Der Fall Sandra D.
Der Fall Sandra D.
15.05.2014 um 21:49Wir nehmen das mit dem Einnehmen von Tavor doch nur an, weil Herr D. dies erzählt hat. Vielleicht stimmt diese Version gar nicht und wir diskutieren über ein Mittel, welches evtl gar nicht relevant ist.
Der Fall Sandra D.
15.05.2014 um 21:55@lawine
Ich bin selbst keine Ärztin und kenne die exakte Dosierung, die ihr verordnet wurde nicht.
Nach der Aussage der Ärztin, die sich auch allgemein über den Zweck einer solchen ihr bekannten von Sandra angegebenen Medikation äußerte, gehe ich davon aus, das Tavor hatte nicht den Zweck eines Schlafmittels. Vielmehr wird es um das Mildern des abendlichen Kopfkinos hinsichtlich des Inhalts ihrer Ängste gegangen sein, das Unterst ützen des Einschlafens. Der Angeklagte äußerte auf den Tonbändern, Sandra habe von der einen Tablette immer fest geschlafen.
Mir kam bereits beim Zuhören im Gericht der Gedanke, dass die tröpchenweise Zuführung des aufgelösten Tavor vielleicht wirklich so minimal war, dass es eher über die Zunge gewirkt haben könnte als über ein Herunterschlucken. Ich bin wie gesagt keine Ärztin, kann mir aber vorstellen, dass die tröpfchenweise Zuführung eben über die Zunge in die Blutbahn gelangte.
Ich bin selbst keine Ärztin und kenne die exakte Dosierung, die ihr verordnet wurde nicht.
Nach der Aussage der Ärztin, die sich auch allgemein über den Zweck einer solchen ihr bekannten von Sandra angegebenen Medikation äußerte, gehe ich davon aus, das Tavor hatte nicht den Zweck eines Schlafmittels. Vielmehr wird es um das Mildern des abendlichen Kopfkinos hinsichtlich des Inhalts ihrer Ängste gegangen sein, das Unterst ützen des Einschlafens. Der Angeklagte äußerte auf den Tonbändern, Sandra habe von der einen Tablette immer fest geschlafen.
Mir kam bereits beim Zuhören im Gericht der Gedanke, dass die tröpchenweise Zuführung des aufgelösten Tavor vielleicht wirklich so minimal war, dass es eher über die Zunge gewirkt haben könnte als über ein Herunterschlucken. Ich bin wie gesagt keine Ärztin, kann mir aber vorstellen, dass die tröpfchenweise Zuführung eben über die Zunge in die Blutbahn gelangte.
Der Fall Sandra D.
15.05.2014 um 21:57Der Fall Sandra D.
15.05.2014 um 22:08@Feelee
Die Staatsanwaltschaft ist von einem heimtückischen Mord überzeugt. Das Tavor ist hier wesentlich und immerhin wurde die Ärztin der Tagesklinik, mit der Sandra ein Gespräch über eine mögliche teilstationäre Behandlung geführt hatte, angehört.
Tavor ist grundsätzlich kein Schlafmittel, wirkt aber stärker sedierend als das 'Benzo' Diazepam z.B.. Allgemein erklärt, Angst und auch so Angststörungen wirken sich ja immer auch körperlich in einer Weise aus, die einem ruhigen Schlaf entgegensteht. Das betrifft z.B. einen erhöhten Puls, einfach gesagt. Genau dort setzen Benzos an, weshalb auch bei längerem Gebrauch ein hohes Suchtrisiko von ihnen ausgeht. Eine kurzfristige Indikation besteht aber aber zu Beginn einer solchen Verhaltenstherapie unter ärztlicher Kontrolle.
Es werden zu späterer Zeit weitere Ärzte gehört. Diese Ärztin ist jedoch zu dieser Zeit nicht in Deutschland, weshalb sie vorab schon letzte Woche Freitag angehört wurde.
Die Staatsanwaltschaft ist von einem heimtückischen Mord überzeugt. Das Tavor ist hier wesentlich und immerhin wurde die Ärztin der Tagesklinik, mit der Sandra ein Gespräch über eine mögliche teilstationäre Behandlung geführt hatte, angehört.
Tavor ist grundsätzlich kein Schlafmittel, wirkt aber stärker sedierend als das 'Benzo' Diazepam z.B.. Allgemein erklärt, Angst und auch so Angststörungen wirken sich ja immer auch körperlich in einer Weise aus, die einem ruhigen Schlaf entgegensteht. Das betrifft z.B. einen erhöhten Puls, einfach gesagt. Genau dort setzen Benzos an, weshalb auch bei längerem Gebrauch ein hohes Suchtrisiko von ihnen ausgeht. Eine kurzfristige Indikation besteht aber aber zu Beginn einer solchen Verhaltenstherapie unter ärztlicher Kontrolle.
Es werden zu späterer Zeit weitere Ärzte gehört. Diese Ärztin ist jedoch zu dieser Zeit nicht in Deutschland, weshalb sie vorab schon letzte Woche Freitag angehört wurde.
Der Fall Sandra D.
15.05.2014 um 22:13@MonikaKreusel
danke.
die angstlösende, das Einschlafen fördernde Wirkung stand also im Vordergrund bei der Dosierung. hab ich das soweit richtig?
mir fehlt dennoch die Antwort auf diese Frage:
die sublinguale Applikation von Tavor Expidet steht zwar nicht zur Debatte.
danke.
die angstlösende, das Einschlafen fördernde Wirkung stand also im Vordergrund bei der Dosierung. hab ich das soweit richtig?
mir fehlt dennoch die Antwort auf diese Frage:
Dass man nach einer Einnahme von Tavor nicht leicht aufwacht, ist zu erwarten, auch wenn man sonst in einer entsprechenden Situation aufwachen würde.@shivanova
ich als Laie frage daher @MonikaKreusel, ob sich Tavor wirklich auf die Schlaftiefe und somit auf das Erwachen auswirkt !
die sublinguale Applikation von Tavor Expidet steht zwar nicht zur Debatte.
Für Patienten, die unzureichend schlucken können, und in der Notfallmedizin gibt es Schmelztabletten zur sublingualen Verabreichung. Die Sofortlöslichkeit verhindert auch bei nicht-kooperativen Patienten ein Zurückhalten im Mund. Die sublinguale Form wird aber nicht schneller resorbiert als die herkömmlichen Tabletten.die Aufnahme in den Blutkreislauf erfolgt auch bei Tavor Expidet über den Magen-Darm-Trakt
Der Fall Sandra D.
15.05.2014 um 22:39@lawine
Ich kenne Patienten, die unter starker Unruhe leiden, bei Psychosen z.B. und die Tavor tagsüber neben ihrer sonstigen Medikation bekommen. Sie sind dabei in der Lage, ganz normal zu sprechen, sich zu bewegen und sind ganz wach.
Man schläft bei entsprechender Indikation fester, mehr durch und schläft vor allem ein.
Es ist kein Schlafmittel und wie Sandra durchschlafen konnte damit, ist mir nicht bekannt. Sie war so auf ihre Medis eingestellt, wie sie diese Medikation wahrgenommen hat, kann ich nicht sagen. Ich kannte sie ja nicht, beziehe mich auf die Ärztin, die ein einzelnes Gespräch geführt hatte. Nicht jeder reagiert auch bei gleicher Indikation auf eine identische Medikation gleich.
Aber wer Tavor nicht gewohnt ist, schläft erstmal, davon ist man außer Gefecht und wacht nicht so leicht auf, wie man es sonst tun würde. Es wirkt auf das vegetative Nervensystem. Bei Angst ist der Sympathikus zu stark aktiviert, Tavor aktiviert dagegen den (Gegenspieler) Parasympathikus.
Ich kenne Patienten, die unter starker Unruhe leiden, bei Psychosen z.B. und die Tavor tagsüber neben ihrer sonstigen Medikation bekommen. Sie sind dabei in der Lage, ganz normal zu sprechen, sich zu bewegen und sind ganz wach.
Man schläft bei entsprechender Indikation fester, mehr durch und schläft vor allem ein.
Es ist kein Schlafmittel und wie Sandra durchschlafen konnte damit, ist mir nicht bekannt. Sie war so auf ihre Medis eingestellt, wie sie diese Medikation wahrgenommen hat, kann ich nicht sagen. Ich kannte sie ja nicht, beziehe mich auf die Ärztin, die ein einzelnes Gespräch geführt hatte. Nicht jeder reagiert auch bei gleicher Indikation auf eine identische Medikation gleich.
Aber wer Tavor nicht gewohnt ist, schläft erstmal, davon ist man außer Gefecht und wacht nicht so leicht auf, wie man es sonst tun würde. Es wirkt auf das vegetative Nervensystem. Bei Angst ist der Sympathikus zu stark aktiviert, Tavor aktiviert dagegen den (Gegenspieler) Parasympathikus.
Der Fall Sandra D.
15.05.2014 um 22:53@MonikaKreusel
Danke für die Antwort. Mich interessierte es, ob im Prozess etwas bekannt wurde über eine Kontaktaufnahme per SMS oder Telefon nach 22 Uhr.
Danke für die Antwort. Mich interessierte es, ob im Prozess etwas bekannt wurde über eine Kontaktaufnahme per SMS oder Telefon nach 22 Uhr.
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15.05.2014 um 23:06@BigMäc
Sorry aber ich bin noch nicht ganz Erwachsen und habe bis jetzt zum Glück immer nur Tabletten gegen Kopfschmerzen nehmen müssen (bis auf die einmalige Ausnahme). Mein Aspirin ist wie ein Brausebonbon, es sprudelt im Mund.
BigMäc schrieb: Aber es weiss doch eigentlich jeder Erwachsene , dass die allermeisten Tabletten bitter schmecken, sobald sie sich lösen oder gelöst werden. Er muss nun nicht wirklich erst durch Frau D. während des Aufwachens erfahren haben , dass das auch bei dem angeblich zwangsweise verabreichten Medikament so war. Da reicht , um sich ganz sicher zu sein , auch einmal Finger anfeuchten und mit der Zungenspitze probieren.Wie du schon schreibst " eigentlich".
Sorry aber ich bin noch nicht ganz Erwachsen und habe bis jetzt zum Glück immer nur Tabletten gegen Kopfschmerzen nehmen müssen (bis auf die einmalige Ausnahme). Mein Aspirin ist wie ein Brausebonbon, es sprudelt im Mund.
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16.05.2014 um 08:17@lawine
Das Einträufeln geringer Mengen einer Flüssigkeit ist möglich im liegenden Zustand ist möglich. Gut funktioniert es, wenn der Kopf sich in Seitenlage befindet und man die Flüssigkeit in die Wange einfließen lässt.
Das Einträufeln geringer Mengen einer Flüssigkeit ist möglich im liegenden Zustand ist möglich. Gut funktioniert es, wenn der Kopf sich in Seitenlage befindet und man die Flüssigkeit in die Wange einfließen lässt.
Der Fall Sandra D.
16.05.2014 um 08:31Einmal “ist möglich“ hätte gereicht. Fehler bei editieren. :)
Der Fall Sandra D.
16.05.2014 um 09:12Tröpfchen für Tröpfchen - mag ja noch sein, aber wie lange hätte er dafür gebraucht und ob sie den Schlauch nicht doch bemerkt hätte?
Wozu dann eigentlich ein Schlauch wenn seitlich in die Wange geträufelt wird, hätte es da nicht auch eine Spritze getan? Eine Spritze hätte er auch schneller verstecken können, sollte sie doch was bemerken.
Dass er solch Schläuche sowieso fürs Auto daheim gehabt hätte ist doch auch seltsam, wofür könnte man die brauchen? Sind Infusionsschläuche mit Benzin verträglich? Mir fällt eigentlich nur die Scheibenwaschanlage ein, hatte aber noch nie ein Auto bei dem diese Schläuche gewechselt wurden und ich fahre meine Autos viele Jahre.
Wozu dann eigentlich ein Schlauch wenn seitlich in die Wange geträufelt wird, hätte es da nicht auch eine Spritze getan? Eine Spritze hätte er auch schneller verstecken können, sollte sie doch was bemerken.
Dass er solch Schläuche sowieso fürs Auto daheim gehabt hätte ist doch auch seltsam, wofür könnte man die brauchen? Sind Infusionsschläuche mit Benzin verträglich? Mir fällt eigentlich nur die Scheibenwaschanlage ein, hatte aber noch nie ein Auto bei dem diese Schläuche gewechselt wurden und ich fahre meine Autos viele Jahre.
Der Fall Sandra D.
16.05.2014 um 09:26Mir persönlich ist das mit dem Einträufeln auch suspekt.
Der Fall Sandra D.
16.05.2014 um 09:35@Frau.N.Zimmer
Mögliche Verwendung, z.B. wechseln der Bremsflüssigkeit.
Wie er es hätte besser machen können, sollte da doch nicht diskutiert werden, oder?
Mögliche Verwendung, z.B. wechseln der Bremsflüssigkeit.
Wie er es hätte besser machen können, sollte da doch nicht diskutiert werden, oder?
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16.05.2014 um 09:41@Kaffeetrinker
Muss man nicht diskutieren , stimmt! Aber Gedanken darf man sich doch dazu machen? Bremsflüssigkeit, hmm.. keine Ahnung wie dick die Schläuche für Bremsflüssigkeit sind und ob ein Laie so oft daran rumbastelt, dass er sie daheim auf Vorrat hat.
Verschleißen Bremsschläuche so schnell?
Muss man nicht diskutieren , stimmt! Aber Gedanken darf man sich doch dazu machen? Bremsflüssigkeit, hmm.. keine Ahnung wie dick die Schläuche für Bremsflüssigkeit sind und ob ein Laie so oft daran rumbastelt, dass er sie daheim auf Vorrat hat.
Verschleißen Bremsschläuche so schnell?
Der Fall Sandra D.
16.05.2014 um 09:57@Frau.N.Zimmer
Um es genau zu sagen, die Schläuche eignen sich perfekt zum wechseln der Bremsflüssigkeit. Auch die Möglichkeit sie als Reparaturstücke für Scheibenwaschanlagen einzusetzen, durchaus eine gebräuchliche Variante. Beim Absaugen von zuviel eingefüllten Flüssigkeiten, werden sie auch gerne benutzt. Da dann auch in Verbindung mit einer Spritze, die durch das Aufziehen ein Vakuum erzeugt.
Um es genau zu sagen, die Schläuche eignen sich perfekt zum wechseln der Bremsflüssigkeit. Auch die Möglichkeit sie als Reparaturstücke für Scheibenwaschanlagen einzusetzen, durchaus eine gebräuchliche Variante. Beim Absaugen von zuviel eingefüllten Flüssigkeiten, werden sie auch gerne benutzt. Da dann auch in Verbindung mit einer Spritze, die durch das Aufziehen ein Vakuum erzeugt.