Noella schrieb:Normalerweise erklärt die Polizei aber immer sehr offen, ob sie einen Todesfall als Mordfall oder zum Beispiel einen Unfall einstuft. Vermutlich auch, weil die Bereitschaft von Menschen höher ist, mal kurz nachzudenken, ob ihnen etwas aufgefallen ist, wenn sie wissen, dass ein Mörder frei herumläuft.
Würde ich nicht unterschreiben wollen. Die Polizei macht das mal so, mal so. Sie ist meines Wissens der Öffentlichkeit keine generelle Rechenschaft schuldig. Im Fall Maria Baumer gab es z.B. einen Übergang von der Annahme "freiwillig untergetaucht" zu "vermutlich ermordet". Dieser Übergang wurde nirgends öffentlich ausgesprochen und auch der Verdacht gegen den Verlobten, der schon weit vor dem Fund des Skeletts (der MB) existierte, wurde zunächst monatelang nirgends formuliert. Es wurde im Stillen ermittelt, mit dem Verlobten als Verdächtigem während er offiziell kein Beschuldigter war. Das wäre ja auch einfach dumm, wenn sie twittern würde "Wir verdächtigen jetzt XY, aber bitte nicht weiter sagen".
Es ist richtig, dass die Polizei bei einem Verhör bzw. einer Ladung darstellen muss, ob man als Zeuge oder Beschuldigter geladen ist (im zweiten Fall darf man in DE schweigen bei einer Strafsache, sonst nicht). Aber auch da wird bisweilen getrickst, der Status "Beschuldigt" kann auch erst "verhängt" werden, wenn etwas, was gerichtstauglich ist, vorliegt. Nicht wenn man eine Ahnung hat.
Jedenfalls kann man nicht wirklich sagen , weshalb die Polizei sich nicht äußert und auch nicht, ob sie mittlerweile einen Anhaltspunkt für ein Verbrechen hat. Es ist weder gesagt, dass Max oder ein anderes Familien-Mitglied das mitteilen würde, noch, dass er es selbst mitgeteilt bekäme. Bei laufenden Ermittlungen wäre ein Öffentlichmachung im TB sicher kontraproduktiv.
Die Zeit seit den Knochenfunden ist jedenfalls mehr als lange genug - 8 Wochen auf den Tag - um dafür den abschliessenden Obduktionsbericht zu machen. Aber der würde einfach nur "Todesursache unbekannt" zum Resultat haben. Wäre Toni erschossen oder erschlagen worden, würde man das an den gefundenen Extremitätenknochen jedenfalls nicht erkennen können.
Das einizige, wo man mMn die Handschrift der Staatsanwaltschaft drin sehen kann, ist der Umstand, dass die Presse über die Funde im November nicht berichtete. Da wurde wohl eine Nachrichtensperre verhängt, sonst ergibt das keinen Sinn. Desinteresse seitens der lokalen Presse kann man ausschliessen und wie man hier ja mitbekommen hat, funktionieren die Buschtrommeln dort recht gut
:)Aber das Schweigen der Presse, StA und Polizei kann man bzgl Todesursache in alle Richtungen deuten.
Ich frag mich, ob seitens der deutschen Behörden überhaupt noch etwas kommt.