele Z. (20j) aus Litauen

26.05.2014 um 12:52
Mannheim

Mordprozess Gabriele Z.: Neuer Anlauf für Gutachten

Im Mordprozess Gabriele Z. soll heute ein psychiatrischer Gutachter zur Persönlichkeit des Angeklagten Emil S. aussagen. Das Gutachten war in der Verhandlung mehrfach verschoben worden. Nach wochenlangem Schweigen hatte Emil S. in der vergangenen Woche den Mord an der litauischen Austauschstudentin gestanden. Zu zwei weiteren Überfällen auf Frauen in der Pfalz hat er sich noch nicht geäußert. Am Mittwoch sollen in dem Verfahren die Plädoyers beginnen. Das Urteil soll nach einer Verhandlungspause am 27. Juni verkündet werden.

http://www.swr.de/landesschau-aktuell/bw/rhein-neckar/mordprozess-gabriele-z/-/id=1582/did=13462474/nid=1582/1evizp0/


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Mordfall der Austauschstudentin Gabriele Z. (20j) aus Litauen

27.05.2014 um 12:31
Der Inhalt des lange erwarteteten psychiatrischen Gutachtens über Emil S. liegt jetzt vor, der Tübinger Gerichtspsychiater und Professor Klaus Foerster trug es am Montag im Prozess vor.
Danach sieht der Psychiater keine psychische Störung im eigentlichen Sinne, Emil S. gilt also als voll schuldfähig, aber eine sehr hohe Rückfallwahrscheinlichkeit sei gegeben und liesse ihn Emil S. als weiterhin sehr gefährlichen Sexualstraftäter einstufen, mit schlechter Prognose was Lernfähigkeit angeht.
Vermutlich die ausschlaggebende Einschätzung bzgl Sicherheitsverwahrung.

Konkret sagte der Gutachter:
Der Mann sei wegen seines Hangs zu Straftaten und zu Gewalt "weiter als gefährlich einzuschätzen". [...] Der Angeklagte sei "unfähig, aus Bestrafungen zu lernen" und missachte soziale Regeln.
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Hier zwei Artikel:
Mannheim
"Rasche Rückfallneigung"

Nach Gutachter-Einschätzung ist der mutmaßliche Mörder einer litauischen Austauschstudentin voll schuldfähig. Dem 41-Jährigen droht nun Sicherungsverwahrung - seine Anwältin erhält Morddrohungen.


Für den Tübinger Psychiatrieprofessor Klaus Foerster gibt es keinen Zweifel: Der 41-jährige Angeklagte, der in Mannheim eine litauische Austauschstudentin ermordet haben soll, sei voll schuldfähig. Für die Zukunft stellte Foerster zudem eine ausgesprochen "schlechte Prognose": Der Mann sei wegen seines Hangs zu Straftaten und zu Gewalt "weiter als gefährlich einzuschätzen".

Als Grund nannte er die "sehr rasche Rückfallneigung" sowie das "Bewährungsversagen" des Mannes, der bereits mit 17 Jahren das erste Mal verurteilt wurde. Der zweifache Vater hatte in seiner Heimat Bulgarien bereits rund 15 Jahre in Haft gesessen - unter anderem wegen Raubes an zwei Frauen. "Es überwiegen die Phasen der Delinquenz", sagte der Gutachter. Der Angeklagte sei "unfähig, aus Bestrafungen zu lernen" und missachte soziale Regeln.

Sollte das Landgericht der Einschätzung des Psychiaters folgen, droht dem Angeklagten neben einer lebenslangen Haft die Sicherungsverwahrung. Hierfür gibt es nach Ansicht von Verteidiger Maximilian Endler jedoch "keine gesetzliche Grundlage". Endlers Antrag, die Frage der Sicherungsverwahrung in dem Gutachten außer acht zu lassen, wurde vom Gericht jedoch abgelehnt.

Keine Anhaltspunkte sieht Foerster für eine Einschränkung oder Aufhebung der Schuldfähigkeit des 41-Jährigen. Es gebe "keine Hinweise" für eine dauerhafte oder akute psychische Störung. Der Angeklagte sei offenbar auch nicht als schwachsinnig einzustufen, unter anderem, weil er zwei Sprachen beherrsche. Ein bulgarisches Gericht hatte ihm eine niedrige Intelligenz bescheinigt - und einen "ausgeprägten Willen" zur Begehung von Straftaten.

Zur Persönlichkeit des Angeklagten vermochte sich der Gutachter nicht zu äußern. Schließlich hatte sich der Bulgare einer Begutachtung verweigert. "Der Kern der Begutachtung, das psychiatrische Gespräch, war nicht möglich." So musste sich Foerster mit Akten, früheren Urteilen und Zeugenaussagen begnügen. Die Motive für den Mord an Gabriele Z. und die Überfälle auf eine Frau und zwei Teenager seien unklar.

Foerster sprach von einer Deliktserie mit einem ähnlichen äußeren Ablauf. "Die gemeinsame Wurzel sehe ich in der Gewaltbereitschaft und der Gewaltanwendung." Der Angeklagte habe die Frauen "zufällig ausgewählt" und aus dem Gebüsch heraus überfallen "Die Opfer sind austauschbar", sagte der 69-Jährige. Denkbar sei, dass er Gabriele Z. zunächst nur berauben und nicht missbrauchen wollte.

Kollegen hatten den Angeklagten als Einzelgänger bezeichnet, der kaum redet und keinen Kontakt suche. Er wurde aber auch als freundlich, hilfsbereit und fleißig beschrieben. Über sein Leben ist wenig bekannt. Der Bulgare hat wohl einige Jahre im Heim verbracht und keinen Beruf erlernt. Seine Frau verließ ihn 2003, als er im Knast saß. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor. Seit Herbst 2012 lebt er ihn Deutschland und war bis zu seiner Verhaftung als Hilfsarbeiter tätig.

Die grausame Tat hatte in Mannheim großes Aufsehen und Anteilnahme ausgelöst. Inga Berg, eine Verteidigerin des 41-Jährigen, hat am Freitag erneut eine Morddrohung erhalten, berichtete sie am Rande des Prozesses. Man werde ihr Gesicht "zerschlagen" und sie "lange leiden lassen", heißt es in dem anonymen Schreiben. Bereits vor einigen Wochen gingen ähnliche Briefe bei ihr und dem Kollegen Maximilian Endler ein. Die Ermittlungen gegen unbekannt laufen.
http://www.swp.de/ulm/nachrichten/suedwestumschau/Rasche-Rueckfallneigung;art4319,2625574

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Mordprozess Gabriele Z.: Gutachter hält den Angeklagten für voll schuldfähig

Damit droht dem mutmaßlichen Mörder bei einer Verurteilung die Sicherungsverwahrung. Außerdem diagnostiziert der Gutachter ihm eine hohe Rückfall-Neigung.

27.05.2014, 06:00

Mannheim. 15 Tage lang hat Professor Klaus Foerster den Prozess gegen den mutmaßlichen Mörder von Gabriele Z. aufmerksam verfolgt - am Montagmorgen schlägt die Stunde des psychiatrischen Sachverständigen aus Tübingen. In seiner Expertise informiert er das Landgericht Mannheim über die Persönlichkeit, Schuldfähigkeit und Gefährlichkeit des Angeklagten. Was gar nicht so einfach ist, denn Emil S. hat auf Anraten seiner Anwälte nicht mit dem Experten sprechen wollen. "Der Kern eines psychiatrischen Gutachtens ist somit nicht gegeben", räumt Foerster ein.

Dennoch hat er wesentliche Erkenntnisse anhand von Zeugenaussagen und Akten gewonnen. Die Wichtigste: "Zum jetzigen Zeitpunkt ist der Angeklagte auch weiterhin als gefährlich einzuschätzen". Sollte das Gericht diese Ansicht teilen, droht Emil S. bei einer Verurteilung die Sicherungsverwahrung. Die Maßnahme dient dazu, die Allgemeinheit vor Tätern zu schützen, die ihre Strafe bereits verbüßt haben, aber immer noch als gefährlich gelten. Sie werden dann nicht auf freien Fuß gesetzt, sondern in spezielle Anstalten eingewiesen.

Laut Foerster gebe es keinerlei Hinweise auf eine Persönlichkeitsstörung oder eine psychische Störung des Angeklagten. Auch die Emil S. in einem früheren Urteil bescheinigte "niedrige Intelligenz" könne er nicht erkennen. So spreche Gabrieles mutmaßlicher Mörder Bulgarisch und Türkisch, habe nach seiner Festnahme Korrekturen am polizeilichen Protokoll gewünscht und gesagt, dass er noch Geld von seinem Chef bekommt. "Ich sehe keine Anhaltspunkte für eine Schwachsinnigkeit", bilanziert Foerster. Übersetzt heißt das: Emil S. ist voll schuldfähig.

Der Mann soll nicht nur Gabriele erwürgt und sich dann an ihr vergangen, sondern auch eine Frau in Speyer brutal überfallen und zwei Mädchen in Grünstadt attackiert haben. Während Emil S. den Mord in Mannheim gestanden hat, will er zu den Taten in der Pfalz auch gestern keine Angaben machen. Auf eine entsprechende Frage des Vorsitzenden Richters Ulrich Meinerzhagen schüttelt Emil S. den Kopf. Bereits Ende der 1990er-Jahre war er wegen Raubüberfällen auf zwei Frauen in seiner Heimat von einem bulgarischen Gericht zu jeweils sechs Jahren Haft verurteilt worden.

"Die gemeinsame Wurzel all dieser Verbrechen sehe ich in der Gewaltbereitschaft und Gewaltanwendung des Angeklagten", sagt Foerster. Zu möglichen Motiven will sich der Gutachter nicht äußern. Dafür diagnostiziert Foerster "Risikofaktoren" wie eine hohe Rückfall-Neigung oder Verantwortungslosigkeit. Emil S. habe es nicht geschafft, aus Erfahrungen - konkret: aus Strafen - zu lernen.

Ausgehend von Zeugenaussagen porträtiert Foerster den Angeklagten als zurückgezogenen und stillen Einzelgänger, der den Eindruck erwecke, sich für seine Mitmenschen nicht zu interessieren. Er sei aber auch als freundlich und hilfsbereit beschrieben worden. Anwalt Maximilian Endler kündigt an, "alles Erdenkliche" zu tun, um die Sicherungsverwahrung für seinen Mandanten zu verhindern. Die Familie von Gabriele Z. hofft hingegen, dass Emil S. nicht mehr in Freiheit kommt. "Alles andere wäre ganz schlimm für die Angehörigen", sagt Opfer-Anwältin Sabrina Hausen. Der Prozess wird morgen fortgesetzt.
http://www.rnz.de/mannheim/00_20140527060000_110682890-Mordprozess-Gabriele-Z-Gutachter-haelt-den-Ang.html (Archiv-Version vom 30.05.2014)


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Mordfall der Austauschstudentin Gabriele Z. (20j) aus Litauen

28.05.2014 um 12:34
Mordprozess um Studentin in Mannheim

Staatsanwalt fordert die Sicherungsverwahrung

Wegen Mordes an der litauischen Austauschstudentin Gabriele Z. und anderer schwerer Straftaten hat die Mannheimer Staatsanwaltschaft eine lebenslange Haftstrafe und Sicherungsverwahrung für den Angeklagten gefordert. Er soll außerdem eine Frau und zwei Mädchen in der Pfalz überfallen haben.

"Die Absicht, sich in den Besitz fremder Wertgegenstände zu bringen, zieht sich wie ein roter Faden durch die Taten", sagte Oberstaatsanwalt Oskar Gattner in seinem Plädoyer vor dem Landgericht. Auch die Nebenklage soll heute plädieren. Der Anwalt des Angeklagten soll sein Plädoyer hingegen am 11. Juni halten. Im Fall der litauischen Studentin wirft die Staatsanwaltschaft dem 41-Jährigen Mord, sexuelle Nötigung und Raub mit Todesfolge vor.

Gewürgt, missbraucht und bestohlen
Der Angeklagte soll die junge Frau am 3. Oktober 2013 überfallen, mit ihrem Schal bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt und anschließend vergewaltigt haben - eine Tat aus sexueller Lust und Habgier, wie die Anklage glaubt. Danach sei er mit ihrem Smartphone und Geld geflohen. Die 20-Jährige starb an den Folgen des Würgeangriffs. Ihre Leiche wurde am nächsten Tag unter einer Brücke im Mannheimer Jungbusch entdeckt. Die Studentin war auf dem Rückweg von einem Filmabend an der Uni gewesen, als sie Opfer des Überfalls wurde.

16 Tage nach dem Mord war die Polizei dem Verdächtigen in Grünstadt auf die Spur gekommen. Das gelang den Ermittlern durch die Ortung des erbeuteten Handys von Gabriele Z.. Außerdem soll es DNA-Spuren des Mannes am Tatort gegeben haben. In der Wohnung des 41-Jährigen in Grünstadt entdeckten die Beamten das Telefon der Studentin, ebenso wie ein Bahnticket von Mannheim nach Grünstadt vom Tatabend.


Weitere Überfälle angeklagt
Bereits im August 2013 soll er in Speyer eine 48-Jährige nachts von hinten angegriffen, geschlagen und gewürgt haben, um an ihre Umhängetasche mit Geldbeutel zu kommen. Er entkam mit 50 Euro. Die Frau erlitt Prellungen und eine Kieferhöhlenfraktur. Die Staatsanwaltschaft wertet den Überfall als versuchten Mord.

Zwei Wochen nach dem Mannheimer Sexualmord soll der Mann im pfälzischen Grünstadt zwei Mädchen im Alter von 13 und 17 Jahren angegriffen haben, um sie zu berauben. Die beiden wehrten sich vehement. Der mutmaßliche Täter soll ihnen eine Handtasche gestohlen haben. Die beiden Jugendlichen treten im Prozess als Nebenklägerinnen auf.
Überraschendes Geständnis

Der Angeklagte hatte vor einigen Tagen überraschend ein Geständnis abgelegt - nachdem er wochenlang geschwiegen hatte. "Ihre Tochter ist durch meine Hand zu Tode gekommen", sagte der 41-Jährige an die Mutter der Toten gewandt. "Was ich getan habe und wofür ich verantwortlich bin und wofür ich auch eine angemessene Strafe erwarte, das bereue ich aus tiefstem Herzen", ließ er über seinen Anwalt erklären. Zuvor war die Mutter von Gabriele Z. im Gerichtssaal in Tränen ausgebrochen, als sie darüber berichtete, wie sie von der Ermordung von Gabriele erfahren hatte. Auch dabei war beim Angeklagten keine Gemütsregung zu beobachten.

Das Urteil soll voraussichtlich am 27. Juni verkündet werden.

http://www.swr.de/landesschau-aktuell/rp/rhein-neckar/staatsanwaltschaft-fordert-sicherungsverwahrung-mordprozess-in-mannheim/-/id=1652/did=13474360/nid=1652/13i5b1n/index.html (Archiv-Version vom 04.06.2014)


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Mordfall der Austauschstudentin Gabriele Z. (20j) aus Litauen

29.05.2014 um 23:55
Zitat von Vernazza2013Vernazza2013 schrieb:Wegen Mordes an der litauischen Austauschstudentin Gabriele Z. und anderer schwerer Straftaten hat die Mannheimer Staatsanwaltschaft eine lebenslange Haftstrafe und Sicherungsverwahrung für den Angeklagten gefordert.
Würde mal prognostizieren, das Gericht wird sich Ende Juni, wenn das Urteil fällt, beidem anschliessen.

Schriftlich vom Blatt abgelesene und vom Anwalt vorgetragene "Reue" ist nicht so völlig überzeugend und gleicht keine schlechte psychiatrische Prognose und Sexualmord und Mordversuch aus.


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Mordfall der Austauschstudentin Gabriele Z. (20j) aus Litauen

03.06.2014 um 13:40
Mit der App "KommGutHeim"
Keine Angst mehr vor dem Heimweg im Dunkeln
SIR/dpa, 03.06.2014 10:21 Uhr

Viele Studentinnen fühlen sich unsicher, wenn sie abends in der Dunkelheit alleine unterwegs sind. Doch ein kleines Handyprogramm schafft Abhilfe - und auch die Unis lassen sich etwas einfallen.

Stuttgart - Auf dem Campus fühlt sich Katharina Wolff relativ sicher. „Natürlich gibt es dunkle Ecken, aber oft sind viele Leute unterwegs“, sagt die 23-Jährige, die an der Universität Stuttgart Maschinenbau studiert und im Studentenwohnheim wohnt. Dennoch hat sie mit ihren Freundinnen vereinbart, dass sie sich eine SMS schreiben, wenn sie nachts Zuhause angekommen sind. Häufig bilden die jungen Frauen auch Fahrgemeinschaften, damit keine alleine unterwegs ist. Und manchmal greift Katharina auf dem Heimweg zum Handy und telefoniert, um sich sicherer zu fühlen.

Ähnlich hat das auch Katharina Hochmuth, Studentin an der Universität Regensburg gemacht, bis sie auf die Idee kam, eine entsprechende App zu entwickeln. Mit Hilfe ihrer Kommilitonen Mario Pfaller und Tim Hautkappe entstand schließlich „KommGutHeim“, ein Programm, das seit kurzem auch für Android-basierte Telefone verfügbar ist. Mit der App, die bis Mitte Mai 6000 Mal heruntergeladen wurde, können Freunde oder Familie virtuell den Weg nach Hause mitverfolgen und sehen, wenn sich Route oder Geschwindigkeit ändern.

Auch die Hochschulen kümmern sich um die Sicherheit ihrer Studentinnen, und das nicht erst seit dem Tod einer 20-jährigen Austauschstudentin, die im vergangenen Herbst auf dem Heimweg von der Universität Mannheim ermordet wurde.

Wie man sich wehrt, können junge Frauen an der Universität Stuttgart in Selbstverteidigungskursen lernen, die vom Hochschulsport angeboten werden.

Vor einigen Jahren wurden in einem Gebäude auch von innen abschließbare Türen in besonders gefährdeten Bereichen installiert. So können sich Frauen dort im Ernstfall einschließen, erklärt Beate Langer, die Leiterin des Gleichstellungsreferats. „Grundsätzlich hat jede Frau, die sich auf dem Campus unsicher fühlt, die Möglichkeit, sich an uns zu wenden“, sagt sie. Dann könne geprüft werden, inwieweit von Universitätsseite durch bauliche oder andere Maßnahmen die Situation vor Ort verbessert werden könnte.

Uni Konstanz hat umfangreiches Präventionsangebot

Wenn Faiza Tahir nach Hause ins Studentenwohnheim will, nutzt sie meistens den Bus. Der hält quasi vor der Tür. Ist die 23-Jährige in Tübingen zusammen mit Freundinnen unterwegs, machen die jungen Frauen auch mal einen Umweg, um einander sicher nach Hause zu bringen. „Ich fühle mich normalerweise nicht unsicher“, sagt die Biologiestudentin. Dass das der Fall ist, ist der Universität Tübingen ein wichtiges Anliegen. „Die Uni ist weiblich - 60 Prozent der Studierenden sind Frauen“, erklärt Rüdiger Wulf, Honorarprofessor am Institut für Kriminologie. Mit Kollegen hat er im Auftrag des Rektorats eine Studie zur Sicherheit an Hochschulen, insbesondere an der Uni Tübingen, erstellt. 66,5 Prozent der Frauen fühlen sich demzufolge auf dem Tübinger Unigelände sicher.

Um die objektive und subjektive Sicherheit noch weiter zu verbessern, empfiehlt die Studie unter anderem eine ausreichende Beleuchtung. „Es nutzt nichts, wenn die Bibliothek bis 24 Uhr geöffnet ist, wenn die Studentinnen in der schlecht beleuchteten Tiefgarage Angst haben“, bemerkt Wulf. Momentan befasst sich eine Arbeitsgruppe mit der Umsetzung der Maßnahmen.

In Freiburg an der Albert-Ludwigs-Universität gibt es einen eigenen Sicherheitsdienst, der nachts und im Universitätszentrum zusätzlich tagsüber vor Ort ist. Für den Neubau der Universitätsbibliothek, der im Wintersemester 2014/15 fertig sein und täglich 24 Stunden geöffnet haben wird, sind spezielle Benachrichtigungsstellen im Gebäude geplant, über die man im Ernstfall Hilfe rufen kann. Zudem bietet die Uni im Rahmen des Hochschulsports einen Selbstverteidigungskurs an.

Über ein umfangreiches Präventionsangebot verfügt die Universität Konstanz. Dort hat die Arbeitsgruppe Sicherheit Frauenparkplätze in der Nähe der Eingänge eingerichtet. Auf der Homepage finden sich Tipps zur Prävention. Ein Schild im Foyer weist auf einen Treffpunkt hin, an dem sich zu jeder halben und vollen Stunde Studierende treffen können, um den Heimweg nicht allein antreten zu müssen. „Das wird gut angenommen“, sagt Pressesprecherin Julia Wandt. Im vergangenen Semester hat die AG Sicherheit eine Plakataktion durchgeführt. „Der Uni ist es wichtig, für das Thema sexuelle Belästigung zu sensibilisieren“, sagt Wandt.

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.mit-der-app-kommgutheim-keine-angst-mehr-vor-dem-heimweg-im-dunkeln.046585fc-6da8-493b-92da-287bded48071.html


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Mordfall der Austauschstudentin Gabriele Z. (20j) aus Litauen

13.06.2014 um 22:16
EINBRUCHSDELIKTE: Politiker müssten uns schützen, damit wir nicht unsere Häuser aufrüsten müssen
Kriminalität ins Land geholt

Laut Schwetzinger Zeitung haben wir bei Wohnungseinbrüchen den höchsten Stand seit 15 Jahren; im Mannheimer Stadtgebiet gibt es sogar ein Plus von knapp 55 Prozent. In diesem Zusammenhang ist die Rede von international agierenden Einbrecherbanden überwiegend aus dem südlichen Osteuropa und dem Balkan, die bundesweit für eine Vielzahl von Einbrüchen und Diebstählen verantwortlich seien. Die Bevölkerung ist aufgerufen, wachsam zu sein und ihre Häuser einbruchssicher hochzurüsten, was mit enormen Ausgaben verbunden ist. Normalerweise sollten uns unsere Politiker mit entsprechenden Maßnahmen vor solcher Kriminalität aus dem Ausland schützen, aber der Bürger wird alleingelassen.

Laut Polizeiberichten aus Brandenburg geht diese enorme Zunahme von Kriminalität zurück auf die Öffnung der Grenzen. Dadurch sei Deutschland ein Selbstbedienungsladen geworden, so ein Polizeisprecher. Jede Woche werden im deutsch-polnischen Grenzgebiet zirka 30 Autos gestohlen. Die Täter sind innerhalb weniger Minuten in Polen, die Polizei hat keine Chance. Wertvolle Landmaschinen werden aus gesicherten Scheunen geholt, indem man durch die Wand fährt. Bis die Polizei vor Ort ist, ist die Maschine in Polen. In NRW hat über Monate eine Mafia-ähnlich arbeitende Bande aus Litauen Autos aufgebrochen und Navigationsgeräte ausgebaut - Schaden mehrere Millionen Euro. Natürlich könnten wir sagen: Brandenburg und NRW sind weit weg, aber für diese Schäden zahlen wir alle in Form von höheren Prämien. Nicht unterschätzt werden sollten die Ängste und der tiefe Eingriff in die Psyche der Menschen.
Unsere Politiker hatten eine Vision, der Bürger zahlt die Zeche. Natürlich sind offene Grenzen und eine totale Reisefreizügigkeit schön, das funktioniert aber nur, wenn die Nachbarländer ein ähnliches Sozial- niveau haben. Wenn wir die Grenzen öffnen hin zu Korruption und Armut, sagt uns der gesunde Menschenverstand, dass wir auch oder gerade die Kriminalität einladen.

Ein trauriges Beispiel ist der Fall der Studentin Gabriele Z. aus Mannheim. Sie wurde sexuell missbraucht und ermordet; der Täter ist ein Bulgare, der in seinem Heimatland schon kriminell war und im Gefängnis saß. Hätten wir noch Grenzkontrollen, wäre eine Einreise wahrscheinlich unmöglich gewesen und Gabriele würde noch leben. Ist das der Preis, den wir zahlen müssen ?

Laut einer Reportage der Polizei ist besonders die hohe Aggression bei jungen Migranten besorgniserregend. Unsere Ordnungshüter müssen sich als Nazi-Schweine beschimpfen lassen. Nur zu zweit Streife zu gehen, wird für die Polizei allmählich zu riskant. Viele dieser aggressiven jungen Menschen sind hier geboren, leben in Sicherheit in einer Demokratie und wahrscheinlich besser als in den Länden ihrer Eltern, können zur Schule gehen und Bildung erlangen. Wir können sicherlich keine Dankbarkeit erwarten, wir wollen aber schon gar keine Gewalttaten. Hier sei nur an einige Fälle erinnert, etwa an Jonny K., der von mehreren jungen Migranten totgeschlagen wurde. Oder an den Rentner aus Edigheim, der 2013 von jungen Ausländern zusammengeschlagen, geknebelt wurde und qualvoll starb, und den Überfall auf ein Weingut im Raum Landau Ende 2011, als der Enkel seinem Großvater zu Hilfe kam und erstochen wurde.

Was ist aus Deutschland geworden? Ein Land, in dem die Bürger aufrüsten müssen, um sich gegen Einbrecherbanden aus dem Ausland zu wappnen, ein Land, in dem die Polizei in Brennpunkten schon vor Jahren resigniert hat, ein Land, in dem Großfamilien aus dem arabischen Raum mit teils hochkriminellen Mitgliedern sich jeder Rechtsprechung entziehen können?

Mir ist klar, dass ich mit diesen Aussagen angegriffen werde von Sozialromantikern, die diese Probleme nicht sehen wollen. Ich werde damit leben können.
Gaby Gehring, Schwetzingen
© Schwetzinger Zeitung, Samstag, 07.06.2014

https://www.morgenweb.de/region/schwetzinger-zeitung-hockenheimer-tageszeitung/leserbriefe/kriminalitat-ins-land-geholt-1.1735926


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Mordfall der Austauschstudentin Gabriele Z. (20j) aus Litauen

15.06.2014 um 19:32
Nun kam es ja an der Stelle um den Jungbusch zu einer Massenschlägerei mit Pistolen, Messern und Baseballschlägern. Über 100 Beteiligte. Sogar Polizei aus den Nachbarstädten musste anrücken.

Dieses Viertel ist echt sowas von abgefuckt, das gibt es in Deutschland wahrscheinlich kaum irgendwo ein zweites mal.


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Mordfall der Austauschstudentin Gabriele Z. (20j) aus Litauen

15.06.2014 um 22:18
@jimmy82
Einer hatte sogar eine scharfe Schusswaffe dabei und sie auch benutzt ... oO. Wenigstens wurde der sofort eingecachet.

Mit dem Jungbusch geht's im Eiltempo abwärts. Seit dem Mord an Gabriele und der weiteren Vergewaltigung, ist der Lack ab. Der ganze Künstlerviertel-Hype ist passe.

Aber keine Angst in Duisburg, Offenbach und Berlin uva deutschen Städten gibt's Viertel wo gewalttätiger abgefuckter Alltag noch viel konsequenter vorgelebt wird. Aber bald ist das Vorbild Neukölln im Jungbusch bestimmt eingeholt.


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Mordfall der Austauschstudentin Gabriele Z. (20j) aus Litauen

17.06.2014 um 11:55
Plädoyers im Mordprozess Gabriele Z.

Verteidigung fordert 14 Jahre Haft
Im Mordprozess Gabriele Z. hat die Verteidigung für den Angeklagten Emil S. eine Haftstrafe von 14 Jahren gefordert. Der Anwalt des 41-jährigen bulgarischen Hilfsarbeiters wertete die Tat als Raub mit Todesfolge und nicht als Mord.

Eine Tötungsabsicht sei nicht zu erkennen, so Verteidiger Maximilian Endler. Er sehe auch bei seinem Mandanten keinen Hang zu Gewalttaten, weshalb eine Sicherungsverwahrung nach der Haftstrafe nicht angebracht sei. Emil S. hatte im Prozess gestanden, die litauische Austauschstudentin getötet zu haben. Das Urteil soll am 27. Juni verkündet werden.

Oberstaatsanwalt Oskar Gattner hatte in seinem Plädoyer im Mai lebenslange Haft für den 41-jährigen und Sicherungsverwahrung gefordert. Sie soll die Allgemeinheit vor Tätern schützen, die ihre Strafe bereits verbüßt haben, aber weiterhin als gefährlich gelten. Der Mann sei extrem gewaltbereit und habe bereits lange Jahre wegen anderer Straftaten im Gefängnis gesessen, sagte der Oberstaatsanwalt. Die Nebenklage schloss sich der Forderung der Staatsanwaltschaft an.

http://www.swr.de/landesschau-aktuell/bw/rhein-neckar/gabriele-prozess-mannheim-plaedoyer/-/id=1582/did=13597366/nid=1582/1vz7ex7/index.html (Archiv-Version vom 19.06.2014)


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Mordfall der Austauschstudentin Gabriele Z. (20j) aus Litauen

25.06.2014 um 09:33
Mannheim
Brodelndes Durchgangsquartier

Mannheim. Das Auseinanderdriften von Arm und Reich - in Mannheim ist diese Entwicklung spürbar. Besonders in der City ist der Zusammenhalt der Gesellschaft nicht mehr selbstverständlich. Millioneninvestitionen hier, Matratzenlager für Gestrandete dort.

Von unserer Mitarbeiterin Anke Philipp

Den sozialen Frieden bei allem zu gewährleisten, und Randgruppen Möglichkeiten der Teilhabe zu eröffnen - das ist nicht erst seit der verstärkten Zuwanderung aus den osteuropäischen EU-Ländern eine Herausforderung. Eine, die - das zeigen auch die Ereignisse der vergangenen Tage - nicht immer gelingt.

Mit Sozialplan aus dem Rotlicht
Jedenfalls kämpft der Jungbusch wieder mit Imageverlusten. Bereits in den 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts galt das Hafenquartier als Rumpelkammer Mannheims, dem Rotlichtbezirk drohte damals der Abriss, gegen den sich die Bewohner aber erfolgreich stemmten. Mit dem "Sozialplan Jungbusch" entwickelte sich das Viertel zum Auffangbecken für Migranten.

Über 5500 Menschen aus 80 verschiedenen Ländern tummeln sich heute im Stadtteil des Ankommens ("Arrival City"). Das Quartier ist statistisch gesehen der zweitdichteste Bezirk in Mannheim nach der Westlichen Unterstadt (19 311 Einwohner pro Quadratkilometer) mit hoher Fluktuation und niedrigem Altersdurchschnitt (35,3 Jahre). 54,5 Prozent der Bewohner haben eine nicht-deutsche Staatsangehörigkeit. Sie einzubinden, war nie leicht.

Die Integration der Bewohner gelang mittels einer einzigartigen Kulturarbeit, die das Gemeinwesen stärkte. Träger ist das Gemeinschaftszentrum, das sich bis heute als Ideenschmiede der Stadt profiliert. Verkehr, Städtebau, Wirtschaft, Soziales: Gemeinsam brüteten Kirchengemeinden, Vereine, Schulen, Kindergärten mit städtischen und staatlichen Behörden im Koordinierungskreis über tragfähigen Lösungen. Ziel war es, das Lebensumfeld der Menschen zu verbessern, die Abwanderung zu stoppen und den Stadtteil an die Innenstadt anzubinden.

Als eines der erfolgreichsten Projekte wurde die Grundschule als Erste dieser Art in Baden-Württemberg zur Ganztageseinrichtung ausgebaut. Zahlreiche städtebauliche Veränderungen und Strukturverbesserungen schlossen sich an, sorgten dafür, dass der Stadtteil sich vom schmuddligen Rotlichtviertel zum Vorzeige-Kiez wandelte. Das Gemeinschaftszentrum als Träger des Quartiermanagements wurde dabei immer mehr zum erfolgreichen Vermittler zwischen den Bürgern einerseits sowie der Verwaltung und der Politik anderseits.

Ob umstrittener Moschee-Neubau, Integration von osteuropäischen Zuwanderern, Entwicklung der Infrastruktur um Turnhalle, Musikpark und Popakademie - in der Jungbuschstraße mühte und müht man sich jetzt erneut um den Ausgleich der Interessen, suchte im mitunter eskalierenden Meinungsstreit nach tragfähigen Lösungen, förderte Talente, Technologie, Toleranz.

Ergebnis ist ein kreatives Netzwerk, das seit Jahren zum Beispiel beim "Nachtwandel" aktiv wird. Das neue Kreativwirtschaftszentrum der Stadt, der Umbau der Kauffmannmühle zu privaten Eigentumswohnungen: Am Kanal ist einiges im Gange, von dem man allerdings noch nicht recht weiß, wohin es den Stadtteil am Hafen führen wird.

Integrationsfonds hilfreich
Hippes Ausgehviertel für Künstler und Studenten? Leben auf der Straße? Wohnquartier für Migranten? Platz für Familien? So recht ist nicht klar, wo die Reise hingeht. Im Stadtteil fürchtet man sich vor einer Spaltung, hat Angst vor Gentrifizierung, einem Wandel, der angestammte Bevölkerungsgruppen mitunter verdrängt. Hier hochwertige Architektur am Kanal, dort Häuser mit Armutsflüchtlingen aus Osteuropa: Daran erkennt mancher Kräfte, die in unterschiedliche Richtung wirken und sich nach all der Zeit nicht mehr verbinden.

2012 beim Stadtteilfest drohten Auseinandersetzungen, danach erschütterten mehrere Gewalttaten, wie der Mord an der Austauschstudentin Gabriele Z., das soziale Gefüge.


Andererseits gelingt das Miteinander: bei Veranstaltungen des DJK-Sportvereins, bei der Orientalischen Musikakademie, bei den KulturBrücken. Orientierungskurse für Neuankömmlinge sind gut besucht. Maßnahmen, die aus dem Integrationsfonds der Stadt mitfinanziert werden, greifen.

Dennoch ist auch klar: Der soziale Friede bleibt weiter eine Herausforderung. Entwarnung gibt es nicht. Problemimmobilien, Scheinvereine und Ausbeutung von Arbeitskräften bleiben aktuell. Das Miteinander in der "Arrival city" - wie gesagt, leicht war es noch nie.

http://www.wnoz.de/index.php?&kat=114&artikel=110624468&red=27&ausgabe=


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Mordfall der Austauschstudentin Gabriele Z. (20j) aus Litauen

27.06.2014 um 11:36
Mannheimer Mordfall Gabriele Z.
Landgericht verkündet das Urteil

Der Mord an der litauischen Austauschstudentin Gabriele Z. hat die Menschen weit über die Stadtgrenzen hinaus bewegt. Die 20-Jährige war in Mannheim einem Sexualverbrecher zum Opfer gefallen. Am Freitag wird der mutmaßliche Täter verurteilt.

Die Staatsanwaltschaft hatte für den 41-jährigen Bulgaren Emil S. eine lebenslange Haftstrafe und Sicherungsverwahrung gefordert; die Anwältin der Mutter des Opfers schloss sich dieser Forderung als Nebenklägerin an. Sollte das Gericht dem Antrag folgen, könnte der Angeklagte nach der Mindeststrafdauer von 15 Jahren nicht freigelassen werden. Die Urteilsverkündung ist für 13.00 Uhr geplant.

Besondere Schwere der Schuld?
Der Angeklagte zeige eine extrem hohe Gewaltbereitschaft und habe bereits lange wegen anderer Straftaten im Gefängnis gesessen, sagte Oberstaatsanwalt Oskar Gattner. Wegen der von brutaler Gewalt geprägten Vorgehensweise müsse die besondere Schwere der Schuld festgestellt werden.
Der Verteidiger des 41-Jährigen forderte für seinen Mandanten eine Haftstrafe von 14 Jahren und lehnt die Sicherungsverwahrung ab. Er wertet die Tat als Raub mit Todesfolge und nicht als Mord. Eine Tötungsabsicht sei nicht zu erkennen. Nach Einschätzung eines psychiatrischen Gutachters ist Emil S. voll schuldfähig.

Gewürgt, missbraucht und bestohlen
Die Anwältin von Gabrieles Mutter nannte das Verbrechen "menschenverachtend"; der Täter habe die Studentin "liegenlassen wie ein Stück Dreck". Laut Polizei hatte Emil S. die junge Frau am 3. Oktober 2013 auf dem Nachhauseweg im Mannheimer Stadtteil Jungbusch überfallen, mit ihrem Schal gewürgt und in ein Gebüsch geschleift. Dort habe er sich an der bewusstlosen Studentin vergangen; sie sei kurze Zeit später am Tatort gestorben. Nach der Tat sei der Angeklagte mit Gabrieles Smartphone und 30 Euro geflohen. Die Leiche der Psychologie-Studentin wurde am folgenden Tag entdeckt.

Täter per Handy-Ortung überführt
Auf die Spur des mutmaßlichen Täters kamen die Ermittler gut zwei Wochen nach dem Mord. Sie konnten das Handy des Opfers orten und fanden es in der Wohnung des Angeklagten im rheinland-pfälzischen Grünstadt, ebenso wie ein Bahnticket von Mannheim nach Grünstadt vom Tatabend. Außerdem soll es DNA-Spuren des Mannes am Tatort gegeben haben.
Überraschendes Geständnis

Der Angeklagte hatte am 15. Prozesstag überraschend ein Geständnis abgelegt. "Ihre Tochter ist durch meine Hand zu Tode gekommen", sagte der 41-Jährige an die Mutter der Toten gewandt. "Was ich getan habe und wofür ich verantwortlich bin und wofür ich auch eine angemessene Strafe erwarte, das bereue ich aus tiefstem Herzen", ließ er über seinen Anwalt erklären. Zuvor war die Mutter von Gabriele Z. im Gerichtssaal in Tränen ausgebrochen, als sie darüber berichtete, wie sie von der Ermordung von Gabriele erfahren hatte.

Straftaten auch in Speyer und Grünstadt
Außer dem Mord an Gabriele Z. wirft die Staatsanwaltschaft Emil S. zwei weitere Straftaten in der Pfalz vor. In Speyer soll er eine 48-Jährige angegriffen, geschlagen und gewürgt haben, um an ihre Umhängetasche zu kommen. Die Frau erlitt Prellungen und eine Kieferhöhlenfraktur. Die Staatsanwaltschaft wertet den Überfall als versuchten Mord. Zwei Wochen nach dem Mannheimer Sexualmord soll der Mann dann in Grünstadt zwei Mädchen im Alter von 13 und 17 Jahren angegriffen haben, um sie zu berauben. Die beiden wehrten sich vehement. Der mutmaßliche Täter soll ihnen eine Handtasche gestohlen haben.

Große Anteilnahme in der Bevölkerung
Der Mord an Gabriele Z. hatte in der Bevölkerung Entsetzen und eine Debatte über die Sicherheit im Mannheimer Stadtteil Jungbusch ausgelöst. Die 20-Jährige hatte vier Monate zum Studieren in Mannheim bleiben wollen und nach Aussage ihrer Familie gerade begonnen, sich hier einzuleben und wohl zu fühlen. "Sie hatte keine Chance", sagte die Anwältin der Mutter. Für die Familie wurde ein Spendenkonto eingerichtet; die Universität Mannheim hatte zusätzliche Selbstverteidigungskurse für Studentinnen angeboten.

http://www.swr.de/landesschau-aktuell/bw/rhein-neckar/mannheimer-mordfall-gabriele-z-landgericht-verkuendet-das-urteil/-/id=1582/did=13653420/nid=1582/1j3fphf/index.html


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