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Der Mord an Angelika Föger im Juli 1990

169 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Österreich, Justizskandal ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Mord an Angelika Föger im Juli 1990

25.04.2015 um 23:48
Hab mich nun auch mal durch die Artikel gelesen und etwas die Homepage quer gelesen. Hatte von dem Fall bislang auch noch nichts gehört. Umso schockierender das sich immer noch neue Zeugen melden. Was waren denn damals für Sheriffs am Werk?! Es ist mir unbegreiflich wie man als Ermittler und/oder Justiz so viele zusätzliche Opfer produzieren kann. Ein zumindest zum Teil unschuldiger, die leidende Familie,... Viel offensichtlicher könnte Korruption ja nicht sein.

Aber um so mehr Wirbel der Fall auch heute noch macht, umso besser. Nur so gibt es wohl eine Chance das immer mehr Leute aufmerksam werden und sich vielleicht einige eines Tages einem neuen Verfahren nicht mehr entziehen können.


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Der Mord an Angelika Föger im Juli 1990

14.09.2015 um 03:26
Ich kann nicht schlafen und bin bei YouTube über diesen Fall gestolpert. Hatte vorher dazu auch noch nichts gelesen oder gesehen und somit habe ich die letzten 5 Stunden damit zugebracht, alle möglichen Infos aufzusaugen. Alles sehr mysteriös.

Was mir aufgefallen ist:

1. MK kommt - vermutlich auf persönliche Einladung - zur Infoveranstaltung und wirkt dort sehr aufgewühlt. Seine Schwester scheint ihn zu begleiten. Diese ist bei Facebook auch mit dem Ehemann des Opfers befreundet und teilt dessen Beiträge zum Fall. Man gratuliert sich sogar gegenseitig zu Geburtstagen. Auf der anderen Seite bittet MKs Anwalt, welcher derselbe wie der von der immer wieder angeschuldigten Familie ist, um Unterlassung der weiteren Recherchen von WF in Bezug auf seinen Mandanten, da dieses MK stark psychisch belaste.

2. MK wird in Kripo-Verhören und vor Gericht von Familie B. und dem Gastarbeiter übereinstimmend als aggressiv bezeichnet. Und das schon fast übertrieben oft. Als wolle man gezielt in diese Richtung lenken. Dazu passt die aktuelle Zeugenaussage der alten Dame aus dem Dorf überhaupt nicht, die mehrfach erwähnt, dass sie dem "Bua" diese Tat schon damals nicht zugetraut hat. Er wird ja auch als eher schmächtig beschrieben.

3. Die Versäumnisse und Ungereimtheiten auf Seiten der ermittelnden Beamten und der Staatsanwaltschaft sind ja hinlänglich bekannt: das bis heute nicht näher untersuchte Haarbüschel, die unterschiedlichen Aussagen über die beim Eintreffen der Rettungskräfte am Tatort anwesend Personen, die Unmöglichkeit den Stich durch die Hohlvene länger als 5 Minuten zu überleben, die völlig unpassende Blutspurenlage, das blutdurchtränkte Leinentuch, welches evtl. zum Transport der sterbenden AF genutzt wurde und die einzelnen Blutstropfen erklären würde, die Vernichtung eines großen blutdurchtränkten Teppichs durch einen Entrümpler, die Tatsache, dass MK bei der Tatrekonstruktion wichtige Details scheinbar überhaupt nicht kannte und und und...

Ich werde den Eindruck nicht los, dass WF durch die beteiligten Institutionen als Spinner abgetan werden soll, der einfach nie über den Verlust seiner Frau hinweggekommen ist - und das nur, um eigene Versäumnisse zu vertuschen. Es wäre wohl ein leichtes für ein gerichtsmedizinisches Institut, die Aussagen von WF zu widerlegen, wenn sie denn falsch wären. Allein dass Wiederaufnahmeanträge und DNA-Untersuchungen allesamt abgeschmettert wurden zeigt in meinen Augen schon, dass da irgendwas nicht stimmen kann.

Ich drücke die Daumen, dass irgendwann die komplette Wahrheit ans Licht kommt und die Famjlie mit diesem Fall zumindest ein wenig abschljeßen kann und werde die Internetseite von WF weiter verfolgen.


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Der Mord an Angelika Föger im Juli 1990

14.09.2015 um 07:51
Axel Petermann hat seine Mitarbeit zugesichert, soviel ich verstanden habe, ist er sogar schon vor Ort..............super Sache
http://www.mordfall-angelika-foeger-graen.com/


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Der Mord an Angelika Föger im Juli 1990

14.09.2015 um 17:38
das ist super mit Axel Petermann...denke der hat schon seinen Namen...
hoffentlich kommen jetzt die Richtigen ins Schwitzen!!!


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Der Mord an Angelika Föger im Juli 1990

15.09.2015 um 10:09
Höfen, Reutte – Eine Gefälligkeitsexpertise ist nicht zu erwarten. Aber das will Walter Föger auch nicht. Der Reuttener, dessen Frau im Jahr 1990 ermordet wurde, konnte sich nie mit der offiziellen Gerichtswahrheit abfinden. Er glaubt an andere oder weitere Täter als jenen, der verurteilt worden war. Aber vor allem will er die Wahrheit erfahren, um endlich selbst auch einmal mit der Tragik seines Lebens ab- und mit sich selbst Frieden schließen zu können. Seit mehr als zwei Jahrzehnten kämpft er um eine Neuuntersuchung der Vorgänge. Nun hat sich Axel Petermann – der derzeit bekannteste Profiler Deutschlands – bereiterklärt, den Fall zu analysieren.

Der Kriminologe verbringt fünf Tage im Außerfern, genauer gesagt in der Firma Artpress in Höfen. Sie hat Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt, in der der ehemalige Gräner Tatort exakt nachgebaut wurde. Das Büro, in dem das Verbrechen in Grän den Ausgang nahm; Blutlachen; der Raum, in dem die Sterbende abgelegt worden war – alles ist bis ins Detail rekonstruiert. An einer lebensgroßen Puppe werden die Einstiche markiert, jeder Blutspritzer an Wänden samt Austrittswinkel ist festgehalten. Gestern wurde den ganzen Tag die Kleidung des Opfers untersucht.

Petermann vertritt den interdisziplinären kriminalistischen Ansatz des Profilings, wonach der Schlüssel zur Klärung eines Tötungsdeliktes durch die Interpretation der Spuren am Tatort und die Analyse der Opferpersönlichkeit zu finden ist. Da die Auswahl des Opfers und die Tatortspuren auf Entscheidungen des Täters basieren, ließen sie Rückschlüsse auf das Profil des Täters zu und könne dadurch das Motiv der Tat deutlich werden.

Der Fachbuchautor aus Bremen will auch im Mordfall Föger nichts „von außen“ hören. Schon gar nicht, was alles zum Thema gesagt oder veröffentlicht wurde. „Ich will nicht das übernehmen, was andere für wahr halten, und mir eine eigene Meinung bilden, was der Tatort hergibt.“ Der Kriminalist arbeitet mit der These, dass jeder Täter Bedürfnisse hat, die sich als Spuren am Tatort und Verletzungen am Opfer widerspiegeln. Die behördlichen Ermittlungsakten liegen dem Deutschen natürlich detailliert vor. Keine leichte Zeit für Walter Föger, sind doch unzählige schreckliche Bilder der Bluttat, deren Anblick er sich in dieser Form selbst noch nie ausgesetzt hatte, an den Wänden fixiert. Axel Petermann schickt auch Föger, wann immer es geht, weg. Er will alleine bleiben mit seiner akribischen Arbeit und keinen Einflüsterungen ausgesetzt sein.

Der Dozent für Kriminalistik an der Hochschule für Öffentliche Verwaltung arbeitet bei seiner Analyse mit einer Dreisäulentheorie. Neben dem Tatort sind für ihn die rechtsmedizinischen Aspekte äußerst wichtig. Etwa, in welcher Reihenfolge die Verletzungen erfolgten. „Die dritte Säule ist das Opfer selbst. Warum ist Angelika Föger ermordet worden? Wurde sie gezielt ausgesucht oder war es eine tragische Verkettung von Umständen? Hätte auch eine andere Person das Opfer werden können?“, plaudert Petermann gegenüber der Tiroler Tageszeitung aus der Schule.

„Ein Problem sind die vielen vermeintlichen Fachleute, die von außen begründet und unbegründet Kommentare dazu abgegeben haben“, sagt Petermann. Mit Hinzufügungen und Weglassungen würden Bilder entstehen, die zu unangebrachten Tatannahmen verleiten könnten. Auch die Verteidigungsstrategie eines Angeklagten müsse nichts mit dem tatsächlich Vorgefallenen zu tun haben. Er warnt davor, dass sich wegen der oftmals widersprüchlichen Informationen auch die Opferfamilie nach einem Urteil verrennen könne. So misst der Profiler etwa einem blutverschmierten Leintuch, das erst Stunden nach dem Mord am Tatort gesehen wurde, keine Bedeutung bei, weil es nie dokumentiert wurde. Für Föger hingegen ist das Leintuch geradezu das Paradebeispiel behördlichen Unvermögens.

„Familie Föger setzt sich sicherlich dem Risiko aus, dass ich zu einer ganz anderen Analyse kommen werde, als sie sich die Tat seit Jahren zusammenreimen“, sagt Profiler Petermann. Dem Angesprochenen ist das bewusst: „Aber ich will die ganze Wahrheit erfahren, damit ich endlich abschließen kann. Selbstverständlich kommt es darauf an, wie glaubhaft man mir Ungereimtes erklären kann.“ Einen Grund für die Validität seiner Aussagen liefert Petermann abseits seines fachlichen Rufes: „Ich bin nicht aus Tirol und vertrete niemandes Interessen.“ Frühestens im Oktober, spätestens im November kann er Klartext reden.
https://www.tt.com/panorama/verbrechen/10504684-91/profiler-beleuchtet-alten-mordfall-im-bezirk-reutte.csp (Archiv-Version vom 17.09.2015)


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Der Mord an Angelika Föger im Juli 1990

16.09.2015 um 10:55
Hatte mich schon gefragt, ob Petermann sich dessen nicht auch annimmt, scheinbar nimmt er sich ja viele solcher Fälle momentan an.. Hoffe er kann da evtl etwas kKarheit reinbringen...würde ich der Familie wünschen.

Dennoch frage ich mich, wie denn die Familie zu dem Verurteilten steht, die müssten doch eigentlich theoretisch zusammen Interesse an der Wahrheit haben, der Verurteilte ja sicherlich eigentlich auch, wenn er unschuldig ist seinen Namen reinzuwaschen?

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Eine OT-Frage, wer finanziert Petermanns Arbeit bzw auch diese Rekonstruktion des Tatorts usw? Petermanns Sponsoren für Bücher oder wie?


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Der Mord an Angelika Föger im Juli 1990

16.09.2015 um 12:08
Die Frage ist ja auch "Warum sollten die Ermittlungsergebnisse falsch sein? Wem nützt es was?" Bisher kam mir da noch kein klarer Gedanke zu außer, dass die Staatsanwaltschaft schnell einen Fall abgeschlossen haben wollte und andere Beteiligte ihre möglichen Fehler verdecken wollen nun...
Oder gibt es andere Gründe? Ich mein, es war ja kein politisches Motiv oder sonst wer Bekanntes verwickelt, so wie ich das sehe..


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Der Mord an Angelika Föger im Juli 1990

16.09.2015 um 19:13
Also für mich klingen die aufgeführten Argumente von Herrn Föger teilweise etwas an den Haaren herbeigezogen. Als ich zum ersten Mal das Video vom Infoabend sah dachte ich: handfester Justizskandal! Je mehr ich mich jedoch in den Fall einlese und je öfter ich Fakten, vermutetes Tatgeschehen und Beweislage ansehe, desto mehr gewinne ich den Eindruck, dass der Ehemann und sein Bruder da evtl. einem Gespenst hinterherirren und sich da in etwas reingesteigert haben, was längst zu einer persönlichen Fede geworden ist..... Es KANN so gewesen sein, wahrscheinlicher halte ich aber die Variante der Polizei und die Aussage des Angeklagten (auch wenn sicherlich seitens der Polizei/Spurensicherung da einige Fehler passiert sind - das steht außer Frage!!).
Hier ein paar Überlegungen:

Im Video wird gesagt, dass die Tatsache, dass Frau Föger noch teilweise bekleidet war, nicht auf ein Sexualdelikt hindeutet (und das auch die Ermittler aus den USA so sehen). Hä?? Wie viele Vergewaltigungen gibt es denn, wo das Opfer wirklich VOLLSTÄNDIG entkleidet wurde? Wie oft kommt es vor, dass nur Hose/Rock und Unterwäsche entfernt werden? Oft!
Zudem scheint es ja so zu sein, dass der Akt gar nicht vollzogen wurde (aus welchem Grund auch immer - es wird irgendwie nirgends so richtig deutlich, warum MK von Frau Föger abließ und Hilfe holte). Mögliche Erklärung: Affekttat (dazu passt auch der ganze Rest und die Aussage von MK):

Er hatte etwas getrunken, war in seinem Zimmer, hatte sich evtl. Pornozeitschriften angesehen (die auf dem Bett lagen), dachte über "seinen Ärger Zuhause" nach und wurde wütend, als sein Radio nicht funktionierte. Mehrere Zeugen beschreiben ihn als aufbrausend und teilweise aggressiv. Laut seiner Aussgage ging er ins Büro um Frau Föger "einmal zu nehmen". Das Messer nahm er mit, weil er wusste, "dass sie nicht freiwillig mitmachen würde" (zudem trug er es wohl fast immer in seinem Schuh bei sich). Das ganze entgleitet und entwickelt eine Dynamik. In seinem Zimmer kommt Frau Föger wieder zu sich und er sieht wieder klarer, bekommt Panik.

Warum wird nirgendwo etwas von Fingerabdrücken erwähnt? Die muss es doch gegeben haben!

Herr Föger führt an, dass das im Garten gefundene Messer von MK blitzblank und sauber war und somit nicht als Tatwaffe in Frage käme. Im Polzeibericht steht aber etwas von Blutanhaftungen. Außerdem sieht man auf den Fotos einen blutigen Schwamm im Waschbecken der Küche. Schluss: MK reinigte das Messer dort und warf es anschließend (evtl. auch erst, nachdem er Hilfe eholt hatte, denn da befand er sich ja alut Aussage draußen) weg. Klingt für mich schlüssig.

Blutanhaftungen an der Außentür von MK's Zimmer, aber nicht an der Innentür. Möglichkeit: MK hat die Tür von Innen z.B. mit dem Fuß oder dem Bein zugeschoben (denn er trug ja anscheinend dort noch den Körper von Frau Föger und hatte gar keine Hand frei).

Blutstropfen im Gang zur Treppe hin wird so ausgelegt, dass Frau Föger erst versuchte, die Treppe hinunter zu gehen, dann aber umkehrte. Andere Möglichkeit: das Blut hinterließ MK als er das Haus verließ.

foeger-Foto-Hand-


Blut am WC und am Waschbecken: ist Frau Föger ins Bad gegangen und dann in den anderen Raum, in dem das WC stand? Ist es nicht wahrscheinlicher, dass MK diese Blutspuren hinterließ, als er sich, wie auch von ihm ausgesagt, das Blut abwusch?

Blutspritzer an der Wand hinter MK's Bett: die könen ja nur durch einen weiteren Stich, passiert dort in dem Zimmer, verursacht worden sein. Wer soll das wann gemacht haben außer MK?

Blutstropfen im Gang: Laut Herrn Föger werden sie so ausgelegt, dass Frau Föger selber den Gang entlang gegangen sein muss. Wenn man sich aber anschaut, wie nah die Blutstrofen an der Wand entlang verlaufen, kann man davon ausgehen, dass sie aus der Wunde an der rechten Hand von Frau Föger herrühren. Die Hand hing wahrscheinlich nach unten und das Blut tropfte nahe bei der Wand (als MK sie in sien Zimmer zog) auf den Boden. Ich halte es gar nicht für unwahrscheinlich, dass es "nur" so wenig Blut dort gab: die anderen Wunden waren ja von Kleidung bedeckt und wenn man sich die Bluse von Frau Föger ansieht, erkennt man gut, wie sie sich mit Blut vollgesogen hatte. Da muss nicht zwangsläufig auch etwas tropfen. Anders im Büro, weil sie dort direkt mit dem Boden in Berührung kam.

http://mordfall-foeger.at/aktenarchiv/Akten_Online2014/20-foeger-Tatortordner-26-Seiten-fuer%20WEBSEITE-April2014.pdf

http://mordfall-foeger.at/aktenarchiv/Akten_Online2014/22-foeger-Tatortrekonstruktion-4Seiten.pdf

Einzig die blonden Haare an der Schreibtischlampe im Büro und der Hand von Frau Föger passen nicht so recht ins Bild. Was wäre aber, wenn diese schon vor der Tat an der Lampe gewesen wären und Frau Föger sich beim Hinfallen unter den Schreibtisch einfach dort festgehalten und sie dadurch aufgenommen hätte? Ich muss da an mich selber denken: wir haben einen Croozer-Fahradanhänger (für Kinder). Immer, wenn ich dort etwas aus dem Kofferraumfach hole, bleibe ich an dem blöden Rücklicht hängen und reiße mir etliche Haare raus..... Das ist aber wie gesagt die einzige Spurenlage, bei der ich keine so schlüssige Erklärung sehe....

Wie gesagt: es KANN natürlich auch alles anders gewesen sein, aber mein Eindruck ist, dass hier nach jemandem gesucht wird, den es warscheinlich nicht gibt.


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Der Mord an Angelika Föger im Juli 1990

16.09.2015 um 20:53
Man kann sich bei diesem Fall schon einiges erklären.
Das Messer war sauber, wie schon geschrieben lag im Waschbecken ein Tuch mit dem offensichtlich ein Messer von Blut befreit wurde.
Ebenfalls sagte die Rettungssanitäterin aus, dass der mutmaßliche Mörder mit nassem Gesicht und Händen in der Tür stand, als hätte er sich frisch gewaschen.
Soweit so gut

Aber die ganze Geschichte mit den blonden Haaren?
Das verschwinden wird zwar schlüssig mit dem aufbrauchen der Proben zu Untersuchungszwecken erklärt, aber wieso behauptet der GM ein Jahr nach der Sektion im neuen Gutachten die Haare des Opfers wären blond bis weiß? Das stinkt bis zum Himmel.

Ebenfalls ist die Verletzung der Hauptschlagader chronologisch nicht nachvollziehbar, da der Stich spätestens 5 Minuten vor eintreffen des Arztes hätte erfolgen müssen. Und da war der Verurteilte anscheinend nicht im Haus.


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Der Mord an Angelika Föger im Juli 1990

16.09.2015 um 21:58
@jeangreen , ich finde es toll dass Du die These der Opferfamilie kritisch auf den Prüfstand stellst.

Zwar bin ich selbst durchaus von der Auffassung der Fögers überzeugt (bzw. meine, dass sie einige stichhaltige Argumente herausgearbeitet haben, welche die Annahme eines Justizirrtums stützen), dennoch halte ich es für besonders tragisch, dass die Familie ihre Zweifel und Befürchtungen seit Jahren einfach nur in den Wind spricht. Die Justiz hat sich überhaupt nie die Mühe gemacht, die Anschuldigungen, Zweifel und Darlegungen der Familie zu widerlegen. Sie werden einfach nur ignoriert. Die Justizbehörden haben sich noch nicht einmal dazu herabgelassen, die Argumente der Fögers einigermaßen glaubwürdig zu entkräften. Und das tut mir sehr leid für die Familie. Ich finde, die Zweifel von Herrn Föger sind immerhin so überzeugend begründet, dass sie eine ernsthafte Auseinandersetzung verdienen.

Auf Axel Petermanns Ergebnisse bin ich wirklich sehr gespannt.


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Der Mord an Angelika Föger im Juli 1990

17.09.2015 um 19:15
@jeangreen, gestern um 19:13


guten abend,

also, nimmt man deine einschätzung zu dem fall, dann würdest du, hättest du es zu entscheiden, eine wiederaufnahme der ermittlungen ebenfalls ablehnen.

aufgrund deiner begründung könntest du dich dann aber meiner meinung nach nahtlos in die lange liste der (mehr als) peinlichen protagonisten dieses falles einreihen:

1. du hast dich nicht genug in den fall eingelesen,
2. du verdrehst oder negierst sachverhalte,
3. du biegst sachverhalte passend um.

das "warum" interessiert mich jetzt bei dir eher weniger- vielleicht willst du ja nicht wahr haben, was nicht wahr sein darf, aus obrigkeitsvertrauen, vielleicht ist es aber ja doch nur (d)eine subjektive fehleinschätzung.

dabei hätten die entscheidungsträger über die wiederaufnahme sehr leicht die möglichkeit gehabt, für die staatskasse kostenfrei, ein für alle mal klarheit in alle zweifel zu bringen- allein schon durch die haaranalyse.

am besten fand ich noch deinen ersten satz "Also für mich klingen die aufgeführten Argumente von Herrn Föger etwas an den Haaren herbeigezogen."

richtig! an den haaren herbeigezogen- an den (büschelweise) BLONDEN haaren nämlich...

glaubst du wirklich allen ernstes, die frau f. hätte sich an einen schreibtisch gesetzt, um zu arbeiten, wenn da irgendwelche haarbüschel rumgehängt hätten?

schau dir das büro an, wie sauber es ist, schau dir herrn f. an, und seinen sohn, wie sauber die sind- das sind keine stallburschen, denen das stroh an den kleidern hängt.

weiter...

"variante polizei": ein polizist, der damals am tatort war hat sich bei herrn f. gemeldet, er könne bestätigen, daß der (dorf-)chefermittler die unwahrheit gesagt habe, wie das erstgeständnis von diesem 18-jährigen lehrbub vonstatten gegangen sei ("allein mit ihm im auto, behutsam psychologisch vorgegangen"- stattdessen: ein weiterer polizist im fahrzeug, nämlich der, der sich bei herrn f. meldete, UND: "gib´s zu, DU SCHWEIN, du warst es!")

"sexualdelikt": du schließt aus anderen fällen auf den ablauf dieses falles- mumpitz!

"tatwaffe": nicht gefunden, später mußte dahingend korrigiert werden, daß nicht das tatmesser auf einem beweisfoto abgebildet ist, sondern ein vergleichsstück!

"fingerabdrücke": die hat es mit sicherheit gegeben- zum beispiel auf/in der handtasche, oder an den schuhen von frau f., nur sie wurden nicht gesichert!

"tödlicher stich": genau der soll erfolgt sein, aufgrund der überlebenszeit bei dieser verletzung, als der lehrbub außer haus, zum hilfeholen, war.

halten wir fest- auf die schnelle: schlampige tatortarbeit, ausgebliebene ermittlungen nach der tat (der alleinige täter war ja angeblich gefaßt...), verweigerte untersuchungen (haare), verschwundene beweismittel, unschlüßige rekonstruktion, unvollständige obduktion, und, und, und...

mein lieber herr gesangverein!

kannte der dorf-chefermittler nicht diesen unternehmer so gut? wie kam dieser gerichtsmediziner überhaupt an diesen job?

eine frage, die ich stelle: was für eine rolle spielen parteizugehörigkeiten in diesem fall?

ps: wo ist das korrigierende gutachten des tödlich verunglückten professors abgeblieben?

ich sag noch was dazu: dieser fall ist ein politikum, der österreich im morschen gebälk krachen ließe, wenn er aufgearbeitet werden würde.

ich bin mal gespannt, ob es da jemals einen parlamentarischen untersuchungsausschuß geben wird- er müßte dann ja auch aus parteihengsten gebildet werden...


ich wünsche dem herrn f. (und seinen mitstreitern) jedenfalls alles gute auf dem weiteren weg- ein starker bürger, so wie ihn sich die politik immer wünscht, vor dem sie im grunde aber einfach nur angst hat!


mfg: domlau


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Der Mord an Angelika Föger im Juli 1990

19.09.2015 um 22:06
ich habe da leider kein gutes gefühler, dass da noch jemals licht ins dunkel gebracht wird. die genauen hintergründe werden weiterhin verschleiert werden, von wem auch immer!


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Der Mord an Angelika Föger im Juli 1990

20.09.2015 um 15:26
@osttimor

Zumindest hat es den Anschein, dass sich die österreichische Justiz dieses Falles nicht mehr annehmen wird. Ich glaube, an der sturen Haltung würde selbst ein unterschriebenes Geständnis des Täters nichts mehr ändern. Es existieren ja bereits jetzt stichhaltige Nachweise, dass die tödlichen Verletzungen nicht durch den verurteilten Mann beigebracht wurden. Aber die Behörden tun sich damit keinen Gefallen... der Fall stößt bis heute auf das Interesse der Medien und der Öffentlichkeit.


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Der Mord an Angelika Föger im Juli 1990

13.10.2015 um 20:09
Das Interview ist auch schon wieder einen Monat alt - aber am Ende geht er auf seine Arbeit in diesem Fall ein.
Ein abschließendes Ergebnis hat er allerdings noch nicht präsentiert:

Youtube: Axel Petermann, Kriminalhauptkommissar, Tatortanalytiker und Autor im Interview
Axel Petermann, Kriminalhauptkommissar, Tatortanalytiker und Autor im Interview
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Der Mord an Angelika Föger im Juli 1990

14.12.2015 um 21:54
In der ORF Sendung Thema von heute gibt es einen Bericht zu diesem Kriminalfall.

Mord in Tirol – ein Witwer kämpft gegen die Justiz

Die lange zurückliegende Bluttat hat sich im kollektiven Gedächtnis eines ganzen Dorfes eingebrannt: am 9.Juni 1990 wird Angelika Föger, Mutter von zwei kleinen Kindern, an ihrem Arbeitsplatz in einer Käserei im Tiroler Grän gewürgt und durch vier Messerstiche ermordet. Nach wenigen Stunden ist der Täter gefunden. Ein Lehrling der Firma gesteht den Mord – er war zur Tatzeit schwer betrunken, hatte ein Blackout und kaum eine Erinnerung an das Geschehen. Der 18-Jährige wird verurteilt und hat seine Strafe längst abgesessen. Doch der Witwer der Ermordeten hat nie daran geglaubt, dass der richtige Täter bestraft wurde. Seit 25 Jahren kämpft er mit allen Mitteln gegen die Entscheidung der Justiz. „Das bin ich meiner ermordeten Frau schuldig“, sagt Walter Föger. Der Postbeamte hat nun einen renommierten Kriminalisten aus Deutschland beauftragt, den Mordfall anhand der damaligen Tatortdokumentation zu analysieren und neu zu bewerten. Das Ergebnis sorgt für einige Überraschungen, berichtet Arpad Hagyo.


Der Bericht (den ich selber auch erst ganz am Ende gesehen habe) sollte in Kürze für 7 Tage in der tvthek online verfügbar sein.

http://tvthek.orf.at/program/Thema/1319 (Archiv-Version vom 05.12.2015)


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Der Mord an Angelika Föger im Juli 1990

15.12.2015 um 01:26
@S1984

danke für den hinweis! ich hab mir den beitrag gerade angesehen.
tirol scheint derzeit der hotspot der mordermittlungen zu sein. außerdem ist die große weite allmy-welt anscheinend auch nur ein kleines dorf. axel petermann scheut weder mühen noch kosten und ist auch live vorort.
eine wohl tat war es schon mal, dass es kein rtl-beitrag war - so ganz ohne schockmomente und wendungen.

gut ist es natürlich, dass die öffentlichkeit weiter mobilisiert wird, schlecht ist es aber, dass es nichts neues gibt. axel petermanns resümee ist zwar pro "richtiger täter" aber wie es scheint fehlen tatsächlich nähere beweise die offene fragen klären könnten. daher hat diese einschätzung von petermann auch wenig aussagekraft, wenn er nur die beweise heranziehen konnte, die auch im akt waren.
das wichtigste fehlt aber wieder: was sagt der rechtskräftig verurteilte heute zu dem fall und seiner schuld!?
ohne eine klare stellungnahme von ihm bleibt der ehemann föger für die meisten, leider ein spinner der der wahrheit nicht ins auge sehen kann.


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Der Mord an Angelika Föger im Juli 1990

15.12.2015 um 10:37
Es ist tragisch, dass sich der Ehemann mit den Erkenntnissen der Ermittler und von Axel Petermann nicht abfinden kann. Das Ganze zerfrisst ihn ja förmlich. Es ist ihm und seiner Familie zu wünschen, dass er endlich zur Ruhe kommt.

Was mich aber schon sehr interessieren würde: Wie erklärt sich Petermann das blonde Haarbüschel? Es ist wirklich ein Jammer, dass diese Haare verschwunden sind. Alle Spekulationen würden sich erübrigen, wenn man sie untersucht hätte.


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E_M ehemaliges Mitglied

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Der Mord an Angelika Föger im Juli 1990

15.12.2015 um 11:05
@nephilimfield
Da hast Du recht. Aber er hat sich wohl über all die Jahre so da rein gesteigert, dass er aus dieser Spirale nicht mehr heraus kommt. Ich glaube nicht, dass man diesen Fall nochmal neu aufrollt.
Wenn auch Herr Petermann den Tathergang so annimmt, dann wäre dies vielleicht der Zeitpunkt jetzt damit seinen Frieden zu machen...


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Der Mord an Angelika Föger im Juli 1990

15.12.2015 um 11:44
Zitat von E_ME_M schrieb:Wenn auch Herr Petermann den Tathergang so annimmt, dann wäre dies vielleicht der Zeitpunkt jetzt damit seinen Frieden zu machen
ja er ist zum selben ergebnis gekommen wie das gericht, ABER ich habe ihn nicht sagen gehört, dass die von herrn föger reklamierten einwände und nicht nähere bewerteten beweise irrelevant seien!
dh alles was petermann gemacht hat, war richter spielen und nicht staatsanwalt oder verteidiger!


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E_M ehemaliges Mitglied

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Der Mord an Angelika Föger im Juli 1990

15.12.2015 um 12:04
@osttimor
Aber er ist doch Profiler und hat die Tat so nachgestellt, wie sie nach seinem Verständnis statt gefunden hat. In den Akten gibt es vielleicht (uns nicht bekanntes Täterwissen), was seine Therorie am Ende untermauert hat und er deswegen zu dem gleichen Ergebnis kam, wie damals die Richter....


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