Mondsee Mord
06.06.2022 um 15:40
Ich habe in der letzten Zeit einige Videos und Fernsehberichte zu diesem Fall gesehen und mir eine Meinung gebildet. Das ist jetzt mein erster Post hier im Forum und ich weiß nicht, wie offen man hier sein kann. In Fernsehberichten und auf Youtube werden ja oft viele Themen weggelassen, gerade wenn sie Sexualität oder gar mehr betreffen. Ich kann mich aber des Gefühls nicht erwehren, dass das in diesem Fall wichtig ist.
Ich habe jetzt keinen Bezug zu dem Fall, keine faktischen Beweise und ich möchte auch niemanden angreifen oder beleidigen, aber ich habe Erfahrung in der Sugardating Szene und wenn ich so verschiedene Erfahrungsberichte, die ich glaubwürdig kenne zusammen nehme, kann man sich für den Fall ein sehr plausibles Szenario aufbauen, das aus meiner Sicht alle Fakten erklären kann. Sugardating klingt immer sehr glamourös nach Yacht, Multimillionären und Jet-Set. Obwohl selten, gibt es das natürlich auch, aber das ist die Minderheit. Die Mehrheit des Sugardatings passiert viel lokaler, auf einem viel niedrigeren Niveau ab. Heute spielt sich dazu ganz viel im Internet ab, damals hat es wohl andere Kanäle gegeben, obwohl ich die damalige Zeit nicht erlebt habe. Im Wesentlichen geht es aber darum, dass es um finanzielle Zuwendungen für, ja muss man so sagen, sexuelle Gegenleistungen handelt.
Aber zurück zum Fall, wie könnte ich so ein Szenario abgespielt haben? Im originalen Aktenzeichen XY Bericht hatte der unbekannte Fahrer ja eine sehr zentrale Rolle, in neueren Berichten tritt der ein wenig in den Hintergrund. Ich möchte mich wieder auf ihn fokussieren.
Das muss jetzt absolut kein Prominenter oder herausgestellte Persönlichkeit sein, sondern einfach jemand, der dort an der Straße immer wieder lang fährt und zeitlich nicht so fix gebunden ist, dass er zu einer bestimmten Zeit an seinem Ziel sein muss. Das kann ein Vertreter sein oder ein Rechtsanwalt, bei dem es kein Problem ist, wenn er einmal eine halbe Stunde später in seiner Kanzlei ist. Keine abschließende Liste, aber ich denke man kann sich was vorstellen.
Eines Tages in diesem September hat Martina wieder einmal den Bus versäumt. Vielleicht mag sie nicht schon wieder die Mutter oder den Freund fragen, oder vielleicht hat die Mutter gesagt, dass sie das nächste Mal nicht mehr fährt oder wie auch immer. Jedenfalls steht Martina vielleicht etwas verzweifelt bei der Bushaltestelle oder versucht sogar Autostop. Besagter Mann kommt vorbei. Beim 50-jährigen bierbäuchigen Arbeiter, hätte er vielleicht nicht angehalten, bei der jungen hübschen Frau vielleicht doch, noch ganz ohne Hintergedanken. Er nimmt sie mit, sie reden und das ist eigentlich ganz angenehm. Da der Mann die Strecke ohnehin regelmäßig fährt, bietet er an, dass sie das doch öfter machen könnten und Martina sagt ja.
Das geht eine Zeit lang und irgendwann macht der Mann den Vorschlag, ob sie nicht diese oder jene (sexuelle) Handlung für etwas Geld machen möchte und Martina sagt ja. Geld kann man ja immer gebrauchen und es gibt einen Anteil von jungen Frauen, die vollkommen ok damit sind, das kommt im Sugardating vor. Jetzt darf man die Situation nicht mit den Maßstäben unserer „Me Too“-Zeit messen, damals war das für den Mann ein vollkommen risikoloser Vorschlag. Selbst wenn sich Martina irgendwo beschwert hätte (Polizei), hätte sie niemand ernst genommen. Vielmehr hätte sie selbst wahrscheinlich Probleme bekommen, dass sie in ein Auto eines fremden Mannes einsteigt.
Aber nehmen wir einmal an sie war damit einverstanden und das gibt eine Zeit lang so. Eines Tages macht der Mann (oder auch Martina) den Vorschlag, ob sie nicht etwas mehr Geld und dafür eine größere und längere Sache machen möchte. Beide nehmen sich an diesem besagten Tag Urlaub oder reservieren Zeit dafür und der Mann organisiert etwas. Und das eskaliert dann so, dass der Mann Martina tötet. Was und wie, da gibt es natürlich verschiedene Möglichkeiten.
Da das ja kein geplanter Mord war, lagert der Täter die Leiche irgendwo zwischen, bis er dann nachgedacht und einen endgültigen Plan für die Entsorgung der Leiche hat.
Jetzt noch drei weitere Punkte. Erstens, vielleicht hat Martina nur ein so großes Geheimnis um die Identität des Fahrers gemacht, nicht weil er so prominent war, sondern weil sie vielleicht selbst nicht ganz so genau gewusst hat, wer das ist. Zweitens, wird immer gesagt, sie war jede freie Minute mit ihrem Freund zusammen und könne keine andere Beziehung gehabt haben. Ja, klar, eine klassische „Beziehung“ nicht, aber so etwas Sugardating-mäßiges geht sich zeitlich schon aus.
Drittens halte ich die Frage, ob Martina selbst Urlaub auf den Kalender geschrieben hat für vollkommen irrelevant. Urlaub bekommt man in einer Firma nicht, indem man das Wort „Urlaub“ heute ins Outlook oder damals in den Kalender schreibt. Urlaub bekommt man nach irgendeiner Form von Genehmigungsprozess. Das heißt ihre Firma muss gewusst haben, dass sie an dem Tag Urlaub hat, und ich bin mir sicher, dass die Polizei das geprüft hat.
Wie gesagt eine sehr explizite Theorie und ich hoffe ich bin damit niemanden zu nahegetreten. Für mich erklärt dieses Szenario, das aus Verhaltensweisen besteht, die ich gesehen oder glaubwürdig gehört habe, aber alle Fakten.