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Der Fall Sandra D.

4.450 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Hunde, Fahndung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Fall Sandra D.

06.06.2014 um 10:19
Ich finde es persönlich völlig unrelevant, ob Herr D. seinerseits im Wartezimmer gesessen hat oder nicht!? Das macht ihn weder zum Mörder, noch spricht es ihn eines Mordes frei! Vielleicht war es Sandras eigener wünsch, begleitet zu werden... oder es hatte einfach nur praktische Gründe? Die beiden haben eine Beziehung geführt.... egal wie die aussah..


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Der Fall Sandra D.

06.06.2014 um 10:37
Ist ja gut! Mich irritierte es eben, zumal es für mich zunächst so klang, als habe er der Sitzung beigewohnt.

Natürlich ist Herr D. ein Mensch, das Menschsein habe ich ihm auch nicht abgesprochen. Aber er ist eben, wie es zumindest den Anschein hat, ein Mensch, der gerne instrumentalisiert, manipuliert, kontrolliert. Insofern hätte so ein Verhalten schon gepasst.


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Der Fall Sandra D.

06.06.2014 um 10:56
Und ja, @Lara1973, es ist natürlich irrelevant, was das Große, Ganze betrifft (wie so vieles hier), aber als Detail durchaus interessant. Gerade wenn man den Angeklagten eben nicht dämonisieren will, sondern die Tat, den Täter, verstehen will.

Ein Mensch ist doch nicht von heute auf morgen plötzlich "böse". Normales alltägliches Verhalten und absonderliches Verhalten greifen stets ineinander. Natürlich ist der TV jemand, der morgens seinen Müll raus bringt. Aber er ist eben ein kontrollierender Mensch, der seinen Müll raus bringt.

Dies OT, weil mich die Einteilung von Bemerkungen in "relevant" und "irrelevant" gerade echt ärgert:-(


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Der Fall Sandra D.

06.06.2014 um 11:07
Da es ein Indizienprozess ist, spielt es schon eine Rolle, ob der TV mit zu den Arztterminen kam. So konnten die Ärzte sich auch ein Bild von ihm machen. Die Einschätzung war ja, dass die beiden sich eben nicht wie andere Ehepaare verhielten. Es gibt unabhängige Personen, die sich ein Urteil gebildet haben und deswegen in der Lage sind, "objektive" Eindrücke vor Gericht wiederzugeben. Dabei geht es nicht um die einzelne Tat an sich, sondern um das ganze Geschehen drumherum eben auch. Selbst wenn man aussagekräftige Beweise für die Tat geben würde, dann würden selbst dann solche Ereignisse mit einfließen. Abgesehen davon, fallen diese Geschehnisse alle in einem Zeitraum kurz vor dem Verschwinden von Sandra - für mich ist das alles mehr als relevant.


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Der Fall Sandra D.

06.06.2014 um 11:51
@Veritasaequita

Ganz genauso sehe ich auch auch. :)


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Der Fall Sandra D.

06.06.2014 um 11:55
Zitat von MonikaKreuselMonikaKreusel schrieb:@Veritasaequita

Ganz genauso sehe ich auch auch. :)
Aha? Dann verstehe ich deinen letzten Beitrag, mit dem du auf meinen Beitrag Bezug genommen hast, aber überhaupt nicht. Da habe ich schließlich nichts anderes gesagt.


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Der Fall Sandra D.

06.06.2014 um 13:13
Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt! Ich denke schon, dass Herr D. Sandra in vielen Dingen manipuliert hat! Ich ziehe vielleicht nur den Umkehrschluss... wäre er nicht dabei gewesen... ist er auf Grund der Umstände und seines Verhaltens für mich persönlich trotzdem eindeutig der Täter! Alles, alles... was er nach der Tat getan hat (oder unterlassen hat) spricht eindeutig gegen ihn! Angefangen bei der Story über das Verschwinden, das Fernbleiben an seinem Arbeitsplatz, die Notwendigkeit sein Haus in der Phase des Verschwindens, dass Haus zu renovieren, die Matratze auf der Art zu entsorgen, seine Widersprüche und schlussendlich das detaillierte Geständnis seinen Mord begangen zu haben... Inkl. seiner hanebüchenen Erklärung dazu! All das, entspricht gegen keinerlei der Norm...

Mittlerweile komme ich zu dem Glauben, es war geplant und entstand nicht aus der Situation!


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Der Fall Sandra D.

06.06.2014 um 13:23
@Jolande

Meinst du jetzt mich oder Monika? Wenn du mich meinst, dann kann ich dir sagen, dass ich keinen Bezug auf deinen Texten genommen habe. Vielmehr habe ich mich mit Monika unterhalten. Manchmal frühe ich einfach nur Monologe, aber wenn ich auf die Aussagen einer Person Bezug nehme, dann mache ich das schon kenntlich und erwähne denjenigen namentlich. Allgemein hatte ich mich aber auf die Aussage von Lara gestützt.


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Der Fall Sandra D.

06.06.2014 um 14:11
@Jolande

Zwar hat der Ehemann Sandra mal zur Praxis gefahren und gewartet. Aber sein Mitgefühl zum einen hat sich in Grenzen gehalten.

Da die Thera ja wiederholt erklärte bei Gericht, die Ehe der beiden sei gerade eben nicht wie die anderer Angstpatienten, wo der Ehemann die Patienten betüdelt und sich kooperativ verhält.

Also, unterstützend verhielt er sich demnach nicht. Stattdessen wiederholte die Therapeutin ihre derzeitige Intuition, sie habe geahnt, es könne Sandra etwas passieren. Diesen Aspekt finde ich im Prozess schon sehr beachtenswert, auch wenn sich die Begeisterung des Gerichts arg in Grenzen hielt.

Jedoch schilderte die Thera auch, wie sich Sandras ständige starke Ängste und das Erleben der inneren Hochspannung auf die Beziehung zu ihrem Mann auswirken konnten. Auch für Sandra war es notwendig und ganz verständlich aus ihrem Erleben, dass ihr Leben und in ihre Umgebung kontrollierbar blieb. Das war aus dessen Perspektive für ihren Mann nicht immer einfach im Miteinander.


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Der Fall Sandra D.

06.06.2014 um 14:25
Aus Erfahrung weiß ich, dass Partner auf psychische Erkrankungen des Betroffenen völlig unterschiedlich reagieren! Angefangen beim Unverständnis bis zum Betüdeln oder ignorieren! Meistens leiden Beziehungen darunter enorm, schlimmstenfalls können sie natürlich auch einer der Auslöser sein! Es ist nicht unüblich, dass der Partner sogar mit in die Therapie einbezogen wird! Wurde die Vermutung, dass "Etwas" passieren könnte.. konkretisiert? Ich meine um sowas zu beurteilen, gehört schon einiges- ihre Intuition muss sich ja auf irgenwwas stützen!? Hatte sich Sandra explizit dahingehend geäußert, dass sie auch eine Angst vor ihrem Ehemann verspürt!? Ich weiß nicht, aber wenn die Therapeutin ihrgendeine schlimme Vorahnung hatte... kommt das ja nicht von irgendwoher!?

In erster Linie ging es doch generell darum, dass Sandra unter Panik und Ängsten litt?

Jetzt wieder der Punkt? Wann genau brachen ihre Symptome aus oder wurden so schlimm, dass sie sich ärztliche Hilfe geholt hat? Das würde in der Vorgeschichte meines Erachtens sehr relevant sein, zumal wir ja nicht wissen... was sich hinter den vier Wänden kurz vor ihrem geplanten Auszug abgespielt hat! Für mich deutet das schon auf irgendeine Form von Gewalt... sei es psychischer Natur oder pysisch!?


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Der Fall Sandra D.

06.06.2014 um 14:45
Damit meine ich, für Sandra war es schwer aushaltbar, wenn sich in ihrem Leben irgendwas änderte oder nicht absehbar war. Das hätte sofort erneut massive Ängste aktiviert.

Gerade anbetracht dessen ist es enorm, dass sie es mit Hilfe ihrer Freundin, die ihr regelmäßig die Nägel machte, so schnell bereit war auszuziehen und sofort eine Wohnung gefunden hatte.

Damit hat sie sich auch maximal ihrer Angst gestellt, Ungewissheit und Veränderung nicht nur zuzulassen, sondern auch selbst herbeizuführen.

Ich führe das auf die "Bus-Metapher" der Therapeutin zurück und die Unterstzützung einzelner Menschen zurück, dass sie konkrete Schritte unternahm. Zwar kannte ich Sandra selbst nicht, aber auch gerade nach der Aussage der Thera gestern scheint mir, sie wuchs über sich gerade heraus. Das wird etwas gewesen sein, das wiederum für ihren Ehemann außerhalb jeglicher Kontrolle lag. Vor allem kam es sicher völlig unerwartet für ihn. Fraglich ist, wie kann er damit umgehen und das aushalten.


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Der Fall Sandra D.

06.06.2014 um 14:49
also dass Partner von Angstpatienten in der Regel betüdeln würden, stelle ich stark in Frage. es gibt solche und solche und es ist nicht außergewöhnlich, dass ein Partner nicht betüdelt.


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Der Fall Sandra D.

06.06.2014 um 14:55
Manchmal bewirkt aber schon alleine der Weg zum Therapeuten - den Wunsch oder das Ziel etwas zu ändern! Ich denke mir, Sandra war an einem Punkt- der nur zwei Möglichkeiten zuließ... weiter so zu Leben (unglücklich, mit Ängsten) oder eine radikale Veränderung ihrer Lebenssituation! Und das war ihr Todesurteil.... Herr D. hatte damit bestimmt nicht gerechnet und alles lief nicht mehr nach seinem Plan! Im entglitt jeglicher Einfluss und er hätte sich den Dingen fügen müssen... Für einen Menschen der das Zepter in der Hand hält- eine Katastrophe! Er wird sich seiner Machtlosigkeit bewusst geworden sein und Sandras neue Wohnung wäre das aus seiner Spielregeln!


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Der Fall Sandra D.

06.06.2014 um 14:58
@lawine
Sehe ich auch so! Grade Männer Betüdeln da wohl weniger... sondern regieren mit Hilflosigkeit und/oder Unverständnis!


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Der Fall Sandra D.

06.06.2014 um 15:01
@Lara1973

Ja, das stimmt. Jeder reagiert in einer Beziehung unterschiedlich bei einer psychischen Störung des anderen.

Sandras gemischte Angststörung war zu der Zeit sehr akut geworden, war letztlich Teil eines großen Ganzen. Ich habe die Therapeutin da eben schon sehr genau verstanden anhand diverser Fachwörter, die die hinter der akuten Angstsymptomatik liegenden Problme betreffen. Sie hatte Sandra noch am 30. August ein spzifisches therapeutisches Verhaltenstraining dringend empfohlen. Sie vermied es aber gestern konsequent die dazugehörige Diagnose anhand der gebräuchlicheren Bezeichnung explizit zu benennen. Die empfohlene Therapie benannte sie jedoch und umschrieb spezfische Merkmale und Symptome wie die plötzlich eintretende Hochspannung. Ich möchte nicht gerne hier im Forum diese Lücke an Wissen füllen aus Respekt Sandra und ihrer Familie gegenüber. Denn leider gibt es Klischees und Vorurteile dazu, das möchte ich hier raushalten.


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Der Fall Sandra D.

06.06.2014 um 15:07
Ich kenne das aus eigener Erfahrung - Betüdeln würde mich noch hilfloser machen! Ich habe einen Mann der eher sachlich mit "arschtritt" reagiert... Sinnbildlich! Zumindest ist er jemand der mich aus meiner Lethargie rausholen würde und gegensteuert...

@MonikaKreusel
Was speziell Sandra genau auf der Seele lag, lässt sich aus der Ferne und nach kurzen 5 Sitzungen wohl nicht im Detail beurteilen! Es gibt eine Unzahl an Auslösern und Ursachen, die meisten kommen erst nach etlicher Zeit dahinter! Für einige reicht es schon, sich aus einer bedrückenden Lebenssituation zu befreien um viele Dinge wieder im Einklang zu bringen... zumindest als ersten großen Schritt in die richtige Richtung!
Eine belastende Partnerschaft kann da oftmals schon das schlimmste psychische Chaos anrichten...


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Der Fall Sandra D.

06.06.2014 um 15:17
Nochmal eine gezielte Frage!!!
Wie können wir uns, von dem was wir wissen- eine Ehe mit einem Partner vorstellen- der schlussendlich in der Lage wäre- einen solch schrecklichen Mord auszuüben!?!? Jemand der so brutal bis zum äußersten geht? Kann mir niemand sagen, dass da nicht schon Vorläufer waren... die Sandra in die Knie gezwungen haben!
Vielleicht würde viele von uns an die Grenzen des erträglichen führen!? Wenn man dann nicht in der Lage ist sich daraus zu lösen, liegt es nicht fern, dass man mit körperlichen und seelischen Symptomen zu kämpfen hat!? Angefangen bei Existenzängsten bis hin zu Verlustängsten ist die Palette lang...


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Der Fall Sandra D.

06.06.2014 um 16:36
@Lara1973

Was Sandra 'auf der Seele' gelegen hat, ist eine Sache, aber ihre Symptome waren feststellbar und das ist innerhalb von 4 Terminen möglich. Sie habe sehr viel gesprochen und stark unter Spannung gestanden, so ihre Thera.

Es gibt eine Diagnose neben der der gemischten Angststörung, die die Thera zwar ansprach, auch inhaltlich begründete gewissermaßen, aber den allgemein bekannteren Namen nannte sie nicht, wo aber die spezfische Therapie. Man kann auch anhand entsprechende spezifischer Symptome und des offensichtlich hohen Leidensdrucks feststellen, worunter jemand leidet, auch wenn man nicht die ganze Lebensgeschichte kennt oder ähnliches.

Ich weiß nicht, wie genau die Thera den Ehemann im Wartebereich wahrgenommen hat, nur eben, welchen Eindruck er dabei so gar nicht machte.

Den Tonbändern nach begann die letzte Woche für den Ehemann mit dem Moment am Sonntagvormittag, als Sandra ihm knapp sagte, sie ziehe mit ihrer Tochter aus in eine bereits gefundene Wohnung.


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Der Fall Sandra D.

06.06.2014 um 16:51
Ich erinnere mich einerseits an seine Schilderungen der letzten Wochen auf Tonband auf die Frage, ab wann er an Mord gedacht habe. Das kommt mir direkt in den Sinn, wenn ich auch daran denke, wie Sandras Thera von der Dynamik in der Beziehung der beiden sprach gestern. Das auf Tonband Gehörte passt leider sehr genau zu der von der Therapeutin intuitiv befürchteten Gefahr für Sandra. Es geht nicht dabei allein exakt um einzelne Sätze oder Worte. Es geht darum, wer löste was im anderen aus und warum und wie verschärfte sich die Situation zwischen Sandra und ihrem Mann? Was löste Sandra emotional ihn ihm aus, wann gab es bei ihm praktisch schon kein Zurück mehr? Wenn der psychiatrische Gutachter über den Ehemann angehört werden, wird er dies vielleicht ein Stück weit beantworten können.

Der Ehemann war übrigens einige Zeit nach dem Verschwinden von Sandra von seiner Arbeit in der K üche des KH krankgeschrieben worden für 3-4 Monate, von einem Psychologen. Das muss aber dann ein Psychiater gewesen sein.


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Der Fall Sandra D.

06.06.2014 um 16:55
Der als Zeuge gehörte Koch aus dem KH berichtete von dieser Krankmeldung, soweit als Erklärung, warum ich davon weiß.


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