schrauber2 schrieb:Kommt mir so vor, als wollte Otto nach dem Motto "Der Weg ist das Ziel" handeln statt die Leute auch zuverlässig ans eigentliche Ziel zu bringen.
Da bin ich bei dir. Unsereiner als Kunde will zunächst ganz pragmatisch von A nach B, wie du schon gesagt hast:
schrauber2 schrieb:Aber der Sinn des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs ist eine Verbindung zwischen A und B zuverlässig zu schaffen und keine Erlebnisfahrt.
Nun haben wir auf dem Boden eine Infrastruktur, die zum Teil ineffizient genutzt wird. Warum also noch eine neue zusätzliche obendrauf im wahrsten Sinne des Wortes? Denn das Problem der letzten Meile kann auch damit nicht gelöst werden. Oder sollen all Straßen (ja, alle!) damit versehen werden?
Anekdotisch aus Schweden von vor rund 4 Wochen, Malmö und Lund. In Lund selber wollen wir kein Auto nutzen. Okay, Skane App geladen, mit Kreditkarte verbunden und Tickets ausgewählt und bezahlt. Das Tagesticket für 24 Stunden kostete für zwei Personen rund 12 Euro.
Die App zeigt an, an welcher Haltestelle Bus oder Straßenhahn (ja, die haben eine 6 km lange neue Bahn seit 2 Jahren) das nächste Verkehrsmittel hält, wie weit es dorthin sind und die Länge des Fußmarsches. Google Maps zeigt direkt dann auch den Weg dorthin an. Im Umkreis von 300 bis 600 Metern umdas Hotel gab es rund 4 verschiedene Haltestellen.
Hinlaufen ,einsteigen, QR Code der App scannen und fertig.
Wie will eine Ottobahn in der Realität dagegen ankommen?
aus Hamburg: Moja:
https://www.moia.io/de-DE/hamburg Produkt
Beim App-gesteuerten Ridepooling teilen sich Personen ein Fahrzeug, deren Start- und Zielposition in ähnlicher Richtung liegen. Zunächst sendet der Kunde über eine App eine Fahrtanfrage. Ein Algorithmus ordnet sie einer neuen oder einer bereits bestehenden Fahrt zu. Der Fahrer wird über eine App informiert und zum Kunden navigiert, um ihn an einem festgelegten Haltepunkt abzuholen. Fahrgäste, die sich bereits im Auto befinden, werden über ein Display informiert, dass ein weiterer Fahrgast zusteigt. Die Wagen steuern virtuelle Haltepunkte auf einer dynamischen Route an. Nur an diesen Haltepunkten können die Fahrgäste ein- und aussteigen. Der Fahrpreis liegt zwischen dem des öffentlichen Nahverkehrs und dem eines Taxis und richtet sich nach der Entfernung sowie nach dem Wochentag und der Uhrzeit. Er kann in Abhängigkeit von Angebot und Nachfrage variieren.
Quelle:
Wikipedia: MOIA#ProduktAuch das rettet nicht die Welt, aber ein realistischer Ansatz. Und garantiert erfolgreicher als Ottobahn, wenn die zusätzlich noch eine Kaffeemaschine an Bord installieren würden.
:Dskagerak schrieb:Sowas scheitert in Deutschland doch sowieso schon an der Bürokratie.
Dazu sei aber auch gesagt, dass jedes Volk sich seine Bürokratie verdienen muss.
:D Wenn nur jemand unter der Dusche den Gedanken "Da könnte ein Windrad hin!" hat, dann sei sicher, dass es hunerte von besorgten Bürgern geben wird, die den Rotmilan schon immer als Freund hatten und klagen, bis es brummt.
Zur Bürokratie gehören zwei wie beim Tango. Wir sind im Bürokratie Spiel sowohl Täter als auch Opfer, allerdings nicht zwangsweise im selben Körper.
Aber mal anders: Du wohnst in der Altstadt von Lübeck und das soll eine Ottobahn an deinem Fester im 2. Stock vorbeiführen. Was würdest du unternehmen?
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https://viel-unterwegs.de/reiseziele/deutschland/luebeck-sehenswuerdigkeiten/Wie viel real nutzbare Verkehrsfläche bleibt denn noch bei unserer verdichteten Bebauung übrig? Dann lieber Elektrobusse und ein deutlich variableres System als wir es heute kennen.